Der folgende Aufsatz über den „Aberglauben Homöopathie“ ist ein Gastbeitrag von Dr. Theodor Much.
Wer fragt, ist ein Narr für fünf Minuten. Wer nicht fragt, bleibt ein Narr für immer (aus China)
Die Natur macht keine Sprünge (Aristoteles)
Jeden Abend ein bißchen Nichts ist eine ausgezeichnete Medizin (Michel Piccoli)
Alternativmedizin (und dazu zählt auch die „Homöopathie“) ist „in“ wie nie zuvor und gleichzeitig ein äußerst lukratives Geschäft.
Ohne auf die vielen bereits bekannten wissenschaftlichen Kontrollstudien einzugehen, die eindeutig zeigen, daß Homöopathie nur Placebo ist (siehe auch: „Der veräppelte Patient: Alternativmedizin zwischen (Aber-) Glauben und Wissenschaft“, Edition va bene 2003 und „Aberglaube und Astrologie: Was taugen Horoskope?“, Edition va bene 2007) will ich an Hand von logischen Überlegungen und Schlußfolgerungen zeigen, daß Homöopathie gleich Aberglaube ist.
Die (auch heute noch gültigen) Grundannahmen der Homöopathie lauten:
1. Das Prinzip „similia similibus curentur“ wurde durch das berühmte Chinarindenexperiment von Hahnemann begründet.
2. Die wichtigste Voraussetzung zur erfolgreichen homöopathischen Behandlung (zit.: Homöopathisches Repetitorium der Deutschen Homöopathischen Union) bleibt die konsequente Anwendung der homöopathischen Arzneimittellehre nach dem Ähnlichkeitsprinzip. Die klassische Vorgangsweise lautet: Feststellung des Konstitutionstyps (Konstitutionstypen in Analogie zur antiken 4-Säftelehre), Beurteilung der Art und Lokalisation des Symptoms (z. B. Schmerz), Fragen nach Modalitäten (verschlimmernde und bessernde Einflüsse, z. B. Kälte), Bestimmung des Leitsymptom (z. B. Furcht, brennende Charakter und Periodizität aller Beschwerden) und Feststellung der Anfälligkeiten (z. B. Migräne, Regelstörungen).
3. Auf diese strenge und genaue Vorgangsweise („Arzneifindung durch Anamnese“) sind die Homöopathen stolz, sie betonen auch mit dieser Argumentation ihre Überlegenheit über die sog. Schulmedizin (ein Schimpfwort, das auf den Homöopathen Franz Fischer – 1876 – zurückgeht).
4. Ein Grunddogma der Homöopathie lautet (zit.: M. Dorcsi: „Handbuch der Homöopathie“): Durch Dynamisieren (Potenzieren) einer Ursubstanz („das geistige Wesen der Ursubstanz manifestiert sich im Lösungsmittel“) kann die Dosis der Arznei verkleinert werden, wobei aber ihre Wirkung zunimmt (also: „je stärker verdünnt, desto größer die Wirkung“)
5. Hierarchien: Die Behauptung lautet: „Die Heilung schreitet fort von oben nach unten, von innen nach außen und vom wichtigsten Organ hin zum weniger wichtigen Organ“ (die Haut ist demnach das „unwichtigste Organ).“
6. Homöopathen verwenden vorwiegend „Naturprodukte“, die alle unbedenklich (weil gering dosiert) sind. Homöopathie ist nie schädlich.
7. Ein Beweis für die „Wirksamkeit“ der Homöopathie ist die offensichtliche Wirksamkeit selbst bei der Behandlung von Tieren und Kleinkindern.
8. Homöopathie ist eine Erfahrungswissenschaft.
9. Die Arbeiten von Benveniste haben gezeigt, daß die Grundannahmen der Homöopathie stimmen.
10. Homöopathie ist mehr als Placebo und hat mit Esoterik (auch Astrologie) nichts zu tun.
Wie seriös sind all diese Ansprüche der Homöopathen? Ist die Homöopathie mehr als nur ein Placebo? Meine Antwortet lautet: eindeutig nein, wie im folgenden gezeigt wird.
ad 1.: Hahnemann glaubte mit Chinarinde (ein Mittel gegen Malaria) Fieber erzeugen zu können. Im Selbstversuch beschrieb er laut M. Dorcsi (allerdings ohne Fieber zu messen) folgende Symptome: „Herzklopfen, Pulserhöhung, Röte der Wangen, Durst und Klopfen im Kopf (er beschrieb also die klassischen Fiebersymptome ohne Fieberschauer).“ Dieses grundlegende Experiment von Hahnemann konnte von unabhängiger Seite noch nie bestätigt werden. Chinarinde erzeugt eindeutig kein Fieber. Im übrigen ist die Tatsache, daß er ausdrücklich zugibt, „keine Fieberschauer bekommen zu haben“ ein Beweis dafür, daß das Ähnlichkeitsprinzip hier nicht funktionierte, weil die Malaria ja charakteristischerweise Fieberschauer erzeugt. Hahnemanns Trugschluß wird heute als klassischer „Noceboeffekt“ beschrieben. Im übrigen sah Hahnemann auch im Kaffee, Pfeffer und Branntwein „fiebererzeugende“ Substanzen.
ad 2. Wer klassische Homöopathie betreibt, muß sich an die Grundregeln der Homöopathie halten, ansonsten ist eine „Arzneifindung“ nicht möglich. Die meisten Menschen, die von der Homöopathie überzeugt sind, haben nie einen Homöopathen besucht; sie erhielten ihr Medikament direkt vom Apotheker oder kauften es auf Empfehlung von Nichthomöopathen (im allgemeinen bekamen sie sogar nur sogenannte Komplexmittel, die ja von klassischen Homöopathen abgelehnt werden). Doch auch solcherart eingenommene Pseudo-Homöopathica, „wirken“ hervorragend, was nur beweist, daß Placebo oft wirksam ist.
ad 3. Die Behauptung, daß „Schulmediziner“ das Gespräch mit dem Patienten vernachlässigen, stimmt leider manchmal, aber das ist nicht die Regel. Die „Schulmediziner“ pauschal zu verdammen, ist Überheblichkeit pur. Im übrigen ist der Ausdruck „Schulmedizin“ ein Schimpfwort, das auf einen Homöopathen namens Franz Fischer (1876) zurückgeht.
ad 4. Das homöopathische Dogma vom „Potenzieren“ ist eine gewaltige Schwachstelle der Argumentation der Homöopathen und somit ein wichtiges Argument gegen die Homöopathie. Denn wenn es wirklich stimmt, daß „je stärker verdünnt (potenziert, dynamisiert) die Wirkungen und Nebenwirkungen zunehmen“, dann müßte jeder Patient, der solch ein Hochpotenzmittel einnimmt, auf der Stelle tot umfallen. Deswegen tot umfallen, weil beim Potenzieren ja alle Verunreinigungen, die sich in der Wirksubstanz, im Gefäß und in den diversen Grundsubstanzen (Wasser, Alkohol und Milchzucker) befinden, beim Herstellungsprozeß der Arznei mitpotenziert werden. Es sind vielfältige (und stets wechselhafte) Verunreinigungen, wie u. a.: organische Substanzen, Schwermetalle und viele anorganische Moleküle, manchmal nur in Spuren. Kein Therapeut kann auch nur ansatzweise wissen, was hier so alles mitpotenziert wird.
Dazu ein konkretes Beispiel: Hepar sulfuricum (kommt zur Anwendung bei chronischen Eiterungen) wird aus der Austernschale gewonnen. Doch daß sich in der Austernschale (in Abhängigkeit vom Fundort) eine Menge Einschlüsse befinden, kann wohl niemand leugnen. Stimmt nun die Theorie vom Potenzieren, dann würden all die unerwünschten und unbekannten Atome und Moleküle, die sich sowohl in der Grundsubstanz als auch in der „Arznei“ befinden, mitpotenziert werden und ihre guten und bösen „Energien“ gewaltig entfalten. Wie soll nun die Ursubstanz wissen, welche Atome potenziert werden dürfen und welche nicht?
Das Argument, daß „auch in den Arzneien der Schulmedizin Verunreinigungen vorkommen, die aber nicht zu Nebenwirkungen führen“, ist unsinnig, weil lt. Homöopathen durch das Potenzieren auch geringer Mengen an unerwünschten Atomen eine große Wirkung erzielt wird. Glücklicherweise bewirkt aber das Potenzieren überhaupt nichts; der Patient überlebt! Davon kann sich jeder von uns überzeugen, der eine Hochpotenz eines beliebigen homöopathischen Mittels im Selbstexperiment einnimmt.
Bemerkenswert ist auch, daß beim Potenzieren auf beispielsweise D20 (1:10 hoch 20), kein Atom der „Wirksubstanz“ sich in der Arznei mehr nachweisen läßt. Hier kann ein Vergleich mit der „Wirksamkeit“ von einer Tablette Aspirin, verdünnt im Gesamtwasser des Atlantik, herangezogen werden.
ad 5. Hierarchien: Homöopathen lieben „Hierarchien“ (siehe oben).
Diese Hierarchien, die „von oben nach unten und vom wichtigeren zum weniger wichtigen Organ“ verlaufen, sind extrem unsinnig. Eine der typischen unsinnigen Behauptungen lautet beispielsweise: „Die Haut ist weniger wichtig als Gallenblase oder Milz“. Sie fußen auf einem längst überholten Weltbild. In diesen Hierarchien spielt die „heilige“ Zahl 10 (siehe Astrologie, Kabbala etc.) eine wichtige Rolle. Es existieren 10 Hierarchien der Organe und ebenso viele Hierarchien der Emotionen. Die Denkweise entspricht dem „senkrechten Weltbild“ der symbolischen Astrologie.
ad 6. Homöopathen verwenden vorwiegend Naturprodukte (wenn auch nicht immer), doch der Schluß „Natur ist immer gesund“ ist Unsinn. Auch in der Natur gibt es genügend für den Menschen schädliche Substanzen. Bis heute verwenden Homöopathen (nicht nur in Hochpotenzen) nachweislich schädliche Stoffe, wie etwa Quecksilber, Blei und Aristolochia, eine „Heilpflanze“ aus der chinesischen Medizin, von der man heute weiß, daß sie auch in geringer (und über lange Zeit eingenommen) Dosis Nierenkrebs erzeugt.
ad 7. Das beliebte Argument von der „Wirksamkeit der Homöopathie bei Tieren und Kleinkindern“ ist ein Schuß, der nach hinten losgeht. Denn (siehe Punkt 2) wer „erfolgreich“ Homöopathie betreiben will, muß sich streng an die oben erwähnten Regeln halten. In der diagnostischen Homöopathie ist das Krankheitssymptom (Leitsymptom, Modalitäten etc.) von zentraler Bedeutung. Doch es existiert kein Tierarzt oder Homöopath, der mit Tieren oder Babys die für die Arzneifindung notwendigen langwierigen Gespräche führt (führen kann). Selbst die „Konstitution“ kann bei Tieren und Kleinkindern nicht bestimmt werden. Die Schutzbehauptung der Homöopathen, daß „die Tierbesitzer oder die Eltern dem Homöopathen die nötige Information liefern können“, entspricht absolut nicht der medizinischen Realität.
Wenn nun die Gabe von Globuli oder Tinkturen (wie oftmals behauptet wird) hier „hilft“, dann ist das vor allem das Ergebnis einer pseudohomöopathische Behandlung, die mit der klassischen Homöopathie wenig gemeinsam hat. Oftmals sind es sogar nur eingenommene Komplexmittel, die von klassischen Homöopathen abgelehnt werden. Gibt es einen besseren Beweis dafür, daß wir in so einem Fall Zeugen einer erfolgreichen Placebobehandlung geworden sind?
Doch Behandlungen mit Placebopräparaten (die bei harmlosen Erkrankungen auch in der „Schulmedizin“ ihren gebührenden Platz haben), sind bei lebensbedrohenden Erkrankungen eine große Gefahr für den Patienten. Denn der mögliche Zeitverlust infolge nutzloser Therapien kann über Leben oder Tod entscheiden.
ad 8. Die Berufung auf die „Erfahrung der Alten“ ist kein hieb- und stichfestes Argument für irgend etwas. Denn daß sich die Alten oftmals geirrt haben (siehe: geozentrisches Weltbild), ist Tatsache und Teil der Menschheitsgeschichte.
ad 9. Der oft zitierte Benveniste wurde als unseriös enttarnt. Nicht zufällig erhielt er vor einigen Jahren den Anti-Nobelpreis für wissenschaftliche Fauxpas zugesprochen.
All seine Arbeiten (mit denen Homöopathen beweisen wollten, daß am Potenzieren „etwas dran“ ist) waren methodisch falsch. Auch das angebliche Wassergedächtnis konnte nie nachgewiesen werden. Um den Schein der „Wissenschaftlichkeit“ zu wahren, werden von homöopathischer Seite immer wieder wissenschaftliche Untersuchungen zitiert, die sich aber beim näheren Hinsehen als untauglich erweisen. Es sind vielfach sog. Metaanalysen, mit deren Hilfe man alles und nichts beweisen kann.
ad 10. Sämtliche Kontrolluntersuchungen durch neutrale Prüfer (manchmal unter Mitarbeit von Homöopathen) zeigen, daß Homöopathie nicht besser als Placebo wirkt.
Was aber weniger bekannt ist, ist die Tatsache, daß Homöopathie eine esoterische Pseudowissenschaft ist. Die Übereinstimmungen zwischen Homöopathie, Astrologie und Numerologie (auch Kabbala) sind evident.
Dazu einige Beispiele:
Gleicher geistiger Background, gleiche Terminologie (bei Hahnemann nachzulesen): „Uridee, Archetypen, geistiges Wesen der Ursubstanz, Urgrund, Urübel = Erbsünde (Miasma), kosmische Urkraft“ etc. (gemeint ist der Schöpfer, die Schöpfung, Urgrund Gott).
Das „senkrechte Denken“ der symbolischen Astrologie („die Uridee durchzieht alle Ebenen von oben bis unten, im Sinne von wie oben so auch unten), manifestiert sich eindrucksvoll in der Homöopathie („Heilung von oben nach unten“ und 10er-Hierarchien).
Gemeinsame „heilige Zahlen“: die 12 (Sternbilder, Tierkreiszeichen, Häuser, 12-Götterkollegium der Griechen und Germanen, 12 Apostel, 12 Stämme, 12 Modalitäten der Arzneifindung), die 10 (10 Planeten der Astrologie, 10 Sefirot – als „Manifestationen Gottes“, 10 Gebote, 10 Stämme, 10 Organ- und Emotionshierarchien der Homöopathie); die 4 (4 Elemente, 4 Säfte, 4 Himmelsrichtungen, 4 Quadranten des Horoskops, 4 Konstitutionstypen); die 5 (5 chinesische Elemente, 5 als die Zahl Jehovas in der Kabbala, das Pentagramm als Symbol der Gesundheit und zur Abwehr von Dämonen im Mittelalter; die homöopathische Dosiseinheit 5 ist möglicherweise davon abgeleitet).
Bemerkenswert ist auch die Übereinstimmung der Analogien zwischen astrologischem Götterglauben (Jupiter, Mars und Co) und der Homöopathie. Ein Beispiel: Das Sternbild Widder wurde in der Antike (und in der Astrologie) mit dem Kriegsgott Mars in Verbindung gebracht. Der rote Planet Mars wird in der Astrologie mit Blut, Feuer, Wildheit, Schrecken etc. in Analogien verbunden (siehe: spirituelle Eigenschaften der Planeten und Tierkreiszeichen). Es folgt daraus die Analogie: „Mars … Element Feuer, Farbe rot, Organe, Blut, Blutgefäße, feurige Entzündungen, Marspflanzen“. Es ist kein Zufall, daß Erkrankungen, die mit heftigen, akuten fiebrigen Symptomen einhergehen und Blutungen bzw. Blutstau von der Homöopathie mit „Marspflanzen“ (Aconitum, Allium cepa, Belladona etc.) therapiert werden. Die Liste dieser Beispiele ließe sich beliebig fortsetzen.
Schlußfolgerung: Homöopathie ist eine esoterische Behandlungsmethode (mit Wurzeln im Götterglauben der Antike). Die Homöopathie ist ein dogmatisches, in sich geschlossenes Denksystem, das sich (im Gegensatz zur Naturwissenschaft) nie selbst in Frage stellt. Die Befürworter und Nutznießer der Homöopathie verhalten sich ähnlich wie religiöse Fundamentalisten. Kritiker werden mit allen Mitteln bekämpft und man sieht sich stets in der Opferrolle.
Die „Wirksamkeit“ der Homöopathie entspricht der eines (teuren) Placebos. Homöopathie und Aberglaube sind miteinander untrennbar verbunden.
Dr. Theodor Much
616 Kommentare
Comments feed for this article
Mittwoch, 4 Juni, 2008 um 18:46
Sil
Es ist leider ein äußerst lukrativer Aberglaube.
Wenn die Homöopathen sich dann an wehrlosen Kindern vergreifen wird´s ganz schnell häßlich.
Passend zum Thema:
Die Charite in Berlin richtet eine Professur für Alternativmedizin ein.
der Esoblog berichtet:
http://blog.esowatch.com/index.php?itemid=54 .
Donnerstag, 23 Juli, 2009 um 17:25
julia wolff
Als Mutter, die die Homöopathie zugewand ist, der Schulmedizin aber auch nicht abgewand ist, möchte ich folgendes bemerken. Wenn mein Kind krank ist, die Krankheit aber nicht so schlimm ist dass ich einen Arzt aufsuchen müsste, kann ich doch nach Rücksprache mit meinem Homöopathen versuchen mein Kind auf dies Weise zu stärken. Sollte dieser Versuch scheitern und der Zustand sich verschlimmern, suche ich natürlich einen Arzt auf.Sollte sich der Zustand aber bessern, und ich komme ohne ein Antibiotikum aus, kann doch auch niemand sagen dass die Homöopathie nicht geholfen hat.Alles in maßen und unter genauer Beobachtung. Niemand bezweifelt doch auch dass giftige Schlangenbisse mit einem versünnten Gegengift behandelt werden.
Freitag, 24 Juli, 2009 um 2:40
Donalbain
1. Wenn die Krankheit nicht so schlimm ist, dass man einen Arzt aufsuchen muss, warum dann nicht den Körper sich selbst heilen lassen? Warum wollen Sie statt dessen das Kind statt an die reflexartige Gabe von »Medikamenten« gewöhnen? Medikamente sollten nur dann eingenommen werden, wenn man sie wirklich braucht. Alles andere reguliert der Körper selbst.
2. Genau weil der Körper leichte Erkrankungen selbst gut heilt, sieht es nachher aus, als hätte die Homöopathie geholfen. Eine Besserung nach Gabe von Homöopathika ist also im Einzelfall kein Beweis. Dazu bräuchten wir viele Kranke und müssten die Hälfte (ohne deren Wissen) mit Placebos behandeln. Dann könnte man Aussagen treffen. Wann immer sowas sorgfältig gemacht wurde, zeigte sich keine Wirkung bei Homöopathie.
3. Schlangenbisse werden nicht mit verdünntem Schlangengift behandelt. Wer behauptet denn sowas? Homöopathen?
Mit einer nicht-tödlichen Dosis Schlangengift werden beispielsweise Pferde vergiftet. Aus deren Blut kann man später ein Antiserum gewinnen, da sie dann Antikörper entwickelt haben. Das ist aber was ganz anderes.
D.
Samstag, 25 Juli, 2009 um 19:31
julia wolff
aber es gibt nicht genügent Studien zu diesem Thema, wie Sie sicherlich richtig bemerkten.Ich kann mir schon vorstellen dass es halbgöttern in weiß weh tut vom Thron gestoßen zu werden. Manche Patienten haben eben begriffen dass es keinen Sinn macht sich zu denken der Schulmediziner würde sie komplett heilen. In guten Händen fühlt man sich meist bei den Medizinern die einem Weitblick vermitteln und Schul- und Alternativmedizin im gesunden Einklang miteinander sehen.
Warum soll ich meinem Kind bei Schmerzen Chemie geben, wenn auch Chamomilla helfen kann.Wenn es nicht hilft, kann ich das Zäpfchen noch immer geben
Mittwoch, 30 September, 2009 um 9:18
MiChaSch
Wer behauptet, dass der Placebo-Effekt bei Kindern und Tieren nicht funktioniert, sofern derjenige, der das Mittel verabreicht, daran glaubt?
Ein Kind spürt doch z.B., ob der Erwachsene ruhig und zuversichtlich ist.
Montag, 22 März, 2010 um 16:30
Tastentier
Zitat: „Sollte sich der Zustand aber bessern, und ich komme ohne ein Antibiotikum aus, kann doch auch niemand sagen dass die Homöopathie nicht geholfen hat.“
Der menschliche Körper besitzt enorme Selbstheilungskräfte. Ansonsten hätte unsere Art die letzten 120.000 Jahre kaum überstehen können, die meiste Zeit davon ohne moderne Medizin und auch ohne Homöopathie. Sie brauchen nur einmal einen Blick ins Tierreich werfen; wildlebende Tiere erholen sich doch auch von Infektionen und anderen Erkrankungen.
Denken Sie nur einmal an die sprichwörtlichen sieben Leben einer Katze. Wenn wir hier Ihr Argument anwenden, dann wäre das, was die Katze zuletzt zu sich genommen hat, automatisch für den Heilungsprozess verantwortlich. Damit ließen sich rohen Mäusen, einem Schälchen Milch wundersame Heilkräfte attestieren. Genau auf diese Weise funktioniert die Beweisführung, dass Homöopathie hilft.
Zitat: „Warum soll ich meinem Kind bei Schmerzen Chemie geben, wenn auch Chamomilla helfen kann.“
Da haben Sie völlig recht (davon abgesehen, dass auch natürliche Substanzen aus chemischen Verbindungen bestehen; „Chemie“ ist daher praktisch alles). Aber sie können Ihrem Kind bei leichten Schmerzen tatsächlich mit Kamillentee helfen, es müssen nicht gleich Schmerzmittel gegeben werden.
Kamillentee, wohlgemerkt. Unverdünnt. Nicht die homöopathische Version in Form eines hochverdünnten Chamomilla-Präparates, das zu 99,9% aus Wasser besteht. Fragen Sie am besten in der Apotheke nach einem guten Arzneitee aus Kamillenblüten von biologisch angebauten Pflanzen. Im Gegensatz zur Homöpathie haben althergebrachte Naturheilmittel nämlich oft eine tatsächliche medizinische Wirkung, die in vielen Fällen auch wissenschaftlich erwiesen ist (z.B. Kamille, Fenchel, Johanniskraut etc.)
Mittwoch, 4 Juni, 2008 um 20:41
Homöopathie drangsaliert Logik | DER MISANTHROP
[…] kann auch nur ansatzweise wissen, was hier so alles mitpotenziert wird.1 Kritisch Gedacht – Aberglaube Homöopathie [↩] « Fürchterlichenachtgeschichten II Dieser Eintrag wurde von Benjamin B. […]
Donnerstag, 5 Juni, 2008 um 6:21
Adromir
Leider setzt bei Homöopathiegläubigen der Verstand aus. Selbst bei menschen, denen man eine klassisch – naturwissenschaftliche Bildung bescheinigen können. Fakten interessieren sie nicht, werden ignoriert oder ganz schnell vergessen.
Erst gestern musste ich mich in der Apotheke schwer zusammen nehmen, als die Apothekerin einem Patienten ein „besonders wirksames, aber trotzdem schonendes“ Homöopathikum verkaufte..
Donnerstag, 5 Juni, 2008 um 8:28
Wolfgang
In einem hat Much unrecht. Die Existenz von Memory in Wasser ist hinreichend belegt (s.zB Cowan et al Ultrafast memory loss and energy redistribution in the hydrogen bond network of liquid H2O. Nature 2005;434:199-202). Die Dauer dieser Informationsspeicherung ist mit 50 femtosek (also 10 minus 15 sek) mit Sicherheit zu kurz für die Bemessung der Haltbarkeitsdauer eines Arzneimittels.
Man nennt das den Kärntner Landeshauptmanneffekt- kaum ist er da ist er auch schon wieder weg 😉
Donnerstag, 5 Juni, 2008 um 13:10
Dr. E. Berndt
Die Homöopathie ist keine Wissenschaft. Sie war es nicht und ist es nicht. Homöopathie ist der klassische Fall einer hoch entwickelten Unwissenschaft wie Astrologie. Weil aber der Begriff „Wissenschaft“ nicht geschützt ist, darf jeder Astrologe und Homöopath sich als Wissenschafter bezeichnen.
Das Betörende und Verführerische aller Unwissenschaften ist es, dass, ihnen zu glauben, immer viel versprechender ist, als Wissenschaft zu akzeptieren. Und man kann nicht nur glauben, sondern man muss glauben, will man bei einer Irrlehre bleiben. Irrlehren haben den psychologischen Vorteil, dass sie für alles „einfachere“ Erklärungen anbieten als Wissenschaft. Diese Erklärungen halten aber keiner wissenschaftlichen Analyse stand. Sie erweisen sich als pseudoverständlich und vor allem als kryptodogmatisch.
Bestechend an Irrlehren ist, dass im Gegensatz zu echter Wissenschaft auch „dumme“ Fragen beantwortet werden. Wissenschaft ist in diesem Sinne oft sehr unbefriedigend, und weil nicht alle Wünsche erfüllt werden können, tun sich Pseudowissenschaften und damit auch die Homöopathie leichter. Hier wird eben das Gewünschte und Ersehnte versprochen. Was und wie ein für allemal zu „denken“ ist, wird in Irrlehren vorgegeben. Hahnemann hat einen Denkkäfig zum Auswendiglernen mitgewaltigen Umfang konstruiert. Daher wird nichts gefragt und kein Homöopath wird sich daher ernsthaft mit Versuchen auseinandersetzen, die sein Weltbild gefährden können und zum Einsturz bringen. In diesem Sinne nähern wir uns einem Religionsbekenntnis. In dem Augenblick wo echte Fragen gestellt werden, bricht das Gebäude dieser Scheinwissenschaft zusammen. Und dem entsprechend lehnt es auch ein Homöopathieoberguru wie Prof. Frass ab, diesbezügliche Fragen zu beantworten.
Die Homöopathie braucht Gefühle und Emotionen, um sich der Disponierten zu bemächtigen. Diese werden bekehrt und werden zu erleuchteten besser wissenden Gläubigen. Es ist absolut müßig, Strenggläubige mit logischen oder wissenschaftlichen Argumenten von ihrem Bekenntnis abbringen zu wollen. Bestenfalls könnte es durch einen lebensgefährlichen Schock zu einer Bekehrung kommen. Was aber meist nicht lang anhält, und früher oder später wird wieder begonnen, sich mit Kugerln zu umgeben. Das seelische Gleichgewicht bedarf irgendwie dieses Rituals.
Und wie bei einer Religion gibt es natürlich auch Priester. Die gläubigen Homöopathielaien brauchen natürlich einen Bekenner und Führer, der ihnen diesen Glauben immer wieder bestätigt und Zweifel abnimmt. Und das ist heute ein besseres Geschäft denn je geworden. Das Geschäft mit der Homöopathie will subtil beworben sein. Die scheinbare Einfachheit an sich ist schon eine gute Sache, wenn ich etwas verkaufen will, aber nicht das einzige Rad im sich zurzeit offenbar immer schneller drehendem Verkaufskarussell. Aura, Charisma und Ambiente sind mehr als anderswo auf die Erwartungen der Kundschaft abgestimmt. Kleine und große Signale werden gesetzt, um den Kunden ein gutes Gefühl zu geben. Je nach Klientel richtet sich mehr als anderswo die Ausstattung der Ordination und die Gestaltung des Rezeptblocks. So ein Krankenkassenrezept ist ja wirklich etwas Grausliches im Vergleich zu einer homöopathischen Verschreibung, wo schon auf meist besonderen Rezeptformularen heilkräftige Symbole wie Sonnenstrahlen oder Wasserwellen Heilung versprechen. Und es gibt keine Misserfolge. Heerscharen von Wellnessschreibern betreiben Disease mongering. Zahlreiche Beschwerden werden den Informationskonsumenten zur Heilung mit Homöopathie nahe gelegt. In jedem Gesundheitsmagazin zeigt sich die Homöopathie als natürliche Hochglanzheilung ohne Nebenwirkung. Es gibt keine Kritik und keine Zweifel.
Dienstag, 24 Januar, 2012 um 9:42
Luger ernst
Sg. Herr Dr. E Berndt wie soll man vor ihrer so genannten Wissenschaft
vertrauen haben ,verdient sie es denn? Sie Atombombe ,Wasser-stoffbombe, Gen manipulation , kein Glaube an Gott,es wird alles gemacht um des Fortschritswillen und auch ohne jegliches Gewissen, es wird eingesetzt um des hl. lieben Geldes willen, nach wie vor wird das goldene Kalb angebetet ohne Rücksicht auf Verluste von den riesigen Farmakonzernen wie Monsantoganz zu schweigen ,es geht überal nur um Macht und nicht um den Menschen. Jeder Mensch hat in seinem Denken nur die Vorstellung zur ver-fügung und die Vorstellung ist nichts anderes als eine Funktio das ist doch in Gottesnahmen nichts Geistiges , das ware Geistige ist werder messbar noch nachweisbar es ist einzig allein das Empfinden des Lebens selber das ,das tut was richtig ist in der Verantwortung die wir als Menschen zu tragen hätten.
Montag, 25 Juni, 2012 um 17:41
Anonymous
Lustig, wie angeblich große Fachleute so Angst haben vor so ein wenig „Placebo“. So zu sagen Wind um Nichts machen und hier Romane schreiben? Passt für mich nicht zusammen! Es will ja schließlich an teuren neuen Medikamenten verdient werden, wodurch der Patient im „besten Fall“ noch zusätzliche beschwerden durch die Medikamente dazubekommt, wodurch zur
Bekämpfung wieder Chemie gabraucht wird. Eigentlich ganz clever. Habe selbst Erfahrungen mit beiden Heilverfahren. Weil beides wirkt habe ich mich für die Arzneimittel entschieden die nicht meinen restlichen Körper zerstören. Der Trend des modernen, kritischen Menschen geht immer mehr in die Richtung der Homöopathie, es muss also gute Gründe dafür geben.
Donnerstag, 5 Juni, 2008 um 14:18
Andy
„Die Homöopathie ist ein dogmatisches, in sich geschlossenes Denksystem, das sich (im Gegensatz zur Naturwissenschaft) nie selbst in Frage stellt“
Schön, zu einem medizinischen Thema auf einen Experten zu treffen (nicht sarkastisch gemeint!), der wirklich einiges an Aufwand in seine Ausführungen gesteckt hat. Bin medizinisch ungebildet, was mich aber nicht hindert, (kritische) Fragen zu stellen (wie z.B. auch in meinem Blog).
Zum Eigentlichen und warum ich o. a. Zitat heraus gehoben habe: dass geltende medizinische Ansichten (= „Lehre“) in Frage gestellt werden ist großteils schon ein . . . wie soll‘ ich’s sagen . . . zumindest (oder nicht nur?) für den Laien intransparenter Prozess, oder?
Wenn ich mir die ganzen falschen Dogmen der Vergangenheit anschaue, dann habe ich ein ungefähres Bild von dem, was mich an Aufklärung in 5 – 20 Jahren erwartet.
Was ja an sich nicht das eigentliche Problem ist – dazu lernen wird man ja wohl noch dürfen!
Die (auch zukünftig unerledigte) Aufgabe der Korrektur und Aufklärung AN MICH als Patient/Konsument unterbleibt so vollständig, als die Lautstärke der Verkündung der neuen Heilslehre oftmals an Hysterie grenzt . . . .
Danke für deinen Beitrag und lG aus Wien – Andy
Donnerstag, 5 Juni, 2008 um 16:47
Dr. E. Berndt
Offene Wissenshaft bedeutet, dass eine Weiterentwicklung nicht ausgeschlossen wird. Neue Argumente fürhren zu neuen Ansichten und Ergebnissen. Diese Weiterentwicklungen bedeuten jedoch nicht, dass bisheriges Wiisen unbedingt falsch oder unrichtig ist. In diesem Sinne hat es nie Dogmen in den medizischen Wissenschaften gegeben.
Und ich vermute, dass hinter deinen Vorbehalten die Hoffnung steht, dass noch bewiesen wird, was noch nicht bewiesen werden kann. Mit dieser Hoffnung wird viel Schindluder getrieben, denn sie wird gerne als Argument für Unmöglichkeiten aller Art herangezogen.
Die besondere und unbedingte Eigenschaft von wissenschaftlichen Erkenntnissen ist, dass diese widerspruchfrei in dem streng hierachischen Aufbau der Wissenschaft einordbar sein müssen.
Die Liste und das Ausmaß an inneren und äußeren Widersprüchen in der Homöopathie zu den gesamten übrigen Naturwissenschaft und ihren Disziplinen ist unabsehbar und elementar. Zahlreiche Annahmen und Aussagen der Homöopathie sind derart elementar daneben, dass die Annhame ihrer Richtigkeit bedeuten würde, dass die gesamte übrige Naturwissenschaft, nicht nur die „Medizin“ völlig falsch, unrichtig und unzutreffend ist. Und es geht hier nicht um irgendwelche Details sondern um die ganzheitlichen Grundfesten der Naturwissenschaften. Dass dies der Fall ist, ist so unwahrscheinlich, wie dass die Addition von 2 und 2 vielleicht doch 5 zum Ergebnis haben könnte.
Diese Umstände erklären auch, dass die Homöopathen und andere Parawissenschaftler mit immer noch mächtigere Begriffe zur Erklärung heranziehen, um die Widersprüche zupappen zu können.
Einstein hat Newton in diesem Sinne nicht widerlegt, sondern für die Phänomene, die nach Newton nicht mehr zutreffend erklärt werden konnten, eine zutreffende Erklärung gefunden.
Donnerstag, 5 Juni, 2008 um 20:37
Chemiker
@Wolfgang:
Ja, aber das ist nicht der Effekt den manche Esoteriker gern in Wasser sehen, hat nicht mal annähernd damit zu tun.
Donnerstag, 5 Juni, 2008 um 20:48
Sil
Mein ehemaliger Pharmazeutische-Chemie-Prof Peter Nuhn hat dem Thema Wassergedächtnis mal einen ganzen Artikel gewidmet:
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=319&type=0.
Schlimm, daß man sich überhaupt damit auseinandersetzen muß.
Donnerstag, 5 Juni, 2008 um 20:56
Pianoman
Ich lese gerade zum wiederholten Mal die umfänglichen Analysen des
Berliner Rechtsmediziners Otto Prokop (z.Tl. in Zusammenarbeit mit sein Brüdern Ludwig u. Heinz Prokop).
Selbst die erste Veröffentlichung aus dem Jahre 1957 hat nichts an Aktualität verloren; nur die Zahl der mißglückten Versuche, die Grundlagen der Homöopathie – insbesondere das dauerhafte Gedächtnis des Wassers -nach wissenschaftlichen Kriterien zu beweisen, haben zugenommen. Man erinnere sich dabei an den Skandal durch die Pharmazeuten der Uni Leipzig.
Bedenklich erscheint mir, dass die zunehmende Irrationalität unserer Gesellschaft immer mehr den Weg bereitet, für eine dauerhafte Integration der Homöopathie und anderer esoterischer Heilverfahren.
Was nötig ist, ist die fachlich fundierte Kritik überall dort, wo esoterische
Wahndenk-Systeme auftreten; vor allem also im Internet.
Deshalb als Literaturempfehlung und Argumentationshilfe:
Prokop/Prokop: Homöopathie und Wissenschaft, Enke, Stuttgart 1957
Prokop: Homöopathie – Was leistet sie wirklich ? Ullstein, Frankfurt, 1995
Prokop/Prokop/Prokop: Grenzen der Toleranz in der Medizin, Verlag Gesundheit, Berlin, 1990
Pianoman
Donnerstag, 5 Juni, 2008 um 22:19
buchstaeblich
Aber wo doch Homöopathie doch viel Geld bringt? Und farblich passt sie doch so hübsch zum Feng Shui-Wohnzimmer, wo die waldorfgeschulte Familienschar einträglich in Batiklappen gehüllt mit Kastanien um das größte Stück Tofu würfelt: Wer gewinnt, muss es essen.
Freitag, 6 Juni, 2008 um 9:57
Cohen
Homöopathie ist keine nette Marotte oder harmlose esoterische Spielerei.
Eltern „behandeln“ die bakteriellen Infektionen ihrer armen Kinder mit Belladonna C30. Dort hört der Spaß eindeutig auf!
Ein Beispiel für diesen Irrsinn:
“ Belladonna C30: Fiebermittel ca 39°-40°; bei allen Kinderkrankheiten!, eher zarte empfindliche Personen, Krämpfe, nicht ansprechbar (ZNS), Angina (Scharlach), Scharlachartiger Ausschlag, Otitis, Lymphknotenschwellung; Blutungen, Periodenschmerzen „
Freitag, 6 Juni, 2008 um 10:31
Dr. E. Berndt
Von einer Webseite des Bundeslande Niederösterreichs zum Thema Homöpathie und Kinder:
Ein Bericht von Heinz Zangerle
Der Pendler wird´s schon richten
(Die schulische Belastung der Kinder
erreicht derzeit einen ersten Höhepunkt:
obskure Therapiemethoden boomen)
Der Esoterik-Boom erfasst die Kinder. Ob Konzentrationsprobleme, Fehler im Diktat, Bettnässen oder Hyperaktivität – dem Zeitgeist entsprechend sind schnelle Lösungen gefragt: ob Bachblüte, Bio-Säftchen oder Hirngymnastik
Die kindliche Psyche wird zum Tummelplatz „alternativer“ Methoden, an denen wenig alternativ und vieles Schnee von gestern ist.
Es ist ein verwirrendes Sammelsurium von Therapien, vor dem Eltern und Lehrer stehen, wenn sie ein Kind mit Lern- und Verhaltensproblemen haben. Insbesondere esoterische Verfahren und Mittel sind mit überzogenen Versprechungen behaftet. Man glaubt an Wundermittel und rasche Beseitigung störender Symptome, setzt auf „bio“ und vertraut einer okkult-esoterischen Wirkung auf die Kinderpsyche.
Eine Mutter berichtet, wie sie nach stundenlangem Üben ihrem Sohn Bachsche Notfalltropfen neben das Bett stellt. Sie ist überzeugt, dass deren „feinstoffliche“ Wirkung ein weiteres Diktat-Waterloo abwenden wird.
Die Mutter einer sechsjährigen Bettnässerin berichtet von ihren bisherigen „Therapieversuchen“. Nachdem der Pendler das Kinderzimmer schon mehrmals umgekrempelt hat, steht das Kinderbett jetzt im Vorraum.
Ein nägelkauender, stark belastet wirkender Achtjähriger reibt sich beim Rechnen wiederholt unterhalb des Schlüsselbeins, dreht den Kopf nach hinten und presst die Schultermuskulatur. Die Diagnose „Tic“ ist falsch: Er müsse nur seine „Gehirnknöpfe“ rubbeln, meint er, dann könne er sich besser konzentrieren.
Bei „Flüchtigkeitsfehlern“ in Schuldiktaten empfiehlt ein Homöopath die Einnahme von 5 Globuli Medorrhinum D200 ein bis zweimal im Monat und als Zusatztherapie fünfmal täglich acht bis zehn „Schultropfen für Kinder“.
Das sind keine schrulligen Einzelfälle aus der Praxis. Schulfitneß-Angebote aus dem Repertoire der Esoterik liegen im Trend, die schnelle Lösung hat Konjunktur: Verbesserung der kindlichen Konzentration durch Bewegung aus der Edu-Kinestik, Legasthenikertherapie durch Bachblüten, Ruhigstellen des Zappelphilipps mit homöopathischen Globuli, Behandlung von Agressionen mit Qui-Gong und Reduzierung diffuser Ängste mit Aromatherapie. Nebenbei – damit Prüfungsstress erst gar nicht aufkommt: Es liegt am Lehrer, für den Rosenquarz am Schülerpult zu sorgen und die individuell günstigste Mondphase für den Prüfungstermin zu beachten.
Blühende Geschäfte mit „schwierigen“ Kindern
Gute Zeiten also für die Verkäufer an Tröpfchen, Pillen, Kügelchen, für die Trainierer simpler Bewegungsübungen, für Auspendler, Verkäufer „heilender“ Steine und sonstige Krämer auf dem Psychomarkt ! Nach der Absage an Schulmedizin und Pharmakeule erwarten sich viele die Lösung kindlicher Probleme aus den Nebeln der Esoterik. Aber hinter modisch-zeitgeistiger Verpackung von „alternativ“, „ganzheitlich“ und „bio“ verbergen sich uralte, längst überwunden geglaubte Denk- und Erklärungsmodelle.
Das lässt sich am Beispiel der Kinesiologie, des Einsatzes von Bachblüten und Homöopathie besonders gut belegen. Nachdem jahrzehntelange sozialwissenschaftliche Forschung kindliche Lern- und Verhaltensstörungen längst aus der Umklammerung der Medizin gelöst hatte, „therapiert“ die Esoterik wiederum so, als handle es sich dabei um Krankheiten im Sinne rein organischer Defizite ! Erneut werden „schwierige“ Kinder vorschnell zu behandlungsbedürftigen „Fällen“ erklärt. Höchst unkritisch wird ihnen die Logik veralteter medizinischer Denkvorstellungen übergestülpt und mit dubiosen Mitteln allein an ihren Symptomen herumgedoktert.
Eine ungeduldige Grundhaltung vieler Eltern bereitet den Nährboden für vieles, was heute auf dem Psychomarkt Blüten treibt. Die kindliche Psyche ist – vor allem dann, wenn sie von Problemen bedrückt ist – zu einem lukrativen Geschäft geworden.
Häufig dienen angestaubte Gehirnhälften-Theorien aus den fünfziger Jahren dem Ausgleich fehlender wissenschaftlicher Basis. In aufpolierter Diktion werden die alten Hüte der Gehirnforschung als neueste wissenschaftliche Erkenntnisse angepriesen: ob Lernstress, blockierte Lebensenergie, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, Legasthenie – mit der mangelnden Zusammenarbeit beider Gehirnhälften und gestörtem Energiefluss wird nahezu jegliche kindliche Störung begründet. Die darauf aufbauenden Ratgeberbücher von Paul E. Dennison (Edu-Kinestetik bzw. „Brain-Gym“) sind Klassiker einer unverantwortlichen Versimplizierung kindlicher Lernprobleme.
Verstaubte Erklärungsmodelle
Ein zentrales Mythos alternativ-esoterischer Methoden ist die Behauptung von ihrer „Ganzheitlichkeit“ – ein glatter Etikettenschwindel ! Denn in der esoterischen Praxis ist geradezu das Gegenteil zu beobachten: Auf eine gründliche Anamnese – also eine Rekonstruktion der kindlichen Lern- und Leidensgeschichte, der familiären Situation und der Ursachen – wird verzichtet. Wie und wodurch ein Symptom entstanden ist, ist zweitrangig. Statt dessen ist der „Therapeut“ in offensichtlicher Eile, bestrebt, möglichst schnell am Kind selbst zu arbeiten. Es ist ja auch allemal einfacher und entlastender für Elternhaus und Schule, die Störung am Kind selbst zu lokalisieren und auch zu behandeln.
Kinder sind dem Eso-Boom ungeschützt ausgesetzt. Weil nicht erkennbar ist, wo Grenzen wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse überschritten werden, besteht die Gefahr, dass sie Opfer von Spekulation, von okkulten Mythen oder von obskurer Ideologie werden. Bemerkenswert ist, wie sich die Anhänger der Esoterik jeder fachlichen Kritik entziehen: etwa Fragen nach der Tiefen- bzw. Langzeitwirkung von Esoterik für das kindliche Bewusstsein. Welcher Art sind denn die Botschaften und Signale der Esoterik, welche ihre verdeckten Informationen und unreflektiert vermittelten Lernmuster ?
Zunächst einmal wird Kindern vermittelt, dass die Ursachen für ihre Lern- und Verhaltensschwierigkeiten und Probleme nur bei ihnen selbst liegen. Ferner wird ihnen geradezu schablonenhaft ein Lernreflex vorexerziert und anerzogen, dessen Botschaft ist: Wenn du Probleme hast, dann gib dir Säftchen, Kügelchen oder Mittelchen. Was Kinder erfahren, ist die Konditionierung und der Transfer des klassischen Kopfweh-Aspirin-Reflexes der Erwachsenen auf die verstörte kindliche Psyche.
In der unreflektierten Gabe von Naturheilmitteln, dem raschen Ansatz mit Körperübungen verbirgt sich die Gefahr der Medikamentiersucht, späterer Abhängigkeit von Psychopharmaka oder gar Drogensucht.
Weiters wird Kindern – wie der Züricher Psychoanalytiker Mario Erdheim formuliert – „eine tüchtige Portion versteckter Ideologie“ hinsichtlich menschlicher Problembewältigung mitgeliefert. Lerninhalte sind aber alles andere als jene des anteilnehmenden Gesprächs, aktiver Zuwendung und Auseinandersetzung, des Bemühens um gegenseitiges Verstehen, der Anstrengungsbereitschaft und geduldigen Suche nach Ursachen und Lösungen.
Der „geheime Lehrplan“ der Esoterik vermittelt noch mehr: Da die Esoterik vom Anwender vielfach blinden Glauben an ihren irrationalen Hokuspokus einfordert, ist jenen zuzustimmen, die Esoterik als das Gleitmittel und Einfallstor in Okkultismus und blinde Sektengläubigkeit bezeichnen.
Gelassenheit statt Symptomkosmetik
Allen in Erziehung, Kindergarten und Schule praktisch Tätigen ist zu einer gelassenen (aber nicht blind gewähren-lassenden) Grundhaltung im Umgang mit Kinderproblemen zu raten. Dies setzt allerdings das Bewusstsein und Eingeständnis dessen voraus, dass man Kindern nur helfen kann, wenn man bereit ist, sich viel Zeit zu nehmen. Dann fällt es auch leichter, vieles von dem, was uns am Bio-Psycho-Markt angeboten wird, als das zu erkennen, was es ist: eine Modeerscheinung, produziert für die Leichtgläubigen, des herrschenden pädagogischen Zeitgeistes.
Heinz Zangerle : Kinderpsychologe und Psychotherapeut sowie Lehrbeauftragter für Legasthenie an der Pädagogischen Akademie in Innsbruck. Publizistisch ist er u.a. für die Zeitschrift „Psychologie heute“ tätig.
Tel.: 0512/58 42 18
Freitag, 6 Juni, 2008 um 12:26
Wolfgang
Homöopathen sind nicht ungefährlich. Dr med Klaus Bielau (Graz):
„Alle Impfungen sind Vergiftungen“ und deswegen wird nicht geimpft.
Röteln in der Schwangerschaft ? Kein Problem ! Bielau „Rubeolum D30 bis zum Abklingen der Symptome“
Bielau schlägt mehrere Medikamente vor und läßt dann von den Patienten nach dem Klang des Namens die Arznei wählen. Mich würde nicht wundern wenn praktisch alle Frauen für alle Zustände „Belladona“ wählen, weils so schön klingt.
Donnerstag, 22 Dezember, 2011 um 15:02
Anonymous
Nicht nur weil’s schön klingt – schließlich heißt Belladona ja nichts anderes als „Schöne Frau“ – und da würde frau die Wahl doch nicht schwerfallen, oder?
Freitag, 6 Juni, 2008 um 13:40
Dr. E. Berndt
Homöopathika bestehen nicht nur aus harmlosen Pflanzenstoffen, wie ein populärer Irrtum vermeint.
Hier eine kleine Auswahl weniger bekannter Inhalts- bzw. Grundstoffe, die in der Homöopathie verwendet werden. (Achtung: Dies ist keine Satire!)
Teil I (aus: W. Boericke, Handbuch der homöopathischen Materia medica, Stuttgart 2004).
Ablagerungen aus dem Mutterkuchen des Pferdes (Hippomanes)
Amerikanischer Kartoffelkäfer (Doryphora decemlineata)
Arsen (Arsenicum album, A. bromatum, A.hydrogenatum, A. iodatum, A. metallicum, A. sulphuratum flavum)
Austernschalenkalk (Calcarea carbonica)
Benzol (Benzinum)
Bernstein (Succinum)
Bettwanze (Cimex lectularius)
Bibergeil (Castoreum)
Blattgold (Aurum foliatum)
Blattläuse von Chenopodium (Aphis chenopodii glauci)
Blausäure (Hydrocyanicum acidum)
Blei (Plumbum metallicum)
Botulinum
Brechweinstein (Antimonium tartaricum)
Brustkrebs-Nosode (Carcinosinum Burnett)
Buchenholzkohlenteer (Kreosotum)
Chloroform (Chloroformium)
Chlor (Chlorum)
Cholesterin (Cholesterinum)
Curare
Deutsche Otter (Vipera)
Diphtherie-Nosode (Diphtherinum)
Eierstockextrakt von Kühen oder Schafen (Ovininum)
Eihaut des Hühnereis (Ovi gallinae pellicula)
Eiterflüssigkeit aus dem Krätzebläschen (Psorinum)
Fliegenpilz (Agaricus)
Flüssiges Pech oder Teer (Pix liquida)
Flusskrebs (Astacus fluviatilis)
Formaldehyd (Formalinum)
Gallensäure (Gallicum acidum)
Getrocknetes Blut des Pfeilschwanzkrebses (Limulus cyclops)
Getrocknete Tintenfischtinte (Sepia succus)
Giftsumach (Rhus toxicodendron, venenata)
Gila-Echse (Heloderma suspectum)
Gneis aus Gastein (Lapis albus)
Graphit (Graphites)
Haschisch (Cannabis indica)
Hausfliegenmilbe (Trombidium muscae domesticae)
Holzkohle (Carbo vegetabilis)
Holzruß (Fuligo ligni)
Holzteerdestillat (Eupionum)
Hornisse (Vespa crabro)
Hundemilch (Lac caninum)
Hypophyse (Pituaria glandula)
Iridium (I. metallicum)
Kadmiumsulfat (Cadmium sulphuratum)
Kakerlaken (Blatta americana, B. orientalis)
Kalziumarsenit (Calcarea arsenicosa)
Karlsbader Wasser (Carlsbad aqua; wird nur in niederen Potenzen empfohlen)
Kellerassel (Oniscus asellus)
Keuchhusten-Nosode (Pertussinum)
Klapperschlangengift (Crotalus horridus)
Kobalt (Cobaltum)
Kobragift (Naja tripudians)
Kohlenmonoxid (Carboneum oxygenisatum)
Kokain (Cocainum hydrochloricum)
Königswasser (Nitromuriaticum acidum; Mischung aus starker Salpeter- und Salzsäure)
Korallen (Corallium rubrum)
Kreuzspinne (Aranea diadema)
Krötengift (Bufo rana)
Kubanische und Spanische Tarantel (Tarantula
cubensis, T. hispanica)
Kupfer, Kupferarsenit (Cuprum metallicum, C.arsenicosum)
Lava und Schlacke des Vulkans Hekla (Hecla lava)
Maisbrand (Ustilago maydis)
Manganacetat (Manganum aceticum)
Marienkäfer (Coccinella septempunctata)
Menschenfloh (Pulex irritans)
Milzbrand (Anthracinum; Bacillus anthracis aus der Milz des Schafes)
Mutterkorn (Secale cornutum)
Naphtalin (Naphthalinum)
Nickel (Niccolum metallicum)
Ohrenqualle (Medusa)
Opium
Osmium (Osmium metallicum)
Palladium (Palladium metallicum)
Paraffin (Paraffinum)
Petroleum
Pferdemauken-Nosode (Malandrinum; aus der Hautentzündung an der hinteren Fläche der Fessel in der Fesselbeuge)
Platin (Platinum metallicum)
Pocken-Nosode (Variolinum)
Purpurschnecke (Murex purpureus)
Quecksilber (Mercurius; in verschiedenen Formen)
Radiumbromid (Radium bromatum)
Rindergalle (Fel tauri)
Röntgenstrahlen (X-Ray; eine mit Röntgenstrahlen behandelte Alkoholampulle)
Roter Seestern (Asterias rubens)
Rote Waldameise (Formica rufa)
Salzsäure (Muriaticum acidum)
Schierling (Conium maculatum)
Schwarze Witwe (Latrodectus mactans)
Silber (Argentum metallicum)
Silbernitrat (Argentum nitricum)
Spanische Fliege (Cantharis vesicatoria)
Speichel tollwütiger Hunde (Lyssinum, Hydrophobinum)
Stinktiersekret (Mephitis putorius)
Strontiumcarbonat (Strontium carbonicum)
Strychnin (Strychninum)
Süßwasserschwamm (Badiaga)
Syphiliserreger-Nosode (Syphilinum)
TNT (Trinitrotoluenum)
Tripper-Nosode (Medorrhinum)
Tuberkulöse Lunge (Bacillinum Burnett)
Tuberkulöse Rinderabszesse (Tuberculinum bovinum Kent)
Verdauungssaft des Hummers (Homarus)
Vogelspinne (Mygale lasiodora)
Walfischdreck (Ambra grisea, grauer Amber; aus dem Darm des Pottwals)
Westindische Feuerspinne (Theridion curassavicum)
Wismutnitrat (Bismuthum)
Zehennägelschuppen des Pferdes (Castor equi)
Zinn (Stannum metaliicum)
Zinnober (Cinnabaris)
Zyankali (Kali cyanatum
Teil II (aus: http://www.homoeopathie-wichmann.de/heilmittel/Heilmittel-System.htm, 4.8.05)
Afrikanisches Elfenbein (Dens loxodonta africana)
Delphinmilch (Lac delphinum)
DNA (Desoxyribonucleinicum acidum)
Elektrizität (Electricitas)
Englische Sonne (Sol britannica)
Faules Rindfleisch (Pyrogenium)
Filzlaus (Phthirus pubis)
Fuchslunge (Pulmo vulpi)
Gebärmutterkrebs-Nosode (Epihysterinum)
Grüner Knollenblätterpilz (Agaricus phalloides)
Hausstaubmilbe (Dermatophagoides pteronyssinus)
Hundekot (Excrementum caninum)
Hunderäudemilbe (Sarcoptes canis)
Käseschmiere (Vernix caseata; eine fettige Schicht, die die Haut des Fötus bedeckt)
Katzenmilch (Lac felinum)
Kondomgummi (Latex vulcani)
Kopfhautekzem-Nosode (Melitagrinum)
Lepra-Nosode (Leprominum)
Licht der Venus (Venus stella errans)
Löwenmilch (Lac leontis)
Magnetischer Nord- bzw. Südpol (Magnetis polus arcticus bzw. australis)
Materialisierte Asche von Sai Baba (Vibhuti Sai Baba)
Menschenkopflaus (Pediculus humanus capitis)
Menschlicher Hodenextrakt (Orchitinum)
Menschlicher Mutterkuchen (Placenta humana)
Milch des afrikanischen Elefanten (Lac loxodonta africana)
Milch des indischen Elefanten (Lac elephantis)
Milch des Wolfes (Lac lupi)
Milch einer Frau (Lac humanum)
Milch mehrerer Frauen (Lac maternum)
Mikrowellen (Microwave)
Mondstrahlen (Luna)
Nabelschnur des Schweins (Funiculus umbilicalis suis)
Nasenschleimhaut (Mucosa nasalis)
Nierensteine (Calculus renalis)
Pferdehaarehaar (Pilus equinus)
Sahara-Skorpion (Buthus australis)
Schimpansenmilch (Lac panis troglodytis)
Schweinemilch (Lac suilinum)
Sonnenstrahlen (Sol)
Sonnenfinsternisstrahlen (Sol eclipsium)
Spinnennetz (Tela aranearum)
Staphylokokkeneiter (Staphylococcinum)
Stubenfliege (Musca domestica)
Südwestwind (Auster eurus)
Tuberkulöser Hoden (Bacillinum testium)
Vakuum (Vacuum)
Urin (Urinum humanum)
Zecke (Ixodes ricinus)
Mittwoch, 16 November, 2016 um 19:57
nachhausekommen
…was wirklich gefährlich wäre, würden die Mittel tatsächlich unverdünnt eingesetzt werden 😉 Werden sie aber nicht. Zudem wirken sie nicht – wie die „normalen“ Medikamente – auf der körperlichen, sondern auf der tiefer liegenden energetischen Ebene, die wiederum auf Psyche und Körper zurückwirkt.
Leider sind Vorgänge auf der energetischen Ebene mit unseren bisherigen wissenschaftlichen Methoden (noch?) nicht hinreichend mess- und nachweisbar. Die Placebo-Wirkweise greift hier übrigens auch. Der Glaube an die Wirksamkeit des eingenommenen Mittels setzt positive und heilende Wirkungen im Betroffenen frei. Ob jetzt im Einzelfall das eingesetzte Homöopathikum oder „nur“ der Glaube daran zur Heilung beigetragen hat, ist doch m.E. letztendlich egal! Das Wichtige ist doch: Es hat gewirkt!
Freitag, 6 Juni, 2008 um 16:28
Dr. E. Berndt
o.a. Zusammenstellung stammt von Dr. Martin Mahner !!
Samstag, 7 Juni, 2008 um 11:55
Pianoman
Anmerkungen zu „Homoeopathie-Wichmann“
Es gibt ja so Menschen, die – durchaus analytisch – die Stolpersteine ihres Wahns erfassen, sich quasi auf einem sehr geraden Pfad der Erkenntnis befinden…
Zitat Wichmann:
Ein weiterer Punkt ist der Umgang mit den homöopathischen Arzneimitteln, mit den Globuli. Stelle ich mir ein homöopathisches Arzneimittel im Prinzip wie ein Medikament vor, so ergeben sich etliche Paradoxien und Probleme, nicht nur mit der hohen Verdünnung. Zum Beispiel werden im Zuge jeder homöopathischen Potenzierung, dem abwechselnden Verreiben, Verdünnen und Verschütteln einer bestimmten Ausgangssubstanz in Milchzucker und Alkohol-Wasser-Gemisch, auch bei größter Sorgfalt und höchster Sauberkeit des Labors unzählige Verunreinigungen der Geräte, der Ausgangssubstanz, der Laborluft, der Atemluft des Laboranten und der Lösungsmittel mit verschüttelt und weiter potenziert. Und selbst wenn wir dies nicht in Betracht ziehen, so wird doch prinzipiell bei jeder Potenzierung immer der Milchzucker mit potenziert und müßte seine Spuren in jedem bekannten Arzneimittelbild hinterlassen haben. – Woher „weiß“ die homöopathische Potenz, auf welchen der vielen Stoffe in dem verriebenen und verschüttelten Gemisch es ankommt? Wie läßt sich bei Potenzhöhen, die jenseits des Stofflichen liegen, noch der ursprüngliche „Klang“ vom „Rauschen“ unterscheiden, das mit verstärkt worden ist?(…)
…und dann plötzlich, kurz vor dem Ziel, rechtwinklig von der Strecke abbiegen und sich hoffnungslos verirren:
(…) „Es gibt dafür im mechanistischen Denken keine sinnvollen Erklärungen. Wir müssen den geistigen Sprung wagen und die Wirkungen mit dem Hauptprinzip der Magie erklären: Intention ist (fast) alles! Ein Mittel wird zu dem, was der oder die Herstellende will und sich vorstellt.“
Das Verirren im Wahndenksystem ist so sehr Programm bei den Homöopathen, dass auch die nachfolgende therapeutische Bankrotterklärung kaum erstaunt, die ich einem homöopathischen Lehrwerk entdeckt habe:
Mögliche Reaktionen nach der Erstgabe eines Homöopathikums:
1. Eine rasche Heilung findet statt, ohne Verschlechterung der Symptome
2. Die Verschlechterung verläuft schnell, kurz und heftig, gefolgt von rascher Besserung des Patienten.
3. Lange Verschlechterung mit abschließender und langsamer Besserung des Patienten.
4. Lange Verschlechterung mit abschließendem Verfall des Patienten.
5. Andauernde Besserung der Symptome ohne spezielle Linderung.
6. Zuerst Besserung mit nachfolgender Verschlechterung.
7. Zu kurze Linderung der Symptome.
8. Alte Symptome erscheinen.
9. Neue Symptome tauchen auf, nachdem das Mittel verabreicht worden ist.
10. Patienten, die jedes verabreichte Mittel prüfen.
11. Die Symptome schlagen die falsche Richtung ein.
Anything goes, Feyerabend lässt grüßen.
Pianoman
Dienstag, 5 Mai, 2009 um 12:24
Albert Wilfert
Das ist bei den symptomunterdrückenden Mitteln allerdings anders. Man nimmt sie, die Symptome gehen zurück. Um später verstärkt wiederzukehren zusammen mit sogenannten Nebenwirkungen. Die Dosis wird erhöht, für die Nebenwirkungen gibt es ein zweites Präparat, da wiederum Nebenwirkungen provoziert, die ein Drittes Mittel notwendig machen. Wenn sie das 10 Jahre lang gemacht haben merken sie, dass sie nicht Nutzniesser sondern Opfer sind. Und dann ist es oft zu spät. Ein gerader Weg. Ins Siechtum.
Montag, 22 Februar, 2010 um 19:48
Unglaublich
Nach Studium eines Heftes Spektrum der Wissenschaft mit lästernden Pharmazeuten habe ich klassische Homöopathie einmal ausprobieren wollen, wer lästert hat nämlich meistens etwas schlecht zu machen. Ergebnis war, dass ich das Mittel,dass ich schon stofflich zur Selbstbehandlung benutzt habe vom Homöopathen bekommen hätte. Dem Schreiber dieses Artikels kann ich also nur zu seinem „Durchblick“ gratulieren und ihn in der Ecke der Pharmalobby vermuten. Denn daher kamen die „Nature“ Spezialisten auch und die wirtschaftlichen Hintergedanken bei solchem Gehetze sind durchaus einleuchtend. Denn was hier übersehen wird, wird offensichtlich bewußt übersehen, ein Streit mit Pianoman lohnt sich darum auch mit Sicherheit nicht. Ich wünsche aber Pianoman trotz allem ein angenehmes Leben.
Samstag, 7 Juni, 2008 um 11:56
Pianoman
Die smilis sind unbeabsichtigt.
Pianoman
Samstag, 7 Juni, 2008 um 13:58
Unbekannt
Mich würde interessieren wie man Mondstrahlen in Wasser potenzieren kann…
Sonntag, 8 Juni, 2008 um 10:03
Dr. E. Berndt
@unbekannt
unter http://www.remedia.at/homoeopathie/Mondstrahlen.html?arzneinr=3063 können Sie nachlesen wie Mondstrahlen
potenziert werden
Der Textauszug lautet:
…….zubereitet aus den Strahlungen des Herbstvollmondes am 7. 10. 1987
Milchzucker wird auf einem Glasteller den Strahlen des M ausgesetzt und dabei mit einem Glasstab umgerührt. Der so beladene Milchzucker wird in üblicher Weise dynamisiert (Fincke)…
Sonntag, 8 Juni, 2008 um 12:06
Links of the Week (2008/23) :: cimddwc
[…] Aberglaube Homöopathie – eine ausführliche Analyse der Grundannahmen der Homöopathie. […]
Montag, 9 Juni, 2008 um 10:40
Wolfgang
remedia.at ist ja eine Fundgrube- alle Substanzen verdünnt gegen alle Zustände
Das radioaktive Plutonium:
http://www.remedia.at/homoeopathie/Plutonium+nitricum.html?arzneinr=2954
Wo haben die die Plutonium Reinsubstanz her?
Hat hier die Internationale Atombehörde einen verbotenen Plutonium Stock übersehen?
Plutonium kann ma ja nicht einfach im nächsten Plutonium Geschäft kaufen-oder handelt es sich schlicht um Betrug?
Montag, 9 Juni, 2008 um 11:47
Sil
Da müßt Ihr Euch drum kümmern.
Die IAEO sitzt schließlich in Wien ( http://www.iaea.org/About/index.html ).
Ein anderes Fundstück (Sonnenlichtglobuli):
http://www.remedia.at/homoeopathie/Sol.html?arzneinr=3072
„Milchzucker wird konzentrierten Sonnenstrahlen ausgesetzt und mit einem Glasstab gerührt, bis Sättigung erreicht ist“
Man kann den Leuten wirklich Alles andrehen.
Erdstrahlen und Elektrosmog gibt es auch potenziert.
Der Homo sapiens ist eben extrem anfällig für magisches Denken.
Das ist einfacher als Informieren und Nachdenken.
Montag, 9 Juni, 2008 um 13:30
buchstaeblich
Wolfgang,
hattest Du je die Idee, es könne sich NICHT um Betrug handeln?
Montag, 9 Juni, 2008 um 15:30
Wolfgang
Man könnte ja der Int Atomenergiebehörde einen Typ geben 😉 Die würden jedes Glaubuli zweimal umdrehen. Es schaut ja so aus: die behaupten sie hätten die Reinsubsatanz- das dürfen sie aber nicht. Und die IAEA müßte untersuchen, ob das nicht doch stimmt- schließlich behauptet das ja ein Arzneimittelhersteller. Da gibts ja irgendwo auch die Paragraphen von der Verlässlichkeit des pharmazeutischen Unternehmens bzw dessen gewerberechtlichen Geschäftsführer.
Taktisch wärs geschickter, man würde es glauben! Und safety first!
Sonst gibts auf einmal die Glaubulibombe
Dienstag, 10 Juni, 2008 um 8:01
Wolfgang
Die verdünnen auch Impfstoffe, die es seit 21/2 Jahren nicht mehr gibt- siehe Hexavac- der Impfstoff mit seinen wirsamen Substanzen ist inzwischen abgelaufen, da unwirksam.
http://www.remedia.at/homoeopathie/arzneibuchstabe.html?letter=numbers
Dafür wirkt das Glaubuli ewig…..
Ein rein praktischer Grund warum die HP nicht wirksam sein kann ist ja auch die Unmenge an Verdünnungen bei einer Unzahl an Ursubstanzen- da kommen ja leicht 50.000 Arzneien zusammen. Hat ein Homöopath 2000 Patienten im Jahr, muss er schon mal 25 Jahre arbeiten, bis er alle durchhat, und es „wirkt“ ja immer nur das eine „richtige“Glaubuli- die Irrtumswahrscheinlichkeit, dass er unter den 50.000 das richtige erwischt ist enorm- das kann gar nicht funktionieren- allein schon von der Treffsicherheit.
Dienstag, 10 Juni, 2008 um 8:17
Wolfgang
allein beim Buchstaben A sinds ca 1000 Arzneien, jede mit so 30-50 Verdünnungen
auch ganz nett: verdünntes Wasser-ist das gegen Durst?
http://www.remedia.at/homoeopathie/Adelheidquelle+bei+Heilbronn.html?arzneinr=2971
Und der Knabe macht jedes Jahr ausgedehnte Reisen in die Tropen zur Ursubstanzbeschaffung- schon clever Urlaub von der Steuer absetzbar.
Dienstag, 10 Juni, 2008 um 14:08
Sil
Wenn man auf der Seite ein bißchen weiterstöbert, findet man ziemlich fix Geschichten, bei denen einem das Lachen dann im Halse stecken bleibt.
Nach drei Klicks ist man bei diesem leidenden Kalb angelangt:
http://homforum.eu/homoeopathie/showthread.php?t=16
Wenn der Aberglaube die Realität trifft, siegt immer die Natur.
Bakterien diskutieren nicht.
Dienstag, 10 Juni, 2008 um 14:09
buchstaeblich
Darling,
that ’s what people call „Beschiss“.
Dienstag, 10 Juni, 2008 um 16:01
Pianoman
Prachtexemplare der Gattung Klienten- und Selbstbeschiss:
http://www.homoeopathieforschung.de/home.htm
Die arbeiten auch mit Plutoinumnitrat: Bei Kaiserschnittkindern !
Dienstag, 10 Juni, 2008 um 16:14
buchstaeblich
Wow, da steht, das Zeug helfe auch gegen unbegsamen Willen – vielleicht suche ich mir ja einen Job in einem AKW?
Dienstag, 10 Juni, 2008 um 20:54
Skeptikos
Noch ein Lesetipp:
Irrt die Physik? Über alternative Medizin und Esoterik
http://www.gwup.org/lambeck/
und http://www.gwup.org/themen/texte/homoeopathie/
Mittwoch, 11 Juni, 2008 um 8:47
Wolfgang
Was passiert eigentlich wenn Antimaterie mit Plutonium zusammentrifft?
http://www.remedia.at/homoeopathie/Antimaterie.html?arzneinr=1064
Der Typ hat ja ein Pharmaziestudium- aber in der Mittelschule in Physik hat er geschlafen.
Mittwoch, 11 Juni, 2008 um 10:25
buchstaeblich
Realitätsverlust ist ja zumindest manchmal behandelbar. Allerdings nicht mit Globüschen.
Mittwoch, 11 Juni, 2008 um 10:55
Dr. E. Berndt
Anti Matter
The Homœopathic Proving of
Positronium
A Remedy prepared from the
Annihilation Radiation of Positronium
an atomic structure consisting of an electron and a positron
Misha Norland
&
TG 15
At the School of Homœopathy
1998
Introduction
den Rest lesen Sie unter :
http://www.hominf.org/posi/posiintr.htm#intro
Samstag, 14 Juni, 2008 um 11:43
M.Steiner
Liebe Freunde habe trotz Skepsis in einer Verzweiflungstat gute Erfahrungen mit Homöopathie.
Da die Schulmedizin nicht in der Lage war eine Besserung bei der tiefen Beinvenentrombose/Venenentzündung meiner Mutter zu erreichen. Nach zwei Wochen Schulmedizin und eitrigem Fuß, der Bemerkung des Oberarztes da wird nichts mehr besser, wurde ich okkult. Sechs Stunden nach Gabe eines Präparates reduzierte sich der geschwollene Fuß um 50% dem Arzt stand der Mund offen. 40.000 Tote durch die Schulmedizin in Deutschland sind auch nicht ohne diese Medizin ist auch nicht ungiftig.
Sonntag, 15 Juni, 2008 um 10:28
R. Graeber
Die Diskussionen in der Homöopathie sind sehr “erschöpfend”…
Natürlich könnte ich damit beginnen zu erwähnen:
– das für die meisten Operationen KEINE Studien vorliegen, sondern ERFAHRUNGEN.
– ich könnte von eigenen Anwendungsbeobachtungen bei Kleinkindern und Säuglingen berichten deren Besserung so überzeugend sind (Krupp, Keuchhusten, versch. Fieber und Entzündungszustände und weitere), das hier KEIN Placeboeffekt diskutiert werden kann. So etwas können Sie mir bei einem Erwachsenen einreden, aber nicht bei einem 6 Monate Säugling…
Wie dem auch sei:
Da sich alle auf die Wissenschaftlichkeit beziehen, möchte ich zu bedenken geben, dass dafür bestimmte Kriterien gelten. Ich beziehe mich dabei auf die Falsifizierbarkeit nach Popper.
Die Falsifizierbarkeit war für Popper das Kriterium, um eine Theorie der empirischen Wissenschaften (Erfahrungswissenschaften) von nicht-empirisch-wissenschaftlichen Theorien zu unterscheiden. Und die Medizin ist und bleibt eine Erfahrungswissenschaft in diesem Sinne, denn wir kennen nicht alle Parameter von Gesundheit und auch nicht von Krankheit (anders als z.B. in der Mathematik – und in der Physik gilt das auch nur für die meisten Bereiche).
“Popper unterschied grundsätzlich die „logische Falsifizierbarkeit“ von der „praktischen Falsifizierbarkeit“. Eine Theorie kann dann berechtigt als wissenschaftliche Theorie angesehen werden, wenn man mindestens einen Beobachtungssatz findet, dessen empirische Prüfung logisch zu einem Widerspruch führen kann. Dabei wird nicht ausgeschlossen, dass in der Praxis wegen des Fehlens geeigneter Experimente (zum Beispiel in der Astronomie oder in der Atomphysik) eine Falsifikation gar nicht durchgeführt werden kann.” aus wikipedia
Ein weiteres Kriterium muss die Werturteilsfreiheit des Beobachters sein.
Leider scheitern die meisten Studien genau daran: “Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing”
Ich war lange genug mit der Auswertung von Statistiken und Forschungen während meiner Studienzeit beschäftigt um dies beurteilen zu können.
Dies gilt für die Verfechter der Homöopathie genauso wie für die Gegner. Hier werden dogmatische Glaubenskämpfe ausgetragen – mit Wissenschaft hat das nicht viel zu tun.
Bis dahin halte ich mich an meine Anwendungsbeobachtungen und den ersten Grundsatz in der Medizin:
Den Patienten erst einmal NICHT zu schaden.
Ich bitte darüber einmal nachzudenken.
Sonntag, 15 Juni, 2008 um 16:13
Ulrich Berger
Herr Gräber, Sie schreiben auf Ihrer Webseite u.a.:
Amalgam-Füllungen sind gefährlich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.
Die letzte große Studie (GAT – German Amalgam Trial) sagt in etwa das Gegenteil, siehe z.B. diesen Bericht.
Um den „wess‘ Brot ich ess’… “ Einwand vorwegzunehmen: Federführend war das Zentrum für naturheilkundliche Forschung der TU München. Bei der „Sanierung“ von Amalgam-Füllungen wird, wie Sie sicher wissen, enorm viel Quecksilber auf einmal frei. Sie ist also nicht nur teuer und unnötig, sondern sogar potentiell gefährlich.
NICHT schaden, schreiben Sie…
Ich bitte auch darüber einmal nachzudenken.
Montag, 16 Juni, 2008 um 10:20
Sil
„- ich könnte von eigenen Anwendungsbeobachtungen bei Kleinkindern und Säuglingen berichten deren Besserung so überzeugend sind (Krupp, Keuchhusten, versch. Fieber und Entzündungszustände und weitere), das hier KEIN Placeboeffekt diskutiert werden kann. So etwas können Sie mir bei einem Erwachsenen einreden, aber nicht bei einem 6 Monate Säugling…“
Bei Sachen, mit denen der Körper von alleine fertig wird, haben die Herren Homöopathen immer „riesige Erfolge“.
Wenn es schief geht, gibt es ja immer noch die Notaufnahme.
Das muß man sich mal vorstellen. Da gibt es kranke und leidende Säuglinge und im 21. Jahrhundert werden die mit Voodoo scheinbehandelt.
Das ist unmenschlich und hartherzig.
Montag, 16 Juni, 2008 um 11:39
Ulrich Berger
Da die pingbacks von den scienceblogs anscheinend nicht durchkommen, mache ich das mal händisch:
Florian Freistetter von „Astrodicticum simplex“ hat schon vor einer Woche einen interessanten Artikel verfasst, der die Verbindung zwischen Homöopathie und der Fußball-EM herstellt:
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/06/em-2008-und-homoopathie.php
Heute gibt’s bei ihm einen schönen Homöopathie-Beitrag, der u. a. durch die obige Diskussion inspiriert wurde:
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/06/medikamente-aus-hundekot.php
Montag, 16 Juni, 2008 um 11:40
Florian
@Ulrich: Danke für den händischen Hinweis! Ja, mit den trackbacks hierher gibts irgendwelche Probleme – ich trag sie zwar immer ein und die Software sagt mir auch immer, das alles geklappt hat – aber hier kommt nie was an…
Montag, 16 Juni, 2008 um 11:43
Florian
P.S. du hast zweimal den selben Link eingetragen 😉 Zum zweiten Artikel kommt man hier: http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/06/medikamente-aus-hundekot.php
Montag, 16 Juni, 2008 um 11:48
Ulrich Berger
@ Florian: Ist korrigiert, danke!
Montag, 16 Juni, 2008 um 17:49
M.Steiner
Siehe Venentrombose:Das witzige ist das mein Versuchskaninchen gar nicht daran geglaubt hat. Die Gabe des Präparates
erfolgte bei einer Autofahrt (Mittel bei der Apotheke abgeholt) wo die Schwellung durch das sitzen noch schlimmer hätte werden sollen. Das ganze bei einer Verdünnung von D6. Ich halte nichts von Glaubenskriegen aber von ergebnissen. Das Problem bei homöopathischen Mitteln ist das richtige zu finden (Anamnese) es muss genau auf den Menschentyp oder das Krankheitsbild passen. Insulin wurde zuerst auch aus Rinderbauchspeicheldrüsen gewonnen.
Montag, 16 Juni, 2008 um 22:22
Sil
Solche Geschichte haben sie alle drauf.
Danach ist nicht deswegen.
Deshalb macht man ja Studien. Die Geschichte hat genau null Aussagekraft und ist wahrscheinlich erfunden.
Noch ein Lacher aus dem homöopathischen Absurdistan:
Dienstag, 17 Juni, 2008 um 6:58
Dr E. Berndt
Wenn das alles so gut wirkt, wie uns die Homöopathen versichern, wo bleibt die homöopathische Empfängnisverhütung. Wo bleibt die homöopathische Unfallversorgung? Wo bleibt die homöopathische Intensivstation?
Wo bleiben Die homöopathische Potenzmittel?
Und zur lieben Kasuistik, den Fallberichten, den Testimonials ist zu sagen, dass die hl. Jungfrau Maria in Mariazell und Altötting besser wirktn. Fahren Sie doch hin und lesen Sie die Votivtafel. Das ist Ihnen zu altmodisch, na dann dann Fahren Sie nach Medjugorie!
Dienstag, 17 Juni, 2008 um 7:44
Sil
Und wieso benutzt niemand Homöopathie um „high“ zu werden.
Homöopathie wäre doch eine sehr preiswerte Droge.
Anstatt sich die teuren Pflanzenpräparate beim Dealer zu besorgen, könnten die Süchtigen sich aus einer kleinen Menge Grundsubstanz den Jahresbedarf mit ein bißchen Geduld und Schütteln selbst herstellen.
Dienstag, 17 Juni, 2008 um 15:22
Wolfgang
Das ist auch nett- erhältlich gegen Barzahlung vorher-versteht sich
Bio-Terrorismus Prophylaxe-Kit
http://www.karinya.com/dancu2.htm
Dienstag, 17 Juni, 2008 um 16:03
Anonymous
http://www.beepworld.de/members62/wiwasteka/medizin.htm
Mittwoch, 18 Juni, 2008 um 13:43
alexis von croy
Ein hervorragender Artikel.
Natürlich gibt es KEINERLEI Gedächtnis von Wasser – was übrigens gut ist für die Homöopather. Wenn Wasser sich an jeden Stoff „erinnern“ könnt, mit dem es jemals zusammen war, dann gäbe die wohl ein ziemliches Chaos 🙂
Homöopathie ist ein ganz schlechtes Zeichen für die geistige Gesundheit von Zivilisationen. Ich schlage als Therapier vor: Hirntumor in der Potenz D60, geschüttelt.
Mittwoch, 18 Juni, 2008 um 16:27
Hagen
Natürlich wirkt Homöopathie einzig und allein aufgrund des Placeboeffektes. Könnte es aber in manchen (nicht kritischen) Situationen für den Heilungsverlauf des Patienten günstiger sein, ein homöopathisches Mittel zu verabreichen, nur um diesen Placeboeffekt zu erreichen? Ist es in diesem Fall ethisch vertretbar, dass Gewinne mit dem Verkauf wirkungsloser Mittel gemacht werden? Ich bin mir nicht sicher…
Mittwoch, 18 Juni, 2008 um 16:43
Hagen
Achja, „großartiger“ Artikel im Standard, über die homöopathische Reiseapotheke:
http://derstandard.at/?id=3382069
Und so was nennt sich Qualitätsblatt.
Mittwoch, 18 Juni, 2008 um 21:32
Cohen
Der Artikel ist Mist, aber die Diskussion darunter ist klasse,
eine Steilvorlage! 🙂
http://blog.esowatch.com/index.php?itemid=64
Samstag, 21 Juni, 2008 um 15:34
Herwig
Ich finde es traurig, wenn man ein Thema diskutiert, das die Grundvoraussetzung um zu einer Erkenntnis zu gelangen- die Vorurteilslosigkeit – hier so schwer zu finden ist. Ich bin an sich ein sehr rational naturwissenschaftlich orientierter Mensch, nur versuche ich nicht so arrogant zu sein, mein Weltbild als unfehlbar zu sehen.
Egal,
Ich habe nur eine Frage:
Kennt irgendjemand eine Studie in der die Wirksamkeit der Homöopathie nach deren eigenen Spielregeln in einem klassischem Doppelblindversuch getestet wurde?
Ich stelle mir das so vor: Die Probanden werden von einer Homöopathengruppe nach den klassischen Regeln der Homöopathie behandelt, und schlagen natürlich für jeden Patienten individuell ein Medikament vor. Die Hälfte wird mit Placebos ersetzt, und es muß natürlich auch die Möglichkeit einer Nachbehandlung mit anderen Medikamenten geben.
Mein persönlicher hintergrund dazu ist folgender:
Mein damals 3-jähriger Sohn hatte extrem starke „Neurodermitis“ (er war von Kopf bis Fuß blutig-gekratzt). Nach 6 verschiedenen Homöopathischen behandlungsversuchen, die absolut keine Änderung des Zustandes bewirkten, war der 7. Versuch spektakulär erfolgreich.- nach 3 Tagen war die haut gesund, und blieb das auch fur ein Jahr. Danach mussten wir nur jedes mal, wenn sich wieder anzeichen einer Entzündung zeigten einmal dieses Mittel geben, um wieder für ein paar monate ruhe zu haben. (natürlich haben wir ihn nicht so lange leiden lassen, sondern auch zwischendurch mit cortison behandelt)
Samstag, 21 Juni, 2008 um 15:40
Herwig
Hmm das mit dem Cortison hab ich unklar geschrieben- sorry. Natürlich haben wir die cortisongaben beendet, nachdem wir das „richtige“ Homöopathische Medikament gefunden haben. (Ich finde auch das es ein gegenargument gegen die Placebothese ist, wenn ein vollkommen gleich aussehendes Präparat, das unter praktisch gleichen Vorraussetzungen verabreicht wird, plötzlich eine so unerwartete Wirkung zeigt.)
Sonntag, 22 Juni, 2008 um 22:09
Dr E. Berndt
Homöopathie gegen metabolisches Syndrom
Homöopathie ist eine sehr „strenge“ Lehre und lässt keine Ausnahmen zu. Homöopathen können genauso wenig über die Erkenntnisse von Hahnemann diskutieren, wie Gläubige über die Offenbarung eines Religionsstifters. Und so wird eben getreu nach diesen Grundsätzen behandelt und, wenn es sein muss, auch geforscht. In diesem Sinne ist auch bereits das Allheilmittel gegen unsere Zivilisationserkrankungen gefunden. Nach Hahnemann lässt sich das metabolische Syndrom ganz einfach und sicher mit
Resegmen Viennale una cum insalata pomorum terrestrium C200
behandeln. Die Grundstoffe dieses Mittels sind zweifelsfrei die Ursache für die Zivilisationserkrankung Nr. 1 und zählen zu den beliebtesten Speisen. Ihr Arzneibild kann auf der Straße oft genug beobachtet werden, denn sie wird zu gerne und zu oft von viel zu vielen Mitmenschen eingenommen. Einen Liter Urtinktur davon herzustellen sollte nicht schwierig sein, und billig ist es obendrein. Dieser Liter genügt zum Erschütteln von so viel homöopathischer Lösung der Potenz C 200, dass der Wasserhaushalt unseres Sonnensystems nicht ausreicht, und das sollte genug sein für die Heilung der Menschheit bis zum Ende der Zivilisation.
Montag, 23 Juni, 2008 um 22:18
alexis von croy
Man muss nicht _jedem!_ Schwachsinn gegenüber „vorurteilsfrei“ sein. Diese moralische Keule schlägt bei diesen Themen völlig ins Leere.
Wenn man an die grundlegenden Gesetzmäßigkeiten von Physik und Chemie „glaubt“, also. dass das, was Millionen von Wissenschaftlern seit den den dunklen Zeiten des frühen Mittelalters erforscht und bewiesen haben – dann kann man hier auch mal eine „Abkürzung“ über das „Vor“urteil machen. Außerdem wäre es korrekter, von „NAch“urteil zu sprechen (nach der gründlichen Beschäftigung, Recherche, Information).
Vorurteile haben nur Homöopathen, die immer nur von „Schulmedizin“ sprechen – übrigens ein polemischer Begriff, den ein H. im 19. Jh. aufgebracht hat. Es gibt aber nur eine Medizin, und das ist die wisschaftliche. (Wissenschaft, wer das vergessen hat, kommt übrignes nur von WISSEN, und damit ist diese Wort überhaupt nicht zum Aufwiegeln tauglich).
Ich setze mich auch nicht „vorurteilsfrei“ mit Nazis, Fremdenhassern, Erdstrahlen, Astrologie, Ayurveda und sonstigem Schmarrn auseinander – denn dazu ist das Leben zu KURZ. Es ist nötig, dass Menschen, die etwas wissen, zu diesen Themen auch POINTIERT und deutlich Stellung beziehen, denn die Verblödung durch Pseudotoleranz und Verständnis für jeden ausgemachten Käse nimmt wirklich überhand. Bestes Zeichen sind Krankenkassen, die trotz eindeutiger Studien die homöopathische Behandlung finanzieren. (Warum finanzieren die eigentlich meine Hobbies nicht?)
Es gab mindestens 110 unanbhängige wisschaftliche Studien, die auf präzise Weise nachgewiesen haben, dass H. keinerlei Wirkung jenseits des Placebo-Effekts hat (bitte einfach googeln: Lancet, Homeopathy).
Es ist gut, dass Dein Sohn seine Neurodermitis los ist, und wenn er sie los wird, weil Du ihn mit diesem Mitteln behandelst, dann ist das auch gut. TROTZDEM beruht die Heilung nicht auf der Wirkung des Medikaments, sondern entweder a) auf der (guten!) Wirkung des Placebo Effekts oder b) auf den Selbstheilungskräften des Körpers, die bis zu 2/3 aller Krankheiten besiegen. Diese Kraft des Körpers nutzen Homöopathen gern für ihre Zwecke aus. Motto: Wenn es heilt, dann haben wir recht, wenn nicht, dann ist der Körper schon durch Schulmedizin versaut – und wenn es schlimmer wird, dann ist das die „Erstverschlimmerung“. Genauso gut kann man argumentieren, dass die Todestrafe gesund ist, weil erst mal eine Verschlimmerung eintritt …
Ich persönlich schreibe Bücher über Wissenschafts- und´Technikgeschichte, derzeit arbeite ich an einem Buch über die Mondlandung 1969. Soll ich mich jetzt „vorurteilsfrei“ mit den Deppen auseneinandersetzen, die behaupten, eine Mondlandung habe es nie gegeben? Dazu habe ich genaus so viel Lust, wie auf eine Diskussion darüber, ob die Erde eine Scheibe ist, oder ob der CIA das World Trade Center gesprengt hat. Ich lesen auch keine Bücher von Herrn von Däniken oder Herrn Wisnewski (der eine erzählt wissentlich die Unwahrheit, der andere kann offenbar nicht anders)
Ich kann auch nicht glauben, dass Menschen _wertvolle_ Lebenszeit (in der man ja auch was lernen könnte) mit so einem Müll verbringen. Ok, wenn man 100.000 Jahre alt würde, dann könnte man für H. ein paar Wochen verschwenden. Aber so lange ich nicht genau weiß, wie ein BLATT funktioniert, oder wie ein Eichhörnchen Nüsse sammelt – die Natur ist tausend mal so spannend wie dieser Esoterikkram, den phantasielose Langweiler gerne nachbeten weil sie offenbar die grundlegenden Gesetz der Physik nicht kennen, und auch nicht kennen wollen!
Für mich ist, nach mehrjährigem Recherchieren zur Homöopathie die „Lehre “ von Herrn Hahnemann genau die selbe Kategorie von Scharlatanerie wie der Rest der Esoterikszene. Ich bin absolut und felsenfest davon überzeugt, dass noch nie ein h. Wirkstoff einen Menschen geheilt hat. Und wer glaubt, dass er das kann, kann sich bei James Randi (googeln!) für den wissenschaftlich korrekten Nachweis einer solchen Heilung 1 Million Dollar abholen. Seit 20 Jahren steht dieser Preis.
ALSO:
WARUM HAT NOCH NIE (NIE!) EIN HOMÖOPATH VERSUCHT, DIE 1 MILLION DOLLAR VON HERRN RANDI ABZUHOLEN? RANDI VERLANGT NICHTS WEITERES ALS DEN PLAUSIBLEN WISSENSCHAFTLICH KORREKTEN (und von neutraler Stelle überwachten!!!) NACHWEIS, DASS EIN SCHNUPFEN (Pickel, Fußpilz, gern aber auch ein HIRNTUMOR!) DURCH EIN HOMÖOPATHISCHES MITTEL GEHEILT WURDE.
Komisch, dass das noch nie jemand wirklich versucht hat! Homöopathen brauchen scheinbar kein Geld.
Es macht mich_traurig_ wenn ich auf Apotheken im Land der **Denker** die Aufschrift „Homöopathie“ lese.
Dienstag, 24 Juni, 2008 um 17:13
Dr E. Berndt
@alexis
Ich danke für diesen Kommentar! Nachurteil und Vorurteil sind gute Argumente.
Und vor allen die ständige Jammerei, dass die „Wissenschaft“ die andauernd wiedergekäuten Wunderlichkeiten nicht prüfen will u.s.w..
Dienstag, 24 Juni, 2008 um 20:40
alexis von croy
Wissenschaft hat eben Besseres zu tun. Dabei gibt es ja Studien und Versuche genug. Zum Beispiel wurden vor ein paar Jahren 400 (!) Wünschelrutengänger nach Bayern eingeladen, um am größten Test zu diesem Thema weltweit teilzunehmen. ALLE haben sich schriftlich mit den Versuchsbedingungen einverstanden erklärt.
Der Versuch In einer Wiese wurde eine dickes Rohr vergraben, durch das abwechselnd Wasser floss – oder eben nicht. Die W. sollten nur sagen, WANN Wasser floss und wann nicht, und alle haben vorher zugestimmt, dass diese eine gültige Versuchsansordnung ist. Resultat (was Wunder): es ergab sich eine perfekte Zufallverteilung, wobei sogar MEHR als 50 Prozent falsch lagen. Danach (klar) wurde die Seriösität und Methodik des Versuchs angezweifelt.
Es gibt zu jedem dieser Themen ausreichend Studien und Nachweise der Unwirksamkeit. Man muss sie nur zur Kenntnis nehmen! Was mich aber mehr schockiert, als dass ungebildete und naive Menschen auf so etwas hereinfallen, ist, dass AERZTE und APOTHEKER mit H. Geld verdienen.
Für mich ist das eine eindeutige Missachtung der Wissenschaft. Wenn jemand als INGENIEUR nach esoterischen Methoden eine BRÜCKE bauen würde, die dann einstürzt (Autobahnbrücke nach Feng-Shui?) – der hätte nichts zu lachen wenn dabei jemand umkäme. Wenn ein Homöopath einen Krebskranken behandelt und dieser stirbt (und das passiert ständig!), dann interessiert das keinen.
Wie kann das sein? Und wozu muss man dann überhaupt moch studieren, um Arzt sein zu dürfen? Was ist der Eid eines Arztes wert, wenn er neben seiner medizinischen Kinderpraxis auch noch (in der selben Praxis, so wie es oft ist) als Homöopath tätig ist? Für mein Verständnis von Ethik müsste das verboten sein – schon weil viele Eltern nur deshalb h. Mittel akzeptieren, weil sie „ein guter Arzt“ verschrieben hat. Geldgeile und gewissenlose Ärzte haben da eine lukrative Marktlücke entdeckt.
Vielleicht aber hat Homöopathie auch etwas mit dem Bildungsniveau tu tun? In Schweden (PISA läßt grüßen) spielt die H. so gut wie keine Rolle, es gibt nur einen Bruchteil H.-Gläubiger wie in Deutschland.
Medugorje und Altötting sind die richtigen Querverweise. Natürlich – auch LOURDES hat eine beachtliche Erfolgsstatistik. Leider habe ich noch auf keiner Auflistung der Wunderheilungen die Parallelstatistik der an Krebs gestorbenen armen Seelen gesehen, die trotzdem gestorben sind …
Alexis
Dienstag, 24 Juni, 2008 um 20:42
alexis von croy
SORRY :-= Das musste natürlich heißen:
.“…..Parallelstatistik der armen Seelen gesehen, die in Lourdes waren – und trotzdem gestorben sind“
Dienstag, 24 Juni, 2008 um 22:07
Dr E. Berndt
@alexis
Wenn sie in einer runde von 10 Leuten fest behaupten, dass „Granderwasser“ ein handfester Humbug ist, dann sind sie in Österreich ein Aussenseiter, ein Ignorant.
Und wenn sie als Apotheker anfangen, den Leuten zu erklären, das Bachblüten H. usw. nicht wirken, dann werden sie im besten Fall als liebenswerter Schrull angesehen, der überhaupt keine Ahnung hat.
Für eine kritische ehrliche und wissenschaftliche basierte sachverständigeHaltung fehlt jeglicher öffentlicher Rückhalt. Sie werden weder von der Politik noch von den Medien positiv unterstützt noch wahrgenommen. Sie sind ein Störfaktor in der Esonomic.
Mittwoch, 25 Juni, 2008 um 10:33
alexis von croy
Da kann man nur noch mit Nietzsche argumentieren:
„Glaube bedeutet: die Wahrheit nicht wissen wollen“.
„Granderwasser“ ist mir übrigens ganz neu, da muss ich gleich mal darüber lesen!
Ich muss persönlich für mich sagen, dass mich diese unheilvolle Ignoranz, die sich durch die Gesellschaft zieht, beinahe psychisch belastet. Vor allem deshalb, weil ich mich umgeben von esoterikgläubigen Menschen sehe. Mein Nachbar, der Rechtsanwalt, ist empört wenn ich „TCM“ für Unsinn halte, meine Ex-Freundin, die Architektin glaubt, dass an „Astrologie schon was dran ist“, einer meiner besten Freunde glaubt, dass „der jüdische Geheimdienst das WTC zerstört hat“, ein anderer (Abitur und bodenständiger Handwerker) fragt mich, beinahe mitleidig „ob denn ich wirklich an die Mondlandung glaube“ (ich schreibe gerade ein Buch darüber). Und ich glaube nicht, dass meine Freund „Untypisch“ sind.
Inzwischen vermeide ich jedes Gespräch über solche Themen selbst mit Freunden, da es sonst sofort zu Spannungen kommt – wenn man es wagen sollte, die Physik oder die Wissenschaft oder einfach die Logik und den gesunden Menschenverstand (also MEINEN gesunden Menschenverstand :-)) als Argument anzuführen. Ebensogut kann man für die „Globalisierung“ streiten, oder ob Bill Gates nun „ein kapitalistisches Schwein oder Wohltäter“ ist – das führt zu ähnlich angenehmen Gesprächen bei denen ich mich fühle wie wenn ich mit Che Guevara zu Abend essen würde.
Tatsache ist, dass man gezwungen wird, in einer Gesellschaft zu existieren, in der Aberglaube nicht nur toleriert wird, sondern auch von Medien und sogar von der Politik gefördert, siehe Krankenkassen und H.
Ein Beispiel: Meine beiden Kinder, 3,5 und 5,5 Jahre alt gehen in den selben Kindergarten. In diesem waren jetzt wochenlang bis zu Kinder krank – ein Virus, der bei den meisten – offenbar durch eine anschließende bakterielle Superinfektion – eine Form der Lungenentzündung hervor gerufen hat.
Auch meine Kinder haben das bekommen. Nach einer gründlichen Untersuchung haben wir den Kindern für 5 Tage ein mal täglich ein leichtes Antibiotikum gegeben, da sie extremen Husten hatten. Nach vier TAgen waren sie vollständig gesund.
Mehrere andere Kinder waren wochenlang krank, ein Junge hatte über drei Wochen lang Fieber. So viel ich (vorsichtig…) heraus gefunden habe, wurde er „homöopatisch behandelt.“ Eine Kindergärtnerin sagte mir dazu, auch sie habe ihren Kindern früher nie Antiobiotika gegeben – und „Mit ihnen damals wochenlangt mit dem Scharlach gekämpft“… und „da müsse man eben durch“… dabei hat sie anklingen lassen, dass Antibiotika „nur Symptome unterdrücken würden“ etc. etc.
Ob die Eltern der 2 Millionen Kinder, die in armen Ländern jährlich an Lungenentzündungen STERBEN MÜSSEN, weil sie sich Antibiotika für ein paar Euro nicht leisten können, dafür Verständnis hätten, dass wir „mitten im Sahnetopf“ leben und unsere Kinder so „behandeln“?
Nun hatte ich wenig Lust, meinen Kindern ihren geliebten Kindergarten zu vermiesen, und ich will mich (in diesem einen Fall, wo meine Kinder leiden würden) auch nicht zum Außenseiter machen. Also habe ich geschwiegen. Ich hätte aber auch _KOTZEN_ können, da sich diese Dinge in einem Land zutragen, das von sich selbst gern behauptet „eine Elite“ auf dieser Welt zu sein, was Bildung und Vernunft betrifft.
Ich kann es hinnehmen, dass in dem Kindergarten „Rescue“-Tropfen nach Dr. Bach genommen werden, wenn sich ein Kind das Knie aufschlägt. Das halte ich für harm-, wenn auch sinnlos. Wenn aber Luingenentzündungen Wochen dauern und mir ein studierter Kinderarzt homöopatische Phosphor-Globuli“ gegen die Pneumonie meiner Kinder andrehen möchte, dann halte ich das (nicht polemisch gemeint!) für eindeutige unterlassene Hilfeleistung. Denn dafür, dass er das als UNSINN entlarvt, hat er schließlich (ohne Studiengebühren) an einer Universität studieren dürfen.
Auf keinem anderen Fachgebiet könnte man sich das erlauben. Warum darf ich keinen Bäckerladen aufmachen und Brezen backen und verkaufen ohne das gelernt zu haben, bzw. einen Meistertitel zu haben – während ein Doktor der Medizin – der ienen EID geschworen hat! – Menschen Hundescheiße, zerdrückte Honigbienen, Quecksilber“ oder zerschredderte Tausendmarkscheine (dieses Präparat gibt es) als Medikament verschreiben darf.
Natürlich, die Medien und ihre zumeist ebenso wie die Bevölkerung ungebildeten Redakteure, haben hier große Schuld. Ich halte mich in diesem Punkt lieber an ein überliefertes Motto eines meiner Urgroßväter, der als Verleger selbst mehrere Zeitungen besaß: „Nicht alles, was in der Zeitung steht, ist erstunken und erlogen“.
Lieber Herr Dr. Berndt:
Klar, was wollen Sie von einer demokratischen Abstimmung in einer Runde von zehn Leuten auch erwarten? Da die Mehrheit der durchschnittlichen zehn Leute in einer Gesellschaft wie unserer weder den Unterschied zwischen eine Planeten und einem Stern kennen, keine Ahnung davon haben, wogegen Antibiotika wirken noch die einfachsten physikalischen Gesetze kennen (fragen Sie mal jemanden, warum ein Apfel zur Erde fällt und nicht nach oben zum Himmel), ist bei Abstimmungen ein entsprechendes Ergebnis zu erwarten.
… jetzt muss ich wieder was richtiges arbeiten 🙂
Mittwoch, 25 Juni, 2008 um 13:00
Wolfgang
@alexis
Eines ist das ganz klar- wenn Kindern mit einer Lungenentzündung eine wirksame Therapie vorenthalten wird, ist das Vernachlässigung eine Form der Kindesmisshandlung.
da stehts
Klicke, um auf VN-KJA-2005.pdf zuzugreifen
besonders wichtig ist die Tabelle 1.
Es sind ja merkwürdigerweise auch Homöopathen vielfach Impfgegner siehe Ulrichs Blog PISA- Schock in der Arztpraxis .
Es ist aber wirklich merkwürdig wenn ein Astronom von einem Journalisten gefragt wird wie die Erde durchs Weltall eiert, wird nicht die andere Seite (man muss ja auch die andere Seite der medaille sehen….blabla) also die Freunde der flachen Erde gefragt oder die Hohlweltanhänger oder die Astrologen.
Stellt ein Arzt, der seinen Fortbildungsverpflichtungen nachkommt und nach state of the art eine Indikation zur Antibiose- kommt gleich ein Homöopath daher und sagt neuin geht auch mit XY C200- dann hat auch der HP Mitwirkung an der Vernachlässigung des Kindes.
Nur kümmert sich keiner drum.
Irgendwie gehts uns zu gut.
Mittwoch, 25 Juni, 2008 um 17:05
Herwig
Ok, Ich hab mal kurz im internet gesucht, und einen haufen Studien gefunden, die die Wirksamkeit der Homöopathie unterstreichen. Auch eine große Menge von Stellungnahmen zur berühmten Lancet- Studie, die alle die Methodik dieser Studie stark kritisieren.
http://www.svensommer.com/index.php?artikel_lancet_kurz
http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=050915021
http://www.aekh.at/index.php?id=68
http://www.medizin.at/schwerpunkte/SP_Homoeopathie/index.htm#neu
http://www.medical-tribune.at/dynasite.cfm?dssid=4170&dsmid=67417&dspaid=515636
Außerdem hab ich keine Studie gefunden, die die Arbeitsqweise der Homöopathie berücksichtigt.Siehe
http://www.psychophysik.com/html/re-0911-dellmour.html
Es ist natürlich vollkommener Unsinn Krebserkrankungen rein homöopathisch behandeln zu wollen. Jeder verantwortungsvolle Homöopath würde das ablehnen, und den Patienten zum nächsten Krankenhaus schicken.
Aber wenn man alles als falsch betrachtet, was die klassische Naturwissenschaft nicht erklären kann, bringt man sich selbst um viele interessante Erfahrungen. Oder kann mir jemand physikalisch erklären, warum der Feuerlauf ohne Verbrennungen an den Fußsohlen möglich ist?
Und für alle die noch keinen gesehen haben: Man geht ca 4 Meter über eine Glut mit einer Temperatur von über 500 grad celsius ohne sich zu verletzen.
Ach ja, und eine Studie, die nach meinen oben genannten Kriterien durchgeführt wurde , hab ich noch immer nicht gefunden.
Mittwoch, 25 Juni, 2008 um 17:23
Ulrich Berger
@ Herwig:
Sie fragen, „Oder kann mir jemand physikalisch erklären, warum der Feuerlauf ohne Verbrennungen an den Fußsohlen möglich ist?“
Das ist ein uralter Hut. Vor einem Jahr hatte der Mythos Feuerlaufen sogar die Titelseite im Skeptiker.
Die physikalische Erklärung ist beinahe trivial und zwei Minuten googeln hätten gereicht, wenn Sie es wirklich hätten wissen wollen.
Und was die Homöopathie betrifft: Eine Handvoll der längst durchdiskutierten Anti-Lancet-2005-Kommentare zu verlinken ist in einer Diskussion ein wenig billig. Ein Argument ersetzt das nicht.
Mittwoch, 25 Juni, 2008 um 18:16
alexis von croy
>>>>>Jeder verantwortungsvolle Homöopath (haha, entschuldigen Sie wenn ich lache). Klingt ein bißchen wie „jeder verantwortungsvolle Astrologe, Zauberer oder Scientology“, jedenfalls für mich.
„Lancet“ war keine Studie, sondern ein Artikel in der medizinisch.wissenschaftlichen Zeitschrift The Lancet zur Auswertung VIELER Studien.
Die Links, die sie hier bringen, haben 0 Qualität (zero), Genauso gut könnten Sie einen Link zu Fix und Foxy oder nach Disneyworld anbieten.
Zeigen Sie mir doch mal einen Link, wo man eine _wissenschaftlich anerkannte_ Studie ansehen kann! Das Material, das Sie hier anführen ist alt und in allen Punkten längst widerlegt. Wenn ich mit Ihnen über Astronomie diskutiere, will ich auch keine Links zur Katholischen Kirche oder zu den Astrologen im alten China.
Oder beantworten Sie mir, warum 110 Studien von Wissenschaftlern und Universitäten KEINERLEI Wirksamkeit der H. oberhalb des Placebo-Effekts nachweisen konnten.
Mittwoch, 25 Juni, 2008 um 18:36
alexis von croy
Abgesehen davon, dass Sie Argumente von Homöopathen mit Websites von Homöopathen belegn wollen:
Es git keine „klassische Naturwissenschaft“. Nachtigall ick hör Dir trapsen. Immer wenn die Jünger der Esorterik argumentieren, dann schreiben sie von „Schulmedizin“ oder „Klassicher Naturwissenschaft“.
Damit wollen sie implizieren, dass das „eine“ Richtung von vielen ist, aber natürlich auch viele andere Philosophien zur Natur, Medizin und Wissenschaft denkbar sind. Haha, netter Versuch! Aber (ebenso wie Globuli) unwirksam bei einem Minimum an Bildung und Verstand.
Hier fängt die dümmliche Propganda schon an – denn es gibt nur die Gegesatzpaare
WISSENSCHAFT – GLAUBEN
und
MEDIZIN – ESOTERIK
Es gibt nur EINE Wissenschaft, EINE Chemie, EINE PHYSIK und EINE Medizin.
Diese doofe Manipulations-Strategie durchschauen doch mittlerweile PR-Schüler am ersten Vormittag des Studiums!
Mittwoch, 25 Juni, 2008 um 19:49
Herwig
Ok, ich gibs gleich auf- nur eine Antwort auf meine Frage nach einer Studie , die die Prinzipien einer Homöopathischen Therapie berücksichtigt hab ich noch immer nicht bekommen.
Mittwoch, 25 Juni, 2008 um 19:54
Herwig
Ach ja, und wenn Sie den Artikel im Lancet und die Diskussion verfolgt hätten, würden Sie wissen, das es nur 8 Studien waren, die im endeffekt nach einem Biassystem zu diesem ergebnis geführt haben.
Sie werfen mir vor Homöopathenseiten zur Verteidigung der Homöopathie zu zitieren, und schicken den Link des Skeptikers _ ist doch irgendwie das gleiche? Schicken Sie mir einen Link eines Artikels von Nature, o.ä. dann bin ich zufrieden.
Mittwoch, 25 Juni, 2008 um 19:56
Pianoman
Wenn Sie mal genauer hingesehen hätten, Herwig, hätten Sie festgestellt, dass der Trick darin liegt, nicht mehr die fundamentalen Verstöße der Homöopathie gegen Naturkonstanten und physikalische Gesetzmässigkeiten zu diskutieren, sondern sich nur noch um die Validität von Wirkungsnachweise zu streiten.
Und keiner, der in einer Studie nachgewiesen haben will, dass ein homöopathisches Mittel signifikant besser als ein Placebo war, verrät Ihnen, dass die Anzahl der Studienteilnehmer regelmässig kaum ausreicht, um eine Berliner Eckkneipe zu füllen. Jedoch – und das ist kaum verwunderlich – immer dann, wenn die Studien umfangreichere Probantenzahlen haben, verflüchtigt sich der vorher festgestellte Effekt. Dann aber jammernd die Homöopathen reflexhaft über die unfairen Bedingungen, zweifeln die Aussagekraft wissenschaftlicher Studien an; oder ignorieren einfach die Ergebnisse.
Als homöopathische Pharmazeuten an der Uni Leipzig ihren nobelpreiswürdigen Nachweis der Wirksamkeit hochpotenzierter Belladonna auf die Kontraktion von Rattengedärm hingelegt hatten, sich aber die ganze Angelegenheit kurzfristig später – Dank der Aufmerksamkeit der Forschungsgemeinde – zum Supergau entwickelte, dessen Nachweis mehr als ein Jahr – selbst von den Aufsichtsgremien der Uni Leipzig – nur sehr widerwillig akzeptiert wurde, wurden trotz der vernichtenden Kritik Preise verliehen und Freudenfeuer auf den Webseiten der Glaubulisten entzündet.
Nicht ein Homöopath ist damals auch nur auf den Gedanken gekommen, die Korrektheit der Leipziger Ergebnisse anzuzweifeln; ganz im Gegenteil: Hurra an allen Fronten, endlich der langersehnte Beweis.
Schauen Sie mal, ob Sie heute noch etwas darüber lesen können. Wenn ja, dann hat der Betreffende seine Website nicht gepflegt, betreibt Selbst- und Fremdbetrug, oder heißt Klaus Fritzsche.
Dass in der ehrwürdigen Uni Leipzig dieser Unfug gescha ist um so schlimmer, weil in der Vergangenheit dortr ganz andere Töne zur Homöopathie zu hören waren:
Johann Christian August Heinroth (1773-1843), Professor für Psychiatrie in Leipzig in seinem 1825 erschienen „Anti-Organon oder Das Irrige der Hahnemannischen Lehre im Organon der Heilkunst“ :
“ (…) das man ihm (Hahnemann) Vieles hat hingehen lassen, was sich vor dem Richterstuhle des strengen Verstandes gar nicht vertheidigen läßt; überhaupt, daß man Herrn Hahnemann´s, zwar nicht Kunst, aber doch Art, sich ein System zusammenzubauen, und nicht bloß unerwiesene, nicht bloß unerweisliche, sonder auch sich selbst widersprechende Begriffe und Sätze zu den Grundpfeilern seinen Gebäudes zu machen, mit einer Milde hat durchgehen lassen, deren sich Herr Hahnemann gegen die Gesamtheit der Äerzte nicht in gleicher Weise beflissen hat.“
Heinroth formuliert dann noch einen Satz, der nicht nur Hahnemann die Grundklage entzieht, sondern – nur nebenbei erwähnt – umfänglich für die Verfahren der Alternativheilerei gilt:
„Wer falsche Begriffe hat, spricht auch falsche Regeln aus, wenn er auf seine Begriffe Regeln baut; und thut er dies, so verleitet er auch zu einem falschen Verfahren.“
Und dann kommt Heinroth – geradezu prophetisch – zu einer Erkenntnis, die an Aktualität nichts, rein gar nichts verloren hat:
“ Von jeher hat sich die Ueberzeugung eines determinirten Mannes, wenn diese Ueberzeugung auch nur ein Wahn war, leicht auch anderen Gemüthern mitgetheilt.“
Pianoman
Mittwoch, 25 Juni, 2008 um 20:09
Pianoman
Ach, Herwig, noch etwas: Wenn Sie jetzt wegen der vielen kritischen Anmerkungen wütend werden, probieren Sie mal den berühmten Deutschen Wattwurm, der hat auch schon in Bublaths ZDF-Forum neben Excrementum canium seinen Auftritt gehabt.
Die prüfende Homöopathien bestätigt nämlich:
Ich selbst habe aus der Prüfung ein mir unbekanntes Aggressionspotential mitgenommen. Einen Zorn, den ich kaum beherrschen konnte. Ich litt darunter.
Später, nach drei Monaten erst, wurde mir klar, dass diese, mir fremden Emotionen, „Wattwurmsymptome“ darstellen könnten.
Ich nahm Arenicola marina C200.
Unmittelbar danach lösten sich diese Gefühle auf, verpufften wie tausend Funken im Nichts.
Kein Zorn, keine Wut trat bisher wieder auf.
( Jutta Thiel, Autorin)
Sehen Sie, so einfach ist´s, ein grinsender Zombie zu werden.
Donnerstag, 26 Juni, 2008 um 7:54
Sil
>>>>>Dr. E.Berndt:Und wenn sie als Apotheker anfangen, den Leuten zu erklären, das Bachblüten H. usw. nicht wirken, dann werden sie im besten Fall als liebenswerter Schrull angesehen, der überhaupt keine Ahnung hat.
Für eine kritische ehrliche und wissenschaftliche basierte sachverständigeHaltung fehlt jeglicher öffentlicher Rückhalt.
_____________________________________________
Jetzt mal unter uns Pharmazeuten:
Uns Fachleuten glaubt man ja nicht, weil wir a) uns nicht genug mit der jeweiligen Quackmethode befasst haben und
b) weil wir nur den neuesten „Blockbuster“ aus Amerika verkaufen wollen, da uns irgendein Konzern den letzten Urlaub bezahlt hat
und c) weil es für Viele verdammt schwer ist, liebgewordene Vorurteile und eigenen Aberglauben zu hinterfragen.
Die Mythen, dass die wissenschaftliche Medizin nur von bösen Pharmamietlingen betrieben wird und die Ärzte nichts Besseres zu tun
haben, als unsere Kinder mit Antibiotika und Schmerzmitteln zu vergiften, wird sogar im „Brights-Forum“ (http://www.forum.brights-deutschland.de/viewtopic.php?f=13&t=2296&start=100)hochgehalten.
Originalton:
“ Erst ein Homöopath diagnostizierte ein Verdauunginsuffiezienz, verschiedene Stoffe werden nicht abgebaut, in der Haut abgelagert und verursachen endlose Ekzeme. Seitdem er sehr strenge Diät hält, führt er ein ganz normales Leben.“
Und das hier ist von einem Moderator des „Brights-Forums“:
„Nicht unbedingt => Placeboeffekt. Nur bei tatsächlich schweren Fällen. Ansonsten ist es z.B. besser dem Kind bei Schnupfen ein paar Globuli einzuwerfen, beruhigt Mutter und Kind. Echte Arzneien haben in solchen Fällen quasi immer unnötige Nebenwirkungen (wenn auch u.U. sehr gering, aber keine Behandlung wäre auch nicht schlechter).“
oder:
„Der eine verschreibt dann eben Antibiotika oder andere Hämmer (da rollt der Rubel richtig), der andere Globuli (da knacken die Kopeken). Nur auf soeinen (harmlosen) Fall gesehen, ist die zweite Lösung die bessere (besser muss nicht gut, geschweige denn optimal bedeuten). Wem hier geholfen wurde, der kommt wieder.“!!!
______________________________________
Sobald man sich für die wissenschaftliche Medizin einsetzt, wird man sofort mit dem Totschlag-Sekten-Pseudo-Argument der durch die profitorientierte Pharmaindustrie bestochenen Ärzte konfrontiert. Eigentlich ist es langweilig, immer denselben Mist zu lesen. Allerdings kam er diesmal aus einer unerwarteten Richtung.
Da schreibe ich lieber hier, bei den großen und erwachsenen Jungs.
Donnerstag, 26 Juni, 2008 um 8:31
alexis von croy
… bin ich froh, dass es offenbar noch Pharmazeuten gibt, die keine H.-Anhänger sind.
Donnerstag, 26 Juni, 2008 um 8:43
alexis von croy
@Herwig
Sie wollten noch einen Link zur Zeitschrift nature. Ist zwar leicht selbst zu googeln, aber manchen lässt einfach googeln 🙂
http://www.nature.com
Unter dem Suchbegriff „homeopathy“ finden Sie jede Menge Artikel zu dem Thema, viele allerdings kostenpflichtig. Manches davon lässt sich über google aber auch wieder wo anders finden.
Der Verweis zu Lancet war meiner Ansicht nach nicht mit Ihren Links zu den Seiten von Homöopathen und anderen Esoterikern vergleichbar. Es handelt sich hier um hochwertigen Wissenschaftsjournalismus (ist eh‘ selten) vs. Glaubenseiten von H.-Jüngern.
Donnerstag, 26 Juni, 2008 um 11:23
Wolfgang
Hier eine gute Diskussion
http://scienceblogs.com/insolence/2007/07/homeopathy_in_thecringeicu_1.php
Es werden ja weltweit immer mehr Universitätskurse mit anti-science Inhalten angeboten.
Ein unwürdiges Spiel- da sind junge motivierte Leute, die glauben eine schöne Berufsausbildung zu bekommen, dabei ist alles völlig unwissenschaftlich. Furchtbar.
Donnerstag, 26 Juni, 2008 um 18:31
alexis von croy
Unwürdig ist gar kein Ausdruck … so sind wir auf dem besten Weg zu Platz 100 bei PISA.
Wahrscheinlich wird es so ausgehen, dass die Chinesen die Flugzeuge bauen und die Transrapide und moderne Pharmafirmen aufbauen – während wir hier in good old Europe uns vom Fortschritt und der Wissenschaft verabschieden und versuchen, uns mit „TRaditioneller“ Chinesischer Medizin von unserer Langeweile zu kurieren …
Donnerstag, 26 Juni, 2008 um 19:45
buchstaeblich
Zeit zu Handeln?
Wie wäre es, TCM-Praxen und andere Obskuritäten unter einem Vorwand aufzusuchen, sich umzusehen und dann mal ein paar Tipps ans örtliche Gesundheitsamt/Ordnungsamt abzusetzen?
Doch, das wirkt.
Sicherer als Otternasentee, Wünschelrutengegängel und Globüschen auf einen Streich.
Vermilbte Trockenkräuter in Einmachgläsern, „Heil“-Pflanzen aus asiatischem Anbau mit Quecksilber oder sonstigen Umweltgiften, HIV-ignorierendes Handeln rund um die Akupunktur …..
(flüstert)
Es ist gar nicht so schwer, solche Läden dichtzumachen, glaubt mir!
Freitag, 27 Juni, 2008 um 7:52
Geheimwaffe Globuli « JOHANNA SEZ
[…] klinischen Studie irgendeinen messbaren Erfolg erzielen konnten und deren Grundzüge auf einem Irrtum beruhen. Wie mein Vater, niedergelassener Arzt für Allgemeinmedizin, zu sagen pflegt: “Die […]
Freitag, 27 Juni, 2008 um 9:07
Dr. E. Berndt
Aus dem Buch „Die Andere Medizin“ der Stiftung Warentest . „Alternative“ Heilmethoden für Sie bewertet, das abschließende Statement:
Bewertung
Die Wirksamkeit der TCM ist außer für Kopfschmerzen für keine andere Erkrankung belegt. Die Risiken sind erheblich. Den diagnostischen Techniken der TCM konnte keine Zuverlässigkeit bestätigt werden.
Eine Nutzen-Risiko-Abwägung fällt bei Kopfschmerzen aufgrund des schwachen Wirksamkeitsnachweises und der bestehenden Risiken eher negativ, für alle anderen Erkrankungen negativ aus.
TCM ist zur Behandlung von Kopfschmerzen wenig geeignet, zur Diagnose oder Therapie bei allen anderen Erkrankungen nicht geeignet.
Dieses Buch wurde im Zusammenarbeit mit dem Verein für Konsumenteninformation, Österreich unter Mitwirkung von Krista Federspiel, Vera Herbst und Prof. Edzard Ernst als Schlussbegutachter herausgegeben.
Prof. Edzard Ernst ist der führende Fachmann für alterantive und komplementäre Heilmethoden.
Das alles kümmert aber nicht die Gesundheitspoliker, die Ärzteschaft und auch die Apotheker nicht. Das Gesundheitswesen und das allgemeine Bewußtsein ist wie von einem bösen Pilz mit allen nur denkbaren Undenkbarkeiten durchwuchert. Esonomic ist das Ergebnis einer Symbiose von Ökonomie und bezahltern Infotainment der Medien, deren „Produkte“ als objektive und wissenschaftlich fundierte Informationen angesehen werden.
Während in reinen technischen Bereichen wie Kühlschränken oder Autos die Scharlatanerie von Kosumentenschutz und Arbeitkammer etc. noch in Grenzen gehalten wird, und schädliche oder gefährliche Apparate vom Markt genommen werden müssen, gibt es keine Handhabe gegen die Verbreitung von medizischen oder pharmazeutischen Unsinn. Beschützt von demokratisch verbriefter Meinungsfreiheit und dem Recht Geschäfte machen zu dürfen fühlen sich Heilsteinverkäufer, Energethiker, Fengshuiler und Heilpraktiker aller Sorten und Areten nicht nur als Experten, sondern sehen sich mindestens als gleichwertig wenn nicht als bessere Alternative, gegenüber echten Fachleuten an, die ja, weil langwierig und langjährig theoretisch und praktisch ausgebildet (= verbildet )worden sind und keine Ahnung von der Praxis haben.
Nun steigen Ärzte und Apotheker auch in dieses Geschäft ein. Mit dem Argument, die Patienten nicht zu verlieren oder zu verprellen, gibt es für nahezu alles auch Fortbildungen.
Freitag, 27 Juni, 2008 um 9:57
Wolfgang
auch ganz nett
aus der Mün Med Wochenschrift
http://www.mmwonline.de/mmw/aktuelle_medizin/nachrichten/content-127879.html
Ayurvedische Kräutermixturen
Vorsicht: Gift
Indische Botaniker untersuchten 30 Stichproben ayurvedischer Heilpflanzen. Insgesamt fanden sie 858 Isolate, die mit Pilzen infiziert waren. 13 davon produzierten Aflatoxin B1. Sie fanden ferner einen hohen Feuchtigkeitsgrad in den Stichproben, der das Pilzwachstum fördert.
Quelle: P. Singhet al. Fungal contamination of raw materials of some herbal drugs and recommendation of Cinnamomum camphora oil as herbal fungitoxicant. Microb Ecol. 2008 Mar 6. DOI 10.1007/s00248-008-9375-x.
Autor: E. Ernst
Stand: 18-06-2008
Kommentar
Aflatoxine sind hochgradig hepatotoxisch. Heilkräutermixturen, die derart kontaminiert sind, können sich als tödliche Gifte entpuppen. Ayurvedische Mixturen haben nicht nur wegen der insuffizienten Lagerung und dem daraus resultierenden Pilzbefall eine schlechte Presse. Zahlreiche Publikationen der letzten Jahre zeigen, dass sie auch häufig mit toxischen Schwermetallen belastet sind. Zudem sollte man immer fragen, wo denn der Beleg ist, dass diese Mittel wirksam sind. Bei Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses kann ich nur sagen: nein danke!
Click here to find out more!
Freitag, 27 Juni, 2008 um 10:10
Wolfgang
alexis schrieb: „Wahrscheinlich wird es so ausgehen, dass die Chinesen die Flugzeuge bauen und die Transrapide und moderne Pharmafirmen aufbauen – während wir hier in good old Europe uns vom Fortschritt und der Wissenschaft verabschieden und versuchen, uns mit “TRaditioneller” Chinesischer Medizin von unserer Langeweile zu kurieren“
Warum etwas in der Zukunft vermuten, wenn es bereits eingetroffen ist.
Die erste Universität für TCM bildet ja bereits aus.
… http://tcm-university.edu/UNI/index.htm
Freitag, 27 Juni, 2008 um 12:02
alexis von croy
ja, ich weiß. Wahrscheinlich müssen aufgeklärte Menschen bald nach Indien auswandern …
Ich habe so das (nicht belegte) Gefühl, dass in Ländern, die gerade an der Schwelle zu Wohlstand und Demokratie stehen, die Werte der Wissenschaft und Medizin noch höher gehalten werden, vielleicht weil die Menschen noch dankbarer sind für die Erfolge der Medizin – und sich viele noch daran erinnern könne, wie viele Menschen starben als es keine Antibiotika gab, Chemotherapien oder Impfungen oder … oder
Die Umschreibung „wahrscheinlich geht es uns zu gut“ klingt zwar platt – aber wahrscheinlich trifft sie den Sachverhalt ziemlich präzise
Freitag, 27 Juni, 2008 um 12:14
alexis von croy
Ayurveda ist mit eine der größten Scharlatanerien. Ich empfehle den Artikel von Robert Todd Carroll:
http://www.skepdic.com/ayurvedic.html
R.T. Carroll ist überhaupt sehr angenehm zu lesen. Sein Buch „the Skepdic’s Dictionary“ nehme ich oft zur Hand wenn ich mal schnell etwas zur Esoterik nachschlagen will. Sehr eloquent, kein Schaum vorm Mund, aber überzeugend und witzig.
Er schreib u.a. von dem US-Ayurveda-Papst xy, der in einer Millionenvilla bei L.A. lebt, armen Leuten predigt, wie gesund es ist, auf Materielles zu verzichten und dafür 25.000 Dollar Honorar pro Vortrag kassiert …
Freitag, 27 Juni, 2008 um 14:48
Wolfgang
25.000 US$ pro Vortrag- da bin ich ja direkt billig dagegen.
Kleine Korrektur
die Arbeit über Aflatoxine in ayurvedischen Tees ist nicht von P Singhet , sondern von P Singh et al- das hat die Münchner Med Wochenschrift falsch gemacht.
Samstag, 28 Juni, 2008 um 18:15
sprechakt
Placebo hin oder her – wenn es hilft, kann es doch nur recht sein! Wo liegt das Problem? Auch in der Schulmedizin spielt der Placebo-Effekt keine unwesentliche Rolle, etwa bei Erkältungsmedikamenten, wie ich vor kurzem in einem Radiointerview mit verschiedenen Forschern/Ärzten gehört habe.
Kurz: Sollte die Homöopathie klinisch wirkungslos sein, so sollte man, im Sinne der „Gläubigen“ dennoch tunlichst vermeiden, dies an die große Glocke zu hängen. Warum die Kraft des Glaubens, ein wichtiger Teil in der Gesundung eines Menschen, ersticken?
Samstag, 28 Juni, 2008 um 19:59
Wirkungsloses und Placebos en masse? :: cimddwc
[…] zudem „Biochemie nach Dr. Schüssler“, quasi Homöopathie mit anderen Mitteln und genauso wirkungslos jenseits von Placebo-Effekten. Wikipedia dazu (meine Hervorhebungen): Schüßler-Salze sind […]
Samstag, 28 Juni, 2008 um 22:24
sprechakt
Zitat aus dem genannten Link: „[…] Wer jetzt allgemein meint, solche und andere paramedizinischen Methoden wären doch kein Problem, wenn’s nicht wirken sollte, schadet’s wenigstens auch nicht, dem sei gesagt, dass durch solche wirkungslosen (und trotzdem sicher nicht kostenlosen) Methoden gern – und das kann durchaus schädlich sein! – zu lange oder generell darauf verzichtet wird, wirkungsvolle Therapien der evidenzbasierten Medizin anzuwenden […]“
Bei harmlosen (oder eingebildeten ;-)) Krankheiten sind solche Placebos genauso wirksam wie „evidenzbasierte“ Medikamente (habe ich zumindest so gelesen). Und wenn der Patient mit dem Zauberspiel glücklich ist, welches da vom ‚westlichen Schamanen‘ betrieben wird, und gerne dafür Geld ausgibt (denn er könnte ja auch eine quasi kostenfreie Behandlung beim normalen Arzt bekommen) – warum nicht?
Bei schweren und Erkrankungen und Erkrankungen, die möglichst früh diagnostiziert werden sollten, ist der Arzt natürlich nicht zu ersetzen. Was die Motivation bezüglich des Krankheitsverlaufs angeht, ist aber sicherlich der Placeboeffekt äußerst positiv zu bewerten. Wenn der Patient also zusätzlich noch zum Heilpraktiker geht und später den Heilungserfolg diesem zuschreibt und nicht der Schulmedizin, kann es doch im Grunde egal sein: Der Patient ist zufrieden – der Heilpraktiker (bzw. die dahinter stehende Industrie) ist zufrieden – der Arzt sollte zufrieden sein, weil der Patient aktiv und positiv (durch den Placebo) den Heilungseffekt unterstützt hat.
Sonntag, 29 Juni, 2008 um 13:58
wolfgang
wenn jemand ausdrücklich draufhinweist, dass seine/ihre Homöopethie Vodoo, Grander etc pp völlig wirkungslos ist, so hätte ich kein Problem damit. Wenn jedoch jemand behauptet Homöopathie heilt beispielsweise alle chronschen und akuten Krankheiten ohne Nebenwirkungen- so gibts da erstens ein massives Vertrauensproblem und zweitens ja ein Geldproblem auch.Würden wir nur nachgewiesen wirksame Medizin bezahlen, würde eine Menge Geld überbleiben was bislang für Vodoo, Chakra-Heilung und ähnliches hinausgeschmissen wird.
Sonntag, 29 Juni, 2008 um 16:43
Dr E. Berndt
Es ist gleiches Vorgehen, wie beim Rauchen zu fordern, nämlich Warnhinweise!
Der Betrug, zumindest der moralische Betrug, liegt darin, dass die unwissenden Konsumenten und Patienten glauben, dass all diese Verfahren und Mittel einer Evidenz basierten Medizin und Pharmazie gleichwertig sind, also genau so streng geprüft und für wirkungsvoll befunden befunden worden sind.
Dem ist aber nicht so. Alle diese modernen Wunder werden dem Zeitgeist entsprechend mit Attributen geschmückt, die Wissenschaft vortäuschen. Aber es ist nirgendwo Wissenschaft drinnen und obendrein, hat der Gesetzgeber viele alternative und komplementäre Mittel „expressis verbis“ von den sonst so strengen Prüfungen und Auflagen einfach befreit.
Hier wurde nicht nur eine 2. Realität mit Ausnahmegesetzen etabliert, sondern der Staat kommt einer seiner wichtigsten und hoheitlichen Aufgaben, seine Bürger vor Betrug und Übervorteilung zu schützen, wie zum Beispiel bei den Nahrungsergänzungsmitteln, überhaupt nicht mehr nach.
Es gibt auf dem Sektor „Gesundheit“ keine Spielregeln, auf die man sich verlassen kann. Hier darf jeder nach Gusto und Belieben Ratschläge erteilen.
Im Kleingedruckten steht dann drinnen, dass man zusätzlich den Arzt befragen soll, oder so ähnliche Formulierungen, die von jeder Haftung entbinden.
Bei den Rauchwaren müssen Warnhinweise draufstehen. Bei Homöopathie und Co. steht nichts drauf. Es gibt keine Warnhinweise, dass es sich um keine wissenschaftlich überprüfbaren Methoden und Mittel handelt, dass bislang alle Überprüfungen in der weitaus überwiegenden Zahl nur negative Resultate erbracht haben, und es steht auch nicht drinnen, dass z.B. Homöopathie oder Bachblüten in krassem Widerspruch zu allen Naturwissenschaften steht. Die Patienten und Konsumenten werden nicht ausdrücklich gewarnt, dass die Nichtbehandlung, bzw. die scheinbare Behandlung von Erkrankungen schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann.
Eine weitere echte Täuschung der Patienten und Konsumenten ist die gleichzeitige Behandlung mit alternativen und komplementären Methoden und die zusätzliche Gabe von Homöopathie und Co. zu geprüften Medikamenten. Hier können sich dann die Patienten und ihre alternativen Therapeuten, darunter auch approbierte Mediziner, immer aussuchen was gewirkt hat.
Montag, 30 Juni, 2008 um 6:52
alexis von croy
@sprechakt
Sorry, aber das ist m.E. mach eine etwas naive Haltung. Klar gibt es Fälle, in denen H. harmlos ist, und natürlich spielt der Placebo-Effekt auch in der Medizin eine große Rolle. Allerdings wird der Placebo-Effekt in der Wissenschaft und Medizin nach wissenschaftlichen Standards erforscht und eingesetzt.
Die Homöopathie aber:
– macht sich Placebo-Effekt und Selbstheilungskräfte des Körpers wirtschaftlich zu nutze und verschweigt, warum Menschen nach der Einnahme von Globuli oft gesund werden.
– kümmert ich nicht nur um Erkältungen und Fußpilz sondern macht Versprechungen auch bezüglich schwerster Krankheiten und sogar bis hin zu Unfallverletzungen, Geisteskrankheiten und schwersten psychischen Krankheiten
– behauptet, dass es die nicht vorhandenen Moleküle ihrer Mittel sind, die die Menschen heilen und trägt somit zur Volksverblödung zu (auch wenn es immer schwerer wird, das Niveau weiter zu senken)
– hält immer wieder, teilweise mit tödlichen Konsequenzen, Menschen davon ab, sich rechtzeitig und gründlich medizinische behandeln/operieren etc. zu lassen
Zu „Guter“ letzt ist die Homöpathie eine Ideologie, die sich darauf stützt, dass die Menschen, die sie vertreten, nichts wissen – und andere Menschen, die auf sie vertrauen, vorsätzlich manipulieren.
V.a. wenn Ärzte H. betreiben, halte ich das für absolut unverantwortlich bis kriminell.
Klar, wenn jemand meint, sich seinen Schnupfen mit Globuli zu kurieren, soll er machen. Solange ich sie nicht mitfinanzieren muss, stört mich das wenig. Es geht hier auch um GRUNDSÄTZLICHES und nicht um ein paar verschrobene Spinner. Soll unser Gemeinwesen (Krankenkassen) Aberglauben finanzieren?
Wer Homöopathie für geeignet hält, Menschen zu heilen, der würde wohl auch Astrologen beschäftigen, um Satellitenmissionen zum Mars zu leiten, Feng-Shui-Spezialisten Alpentunnels bauen zu lassen und die Wasserversorgung von New York Wünschenlrutengängern überlassen.
Montag, 30 Juni, 2008 um 8:02
Wolfgang
Hier mal ein Beispiel was Homöopathen so alles versprechen,es fängt ja bereits mit der Bezeichnung „Arzneitherapie“ an, Therapie suggeriert Erfolg, Arznei suggeriert, dass das auch belegt ist, so wie bei normalen pharmaceuticals und biologicals.
„Was alles ist Homöopathie?
Homöopathie – ist eine Arzneitherapie.
Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet: Ähnliches mit Ähnlichem heilen. zB. beim Schneiden von Zwiebeln beginnen die Augen zu brennen und die Nase zu fließen. Ein solcher Schnupfen wird durch Allium cepa, die Küchenzwiebel geheilt.
Die Heilung erfolgt sanft, Arzneien, die nach der Ähnlichkeitsregel verwendet werden, wirken schonend. – Sie sind bereits in geringster Dosis wirksam.
Die Heilung tritt gewiß ein. Solange noch eine Spur von Kraft im Körper vorhanden ist, kommt mit Hilfe des homöopathischen Heilmittels die Heilung in Gang.
Die Heilung erfolgt prompt. Bei akuten, erst seit kurzer Zeit bestehenden Störungen der Gesundheit ist die Besserung sehr bald zu erwarten. Besteht die Krankheit schon über lange Zeit, etwa mehrere Jahre, setzt die Besserung erst allmählich ein.
Die Heilung ist ganz. Sowohl örtliche Übel, aber auch das Allgemeinbefinden und die Gemütsverfassung werden gebessert. Die Arznei wirkt auf den ganzen Menschen.
Die Heilung verläuft ohne Schaden für den Patienten. Die milde Dosis reicht, die Heilprozesse des Körpers anzuregen.
Wer kann homöopathisch behandeln?
Jeder, der sich mit der Methode und dem Menschen ernstlich beschäftigt. Schwere Krankheiten soll nur der erfahrene Arzt behandeln.
Bei welchen Krankheiten wirkt die Homöopathie?
Bei allen akuten und chronischen Leiden. “
Quelle: http://www.dr.loibner.net
Montag, 30 Juni, 2008 um 8:42
sprechakt
„V.a. wenn Ärzte H. betreiben, halte ich das für absolut unverantwortlich bis kriminell.“
Soweit ich weiss, gibt es immerhin bereits einen anerkannten universitären Zweig „Alternative Medizin/Homöopathie“ im Rahmen des Medizinstudiums, angeregt und gegründet unter der Medizinerin Dr. Veronika Carstens.
Die Forderung nach „Warnhinweisen“ in Bezug auf homöopathische und sonstige alternative Medikamente und Heilmethoden finde ich einen sehr guten Ansatz. Nur das Wort „Warnung“ gefällt mir nicht, es bezeichnet die Gefahr eines Schadens (der eigentliche mögliche Schaden wäre ja der der Unterlassung der erforderlichen med. Therapien) , angemessener wäre m. E. „Wichtiger Hinweis“ oder ähnliches.
Ich kenne übrigens einen Allgemeinarzt, der zusätzlich alternative Heilmethoden anbietet, nicht weil er anfänglich selbst daran geglaubt hätte, sondern „weil die Leute das wollen. Die kommen her und wollen unbedingt diese oder jene Behandlung, oft, obwohl sie eigentlich gar nicht krank sind.“ Inzwischen ist er, ehemals äußerst kritisch, selber überrascht und überzeugt, dass es in vielen (leichten!) Fällen gut hilft.
Deswegen würde ich, entgegen Ihrer Meinung, gerade befürworten, dass Ärzte verantwortungsvoll entsprechende Heilmethoden einsetzen, weil nur sie abwägen können, wann es möglich und ungefährlich ist und wann herkömmliche Methoden notwendig sind. Wenn diese Ärzte allerdings ihren Patienten sagten, „hören Sie mal, in Wirklichkeit verschreibe ich Ihnen da nur ein Placebo“, wäre der Effekt natürlich dahin.
Ich sehe den Boom der ‚Zaubermedizin‘ im Zusammenhang mit dem Verschwinden jeglicher Transzendenz in unserer westlichen Gesellschaft: Die Religion ist weitgehend entzaubert, es herrscht die kalte, nüchterne Naturwissenschaft. Dem Menschen wohnt aber ein Bedürfnis nach Übernatürlichkeit und (negativ ausgedrückt) Hokuspokus und Zauberei inne. Selbst große Naturwissenschaftler und rationale Staatsmänner gaben zu, dass sie sich nicht vom Aberglauben hätten befreien können.
Sie prangern die wirtschaftliche Ausbeutung durch wirkungslose, wenn nicht schädliche alternativen Heilmethoden an.
Ich erlaube mir die Gegenfrage: Macht die Pharmaindustrie nicht ebenso „den großen Reibach“, indem sie massenweise Placebos (z. B. besagte Erkältungsmedikamente) auf den Markt bringt?
Und: Wie sind die mehr oder weniger starken Nebenwirkungen der ‚evidenzbasierten‘ Medikamente zu bewerten? Da bekommen Frauen in den Wechseljahren z. B. jahrelang hochdosierte Hormone verschrieben, mit den bekannten Folgen!
Die Homöopathie und sonstige alternative Heilmethoden sind sicherlich mit kritisch und mit Vorsicht zu betrachten. Genauso aber auch die herkömmlichen Methoden!
Montag, 30 Juni, 2008 um 9:27
alexis von croy
Habe leider gerade nicht viel Zeit, deshalb nur in Stichpunkten:
>>>>Soweit ich weiss, gibt es immerhin bereits einen anerkannten universitären Zweig “Alternative Medizin/Homöopathie” im Rahmen des Medizinstudiums, angeregt und gegründet unter der Medizinerin Dr. Veronika Carstens.
Das bedeutet nur, dass es sowas gibt. Über denn Sinn dieser Sache sagt es nichts aus. Traurig ist es aber.
>>>Inzwischen ist er, ehemals äußerst kritisch, selber überrascht und überzeugt, dass es in vielen (leichten!) Fällen gut hilft.
Niemand hat jemals bestritten, dass PLACEBOS helfen können. Das bedeutet noch lange nicht, dass ein ARZT diesen Unsinn mitmachen muss. Er könnte ja auch indianische Medizinmanntänze aufführen – und es würde einem Teil der Leute helfen. Die Homöopathie aber wehrt sich STRIKT dagegen, dass der Placebo-Effekt der Grund für ihre Erfolge sein könnte. In diesem Sinne verrät jeder Arzt, der auf diesen Zug aufspringt, seinen Eid.
“V.a. wenn Ärzte H. betreiben, halte ich das für absolut unverantwortlich bis kriminell.”
>>>> Ich sehe den Boom der ‘Zaubermedizin’ im Zusammenhang mit dem Verschwinden jeglicher Transzendenz in unserer westlichen Gesellschaft: Die Religion ist weitgehend entzaubert, es herrscht die kalte, nüchterne Naturwissenschaft.
Das ist ein Klischee, mehr nicht. Es gibt eben (so wie es gute und schlechte Malermeister gibt), schlechte und gute Mediziner. Wem schon mal ein Rettungshubschrauber, eine Herz- und Lungenmaschine oder die Bluwäsche das Leben geretttet hat, wird sich kaum über die „kalte Apparatemedizin“ beschweren. Diesen Luxus können sich nur Blogger erlauben. Schließlich rettet diese „kalte Technologie“ weltweit jeden Tag Abertausenden das Leben. Beide meiner Eltern leben weil es diese Maschinen gibt, und ich bin froh, dass sie Herzinfarkt/Schlaganfall überlebt haben. Hätte ein Homöopath die Erstversorgung geleistet und sich in den verg. Jahren um sie gekümmer, hätte ich keine Eltern mehr.
Diese Methode, PRO Homöpathie zu sein, eben weil es auch schlechte Ärzte gibt, führt bei mir nur zu einer weiteren Analogie/Frage:
Wenn Ihnen Ihr Malermeister zu schlecht ist, suchen Sie dann einen besseren MALERMEISTER oder führt das dazu, dass Sie glauben, ein Metzger könne besser Wände streichen? Wenn ich finde, dass ein Arzt schlecht ist, gehe ich zu einem besseren ARZT.
Aber genau so funktioniert die Homöopathie: Sie redet Menschen ein, dass die „Schul“medizin kalt und unpersönlich ist und die H. die Rettung. Damit nutzt die H. nur aus, dass es eben genau so viele schlechte Ärzte wie schlechte Maler, Mechaniker, Bäcker und Rechtsanwälte gibt. Das ist somit die einzige, traurig armseelige Basis der ganzen alternativen „Heil“verfahren: Von schlechten Ärzten enttäuschte, leidende Menschen, die nicht kritikfähig und gebildet genug sind, den faulen Zauber zu entlarven und sich (was schwierig sein kann!) einen wirklich guten Arzt zu suchen. Diese aber gibt es.
Daselbe gilt für die Pharamaindustrie: NATÜRLICH läuft das vieles ab, was ebenso unehrenhaft ist und dumm wie Homöopathie und sich nur an Geld orientiert. Das ist aber kein Grund abergläubisch zu werden. Man muss nur kritisch bleiben und sich informieren.
Wenn Menschen bereits sind, 20 Tests zu Digitalkamaras zu lesen, bevor es sich eine für 200 Euro kaufen, kann man vielleicht auch erwarten, dass sie sich über gute Ärzte, Medikamente und Therapien informieren. Macht nicht so viel Spaß, wie im Media Markt über die neuesten Plasmafernseher zu diskutieren, führt aber aber zwangsläufig zu einem Symptom, das als Bildung bekannt – war.
Dass Pharmaunternehmen auch teilweise mit Schrott Geld verdienen, bedeutet nicht, dass die Homöopathie wirken kann. Diese Art von Begründung entbehrt jeder Logik. Es ist ebenfalls eine beliebte Methode, mit dem Versagen das völlig Sinnlose andere begründen zu wollen. Das sind aber keine Argumente sondern reine Irreführung.
Wenn Sie das nächste Mal starke Zahnschmerzen haben – BITTE versuchen Sie es mit einem homöpathischen „Medikament“. Dann hat die Wissenschaft Sie wieder 🙂
Montag, 30 Juni, 2008 um 11:03
alexis von croy
googeln Sie doch mal nach ihrer ach so seriösen „Medizinerin“ Veronika Carstens. … Das hatte ich mir schon fast gedacht, dass die Artikel für Esoterikzeitschriften verfasst …
In den langen dunkeln Prä-Google-Zeiten konnte man mit sowas (dem Verweis auf ein „Medizinerin“) noch Eindruck schinden.
Montag, 30 Juni, 2008 um 13:27
sprechakt
Ich habe es mir angewöhnt, aus Prinzip Gegenargumente zu liefern, wenn eine einhellige Meinung zu einer bestimmten Sache herrscht, wie hier zu diesem Thema offensichtlich der Fall.
Leider ist es mir wohl in meinen Anmerkungen nicht gelungen, deutlich zu machen, dass ich NICHT zauberischen Medizinmännern und Esoterikern anhänge, im Gegenteil. Weil ich ja ’nur Bloggerin‘ bin und mir das leisten kann, unfundierte und unlogische Fragen zu stellen, habe ich das einfach mal gemacht :-). Meine persönliche Meinung zu dem Thema: Ich wusste einfach zu wenig über die Hintergründe, um mir ein klares Urteil zu erlauben. Deswegen bin ich Ihnen auch dankbar, zu meiner Aufklärung beizutragen ;-).
Es ist doch so: Sie als Experten (davon gehe ich jetzt einfach mal aus) sind sich ja weitgehend einig. Viel wichtiger ist es, Leuten wie mir, oder noch wichtiger, notorisch Überzeugten umstrittener alternativer Heilmethoden, ganz unarrogante Kommunikation und Aufklärung anzubieten, anstatt sich in Ihrem wissenschaftlichen Kreis gegenseitig auf die Schulter zu klopfen, wie Recht Sie doch haben ;-).
Sie werden nämlich gerade im Zusammenhang mit Homöopathie etc. mit unlogischen Argumenten und Erklärungen zu tun haben, aber das wissen Sie ja bereits zu Genüge.
Mein Versuch, Hintergründe des Esoterik-Booms zu beleuchten, bedeutete keinesfalls, dass ich selber Esoterikerin bin und jegliche „kalte Gerätemedizin“ ablehen. Es ist genauso unlogisch von Ihnen, diesen Schluss daraus zu ziehen!
Auch die Frage nach Veronika Carstens und dem universiäten Studiengang ‚Alternative Heilmethoden‘ war in dem Zusammenhang berechtigt. Denn: Sollte man nicht annehmen, dass die Universität nur das lehrt, was auch allgemein anerkannte Lehrmeinung (im wissenschaftlichen Sinne) ist? Deswegen habe ich diese kritische Frage gestellt, und nicht, um damit die Wirksamkeit von Homöpathie zu beweisen!
Schönen Gruß, Sprechakt
Montag, 30 Juni, 2008 um 13:53
alexis von croy
Hallo,
keine Sorge, ich bin auch kein Doc oder Chemiker 😉 Ich bin Luft- und Raumfahrtjournalist, und das Thema interessiert mich seit Jahren weil ich eben schon immer eine eher skeptische Grundhaltung zu esoterischen und „alternativen “ Dingen hatte und mich die auswendig gelernten Argumente gegen die „Schul“medizin stören. Da kann ich nur sagen lieber SCHULmedizin als gar nichts gelernt …
Es dauert natürlich immer ein wenig, die anderen Teilnehmer solcher Blogs zu verstehen, bzw. ihre Motivation. Deshalb: Sorry für meine manchmal etwas provokante Ausdrucksweise. Ich drücke mich eben gern etwa pointierter aus 🙂 Der „Mittelweg“ liegt mir bei Dingen, die mich wirklich brennend interessieren nicht so. Und: Ich habe Kinder, und diese will ich aufgeklärt und vernünftig erziehen und sie gegen die Dummheit dieser Welt immunisieren (impfen). Also versuche ich, den Dingen auf den Grund zu gehen… that’s all.
Lesen Sie mal im Internet zur „Öltherapie“, eine alternative Heilmethode, die diese Dr. Carstens propagiert. Da esse ich lieber meinen Salat mit Olivenöl … 😉
Kollege Wolfgang hat da oben auch eine Link hinterlassen:
http://www.dr.loibner.net
Lesen Sie mal auf dér Seite dieses österreichischen „Arztes“, was der zu Impfungen und Antibiotika schreibt (unter „Texte“). Das sind die wirklich gefährlichen Leute. Ich kann mir richtig vorstellen, wie der bei sich in der Provinz einfache Leute dazu bringt, ihre Kinder nicht impfen zu lassen und ihnen keine Antibiotika zu geben.
Für mich fällt das eindeutig unter Volksverhetzung und unterlassene Hilfeleistung. Und das meine ich jetzt wirklich NICHT polemisch sondern im Wortsinn, genau so. Diese Haltung und das Verbreiten so tödlichen Unfugs sollte unter Strafe verboten sein.
viele Grüße
Alexis
Montag, 30 Juni, 2008 um 22:13
wolfgang
@alexis
bite bei Loibner aufpassen, der hat mich mal wegen übler Nachrede geklagt. Ich hatte versucht einen Impfgegnervortrag von ihm an einer Schule zu verhindern- und habe in einer e-mail an den Schuldirektor festgestellt, dass er mit seiner Impfgegnerschaft auch mitverantwortlich ist, am Tod von Kindern an Masernkomplikationen (14 Tote seit 1998)- ich stelle hiermit nachdrücklich fest, dass ich Dr Loibner nicht mehr auch dafür mitveranwortlich mache, da ich ohne Eröffnung des Verfahrens einfach verurteilt wurde.
Wirklich schlimm ist allerdings Dr Wohlgemuth- nach eigenen Angaben hat sie das Grazer Frauengesundheitszentrum mitaufgebaut- als med Dienstleistung bietet sie Chakra Heilung etc pp an,und bei ihr tun sich nach Bedarf Pilze Viren und Bakterien ineinander umwandeln. Ulrich hat sich ihrer hier im März angenommen PISA-Schock in der Arztpraxis.
Und sie macht ganztägige Fortbildungen für Hebammen (um 75 €) zum Thema Impfungen- wiewohl sie auf ihrer HP schreibt, dass diese alle unwirksam wären.
Für mich völlig uverständlich, dass solche Typen noch als Ärzte arbeiten dürfen- ist ja nur gefährlich.
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 8:17
alexis von croy
@wolfgang
Danke für den Tipp!
Für mich allerdings ist klar, dass jemand, der sich gegen das Impfen von Kindern einsetzt dann auch verantwortlich ist, wenn (diese) Kinder an diesen nicht geimpften Krankheiten erkranken. Meine persönlich Meinung über diesen Mann – nach Studium seiner Website und Texte – ist, dass er unseriös ist und unverantwortlich und gegen alle Erkentnisse der Wissneschaft und der Medizin handelt. Und damit Menschen schadet – und nicht nützt.
Zu der Frau Dr. Wohlgemuth allerdings fällt mir noch nicht mal mehr erwas Polemisches ein. UNSÄGLICH !
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 8:51
Wolfgang
siehst du und aus juristischen Erwägungen sag oder schreib ich nichts mehr ob dieser Mann unseriös ist.
Es gibt aber rechtgültige Dokumente von Ärztekammern, die besagen, dass jemand unseriös ist, wenn er nicht die Wahrheit sagt- gemeint sind medizinische Fakten.
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 9:24
buchstaeblich
Wolfgang,
wir äußern uns – gemein wie wir sind – einfach nicht mehr über eventuelle Seriösitäten dieses Herrn, und denken uns unser Teil, okay? 😉
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 9:55
Wolfgang
@buchstäblich, oK- wobei wir uns aber von diesem Herrn aber auch nicht den begriff „Denken“ vorschreiben lassen 😉
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 10:07
buchstaeblich
I wo! Eines meiner Lieblingsmottos: „Selber denken macht schlau“.
Nicht nur, aber speziell im Hinblick auf Homöodingsiges und andere Esoteritäten. 😀
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 10:31
alexis von croy
Es reicht aber nicht, wenn wir uns nur unseren Teil denken. Ich bin schin der Meinung, dass diejenigen unter uns, die etwas verstanden haben und Überzeugungen haben, anderen helfen müssen, diese Scharlatanerien zu durchschauen. Und dann gibt es auch noch einen großen Teil von Aussagen, die ganz einfach durch das Recht der freien Meinungsäußerung gedeckt sind.
Ich kann zum Beispiel völlig „gefahrlos“ hier meine Überzeugung veröffentlichen, dass Herr Dr. Loibner unverantwortlich und leichtsinning mit der Gesundheit seiner Patienten umgeht, wenn er ihnen empfiehlt, sich nicht impfen zu lassen. Das ist auch meine Überzeugung.
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 10:44
buchstaeblich
Schon klar, alexis von croy,
es ging grad auch eigentlich eher um „Formulierungen von Kritik, die keine Verfahren und Verurteilungen nach sich ziehen“.
Natürlich muss darüber geredet werden, natürlich ist es gut, Missstände zu benennen, aber aber man kann das ja auch so tun, dass der kritisierte keine Angriffsfläche findet, vor Gericht zu ziehen und obendrein abzukassieren.
Ich hatte wolfgang also eher indirekt für seien rhetorischen Kniff gelobt, der alles sagt, aber ihm kein Verfahren einbringt.
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 10:55
alexis von croy
Verstehe. Wolfgnag hat mir zwei Artikel von sich geschickt, die er über das Thema Impfen verfasst hat – sehr beeindruckend in Argumentation uns Stil (so sachlich und cool könnte ich das wohl nicht)
Alexis
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 11:07
buchstaeblich
Krieg ich die auch, Wolfgang?
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 11:18
Wolfgang
klar aber ich hab da buchstäblich keine e-mail addi gefunden….
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 14:04
buchstaeblich
Wolfgang,
hast du auch einen Blog? Dann besuche ich dich gern dort.
Oder Du verewigst dich bei mir, dann sehe ich deine @adresse in meiner Kommentarliste (aber nur ich, sonst kann die keiner sehen). Schon mal danke!
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 14:12
Wolfgang
man findet mich zB da
http://oegk.zup-media.com/#
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 15:22
alexis von croy
Die Präsentation auf Wolfgangs Seite habe ich mir eben angesehen. Sehr interessant und informativ!
Dienstag, 1 Juli, 2008 um 19:28
sprechakt
@ Alexis von Croy,
danke für die weiterführenden Hinweise, ich werde mich weiterhin kritisch damit auseinandersetzen 😉
Zum Impfen:
Ich finde, mit seinem eigenen Körper kann man Schindluder betreiben, wie man will, aber wenn es um das Leben der eigenen Kinder geht, würde ich auch persönlich immer die Möglichkeit wählen, die am Schnellsten und am Sichersten zur Gesundung führt bzw. die beste Vorsorge bedeutet.
Denn Kinder können ja auch noch nicht selbstverantwortlich entscheiden, ob sie geimpft werden wollen oder nicht.
Zum Thema Verleumdungsklage und freie Meinungsäußerung:
Wenn eine Natur-Ärztin behauptet, Impfungen seien unwirksam, ja schädlich, verleumdet sie damit nicht genauso die Zunft der Mediziner wie umgekehrt jemand, der sagt, nicht zu impfen sei unverantwortlich, ihre Person ‚verleumdet‘?
Mittwoch, 2 Juli, 2008 um 8:13
alexis von croy
… keine Ahnung! Natürlich „verleumdet“ so jemand erst einmal alles, was die Menschheit in hunderten von Jahren gelernt hat und amit auch alle Ärzte. Für eine Klage wird das aber kaum reichen 🙂
Gerade die Geschichte mit dem Impfen ist ja der schiere Wahnsinn. Gegen die Argumente der Impfgegner sind ja die Hexenverbrennungen des Mittelalters fast schon ein Teil der Aufklärung. Wenn man sich vorstellt, dass Leute aus der DRITTEN WELT sich im „zivilisierten“ Europa mit lebensgefährlichen Krankheiten angsteckt und diese nach Südamerika exportiert haben – wo dann andere Menschen daran starben! – dafür fehlen mir wirklich die Worte.
Je tiefer man in diese Materie der alternativen Heilmethoden (wozu in gewisser Weise auch die Armee der Impfgegner zählt, da die ideologisch Ecke dieselbe ist) eindringt, umso fassungsloser wird man … jedenfalls geht es mir so. Angefangen hat das, als ich eines Tages (ohne auch nur die geringste Ahnung davon zu haben) anfing, mich darüber zu informieren, was „Naturheilkunde“ ist, und was „Homöopathie“… Außerdem hat mich schon rein instinktiv immer dieses nachgeplapperte Klischee von der „Schulmedizin“ und der bösen Pharamaindustrie gestört. Es dauerte zehn Minuten, bis ich zum ersten mal in Frage stelle, dass H. irgendwas mit „Natur“ zu tun hat. Trotzdem glauben das die meisten.
Jeder klar denkende Mensch weiß natürlich, dass Pharma- wie auch andere Unternehmen in unseren Gesellschaftsformen auf Profit aus sind (wer von Euch hat ein paar Aktien ? :-)). Und klar, wo Profit gemacht wird gibt es Korruption. Aber daraus eine so pauschale Generalkritik abzuleiten – mir war das immer suspekt.
Schließlich muss man sich nur mal ansehen, wie es um die Verbesserung der Lebensqualität und der Entwicklung von Säuglingssterblichkeit und Lebenserwartung inden letzten 100 Jahren bestellt war. Ich hab die Zahl gerade nicht da, aber geschätzt werden wir im Schnitt heute 20 Jahre älter als damals. Und ungefähr 40 Jahrte älter als vor 500 Jahren. Und bei diesem Thema sofort auf „kalte Gerätemedizin“ und Herz- Lungenmaschinen“ oder unbegabte Ärzte (die gibt es) zu verweisen ist einfach billig.
Die Homöopathie aber hat es bis heute kein EINZIGES mal geschafft, auf wissenschaftlich korrekte Weise zu belegen, dass sie jemals auch nur einen Schnupfen kuriert hat. Homöopathen tun das gern damit ab, dass „die Wissenschaft“ ebenso korrupt ist die die Medizin und die Instrumente der W. gar nicht geeignet sind, die Homöopathie zu prüfen.
Das allerdings ist ein noch blöderes Argument, da Wissenschaft keine Ideologie ist, sondern nur eine wertfreie Methodik, Sachverhalte zu prüfen. Ein echter WISSENSCHAFTLER forscht natürlich ergebnisoffen (und auch hier gibt es natürlich Betrüger!).
JEDEM Homöopathen auf der Welt stünde es frei eigene wissenschaftliche Instrumente zu formulieren und Methoden zu entwickeln. Das einzige, was eben sein muss ist, dass man die Resultate überprüfen und die Behauptungen reproduzieren kann. Wer das kann, bekommt von James Randi 1 Million Dollar.
Was leider nicht geht ist reine Behauptungen zur Wissenschaft zu erklären. Und nur das tun Homöopathen.
Ich würde gerne eine Versuch machen: Ich denke mir eine absolut neue Heilmethode aus („füllen Sie 50 ml Altöl aus einem 76er Opel Manta in ein Gefäß aus Bergkristall und lassen Sie bei Halbmondlicht einen weiblichen Feldhasen über das Gefäß springen. (Wie Sie den Feldhasen dauzu bringen, ist ihre Sache) Anschließend gießen Sie sich das Medikament über den Kopf und springen gegen den Uhrzeigersinn auf einem Bein im Kreis herum, Frauen müssen im Dreieck springen“ Wir garantieren., dass Ihre Orgasmusschwierigkeiten und ihr Haarausfall für immer verschwunden sind. Wichtig ist, dass das Halbmondlicht über einen Spiegel zum Öl gelangt, denn nur so geschieht eine fossile Chakra-Potenzierung. Wenn Sie dabei Woody Allen denken, funktioniert die Methode leider nicht – also bitt ernst bleiben!
WETTEN, dass ich Leute finden würde, die das machen? Ich müsste es nur geschickt tarnen und das Ganze mit pseudowissenschaftlichem Seemannsgarn und Geschwätz unterfüttern, das keiner versteht. Das ist überhaupt das wichtigste: NIEMAND darf irgendwas verstehen (auch der Hase nicht).
Wahrscheinlich fände sich sofort mindestens ein Münchner Kinderarzt, der die Methode für Privatpatienten anbietet, sie MANTRA-ÖL nennt (und mit Ihnen zur nächsten Autoverwertung fährt, um einen 76 er Manta zu finden :-). Auf dem Weg müssen Sie kurz bei Porsche halten, er will da nur kurz eine Bestellung aufgeben.
Nur: Das sagt nichts über das riesige Heer der engagierten, fleißigen und integeren Ärzte aus, die jeden Tag für zu wenig Geld Leben retten und. Das sind die wahren Helden!
Gruß
Alexis
Mittwoch, 2 Juli, 2008 um 11:42
Wolfgang
Urlaubslektüre
bad books and good books
http://dcscience.net/?p=239
ein weiteres bad book
Bert Ehgartner Lob der Krankheit- Warum es gesund ist, ab und zu krank zu sein Lübbe Verlag 2008
Mittwoch, 2 Juli, 2008 um 20:51
sprechakt
@ Wolfgang, in Bezug auf den genannten Link
Vermutlich ein „good book“ in Ihrem Sinne 🙂 :
„this chapter demonstrates that acupuncture is very likely to be acting as nothing more than a placebo . . . ”
(Trick or Treatment by Simon Singh and Edzard Ernst, Bantam Press, 2008)
Genau dazu wollte ich vorher schon fragen: Soweit ich weiss, gab es eine wissenschaftliche (?) Studie, in welcher die Wirksamkeit von Akupunktur bewiesen werden konnte, wie gesagt wurde (entschuldigung, falls ich übersehen haben sollte, dass es vielleicht schon einmal Thema dieser Diskussion war).
Am eigenen Leib habe ich einmal sowohl Akupunktur (Rückenproblem), als auch Fußreflexzonenmassage erhalten. Bei der Akupunktur bemerkte ich beim allerersten Nadelstich, wie sich ein total verspannter, fester Muskel sofort entspannte. Diese Wirkung trat allerdings nur ein einziges Mal ein, danach merkte ich keinen Unterschied mehr.
Die Fußreflexzonenmassage habe ich meiner Mutter zuliebe machen lassen, einer begeisterten Naturheilkunde-Anhängerin (über sie ist mir auch Veronika Carstens und „Öl-Schlürfen“ bestens ein Begriff :-)).
Dazu muss ich sagen: Sofortige Wirkung in einer völlig unerwarteten Richtung, also nichts, was ich mir antizipierend hätte einbilden können.
Dennoch war mir nie klar, was es denn genau mit diesen Meridianen (?) auf sich haben soll, die angeblich duch den Körper laufen und durch Akupressur und -punktur stimulierbar sind. Denn: Man kann sie ja weder sehen noch messen, oder?
Allerdings, und das als kleinen Einwand gegenüber einer VÖLLIGEN Ablehnung der umstrittenen Methoden: Nicht alles, was man (noch) nicht messen kann, ist auch nicht da! Früher waren z. B. weder elektromagnetische Wellen noch Ultraschall für den Menschen erkennbar, scheinbar nicht existent.
Heute haben wir die entsprechenden Geräte dafür.
Aber Sie selbst merkten ja selbst an, Alexis von Croy: Um wissenschaftliche Glaubwürdigkeit zu erlangen bzw. auf gleicher Ebene miteinander diskutieren zu können, müssten Homöopathen und sonstige ‚Naturheilkundler‘ sich eben um die wissenschaftliche Ortung der „Schwingungen“, „Potenzen“, „Meridiane“ usw. wenigstens bemühen.
@ Alexis von Croy: Ich bin mir 100-prozentig sicher, das JEDE noch so verrückte Methode mit dem richtigen (naturheilkundeanhängerkompatiblen) Marketing seinen kleinen oder großen Erfolg haben wird.
Ich werde gleich skeptisch, wenn Mittelchen oder Methoden als „Allheilmittel“ angepriesen werden. Umso größer allerdings ist auch ihre Zielgruppe, umso größer die Anziehungskraft (von allen Gebrechen auf einmal geheilt werden zu können), umso größer der Erfolg. Und mit der Herstellung entsprechender „bad books“ kann man, ohne großen Aufwand (denn im Grunde kann jeder ein solches schreiben), auf dem Boom mitsurfen und ebenfalls vom Erfolg profitieren.
Eine gute Einkommensquelle hätte ich für findige Bulgaren parat:
Ein Freund erzählte mir von seinem Onkel, der unter plötzlichem starkem Haarausfall (Glatzenbildung) gelitten habe. Eines Tages sei er nach Bulgarien in den Urlaub gefahren und habe jeden Tag seinen Schädel in den heißen Sand gesteckt. Danach hätten seine Haare wieder üppig zu sprießen begonnen, und bis heute sei er mit einer gesunden Haarpracht gesegnet.
„Das ist kein Witz. Es ist wirklich so passiert.“ (Zitat Freund).
Gruß, Sprechakt
Mittwoch, 2 Juli, 2008 um 21:34
sprechakt
Zusatz:
Abgesehen von der o. g., buchstäblich „haar-sträubenden“ Anekdote, dich ich trotz aller Ernsthaftigkeit des Erzählers nicht ganz ernst nehmen mag:
Wie erklären sich aber Phänomene wie der folgende, für den ich mich verbürgen kann:
Eine Bekannte von mir litt jahrelang an starkem Heuschnupfen. Sie hatte schon die übliche med. Therapie (Desensibilisierung) versucht, ohne Erfolg. Obwohl sie es eigentlich für Humbug hielt, ging sie in ihrer Not doch zu einem „Kinesiologen“, der ihr den Heuschnupfen „ausleiten“ wollte, nach dem Motto „schaden tut’s nicht“.
Seitdem hat sie keinen Heuschnupfen mehr.
– Tritt der Placebo-Effekt auch dann ein, wenn man nicht an Heilung glaubt?
– Sind Allergien, chronische Krankheiten überhaupt von den Placebo-Effekten betroffen?
Mittwoch, 2 Juli, 2008 um 22:33
Ulrich Berger
Die „Netzeitung“ hat bei den Recherchen zu ihrem „Tagesthema Homöopathie“ diesen Beitrag entdeckt. In einem sehr unkritischen und mit Fehlern gespickten Homöopathie-Text gibt sie in einem eigenen Kästchen einen Hinweis auf diesen „Kritischen Artikel zu Homöopathie“.
http://www.netzeitung.de/gesundheit/1075477.html
Lesenswert ist beim Tagesthema Homöopathie nur das Interview mit Prof. Edzard Ernst: http://www.netzeitung.de/gesundheit/1074077.html
Mittwoch, 2 Juli, 2008 um 22:44
alexis von croy
Zu der Haarwuchsanekdote möchte ich nicht Stellung beziehen, Sie wissen ja, dass ich zur Bösartigkeit neige :-))
Zum „Kinesologen“, der den Heunschnupfen geheilt hat, fällt mir nur dieses ein:
– Es ist ein medizinischer Allgemeinplatz, dass viele Krankheiten spontan durch Selbstheilungskräfte des Körpers verschwinden – es sollen sogar bis zu 30 Prozent sein, und angeblich passiert es auch relativ häufig, dass sogar Krebs wider verschwindet. Alternativheiler machen sich diese Erfolge des Körpers gern zu eigen.
– Es gibt einen interessanten Ansatz, der besagt, dass Menschen v.a. DANN zum Arzt (Homöpathen, Chinesen) gehen wenn der Leidensdruck besonders hoch ist. Das bedeutet auch, dass es nach diesem „Tief“ oft wieder „aufwärts“ geht – was dann gern dem Wunderheiler zugesprochen wird. Das wäre dann ein Problem der selektiven Wahrnehmung.
– Der PLACEBO-Effekt wirkt neueren Untersuchungen zufolge auch bei Kindern und Tieren. Und vor kurzem habe ich einen sehr interessanten Artikel dazu gelesen. In Texas wurde Leuten, die unter starken Knieschmerzen litten und sich am Kiniegelenk operieren lassen wollten, eine Operation nur vorgetäuscht. Das hat man (wenn ich mich richtig erinnere) so gemacht, dass man sogar die Operationswunden simuliert hat. Interessanterweise gab es bei diesen Versuchen MEHRERE Fälle von Schmerzfreiheit – verursacht durch die starke Erwartung und andere psychische Effekte.
Das bedeutet, dass diese Effekte sehr viel mächtiger sein könnten, als wir wissen. Natürlich fällt es schwer, sich vorzustellen, dass der Heuschnupfen wegen des Placebo-Effekkts weg ging. Ich habe hier auch keine konkrete Antwort, aber ich weiß, das sich SEHR, SEHR skeptisch bin, wenn mir jemand sowas erzählt. Als erstes müsst eman mal zweifelsfrei nachweisen, dass es a) Heuschnupfen war und b) dass er weg ist. Es gibt da noch viele andere Aspekte …
Übrigens: NATÜRLICH wissen wir nicht alles über die Natur. Aber es gibt eben Sachen, die wir wirklich verstanden haben und wissen. Dazu gehören die Basics von Chemie und Physik. Mit nahezu (KEIN Wissenschaftler würde sagen 100 %!) vollständiger Gewissheit können wir sagen, dass es KEINE Erdstrahlen in dem von der Esoterik behaupteten Bereich gibt, dass Wasser sich „nicht an ein Belladonnaatom“ erinnert mit dem es irgendwann mal in Berührung kam.
Ich persönlich bin der Meinung, dass wir nicht alles immer wieder neu diskutieren müssen, nur weil irgendjemand wieder eine neue Idiotie erfunden hat. Es gibt auch nicht wider relativierbares Wissen, dass gültig bleiben wird.
WENN MORGEN jemand kommt und Ihnen sagt „ok, wir haben immer angenommen, dass die Erde eine Kugel ist, aber jetzt spricht wieder einiges dafür, das sie doch eine Scheibe ist. Würden Sie das Thema jetzt neu aufgreifen und diskutieren? Würden Sie annehmen, dass die Bilder der Erde aus dem All alle Fälschunegn waren und dass uns hunderte von JAhren alle belogen haben?
Würden Sie in Betracht ziehen, dass das Schiff, das langsam am Horizont „auftaucht“ von der Rückseite der Scheibe kommt? Oder würden Sie ihrer Erfahrung und ihren Instinkten trauen?
Genau DAS aber ist es, was uns Homöopathen zumuten wollen. Wir sollen permanent das in tausenden von Jahren mühsam erworbene Wissen und Verständnis der Natur in Frage stellen. 1 und 1 ist dann sieben und wennwir darauf bestehen, dass es 2 ist und bleibt, dann wird argumetiert, dass unsere Mathematik eben zu primitiv ist, eben „Schulmathematik“.
Ich etwa schreibe derzeit ein Buch über den Mond und die Flüge zum Mond. Wo ich hinkomme, will jemand mit mir darüber diskutieren, ob „die Mondlandung nicht doch in einem Studio gedreht wurde“. Andere Menschen wollen darüber reden, ob nicht der jüdische Geheimdienst das WTC gesprengt hat, am 9.11.01. Auch darüber rede ich nicht – schon weil ich meinen Instinkten und meinem Urteilsvermögen vertraue. Das Leben ist einfach zu kurz, finde ich, um immer wieder, jeden Tag, in der Steinzeit anzufangen …
Dann gibt es Leute, die behaupten eben, dass man einen Tropfen einer Tinktur homöpatisch sie verdünnen kann, dass ein Atom der Ursubstanz auf sämtliche Atome des Universums kommt (wenn ich mich recht entsinne ist das bereits bei der h. Potenzierung „D60“ der Fall).
Das bedeutet, dass in dem Fläschen nicht nur NICHTS drin sein kann (wenn was drin wäre, dann entspräche das statistisch wahrscheinlich einer Milliarde paralleler Lottogewinne) – sondern sogar, dass von JEDEM Element des Universums MEHR in dem Fläschen ist, als von der Tinktur.
Das wirklich lustige daran ist, dass JEDES Wasser der Erde irgendwann mal mit einer Tollkirsche in Berührung gekommen ist. Das aber bedeutet, dass sich die Urtinktur (die ja mit diesem Wasser verdünnt wird) GAR NICHT in diesem Maße potenzieren lässt, egal wie man sie verdünnt. Auf der Welt ist aber nicht einmal eine weitere Kirsche ins Wasser gefallen, sondern dies passiert allein in München wahrscheinlich eine Million mal täglich, im Sommer.
Man müsste also, so verstehe ich das, die Urtinktur Belladonna mit den Atomen mehrerer Billionen Universen verdünnen, damit „D60“ möglich wäre. Es fallen ja nicht nur in München Tollkirschen ins Wasser … (Dieses Beispiel ist sicher zahlenmäßig nicht korrekt, dafür fehlt mir die Geduld, aber in der Dimension stimmt der Ansatz sicher, egal wie viele Nullen es dann schlußendlich sind)
Man muss also schon etwas phantasiebegabt sein, um den heilenden Effekt akzeptieren zu können, finden Sie nicht?
Das bedeutet auch: Um Homöopathie zu glauben, muss man bereit sein, nicht nur die Chemie und die Physik als unwahr zu betrachten, sondern auch jegliche Form von Logik oder Mathematik, Denn, darauf wollteich hinaus: ES KANN GAR KEINE POTENZIERUNG D60 von Belladonna hergestellt werden. (Auß0er Sie besorgen sich eben die H-Atome mehrerer Milliarden Universen für ihre kleine homöopathische Apotheke …)
Auf dem h. Schlafmittel „Coffea c200“ (Koffein, ein allseits bekanntes Schlafmittel :-)) steht dann ein Warnhinweis bzgl Überdosierung 🙂 Ich hab zum Spaß die ganze Packung (200 Globuli) auf einmal runter geschüttet – und irgendwie wurde ich überhaupt nicht müde. Nach den Gesetzen der H. hätte ich wahrscheinlich 4 Milliarden Jahre lang schlafen müssen.
Was mich aber dann wirklich müde machte, war endlos über diesen Käse zu reden. Ich bin dann doch eingeschlafen! („sehen Sie! Wer heilt, hat recht“!!)
Eine interessante Zahl: 1 Million Wasserstoffatome neben einander gelegt ergeben eine Strecke von 1 mm. Ein Kubikmillimeter Wasser sind also 1 Billiarde x 1 Million Atome (ich hoffe das stimmt, aber es ist schon spät …)
Also, ich nehm lieber ein Aspirin 😉
Good night everybody
Alexis
Donnerstag, 3 Juli, 2008 um 10:06
Gerd Richard
Irgendwie hat H. etwas damit zu tun, dass Menschen etwas glauben wollen, und nicht wissen wollen, ob Wahrheit oder Logik dahinter steckt oder nicht. Daher auch der bekannte Ausspruch:“Glaube versetzt Berge!“, auch wenn das vollkommener Quatsch ist. Und wenn man das dann anführt heißt es nur: Wissenschaft ist auch nur ein Glaube!
Wenn ich sage, ich glaube nicht an H. und nicht an Gott, glaube ich dann?
Gerd Richard
Donnerstag, 3 Juli, 2008 um 11:03
alexis von croy
… jetzt wird’s philosophisch 🙂 Für mich ist das so, wie Nietzsche das auf den Punkt formuliert ist: „Glaube heißt, nicht wissen zu wollen.“
Was Gott betrifft, wird’s natürlich heikel und intim, aber wenn ich (mal abseits des Wunsches, dass es ihn doch bitte geben möge!) den Gesetzen der Logik folge, ist es nur möglich zu sagen: „Ich weiß nicht, ob es Gott gibt“. Alles andere, also explizites Nicht-Glauben oder missionarisches Glauben – halte ich für eine Anmaßung.
Aber mir fällt auch ein, was mehrere der Apollo-Astronauten so (oder ganz ähnlich, formuliert haben, als sie vom Mond zurück kamen: „Der Gedanke, dass es eine übergeordnete Macht geben MUSS, die all das verantwortlich geschaffen hat – drängt sich förmlich auf, wenn man die Erde als blaues Juwel im schwarzen Weltraum hängen sieht“.
„Glaube versetzt Berge“ ist doch die zutreffendeste Umschreibung des Placebo-Effekts!
Donnerstag, 3 Juli, 2008 um 11:08
alexis von croy
@ Ulrich
Dieser Artikel ist so schlecht, dass es miur graust! Wenn Du mal das Bildungsniveau dieses Journalisten zum Thema auf das hochrechnest, was Liesl Müller darüber weiß ….. dann hat meine Vorstellung davon, warum h. „Medikamente“ verkäuflich sind ….
Donnerstag, 3 Juli, 2008 um 11:12
Wolfgang
Glaube versetzt Berge- da fällt mir der Sponti Spruch ein „Nieder mit den Alpen freien Blick bis zum Mittelmeer“ Und physikalisch ist doch klar, dass es irgendwann die Alpen in dieser Form nicht mehr geben wird.
Ich hätte ja auch nichts dagegen wenn sich Homöopathen zu einer Kirche zusammenschliessen. Aber sie behaupten ja HP wäre eine Wissenschaft und wäre wirksam und gaukeln das vor und so gehts halt in einer aufgeklärten Gesellschaft nicht.
Donnerstag, 3 Juli, 2008 um 11:33
alexis von croy
So sehe ich das auch… nur: Ist die „aufgeklärte Gesellschaft“ nicht in Gefahr? Hier in München-Schwabing klebt auf JEDER Apotheke auch „Homöopathie“. Ist das nicht gruselig?
Freitag, 4 Juli, 2008 um 9:12
alexis von croy
Das meiner Meinung nach beste neue Buch zum Thema:
„Trick or Treatment“
geschrieben von Edzard Ernst und dem phantastischen Wissnschaftsjournalisten Simon Singh („Big Bang“)
Bis jetzt nur auf Englisch erhältllich!
Freitag, 4 Juli, 2008 um 15:05
Antipathie gegen Homöopathie auf betonblog.de
[…] dummdreisten Attacken des Kreationismus1, dann sei hier auch gleich auf den schönen Aufsatz “Aberglaube Homöopathie” von Dr. Theodor Much hingewiesen. Sehr schön ist nicht nur die logische Herangehensweise an das, sondern auch der […]
Montag, 7 Juli, 2008 um 23:00
sprechakt
Um mich ausnahmsweise einmal selbst zu zitieren 😉 (s. o.)
„Dem Menschen wohnt aber ein Bedürfnis nach Übernatürlichkeit und (negativ ausgedrückt) Hokuspokus und Zauberei inne. Selbst große Naturwissenschaftler und rationale Staatsmänner gaben zu, dass sie sich nicht vom Aberglauben hätten befreien können.“
Diese Aussage wollte ich nicht im luftleeren Raum stehen lassen und habe inzwischen das Zitat von G. C. Lichtenberg (Physiker und Schriftsteller der Aufklärung, 1742-99) gefunden, das ich bei den obigen Worten im Sinn hatte:
„Einer der merckwürdigsten Züge in meinem Charackter ist gewiß der seltsame Aberglaube, womit ich aus jeder Sache eine Vorbedeutung ziehe und in einem Tage hundert Dinge zum Orakel mache […]. Jedes Kriechen eines Inseckts dient mir zu Antworten über Fragen über mein Schicksal. ist das nicht sonderbar von einem Professor der Physik? Ist es aber nicht in menschlicher Natur gegründet und nur bey mir monströs geworden, ausgedehnt über die Proportion natürlicher Mischung, wo es heilsam ist?“
(G. C. Lichtenberg, „Gedankenbücher“, Verlag Lambert Schneider).
Bei dem „Staatsmann“ hatte ich Konrad Adenauer im Sinn, der sich regelmäßig von der Wahrsagerin „Madame Buchela“ hat beraten lassen (http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2006/11/08.jhtml).
Liegt vielleicht Aber- und Wunderglaube in der Natur (in den Genen) des Menschen? Welchen (evolutionären) Nutzen hätte ihm das möglicherweise gebracht?
Dienstag, 8 Juli, 2008 um 11:26
alexis von croy
Aus „Trick or Treatment“ von Prof Edzard Ernst und Simon Singh:
„Um in einen h. Arznei der Potenzierung C30 ein Molekül der Ursubstanz zu erwischen, muss das Globuli, das Sie schlucken wollen einen Radius wie von hier zu Sonne haben. “
Das ist nur eine der plakativsten Stellen in dem Buch, das immerhin der anerkannt führende Experte auf dem Gebiet alternativer Medizin geschrieben hat, der früher soagr selbst ein Homöpathisches Krankenhaus leitete … bis ihn erste Zweifel kamen.
Wäre dieses Buch Pflichtlektüre für unschlüssige Patienten, so wäre es vorbei mit der Homöopathie in Deutschland.
Interessant ist auch das KApitel über das Dritte Reich – und wie es die H. förderte etc. und damit den Grundstein dafür legte, dass v.a. in DEUTSCHLAND die H. so viele Anhänger hat (während sie in anderen europäischen Ländern wie GB eher unbedeutend ist. Da werden viele brave Menschen wohl zusammenzucken 🙂
Gewidmet haben die beiden Autoren, die nicht nur überzeugend sondenrn auch witzig schreiben, das Buch „Seiner Königlichen Hoheit Prinz Charles“, einem überzeugten Anhänger der H. Tolle Idee!
Dienstag, 8 Juli, 2008 um 11:40
Wolfgang
Die Aufarbeitung der Geschichte der Homöopathie und der „Naturmedizin“ ist ja noch ziemlich ausständig. Im KZ Dachau befand sich ja der größte „Heil“ Kräuter Garten Europas.
Und es wurden in der Nazi Zeit ja auch sehr viele klinische Studien zur Homöopathie durchgeführt. Angeblich mit ernüchterndem Ergebnis.
Dienstag, 8 Juli, 2008 um 13:53
alexis von croy
Unter diesem Aspekt habe ich überhaupt noch nie an „HEIL“kräuter gedacht 🙂
alexis
Dienstag, 8 Juli, 2008 um 21:30
Sil
Beim ama steht ein bisschen was dazu:
http://www.ariplex.com/ama/ama_1933.htm
Dienstag, 8 Juli, 2008 um 22:04
alexis von croy
Das ist sehr interessant! Danke!
Alexis
Donnerstag, 10 Juli, 2008 um 10:52
Dr. E. Berndt
@alexis
Sie bringen ganz wunderbare Argumente gegen die ständigen Aufforderungen der „Alternativen“ ihre Annahmen wissenschaftlich nachzuprüfen. Und in der Praxis ist es ja wirklich so, dass, wenn die Argumente ausgehen, der noch ausstehende Beweis als erbracht angesehen wird, und als „gültiges“ Argument in die Beweiskette eingefügt wird. Von den zahlreichen Varianten der Verschwörungstheorien will ich erst gar nicht reden. Und auch den Vorwurf des Vorurteils, wenn man sich weigert, immer wieder scheinbar neue Beweise sich anzusehen, haben sie klar erkannt. Wissenschaftlich erbrachte Ergebnisse als Vorurteil abzutun, ist gängige Praxis.
Donnerstag, 10 Juli, 2008 um 13:04
buchstaeblich
Ich hoffe, es wird mir nicht als Eigenwerbung ausgelegt, wenn ich hier einen Link auf einen Beitrag von mir einfüge – wenn doch: Einfach den Kommentar löschen, ich heule dann nicht!
Aber dort geht es um die Blüten, die das Geschäft mit dem Aberglauben treibt, und man findet dort Links auf ein „Produkt“, und wie dafür „argumentiert“ wird. Vorsicht – wer dort liest, wird zwischen Fassungslosigkeit und Lachkrämpfen gnadenlos hin- und hergerissen:
Donnerstag, 10 Juli, 2008 um 13:21
Ulrich Berger
@ buchstaeblich: Diese Art von Eigenwerbung ist hochwillkommen! Deshalb hab ich auch den link korrigiert (er verwies auf einen Kommentar). Quantec war immer schon für ein paar Lachkrämpfe gut.
Donnerstag, 10 Juli, 2008 um 13:26
buchstaeblich
Danke (vor allem für die Linkhilfe gegen meine PC-Blondheit)
Donnerstag, 10 Juli, 2008 um 14:35
Dr. E. Berndt
Schade, dass ich erst jetzt auf diesen ESO-Tec aufmerksam gemacht wurde. Ich hätte dann meinen alten Jeep Bj. 95 Grand Jerokee V8 5,2 lit nicht verkauft, sondern ihn ganz billig zum Sparvehíkel umprogramieren können.
Donnerstag, 10 Juli, 2008 um 20:45
alexis von croy
@Doc Berndt
danke für die Blumen. Bei dem langen Elaborat da oben habe ich mir auch Mühe gegeben, mal alles zusammen zu fassen, was mir zu diesem Thema einfällt … ich merke bei der Beschäftigung mit diesem Thema, wie sehr mich Aberglauben und diese naive Weltfremdheit aufwühlt und ärgert! Vor allem vielleicht, weil ich das Gefühl habe, dass vor allem die Schichten der Bevölkerung, die wirklich die Möglihckeit hätten, etwas über die Natur der Dinge zu erfahren, doof-blind diese leeren Formeln nachbeten und nahezu gläubig überall diesen Käse verbreiten. Man ist nirgend sicher: im KIndergarten nicht, beim Kinderarzt nicht … ein echtes Armutszeugnis v.a. für Deutschlande.
Sehr wenigen ist auch bewußt, dass H. in den meisten anderen Ländern NICHT diesen Stellenwert hat.
Donnerstag, 10 Juli, 2008 um 22:17
rincewind
Homöopathie und ähnlichen magischen Unfug erlebt man hauptsächlich in Ländern, die einen insgesamt guten Gesundheitsstatus haben. Es ist klar, dass dort, wo allgemein echte Not herrscht, ein kleiner Film Antibiotika ruckzuck ein Leben rettet, die dort keine Chance haben. Das Versagen ist zu offensichtlich.
Man kann diesen Quack also im besten biologischen Sinne als schmarotzerisch bezeichnen: Er funktioniert nur, wo erstens der allgemeine Gesundheitsstatus recht hoch ist und zweitens ein doppelter Boden (wenn es wirklich ernst wird) in Form von Kliniken da ist.
Man kann sich dann fragen, warum Leute in einer Gesellschaft mit hohem Gesundheitsstatus trotzdem zu den Quacks rennen. Ein Grund (neben vielen anderen) ist, dass der Begriff der Krankheit ein sehr unscharfer ist und sich ständig verändert.
Was man früher als Kleinigkeit ignoriert hat – man war froh, das Kinder überhaupt überlebt haben – ist heute ein Grund, zum Arzt zu gehen. (Vermutlich ist die Zunahme der Allergien auf genau diesem Kraut gewachsen).
Die – ich glaube es wurde weiter oben erwähnt – Aussage, 2/3 der Erkrankungen würden von selbst wieder verschwinden, stimmt bei uns nicht mehr: Die Rate liegt wesentlich höher. Ich halte Zahlen, die bei 90% liegen, für glaubwürdiger.
Das ist ein typischer Prozess, den man in anderen Lebensbereichen ebenso beobachten kann: Was man vor 20 Jahren noch bei einem neuen Produkt mit Schulterzucken hingenommen hätte, ist heute ein massiver Reklamationsgrund.
Es ist also auch eine Sache der Wahrnehmung: Im Gesundheitsbereich können so Schmarotzer problemlos mitschwimmen, ihre Gefahr, wirklich zu versagen, ist gering, je besser das konkurierende System funktioniert.
Andererseits, wenn eine gefährliche Erkrankung nicht erkannt wird, wird es gefährlich. Darum ist die Fähigkeit zur Diagnose heute wichtiger denn je: Man muss aus dem Alltagsbetrieb der harmlosen Fälle – die eben heute weit häufiger sind als früher – mit wachem Sinn die wirklichen Probleme erkennen. Und genau da versagen die Heilpraktiker meistens grandios, die Homöopathen erst recht, wenn sie nicht Ärzte sind, die nur keinen Nerv mehr haben, den Forderungen hysterischer Mütter etwas entgegen zu halten.
Donnerstag, 10 Juli, 2008 um 22:23
rincewind
Noch eine Anmerkung, bevor jetzt jemand mit Indien kommt: In solchen Ländern, wo einerseits die meisten Leute keine Ahnung haben, was Homöopathie überhaupt ist (schaut halt nach Medizin aus), incl. der dortigen Homöopathen, in denen Siechtum üblich und Tod an der Tagesordnung ist, fällt das Versagen der H. natürlich weniger auf. Menschen, die noch nie in den Genuss der modernen Medizin kamen, können das nun mal leider nicht beurteilen.
Donnerstag, 10 Juli, 2008 um 22:51
rincewind
@ alexis von croy, zum Thema Placebo:
Placebo hat hauptsächlich mit Wahrnehmung zu tun. Was die Sache etwas verwirrend macht ist, dass dies auf beiden Seiten geschieht, sowohl beim Betroffenen als auch beim Behandler/Beobachter.
Zum Betroffenen: Placebo wirkt nicht ohne Grund hauptsächlich bei Schmerz. Der alte, blöde Spruch, Kopfschmerz kann man mit einem Hammerschlag auf den Daumen behandelt, stimmt aber trotzdem. Unser Hirn ist in erster Linie mit filtern beschäftigt, mit dem Setzen eines Fokus auf die Wahrnehmung.
Zum Beobachter: Placebo beginnt mit dem Beobachten. Zu der Entscheidung, ob man etwas beobachten will, gehört erst mal die Wahrnehmung, dass da etwas zu beobachten sei. Typischerweise geschieht das erst bei einer etwas massiveren Ausprägung. Und hier – im Krankheitsfall, ist es halt so, dass die Wahrscheinlichkeit, die Beobachtung erst in der Nähe des Höhepunkts der Krankheit zu beginnen, recht hoch ist. Im Zusammenspiel mit dem, was ich vorhin geschrieben habe (Hoher Gesundheitsstatus einer Gesellschaft, der mit der Bereitschaft gekoppelt ist, etwas Beobachtetes schneller als Krankheit zu bezeichnen, also als massivere Ausprägung zu werten), ergibt sich der Placebo-Effekt seitens des Beobachters stärker oder schwächer.
Alles in Allem: Die Wahrscheinlichkeit in so einem System, dass eine Verbesserung eintritt: ist deutlich über 50%
Blöd, dass je ernster die Krankheit, desto unwirksamer Placebo ist.
Freitag, 11 Juli, 2008 um 7:56
alexis von croy
Danke für die Erklärung! Im Grund ist es ja ganz leicht nachvollziehbar: Homöpathie ist ein cleveres Geschäftsmodell, das auf genau diesen 50 Prozent plus den xx Prozent beruht, die den Selbstheilungskräften zu verdanken sind.
Da könnte man sich natürlich mehr ausdenken: Zum Beispiel könnte ich behaupten, dass morgen früh um 5.37 die Sonne aufgehen wird, weil ich xy gemacht, gebetet etc habe.
Tritt das Ereignis ein, sage ich : „Seht ihr, ich hatte recht, seit ich morgens bete, geht die Sonne auf!“. ANch 200 Jahren Infiltartion glauben die Leute das, weil es „alt“, „eine Tradition“ ist etc. Man muss nur die erste Phase überstehen, wo alle lachen.
Dann kommt ein Wissenschaftler und sagt: „die Sonne ist doch morgens auch immer aufgegangen, bevor ihr Kult dieses neue Gebet eingeführt hast“.
Dieses Argument lehnt die „Sonnenaufgangskirche“ (mittlerweile 5 Millionen Mitglieder und Abonennten der Hauszeitschrift „Sonnenstrahl“) natürlich ab: Ja, vorher! Aber wir wissen, dass sie seit 200 Jahren nur noch aufgeht, weil wir beten…Die Schulastronomie kann das natürlich nicht akzeptieren“.
Und jetzt beweis mal das Gegenteil. Das ist mühsam, vor allem wenn das Publikum gläubig und ungebildet ist und keine Ahnung davon hat, was eine Sonne überhaupt IST!
Freitag, 11 Juli, 2008 um 9:32
buchstaeblich
Alexis,
auch wenn es mir schon peinlich ist, weil ich hier schon wieder auf einen meiner Artikel verlinke, aber genau dazu hatte ich neulich das hier geschrieben:
Freitag, 11 Juli, 2008 um 15:42
Anonymous
Worüber wir uns hier in teilweise überheblicher Form lustig
machen, ist letztlich nichts anders als unsere eigene Lebenskraft, die doch Leben überhaupt erst ermöglicht.
Ist die Lebenskraft geschwächt, können Verstimmungen nicht mehr ausgeglichen werden. So kommen wir von einem Zustand relativer Gesundheit in einen Zustand relativer Krankheit.
Ohne in einen Streit über Begriffe und ihre Bedeutung zu gelangen, wird das hoffentlich für anerkennenswert erachtet.
Nicht um des Rechtes Willen, sondern der Heilung.
Es geht also um Unterstützung der Heilkraft, solange noch genug
davon da ist. Mehr wird ein wie auch immer geartetes Medikament niemals tun können.
Wer selbst einmal mehrere homöopathisch unterstützte Heilvorgänge erlebt hat, wird mir beipflichten.
Da ist schon so mancher vom Saulus zum Paulus geworden 😉
In diesem Sinne wünsche ich von ganzem Herzen gute Gesundheit.
Freitag, 11 Juli, 2008 um 16:56
Dr. E. Berndt
Betreff: Placebo
Ihre Erklärungsversuche über Placebo sind sehr interessant, aber die Akten über Placebo sind sicher noch lange nicht geschlossen. In wie weit ihre aufgezeigten Aspekte zutreffend sind oder sein können, ist bis zu einem gewissen Grad Spekulation.
Wie auch immer, im Wikipedia habe ich einen guten und umfassen Artikel gefunden, der es Wert ist, gelesen zu werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Placebo
@Anonym
Die eigenen Gefühle, die menschliche Unvollkommenheit der Wahrnehmung unter außer Acht lassen jeglicher Erkenntisse völlig ohne jede Skepsis im Gegensatz zu objetivierbaren Fakten als Maßstab anzulegen, ist doch etwas überheblich. Diese Art von Relativierung macht das Unbestimmte und Vage salonfähig. Es ist die Türe, durch die gerade im Gesundheitswesen Betrug und Übervorteilung hereindrängen. Wenn Sie mein lieber Anonymus in ein Geschäft, in eine Apotheke gehen oder einen Arzt aufsuchen, dann wollen Sie doch mit gesicherten Methoden behandelt werden und Sie wollen ein Medikament kaufen, dass kraft seiner stofflichen Eigenschaften wirkt. Oderwollen Sie wirklich etwas für viel Geld kaufen, dessen Wirksamkeit nur im Kopf exisitiert, wie es von Maskottchen und Fetischen angenommen werden muss. Warum nicht einfach beten oder meditieren. Oder überhaupt die neuesten Varianten der Heilung beanspruchen. Legen Sie einen Wunschzettel in eine Gebetsmühle und lassen diese von einem buddhistischen Mönch drehen. Heilungsrate und Erfolg je nach Umdrehungsrate.
Freitag, 11 Juli, 2008 um 18:13
rincewind
@Berndt: Die Aspekte, die im Wiki stehen, sind mir bekannt, und die sind mit Sicherheit kein Unsinn. Ist ein guter Artikel. Ich habe diese zusätzliche Spekulation hier gebracht, weil diese Sichtweise meist in der öffentlichen Diskussion gar nicht zur Sprache kommt. Ich halte sie für recht fruchtbar.
Was man eher als gesichert sehen kann ist, dass Placebo ein multikausaler Effekt ist, und da beginnt ja immer das Problem, jemanden sowas zu vermitteln. Die wenigsten Menschen haben von dem Effekt einen Plan, obwohl er in aller Munde ist. Bei den meisten läuft das dann auf eine Art Magie raus.
@Anonym: Sie sind ein Musterbeispiel eines Gläubigen. Keiner kann was dafür, dass die Welt komplex ist, aber das ist keine Ausrede für Denkfaulheit und ignorieren.
Freitag, 11 Juli, 2008 um 21:15
alexis von croy
@Anonym
Jedenfalls vertrete ich hier meine Ansichten unter meinem Namen. Außerdem reden Sie wie ein alternativer Prediger – man versteht kein Wort.
Alexis
Samstag, 12 Juli, 2008 um 11:45
Cohen
Diese junge Frau hat versucht, ihren Brustkrebs homöopathisch (unter anderem) zu behandeln:
http://blog.esowatch.com/index.php?itemid=75
Die ganze Geschichte hier:
http://www.sciencebasedmedicine.org/?p=15
Wenn approbierte Ärzte und Apotheker Quacksalberei unterstützen, darf man sich nicht wundern, wenn Laien darauf hereinfallen und jämmerlich sterben.
Auch darf man sich nicht wundern, dass fehlgeleitete Mütter die irrsinigsten wirkungslosen Methoden an ihren wehrlosen Kindern ausprobieren.
Diese ganze Paramedizin ist inhuman und gefährlich.
Mittwoch, 16 Juli, 2008 um 0:14
R. Gräber
Die Disskussion nach der sog. Wissenschaftlichkeit der Homöopathie dreht sich etwas im Kreis.
Dies könnte vermutlich etwas damit zu tun haben, weil:
a) keiner bereit ist, von seiner Meinung “abzuweichen”
b) einige Gegner der Homöopathie sehr gut in der Lage sind, Dinge so überzeugend darzustellen, dass dies sehr überzeugend wirkt.
Ich möchte mal auf ein paar Punkte eingehen, die mir im Verlauf der Diskussion in obigem Beitrag aufgefallen sind.
Gehen wir dabei einmal weg von der Homöopathie und fragen einmal weiter in der Medizin…
Ich greife einmal diesen Punkt aus der Diskussion auf:
“In Texas wurde Leuten, die unter starken Knieschmerzen litten und sich am Kiniegelenk operieren lassen wollten, eine Operation nur vorgetäuscht. Das hat man (wenn ich mich richtig erinnere) so gemacht, dass man sogar die Operationswunden simuliert hat. Interessanterweise gab es bei diesen Versuchen MEHRERE Fälle von Schmerzfreiheit – verursacht durch die starke Erwartung und andere psychische Effekte. ”
Es gab nicht “mehrere” Fälle von Schmerzfreiheit, sondern nahezu gleichviele; und das auch noch zwei Jahre nach der OP! (vgl: Quelle: Modeley, Bruce: A controlled trial of arthroscopic surgery for osteoarthritis of the knee; in: New England Journal of Medicine 347, 2002, S. 81-88)
Die KnieOp ein sehr teures Placebo-Spektakel?
Könnte Chirurgie der größte Placebo-Effekt in der Medizin sein?
Eine ähnliche Studie gibt es auch zu wirklichen Bypass-Operierten und “Scheinoperierten”.
Und wo sind bitte die ganzen Studien zu den OP-Verfahren? Doch nicht etwa mit nach dem Motto: wer heilt hat Recht?
Derzeit sind für weniger als 15% aller Fragen in der Chirurgie randomisierte kontrollierte Studien verfügbar. (vg. Seiler: im Ärzteblatt Nr. 6/2004)
[Um der bekannten Argumentationskette von Frau v. Croy vorzubeugen: nein, ich möchte ein Globuli UND eine OP, falls mich die Feuerwehr einmal aus dem Auto schneiden muss. Es geht hier nicht um Notfallmedizin, sondern um chronische und akute Krankheiten, bei denen KEINE absolute Organdestruktion eingetreten ist; denn: es muss eine Aussicht auf eine Selbstregulation / Heilung gegeben sein – und nur diese können Naturheilverfahren und Verfahren der Alternativmedizin unterstützen. Und nein: die physikalischen Gesetze der Schwerkraft u.ä. diskutieren wir hier auch nicht. Wenn ich einen Stein zu Boden fallen lasse, dann fällt er zu Boden und nicht in den Himmel. Auf dieser Grundlage müsste ich sonst sofort behaupten: „Wenn die Bauern gewartet hätten, bis die Wissenschaft erklären kann, warum der Weizen wächst, dann wäre die Menschheit schon verhungert.“]
Also wenden wir uns wieder der Medizin und dem Menschen zu.
Dem Menschen, von dem wir NICHT alle Parameter kennen, um die Gleichung von Gesundheit und Krankheit zu lösen; wenn ich die Diskussion hier verfolge, drängt sich mir aber der Verdacht sehr stark auf, dass diese Gleichung als gelöst gälte…
(Ach ja, bevor ich es vergesse: Homöopathen Geschäftemacherei etc. vorzuwerfen, ist (auch) angesichts der Skandale in Krankenhäusern und der Pharmaindustrie absolut unter der Gürtellinie. Schwarze Schafe gibt es überall.)
Fragen wir doch mal weiter:
Was ist den mit Hörsturz & Co.??
Jeden Tag bekommen hunderte Menschen Infusionen (Dextranlösung, Glucocorticoide etc.) Auch dazu gibt es Studien mit Placebos: keine einzige Substanz konnte als wirksam belegt werden. (Doktorarbeit v. Mona Fiege, Uni Witten/Herdecke.)
Da stelle auch ich mir die Frage, zu der folgenden Aussage eines Kommentars (siehe oben):
“V.a. wenn Ärzte H. betreiben, halte ich das für absolut unverantwortlich bis kriminell.”
… ob man das “H.” nicht durch andere Buchstaben oder Maßnahmen der “westlichen” Medizin ersetzen sollte?
Weitere Studien zu Ärzten, die sich bei gleicher Indikation NICHT operieren lassen würden (es ihren Patienten aber nahelegen), führe ich nicht weiter aus.
In der Medizin (auch in der Alternativmedizin), war kaum ein Therapeut darum verlegen, seine Methode scheinbar plausibel darzulegen. Ich erinnere auch gerne mal an Kneipp, der Zeit seines Lebens als Quacksalber verfolgt wurde.
Natürlich: wenn die Heilkunde voranschreiten soll, lassen sich Irrungen nicht vermeiden – vor allem in der Medizin.
Zu der oben erwähnten Aussage:
“Homöopathie und ähnlichen magischen Unfug erlebt man hauptsächlich in Ländern, die einen insgesamt guten Gesundheitsstatus haben.”
fällt mir ein:
Der sog. Fortschritt in den letzten hundert Jahren ist aber bzgl. der Gesundheit (?) nicht wirklich der Medizin zuzuschreiben:
Das verschwinden der großen Krankheiten früherer Zeiten wie: Pest, Cholera, Typhus, Botulismus, Ruhr, Poken, Tuberkulose ist im wesentlichen KEINE Leistung der Medizin gewesen (die das gerne für sich in Anspruch nimmt), sondern der Hygieniker, der Agrarchemie, des Maschinenbaus und der Gewerkschaften. Die Agrarchemie hat die Intensivierung der Landwirtschaft ermöglicht, sodass sich Deutschland heute selbst versorgen kann – was bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts eine Utopie war. Der Maschinenbau hat dazu beigetragen, dass uns Maschinen die zum Teil enormen körperlichen Belastungen abgenommen haben, gleichzeitig hat sich die Arbeiterschaft organisiert um sich gegen „Ausbeutung“ der Arbeiter zu wehren und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Und nicht zuletzt die Hygiene: Trinkwasserverordnung und Überwachung, Lebensmittelkontrolle, Abwasserbeseitigung und Müllabfuhr….Ich könnte die Liste beliebig weiterführen. Jedenfalls zählt es zu den Mythen, dass die Menschen “nur” dank des medizinischen Fortschritts immer älter würden. Alte Menschen jenseits der 90 Jahre gab es schon immer. Todesfälle durch Infektionskrankheiten, Lebensmittelvergiftungen, Säuglingssterblichkeit und vor allem durch härteste Arbeitsbedingungen, senkten früher die durchschnittliche Lebenserwartung enorm; (einen Quellenbeleg durch entsprechende Sterbetafeln erspare ich mir).
Mittwoch, 16 Juli, 2008 um 9:15
alexis von croy
Interessanter Beitrag, bis auf das „Frau“ von Croy. War Alexis Zorbas auch eine Frau? 🙂
Alexis
Mittwoch, 16 Juli, 2008 um 9:56
buchstaeblich
(flüstert Alexis ins Ohr)
Wer in den 80ern Denver-Clan geguckt hat, hält Alexisse für Mädchen.
Alexis Korner kennen Denver-Clan-Gucker eher selten. 😉
Mittwoch, 16 Juli, 2008 um 10:06
alexis von croy
Ds mit dem „interessant“ nehme ich auch zurück … denn der Beitrag sagt eigentlich nichts aus. „Sollte man nicht“, „könnte man nicht“… klar könnte man der „westlichen“ Medizin ebenso Geschäftemacherei“ vorwefen, nur im gegensatz zur H. wäre dieser pauschale Vorwurd bei der Medizin falsch, während er bei der H. schomn deshab in allen Fällen zutrifft weil sie NEIMALS einen Nachweis der Wirksamkeit erbracht hat.
Ich möhcte noch einmal klarstellen: ICH gönnen jedem seine Globuli und seine D60-potenzierte Hundescheisse, Qucksilber, Tollkirssche, zerquetschte Honigbiene oder Eiterbläschen. Nur finde ich es grundlegen falsch, dass andere als die Nutzer dafür bezahlen sollen. Horoskope und Tarot.Karten-Legen werden ja auch nicht von der Krankenkassen bezahlt.
Außerdem ist ihr Beitrag faktisch zum Teil falsch: Natürlich kann auch die „Hygiene“ etwa bei der Geburt, der Medizin zugerchnet werden, jedenfalls waren es Medizin und die Forschung, die erkannten, was mangelnde Hygiene verursachte. Und dass Antibiotika einen enormen Anteil an dem medizinischen Fortschritt haben, wollen sie das bestreiten.
2 Millionen Kinder sterben heute weltweit noch an LUNGENSTZÜNDUNGEN, weil sie keinen Zugang zu Antibiotika haben. Wieviele in Deutschland? In Deutschland sterben zwar gelegentlich Kinder an MASERN, aber auch nur in strenggläubigen Kreisen, die das Impfen ablehnen.
>>> „Alte Menschen jenseits der 90 Jahre gab es schon immer“.
Das ist wirklich ein Satz, der ihnen peinlich sein sollte. Schauen Sie sich doch einfach die entsprechenden Statistiken an!
Natürlich sind nicht alle Rätsel gelöst – und das hat auch nier niemand behauptet, auch nicht hier. Aber es ist schon ein Unterschied, ob ich erkenne, dass auch inerhalb des wissenschaftlichen (=Wissen) Systems auch Fehler gemacht werden oder noch nicht alles verstanden ist, oder ob ich mich stattdessen aufs GLAUEBN verlege und eine „Heil“kunde vertrete, die NOCH NIE (!!!!!) nachweisen konnte, dass sie auch nur einen Schnupfen kuriert hat.
In diesem Sinne bleibe ich auch bei meinem Vorwurf der elenden Geschäftemacherei.
Es ist für mich auch ein Unterschied, ob ich jemandem ein Antibiotika verkaufe oder ein h. Mittel mit folgender Inhaltesangabe (Schachtel liegt hier vor mir:) „85 % SUCROSE, 15 % LACTOSE“. (Falls da jemand nicht versteht: 85 Prozent Zucker + 15 Prozen = 100 % Zucker)
Ob es wohl Globuli gegen Karies gibt? Bin fast sicher …
Also wenn _ich_ Zucker kaufen will, dann tue ich das im Supermarkt. (Der Zuckerwürfel kam sicher auch mal einem Belladonna-Atom nahe – also ist es eh egal.) Sollte einem vielleicht ganz egal sein, wenn es Leute gibt, die sich Zucker vom Arzt zur Behandlung von Krebs verschreiben lassen.
Wenn SIE sich so verarschen lassen wollen – nur zu!
Sie argumentieren außerdem über weite Strecken so: „Es gibt einen betrügerischen Rechtsanwalt, deshalb ist es völlig sinnlos das Recht zu vertreten, und außerdem ist Rechtschaffenheit deshalb auch nicht besser als Kriminalität.“ So argumentieren alle Jünger von esoterischem Unsinn. Anstelle auch nur einmal EINEN Beweis für die Wirksamkeit von H. zu erbringen, reden sie immer nur von den Fehlern der anderen, picken ein paar Einzelfälle heraus, die ich für diese Argumetationsform eignen und behaupten, sie wären repräsentativ.
Meine eigene Erfahrung mit Medizin:
1. Mit 9 Jahren schwere Mandelentzündung, Mandeln wurden entfernt, nie wieder Beschwerden
2. Mit 10 Jahren: Fahrradunfall, Bewußtlosigkeit, hoher Bltverlust…Notarzt – nach einer Woche wieder zuhause, keine Folgen
3. Mit 14 Polyartritis (Gelenkrheuma). 4 Monate im Krankenhaus, Behandlung mit Schmerzmitteln, Ruhe und entzündungshemmenden Med. Vollständig ausgeheilt, bis zm 48. Lj keinerlei Beschwerden mehr
4. Mit 35 eine Lungenentzündung mit sehr hohem Fieber, nach 3 Tagen dank Antibiotika vorbei.
Bei MINDESTENS zwei der Fälle wäre ich im 19. Jh gestorben, vielleicht bei 3. Auch meine Mutter hat einen schwerern Infakrt nur dank dem Notarzt überlebt, der nach 5 (!) Minuten in ihrer Wohung war – und dem Bypass, der ihr dann gelegt wurde. Was wäre wohl im 19. Jh. mit meiner Mutter geschehen? Hat die H. irgendeinen Anteil an den Erfogen der Medizin?
Lesen Sie doch mal das Buch „Trick or Treat. Alternative Medicie on Trial“. Verfasser ist Prof. Edzard Ernst, der einst in München eine homöopathische Klinik leitete – bis ihm eines Tages Zweifel kamen und er begann, sich intensiver mit der H. zu beschäftigen.
Ernst gilt weltweit als DIE unvoreingenommen Kapzität beim Thema alternative Therapien und betont immer wieder, dass es immer ganz sicher nie darum ging, etwas zu diskreditieren, das Menschen hilft. Er ist sich aber heute sicher, dass H. ein völlig unwirksam ist und die Behauptungen der H. völlig ohne Grundlage sind:
Zitat: „hundreds of trials have failed to deliver significant or convincing evidence to support the use of homeopathy for the treatment of any particular ailment. On the contrary (…) there is a mountain of evidence to suggest that homeopathic remedies simply do not work.“
Wollen Sie das von Antibiotika auch behaupten?
Ich hoffe nicht. dass man sie „mal aus dem Auto schneiden muss“. Aber sollte es geschehen und sie verlangen dann nach Globuli …. well, … jedem das seine
Mittwoch, 16 Juli, 2008 um 10:11
alexis von croy
Alexis Korner, richtig! Den habe ich sogar mal live gesehen! Ich weiß immer sofort, wer JUNK-TV schaute, damals… vor dem DENVER Clan hat mich auch nicht ein einziges Mal jemand mit FRAU angesprochen, ich wurdeimmer nur mit Zorbas in Zusammenhang gebracht.
Das ging dann soweit, dass mich (unrasiert und wirklich nicht sehr weiblich ..) auf dem POSTAMT ein Schaltermann (live!) mit „FRAU von CROY“ angesprochen hat. … und dann entschuldigend hinzufügte „ich dachte, das wäre ein Frauenname…“ Ist wirklich genaus so passiert. So viel zum „denkenden“ Menschen …
Mittwoch, 16 Juli, 2008 um 10:16
alexis von croy
@alle
(sorry für die vielen Tippfehler … da ich auch beruflich den ganzen Tag am Schreiben bin, habe ich absolut keinen Nerv, meine Blogeinträge korrekturzulesen…).
Mittwoch, 16 Juli, 2008 um 10:35
wolfgang
also ich finde die Diskussion nach der Wissenschaftlichkeit der Homöopathie dreht sich ganz und gar nicht im Kreis, die HP ist schon längst an die Wand gefahren.
Hunderte von Studien von Homöopathen die wissenschaftliche kriterien anlegen wolten Ergebnis: NIX- und wenn dann noch HPs kommen und behaupten die HP heilt alle chron und akuten Krankheiten sanft und nebenwirkugsfrei, dann würde das jeder vernünftige wissenschaftlich und heilungsorientierte Arzt sofort bei seinen Diabetikern, den Rhemapatienten und den anderen Kranken anzuwenden versuchen. Ja wenn es nur funktionieren täte- tuts aber nicht….und wenn man einmal die Gesetze der Physik nur ansatzweise verstanden hat,speziell den 2.Hauptsatz der Thermodynamik dann weiß man auch warum das nicht funktionieren kann.
Man könnte sich ja mit der HP anfreunden, wenn in der Steiermark wenigstens der eine oder andere Apfel bei Windstille nach oben „fällt“- nur wird das halt nicht beobachtet und in der Wachau bei den Marillen auch nicht- fällt immer alles nach unten.
Mittwoch, 16 Juli, 2008 um 11:46
buchstaeblich
Wolfgang,
das mit der kreiselnden Diskussion liegt daran, dass immer, wenn die Wissenschaft das „Nix“ diagnostiziert, die Homöotrallaten die nächste Runde einläuten, weil sie es einfach nicht wahrhaben wollen/können.
Ist ja auch blöd, wenn man sich dann einen neuen Job suchen muss. 😉
Mittwoch, 16 Juli, 2008 um 16:12
Benjamin B.
Mal so eine Frage: Hat irgendein Homöopathie-Verfechter sich zu Muchs Aufsatz geäussert? Mir scheint, es fänden ein paar den Weg hierher und diskutieren eifrig, doch niemals würden sie irgendein Wort über Muchs Aussagen verlieren.
Mittwoch, 16 Juli, 2008 um 17:15
wolfgang
@buchstäblich
ja das ist ein Problem, das war schon bei der letzten Metaanalyse auf der Titelseite der Lancet, dass nunmehr ernsthaft HPs ihren Patienten erläutern müssen, dass an der HP nichts dran ist. Tun sie das nicht hätten sie ein schwerwiegendes ethisches Problem.
Offenbar haben sich die Homöopathen entschieden, pro futuro lieber ein ernsthaftes ethisches Problem mit ihren Patienten zu haben, wo die sich auch so gerne bescheissen lassen.
Mittwoch, 16 Juli, 2008 um 18:10
alexis von croy
natürlich nicht, was sollen sie auch sagen 🙂
Mittwoch, 16 Juli, 2008 um 18:15
Dr. E. Berndt
Homöopathie ist keine Frage der Naturwissenschaften oder eine Frage von EBM, sondern ein Angelegenheit der Psychologie. Homöopathie ist ein Phänomen der Wahrnehmung mit allem Drumm und Drann und eine Frage der Persönlichkeit. Und Homöoapthie ist ein Ökonomikum. Über die Wirkung entscheidet Profit und Nachfrage. Hunderte selbsternannte Homöopostel und Esopostel beteiben Diseage Mongering. Täglich werden dem kaufkräftigen Publikum behandelswerte Zustände nahegelegt, die mit dieser gefahrlosen, giftlosen Methode modernst zu behandeln sind. Jeder darf Probieren, Kaufen und sich selbst behandeln und seine Kinder Traktieren und den Nachbarn gute Ratschläge erteilen. Homöopathie ist in! Und wer es nicht selbst macht muss nicht lange nach Heilpraktikern oder Ärzten und Apotheker suchen, die seinen Glauben stärken. Das Ganze wird erst ein Ende haben, wenn sich ein Saboteur unter notarieller Aufsicht in die Globulifabrikation einschleicht und die Kugerl durcheinandermischt, was ab so ca. D10 nicht zu beweisen ist.
Mittwoch, 16 Juli, 2008 um 20:29
wolfgang
Hats da nicht mal vor ca 3 Jhr in Australien einen Skandal gegeben wg der Qualität homöopathischer Arzneien- nicht korrekt hergestellt.
Ist ja wirklich ein Trotteljob hundertemale ein Gefäß gegen ein Lederpolster zu klatschen- da verzählt oder verschüttelt man sich schon mal 😉
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 9:13
Aberglaube in der Medizin - René Gräber
[…] https://kritischgedacht.wordpress.com/2008/06/04/aberglaube-homoopathie/ […]
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 9:46
alexis von croy
@R. Gräber
… ich habe mir ihre Seite mal angesehen. Mein Fazit: Nicht wir haben Vorurteile, sondern Sie.
Sehr auffällig ist, dass Ihr ganzer Blog nur daraus besteht, der Schumedizin Fehler und Versäumnisse anzudichten – es finder sich aber nicht der geringste Hinweis darauf, wie man die angbeliche Wirkung der Homöopathie erklären könnte und auch keine erklärung dazu, warum es noch nie jemandem gelungen ist, einen Nachweis zu erbringen, dass IRGENDEINE Krankkeit per. H. geheilt wurde.
Sie bedienen sich auschließlich alter, tausendfach bemühter (und deshalb auch nicht originellerer) Argumentationskonzepte, die (sorry) mir inzwischen so langweilig sind, dass ich nur noch gähnen kann. Man hat das Gefühl, dass der selbe Text von nahezu jedem Heilpraktiker und jedem Homöopathen per copy and paste vervielfältigt wird. Es ist eine reine Strategie der Ablenkung.
Besser wäre eine Erklärung der Wirkungsweise. Oder trauen Sie uns wissenschaftlich verblendeten Industriemitläufern nicht zu, dass wir sie verstehen?
Was macht eigentlich Spass daran, sein Leben im geistigen Mittelalter zu verbingen? Einseits wollen Sie in einer modernen Geselleschaft leben (nehme ich jetzt mal an, wenn Sie Werbung für sich im Web machen), andererseits wollen Sie naiven Kunden den puren Aberglauben als „Medizin“ verkaufen.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 9:49
alexis von croy
@R. Gräber
(aus Ihrem Blog): >>>>>> Die Kritiker reiten einseitig darauf herum, dass Studien zur Homöopathie widersprüchlich seien und die Therapie damit nicht belegt sei <<<<<
Das ist falsch. Die wissenschaftlichen Studiemn sind eben nicht widersprüchlich – sondern eindeutig. Das HÄTTEN Sie gern, dass sie „widersprüchlich wären“, aber hier fangen die Unehrlichkeiten schon an.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 10:09
alexis von croy
@R. Gräber
Aus Ihrem Blog:
>>>>>Ulrich Abel von der Uni Heidelberg sieht das ganz anders: Bei den meisten Organkrebsen existieren keinerlei Belege dafür, dass die Chemotherapie die Lebenserwartung verlängert oder die Lebensqualität verbessert. (vgl. Abel, Ulrich: Chemotherapie fortgeschrittener Karzinome)
Daraus können Sie vor allem eines lernen: Wissenschaftlern ist es erlaubt, verschiedene Theorien zu entwicklen und Ergebnisse der Forschung bzw. Therapiemethoden anzuzweifeln und in Studien zu überprüfen. Mal ganz absgehen vom Gehalt von Herrn Abels Studien. GENAU DAS ist es, was Wissenschaft auszeichnet – Ergebnisse und Therapien etc DÜRFEN in Frage gestellt werden
Bitte zeigen Sie mir EINEN Homöopathen, der das auch darf. Die Anhänger sind eine völlig kritiklose Gemeinde von Gläubigen (bzw. manipulativen Geschäftemachern) , die keinerlei Wiuderspruch duldet und NIE auf die Idee käme, SELBST die Wirksamkeit ihrer „Heimethoden“ in Studien zu überprüfen.
In diesem Sinne zeigen Ihre Beispiele EXAKT das, was wir hier behaupten -dass Wissenschaft objektiv ist und sich selbst in Frage stellen kann. ALLE BEISPIELE auf Ihrer Seite (auch zu den Psychopharmaka) etc. etc. wurden von der WISSENSCHAFT aufgedeckt, auch die Skandale. Das ist das in die Wissenschaft eingebaute Regulativ: Alles darf in Frage gestellt werden.
In der Homöopathie und bei Scientology ist das anders: Keine Fragen stellen und weiterglauben!
Sie kommen mir etwa so vor wie die Kirche zu Zeiten Galileos: Gegen die Ergebniss der Astronomie hetzen, aber selbst nichts von ihr verstehen.
Dass Sie auf Ihrer Seite immer von der „ach so eloquneten und geschickten“ Kritik der H.-Gegener reden, hat auchnur einen Grund: Sie wollen von den (oben) hundertfach genannten Fakten ablenken und so tun, als habe all das nur „sprachliche“ Substanz. Auch das ist ein sehr durchsichtiges und albernes Manöver.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 10:23
R. Gräber
Ich sehe mir gerne einmal die Metaanalyse des Lancet an, ebenso den Aufsatz von Herrn Much – ich bitte dazu um Quellenangaben.
Ebenso bitte ich einmal um verschiedene Quellenangaben zu den ganzen Behauptungen die hier aufgestellt werden.
Herrn Prof. Edzard Ernst werde ich mir schon mal gerne besorgen.
Schließlich berufen sich ja alle auf die Wissenschaftlichkeit.
Dazu hatte ich im ersten Kommentar bereits Stellung genommen:
„Die Falsifizierbarkeit war für Popper das Kriterium, um eine Theorie der empirischen Wissenschaften (Erfahrungswissenschaften) von nicht-empirisch-wissenschaftlichen Theorien zu unterscheiden. Und die Medizin ist und bleibt eine Erfahrungswissenschaft in diesem Sinne, denn wir kennen nicht alle Parameter von Gesundheit und auch nicht von Krankheit (anders als z.B. in der Mathematik – und in der Physik gilt das auch nur für die meisten Bereiche).“
Ich darf mal sagen, dass das erste Kriterium von Popper von kaum einem Wissenschaftler in der Medizin erfüllt wird.
In der Diskussion hier wird häufig von einem “Denkmodell” ausgegangen, dass die “etablierte” Medizin selbstverständlich der “Standard” sei – frei nach dem Motto: machen wir schon immer so, also ist es richtig.
Diesen Ansatz kann man verfolgen, aber ist er auch “stimmig”?
Die Kritiker der Homöopathie suchen nach Fehlern in Studien und Wirksamkeitsnachweise. Hierbei wird immer auf die “Wissenschaftlichkeit” gepocht. Ich halte das für völlig legitim!
Wie sieht es aber denn mit dieser Wissenschaftlichkeit aus?
Was für eine Wissenschaft ist die Medizin eigentlich?
Seit etwa 60-80 Jahren sehen sich die meisten Medizinier “selbstverständlich” als Vernunftwissenschaft und / oder als Naturwissenschaft.
Ist die Medizin eine Naturwissenschaft?
Dazu einmal eine Definition:
Erfahrungswissenschaften sind Wissenschaften, die ihre Erkenntnisse aus Erfahrungen gewinnen. Ihnen gegenübergestellt werden die Vernunftwissenschaften. Die Wissenschaften, die sich mit äußeren Erfahrungen bzw. mit den Gegenständen oder Erscheinungen der Realität beschäftigen, sind die Naturwissenschaften und die Gesellschaftswissenschaft. Auch wenn Erfahrungswissenschaften ihre Erkenntnisse aus Erfahrungen gewinnen, so sind apriorische Voraussetzungen und Annahmen bewußt oder unbewußt beteiligt. (aus: Peter Möllers: Philoex.de)
Die Medizin ist KEINE Naturwissenschaft und keine Vernunftwissenschaft – obwohl sie es gerne wäre.
Eine Begründung dafür ist u.a. die transzendentale Analytik, wie sie u.a. Kant lieferte: http://www.philolex.de/kant.htm#tan
Die Medizin ist deshalb eine Erfahrungswissenschaft.
Und jeder der mit einem “absoluten” Dogma in der Medizin daherkommt, dass es anders sei, unterstreicht genau das.
Nun, da alle aber immer davon ausgehen, dass in der Homöopathie nichts belegt sei – gehen die meisten immer davon aus, dass das, was bei uns am meisten als Medizin (Schulmedizin) praktiziert wird, selbstverständlich “belegt” sei.
Dies habe ich in meinem zweiten Kommentar versucht zu widerlegen.
Wenn wir also schon hinterfragen, dürfen Sie sich auch andere Fragen gefallen lassen, wozu ich hier noch nicht einen „Gegenbeweis“ erhalten habe. Denn der dürfte genauso schwer fallen, wie der Beweis der Homöopathie.
Ich bin gespannt wer hier einmal ernsthaft dazu Stellung beziehen möchte – gerne mit Belegen und Quellenangaben, denn wir wollen doch „wissenschaftlich“ sein – oder?
*********
Ein paar Anmerkungen seien mir noch gestattet:
zu Dr. Berndt:
„Und Homöoapthie ist ein Ökonomikum“ – die Schulmedizin auch.
„Über die Wirkung entscheidet Profit und Nachfrage.“ – in der Schulmedizin auch.
„Täglich werden dem kaufkräftigen Publikum behandelswerte Zustände nahegelegt, die mit dieser gefahrlosen, giftlosen Methode modernst zu behandeln sind.“ – so wie in der Schulmedizin; Unterschied ist aber das Homöopathie tatsächlich giftlos ist. Vgl. Sie dazu bitte auch die Stellungnahmen zur Chemotherapie weiter oben.
„Jeder darf Probieren, Kaufen und sich selbst behandeln und seine Kinder Traktieren und den Nachbarn gute Ratschläge erteilen.“ – so wie in der Schulmedizin.
zu Herrn v. Croy (Verzeihung für die Verwechslung)
85 % SUCROSE, 15 % LACTOSE – das ist ein Unikum das der Gesetzgeber durchgedrückt hat; kurios. Mehr dazu unten in meiner Frage nach dem kleinsten Teilchen.
Ihre Erfahrungen mit der Medizin und die Erfolge stelle ich übrigens in keinster Weise in Zweifel! Aber Sie bringen hier die „Erfahrungen“ ein – ganz im Sinne der Erfahrungswissenschaft: Danke dafür.
Die BypassOP Ihrer Mutter: könnte die nicht ein riesiger Placeboeffekt sein?
Leider fehlt mir die Zeit jetzt nach der Studie zu suchen, ebenso wie zur Suche nach den entsprechenden Punkten zur Therapie des Herzinfarkts, sowie zu den Kritikpunkten der Antibiotikatherapie (und die gibt es reichlich) – aber Sie wollen sicher Belege?
Ich pickte auch nicht ein paar Einzelfälle heraus, wie Sie es darstellten.
Bewußt geht es um Operationsverfahren, die NICHT belegt sind und um medikamentöse Therapien, die auch nicht belegt sind. Im Bereich der medikamentösen Therapie könnte ich beliebig weitermachen; es sind jedenfalls keine Einzelfälle, wenn jedes Jahr Millionen Menschen mit Chemotherapie behandelt werden, die offensichtlich KEINEN nennenswerten Nutzen bietet. Das sind KEINE Einzelfälle. Ist das nicht ein Skandal und Geldvernichtung ersten Grades, den MEINE Kasse auch noch bezahlt? Warum regt sich darüber eigentlich keiner auf? Wo bleiben denn da bitte die „Wissenschaflichkeitskriterien“, die hier dauernd gefordert werden?
zu: Alte Menschen jenseits der 90 Jahre gab es schon immer — bitte sehen Sie mal in die Sterbetafeln. Die finden Sie in jedem Archiv einer Stadtbibliothek.
zu: denn der Beitrag sagt eigentlich nichts aus. “Sollte man nicht”, “könnte man nicht“ — a) ich liefere Quellen b) Ich stelle Fragen so, dass ich es dem Leser überlasse sich eine Meinung zu bilden – Sie haben sich die Frage übrigens schon beantwortet.
zu: Ob es wohl Globuli gegen Karies gibt? — hier handelt es sich um eine Organdestruktion (wie ich in meinem „nichtssagenden“ Beitrag ausgeführt hatte). Wenn ich einen Splitter im Auge habe, brauch ich kein Globuli, sondern der Splitter muss raus.
Sie springen in Ihrer Argumentationskette leider von Fakten, zu Polemik und zu Erfahrungen, was eine rationale Gegenargumentation erschwert, sowie sehr zeitaufwendig macht. Ich beende die Gegendarstellung deshalb erst einmal.
zu Wolfgang:
Der 2. Hauptsatz der Thermodynamik ist bei der Homöopathie leider völlig unangebracht. Ein „mechanisches“ Weltbild ist aber in den Köpfen fast aller Menschen verankert – ich mache Ihnen deswegen keinen Vorwurf.
Wenn wir nach Erklärungsmodellen suchen, dann bitte im Bereich der Quantenmechanik.
Zum mechanistischen Weltbild noch eine Anmerkung: Woher wollen Sie denn wissen das ab D10 „nichts“ mehr da ist, wo wir noch nicht einmal wissen, was das kleinste Teilchen denn nun ist, nach dem Physiker seit Jahrzehnten immer noch suchen? (Hinweis: es ist nicht das Atom und nicht das Quarks) Auch hier gehen fast alle Menschen davon aus, dass dies alles „natürlich“ geklärt sei…
und zur Aussage: „jeder vernünftige wissenschaftlich und heilungsorientierte Arzt sofort bei seinen Diabetikern, den Rhemapatienten und den anderen Kranken anzuwenden versuchen“
Typ I Diabetes ist eine Organdestruktion, ebenso wie bestimmte rheumatische Beschwerden. Typ II Diabetes und zahlreiche Rheumaerkrankungen sind v.a. Zivilisationskrankheiten, die durch Ernährung und andere Lebensumstände zu beseitigen wären, bzw. erst gar nicht auftreten würden.
Spätestens hier sind wir bei der Diskussion, ob mal alles durch Homöopathie heilen kann. Hier sage ich deutlich NEIN. (Sie können den Typ I Diabetes auch nicht mit einer OP heilen (die auch keinen Wissenschaftlichkeitsbeleg hätte).
Hier werden Argumentionen angeführt, die nicht nur Krücken brauchen, sondern einen Rollstuhl.
Ist das nicht genau die Art von Argumentation, die Sie den Homöopathen vorwerfen?
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 10:34
R. Gräber
zu Herrn v. Croy: „In der Homöopathie und bei Scientology ist das anders: Keine Fragen stellen und weiterglauben!“
Weiter oben kritisierten Sie meine Fragestellungen: “Sollte man nicht”, “könnte man nicht”…
Sie widersprechen sich selbst.
Und die Assoziation zur Ebene der Scientology ist leider unter der Gürtellinie.
Ebenso das hier: „Sie kommen mir etwa so vor wie die Kirche zu Zeiten Galileos: Gegen die Ergebniss der Astronomie hetzen, aber selbst nichts von ihr verstehen.“
Auf dieser Ebene beende ich die Diskussion mit Ihnen lieber.
Die Leser mögen sich selbst ein Bild davon machen und Ihre Meinung bilden.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 10:42
alexis von croy
… am besten finde ich die Frage „ob der Bypass meiner Mutter ein Placebo“ sein könnte … (jeder blamiert sich, so gut er kann)
Quantenmechanik! Darauf habe ich wirklich gewartet. … !
Tatsache ist und bleibt: Die Homöopathie hat bis heute noch nie den Nachweis erbracht, dass sie auch nur die banalset Krankheut geheilt hat. Wer das kann, darf sich bei James Randi 1 Mio Dollar abholen.
Das ist ein FAKTUM, ebenso wie es ein Faktum ist, dass die Medizin TÄGLICH Millionen von Menschen das Leben rettet, übrigens auch die Chemotherapie. „FAKTEN“ bedeute, dass man dies beweisen kann und dass es den Tatsachen entspricht.
Herr Gräber: sorry aber alles, was Sie oben schreiben sind reine, inhaltslose Nebelkerzen (Argumente D60), deren Beantwortung ich aber denjenigen hier (Wolfgang und Dr. Berndt) überlassen werde, die wissenschaftlich präziser argumentuieren können).
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 10:47
alexis von croy
>>>>>die Assoziation zur Ebene der Scientology ist leider unter der Gürtellinie
DAs empfinden Sie vielleicht so. Für mich aber gibt es zwischen Homöopathie und Scientology keinen grundsätzlichen Unterschied. Beides ist Gehirnwäsche und äußerst manipulativ.
Da die Homöopathie gelegentlich auch Menschen das Leben kostet (siehe das Buch „Trick or Treat“, Beispiele von Menschen, die starben weil sie bei Krebs im Anfangsstadium auf Homöopathen setzten) – ist sie nicht nur völlig überflüssig und belanglos, sondern auch oft gefährlich.
Deshalb ist m.E. der Vergleich mit Scientology absolut treffend. Beides sind Ideologien, die auf reinem Glauben basieren.
Jetzt kommt sicher gleich der Reflex „auch in der Schulmedizin sterben Menschen…“
Wetten?
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 10:54
alexis von croy
Dieser Blog heißt „Kritisch gedacht“, oder? Wenn Sie sich der Kritik nicht stellen wollen, warum bloggen Sie dann nicht in einer genehmen Umgebung?
Auch zu meinem Vergleich bzgl Galileo stehe ich, absolut. Mit eienr Einschränkung: DIE KIRCHE HAT INZWISCHEN GALILEOS WELTBILD AKZEPTIERT! Wann ist die Homöopathie so weit?
An dem Tag, an dem die H. auch so weise ist – wird sich diese Bewegung auflösen müssen.
Klar, das ist alles polemisch und sehr poinitiert. So ist man aben als Journalist 🙂 Aber ich habe meine Worte schon auch bewußt so gewählt: Aberglauben kann man nicht auf der Basis dieser Pseudo-Argumente diskutieren, die sie hier bringen.
Ich gestehe auch, dass es mir schwer fällt, diese Rückständigkeit im Denken und diese Versuche, Menschen zu manipulieren, ernst zu nehmen.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 11:15
R. Gräber
Placeboeffekt der Bypassoperation: exakte Quellenangabe der Vergleichstudien u.a. in Dr. Peter Schmidsberger: „Gesünder Leben“ und D. Ornish: Revolution in der Herztherapie. 70% der Scheinoperieten fühlten sich nach der OP besser, fast ebenso wie die wirklich Bypassoperierten. Selbst die BILD Zeitung brachte diesen „Skandal“ an die Öffentlichkeit. siehe auch hier: http://www.shortnews.de/start.cfm?id=595579 [Ja, jeder blamiert sich, so gut er kann]
„Das ist ein FAKTUM, ebenso wie es ein Faktum ist, dass die Medizin TÄGLICH Millionen von Menschen das Leben rettet, übrigens auch die Chemotherapie“ siehe dazu hier: http://www.sgipt.org/doceval/epidem/iatrogen.htm
Statistiken zum Versagen der Chemotherapie, vgl. Abel, Ulrich: Chemotherapie fortgeschrittener Karzinome
Kann es sein das Sie sich ärgern, weil Sie Ihr „klassisch-medizinisches“ Weltbild nicht mehr halten können?
Und Ergebnisse der „Erfahrungsmedizin“ mit belegbaren Erfolgen aus der Praxis könnte ich selbstverständlich liefern.
Sie liefern ja im Gegenzug überhaupt keine Quellen.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 11:39
R. Gräber
v. Croy: „Aberglauben kann man nicht auf der Basis dieser Pseudo-Argumente diskutieren, die sie hier bringen.“
Vielleicht eine pdf einer Vorlesung an der Charité in Berlin:
Auszug daraus: „Abwesenheit von Ärzten erhöht die Lebenserwatung“ (vgl: urologie-cbf.charite.de/fileadmin/pdf/vorlesungen/Symptome.pdf); hier gibt es offensichtlich Kollegen, die sich auch diesen Statistiken stellen!)
v. Croy: „Ich gestehe auch, dass es mir schwer fällt, diese Rückständigkeit im Denken und diese Versuche, Menschen zu manipulieren, ernst zu nehmen.“
Ja.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 11:53
alexis von croy
Danke, dass Sie mir wenigstens in dem zweiten Punkt zustimmen. Ichhatte ja gehofft, dass Sie etwas Einsicht zeigen würden.
Die Präsentation der Charité habe ich mir angesehen. Sie zeigt auf, dass es medizinische Kunstfehler gibt und beziffert diese.
Also Argument für die Homöopathie ist das in etwa so tauglich, wie wenn Sie mit der Anwesenheit von Cholesterin in fettem Schweinefleisch den Nachweis führen wollten, dass Spinat Herz- und Kreislauferkrankungen verursacht.
(Wie viele solcher plakativen Bilder muss man sich aeigentlich usdenken, bis sie verstehen, dass der Verweis von Fehlern in einem wissenschaftlichen System nicht als Beweis für die Tauglichkeit eines Aberglaubens herhalten kann?)
Im Gegensatz dazu haben Sie noch keine einzige wissenschaftlich präzise Studie hier vorgestellt, die aufzeigte, dass H. wirksam ist. Sondern nur versucht, uns hier unterzujubeln, dass es „widersprüchliche“ Studien gäbe.
Das ist nicht der Fall. Und der Glaube eines Homöopathen ist auch keine Studie.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:03
alexis von croy
>>>>>hier gibt es offensichtlich Kollegen, die sich auch diesen Statistiken stellen
Das sage ich doch schon die ganze Zeit! Wissenschaft stellt sich Ihren Problemen und Ungereimtheiten. Es waren ja keine Homöopathen, die diese Kritik verfassten!
Ohne dies zu beabsichtigen unterstützen sie mit jedem ihrer Placebo-Argumente den Standpunkt der Wissenschaft. Wissenschaft darf sich nicht nur in Frage stellen – es ist sogar ihr einziger Weg, etwas über die Welt zu erfahren.
Im Gegensatz dazu Homöopathen: Vor 250 Jahren denkt sich jemand, der keine Ahnung von den biochemischen Vorgängen hatte, etwas Absurdes aus…. 250 Jahre später gibt einen eingeschworenen Kreis von Gläubigen, der das immer noch nachbetet.
Mit den Argumenten, die wir heute haben, hätten wir mittlerweile sogar HAHNEMANN überzeugt. Es ist typisch für solche Bewegungen, dass ihrer Anhänger sogar noch gläubiger sind als ihre Erfinder …
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:05
R. Gräber
Es steht noch die Behauptung aus:
„Tatsache ist und bleibt: Die Homöopathie hat bis heute noch nie den Nachweis erbracht, dass sie auch nur die banalset Krankheut geheilt hat.“ (Zitat: v. Croy)
Hier wird in der bisherigen Diskussion die Metaanlyse des Lancet angeführt.
Zur Metaanalyse der Homöopathiestudien des Lancet zitiere ich wie folgt:
******************************************************
„Bemerkenswert an der Metaanalyse sind die positiven Ergebnisse der Homöopathie und die negative Beurteilung durch die Autoren. So zeigten sowohl die 110 untersuchten Homöopathiestudien als auch
die 110 konventionellen Studien deutliche Wirksamkeit (!), wobei die Homöopathiestudien sogar eine höhere Qualität und geringere Hete- rogenität als die schulmedizinischen Studien aufwiesen.
Dieses für die Homöopathie sehr erfreuliche Ergebnis wurde durch die Lancet-Publikation ins Gegenteil verkehrt. Die 220 in die Metaanalyse eingeschlossenen Studien wurden im Nachhinein auf 21 homöopathische bzw. 8 konventionelle Arbeiten „höheren Standards“ und dann nochmals auf 8 bzw. 6 „größere Studien höherer Qualität“ reduziert. Auf Basis dieser 14 Studien fanden die Autoren dann ihre Annahme (!) bestätigt, dass „die klinischen Effekte der Homöopathie Placeboeffekte sind“.
Abgesehen davon, dass die zweifache Selektion im Studiendesign gar nicht vorgesehen war und deren Auswahlkriterien nicht genannt wurden, blieben auch die 8 ausgewählten Homöopathiestudien und 6 konventionellen Studien – auf die sich die gesamte Aussage stützt – in der Metaanalyse des Lancet anonym! Erst nach massiven interna- tionalen Protesten gegen diese Arbeit wurden am 23. Dezember 2005 einige Studiendaten auf der Website des Institutes für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern veröffentlicht, womit bestätigt wurde, dass alle ausgewählten Studien von geringer homöopathischer Qualität sind und keine externe Validität aufweisen, d. h., die Studien hatten keinen Bezug zur Praxis der Homöopathie.
Damit geht die Arbeit mehrfach an der vorgegebenen Fragestellung vorbei: Die Studien sagen nichts über die Homöopathie unter Praxisbedingungen aus, die Metaanalyse enthält schwere metho- dische Mängel [2,3] und wurde durch die nachträgliche Selektion ins Gegenteil verkehrt. Metaanalysen dienen dazu, die vorhandene Literatur nach einheitlichen Kriterien der Selektion und Analyse zu untersuchen. Genau das war im Lancet nicht der Fall: Weder wurde die vorhandene Literatur untersucht – wichtige hochwertige Arbeiten wurden nicht in die Studie aufgenommen und 93 Prozent der einge- schlossenen Arbeiten wurden durch die Selektion wieder ausge- schlossen – noch waren die Auswahlkriterien dazu bekannt. Hinzu kommt, dass die Metaanalyse die Hypothese, dass die nachgewie- senen Wirkungen doch durch Homöopathie erzielt wurden, gar nicht widerlegt hatte. Die Schlussfolgerungen der Autoren entbehren daher jeglicher Grundlage.“
(…)
aus: Deutsche Zeitschrift für klinische Forschung; http://www.dzkf.de/heft/2006_05-06/12.pdf
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:13
alexis von croy
.. dieser Text gehört zum uralten Grund-Instrumentarium aller Heilpraktiker Deutschlands und es ist mittlerweile klar, dass die Schlüsse, die darin gezogen wurden, falsch sind.
Wenn Sie nicht so ERGEBNISORIENTIERT googeln würden, sondern ERGEBNISOFFEN – dann hätten Sie nicht verschwiegen, dass obiges Fazit mittlerweile x-mal widerlegt wurde und wissenschaftlich nicht haltbar war.
Sie wollen hier Leute überzeugen, deren Kenntisse zu diesen Studien den Ihren voraus sind. Das wird nicht klappen!
Mit dem obigen Text können Sie nur die unwissende arme Menschen manipulieren und fehlinformieren. Bei einem aufgeklärteren Publikum funktioniert das so nicht.
Bitte Wolfgang… hilf 🙂
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:19
alexis von croy
Und dann habe ich mal nachgesehen, wer diese Kritik an der Studie des Lancet formuliert hat und diesen ARtikel geschrieben hat, der mittleweile zum Standardinstrument der Homöopathen gehört.
Ergebnis:
>>>> Dr. med. Ing. Friedrich Dellmour, Europäisches Institut für Homöopathie
„Rauchen ist nicht gesundheitsschädlich. Gezeichnet: Dr. Marlboro“
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:20
R. Gräber
Fazit:
Es existieren signifikant positive Studienergebnisse zur Anwendung der Homöopathie.
Auch ich fühle mich hier nicht berufen, diese Studien alle zu analysieren.
Die Lancet-Studie ist ein Beleg dafür.
Hinzu kommen die abertausenden empirischen Praxiserfahrungen praktizierender Kollegen, die mit Homöopathie arbeiten; (siehe mein Kommentar weiter oben zu Frage der Wiisenschaftlichkeit der Medizin);
Dogmen regieren in der Medizin.
Ein Sprichwort sagt: Glaube nur der Studie, die du selbst gefälscht hast. (siehe z.B. Vioxx-Studie weiter oben, die Patienten das LEBEN kostete);
Bleibt für „Laien“ und „normale“ Mediziner überhaupt eine Möglichkeit zu prüfen welche Studie richtig ist?
Hierzu Dr. Dellamour:
„Ohne spezielle Fachkenntnis ist nur schwer erkennbar, was unter- sucht wurde und wofür die gefundenen Ergebnisse Gültigkeit haben – und was nicht untersucht wurde und nicht aus einer Studie abgelei- tet werden kann. Und da das Studiendesign und die Interpretation
der Ergebnisse nicht nur von wissenschaftlichen, sondern auch von wirtschaftlichen, gesundheitspolitischen oder weltanschaulichen Interessen abhängen, kann aus der bloßen Tatsache einer Publikation nicht auf die Richtigkeit der Ergebnisse vertraut werden.“
*********************************************
Mit den Argumenten, die wir heute haben, hätten wir mittlerweile sogar HAHNEMANN überzeugt.
*********************************************
Genau.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:24
alexis von croy
Es existiert keine EINZIGE Studie, die nachweisen konnte, dass H. funktioniert. Das ist der Stand der Wissenschaft.
Und wenn Sie EINE EINZIGE wissenschaftliche Studie benennen könne, die das Gegenteil ergab – dann tun Sie das doch endlich! Oder ist das eine geheime Studie?
Dr. Dellamour zu zitieren ist aboslut lächerlich, da können Sie uns ja gleich Zitate von Hahnemann vorlesen!
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:32
alexis von croy
Aus „Trick or Treat“, von Prof. Edzard Ernst (früher Leiter einer h. Klinik) – dieser Satz kommt nach dem Kapitel über die Lancet-Studie:
Conclusion:
„… it would be fair to say that there is a mountain of evidence to suggest that homeopathic remedies simply do not work“. …..(…) …we strongly advise you to avoid homeopathic remedies if you are looking for a medicine that is more than make-believe“
Das Buch beschäftigt sich auch intensiv mit den o.g, Studien und der Kritik an Ihnen. Dennoch kommt Prof Ernst, der sich immer wünschte, die H. WÜRDE FUNKTIONIEREN, zu dem Schluß: Es ist NICHTS DRAN and der H. Null.
Homöopathie: Null Punkte. Zero Point. zero points.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:36
alexis von croy
>>>>> Dogmen regieren in der Medizin
Falsch. Wissenschaft und Medizin entwickeln sich stündlich weiter.
Richtig: Die Homöopathie hat sich in 250 Jahren um keinen Prozentpunkt weiterentwickelt, sondern ist IDENTISCH.
Welches System ist wohl dogmatischer?
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:37
R. Gräber
„dass obiges Fazit mittlerweile x-mal widerlegt wurde und wissenschaftlich nicht haltbar war.“
Wo sind die Belege bitte?
Die Basis Ihrer Argumentationskette bewegt sich leider nur auf diesem Niveau: “Rauchen ist nicht gesundheitsschädlich. Gezeichnet: Dr. Marlboro”.
Das hat mit der von Ihnen beschworenen Wissenschaftlichkeit leider nichts zu tun.
Sie geben eine Meinung wieder, wie zum Beispiel hier:
„… am besten finde ich die Frage “ob der Bypass meiner Mutter ein Placebo” sein könnte … (jeder blamiert sich, so gut er kann)“
Motto: Es darf nicht sein…, um dann festzustellen, dass so eine Studie zu Bypassops bereits gemacht wurde.
Trotzdem behaupten Sie: „Mit dem obigen Text können Sie nur die unwissende arme Menschen manipulieren und fehlinformieren. Bei einem aufgeklärteren Publikum funktioniert das so nicht.“
Tut mir leid, Sie widerlegen sich selbst.
Auch Ihre „vorgefertigte Meinung“ bzgl. des Googlens: „Wenn Sie nicht so ERGEBNISORIENTIERT googeln würden, sondern ERGEBNISOFFEN (…)“ fällt in diese Kategorie.
Der geneigte Leser gebe in Google.de z.B. einfach mal ein:
***************************************
Metaanalyse des Lancet zur homöopathie Studie
***************************************
Homöopathie wirkt.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:38
Sil
Bei dem Vertrauensintervall von 95 Prozent kann es schon mal passieren, dass eine kleine Studie zufällig in Richtung „da ist vielleicht etwas dran“ zeigt.
Das ist dann aber einfach ein Ausreisser im Datenrauschen.
Deswegen sind Metastudien so wichtig.
Trotzdem, für die Homöopathie gibt es ja nicht mal irgendwelche in-vitro-Effekte, die irgendetwas interessantes zeigen.
So ziemlich alles an der Homöopathie ist lächerlich: Miasmen, Störung der Lebenskraft, absurde Verdünnerei, die absolute Beliebigkeit in der Anamnese und das trotzige „ICH WEIß ABER; DASS ES WIRKT!“ der Anhänger.
Dummer Cargo-Kult und ein einziges Trauerspiel.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:42
alexis von croy
Sorry, aber die Widerholung machts nicht qualitativer. Die von Ihnen zitierten Ergebnisse sind ein uralter Hut.
Sie argumentieren ja gar nicht mit Fakten, sondern versenden Retourkutschen, die aber ziemlich ärmlich sind.
Noch mal: WELCHE wissenschaftlich korrekte Studie, die international anerkannt ist, hat bewiesen, dass Homöopathie funktionieren kann?
Sagen Sie uns das doch!
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:46
Sil
Genauso geht das.
Nicht die Ungläubigen sind in der Beweispflicht, sondern die Homöopathen.
Und dann sind ja noch die Million vom James Randi und neuersdings die 10.000 Pfund vom Homöopathiekenner Edzard Ernst.
http://www.netzeitung.de/gesundheit/1074077.html
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:48
R. Gräber
v.Croy: „Wissenschaft und Medizin entwickeln sich stündlich weiter.
Die hat es auch nötig im Vergleich zu dem, was diese vor 250 Jahren den Patienten „angetan“ hat. Weiter oben hatte ich zu diesem „Fortschritt“ (der auch da ist) bereits Stellung genommen.
v. Croy: „Die Homöopathie hat sich in 250 Jahren um keinen Prozentpunkt weiterentwickelt, sondern ist IDENTISCH.“
Weil diese so wirkt.
q.e.d.
Prof. Edzard Ernst habe ich noch nicht gelesen. Auch dazu bitte Quellen auf die er sich bezieht.
v.Croy: „Dr. Dellamour zu zitieren ist aboslut lächerlich (…)“, zeigt, dass Sie anscheinend nicht bereit sind seine Kritig an der Metaanalyse überhaupt nur zur Kentniss zu nehmen.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:50
alexis von croy
@R. Gräber
Wenn Sie mir eine _wissenschaftlich korrekte_ und _seriöse_ Studie zeigen, die _nachweist_ dassHomöopathie _über den Placeboeffekt hinaus_ eindeutigfunktioniert und die international anerkannt ist, überweise ich Ihnen anschließend 1000 (eintausend) Euro. Versprochen. Vor Zeugen.
Also?
Angebot gilt für die nächsten 4 Wochen, sie haben also Zeit zum Googeln. Viel Spaß 🙂
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:52
alexis von croy
>>>>Weil diese so wirkt
Und die Erde? Scheibe oder Kugel?
Sind das die ersehnten Fakten?
Dafür gibt’s leider noch keine 1000 Euro. Aber ein Heiligenbildchen von S. Hahnemann kann ich anbieten!
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:53
alexis von croy
Weder Randi, noch Ernst, noch ich – riskieren ja irgendwas! Man könnte auch eine Milliarde Dollar bieten – da kommt nix!
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 12:55
alexis von croy
… ich hab schon mal einen TAN angefordert 🙂
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 13:02
R. Gräber
Nein.
Die Metaanalyse des Lancet zeigt selbst die Effekte der Homöopathie. Dr. Dellamour hat die Krikpunkte der Metanalyse angebracht.
a) es wäre an Ihnen diese Kritikpunkte zu widerlegen;
b) ebenfalls Studien zu den meistverwendeten Verfahren der Schulmedizin vorzulegen (siehe weiter oben).
Sie liefern keine Fakten; Sie ziehen alles nur in Zweifel und belegen (oder widerlegen) nichts. (Von einer Million zu nur noch 1000?? Ganz schöner Preisverfall…)
Ich melde mich wieder, wenn Sie diese haben.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 13:05
alexis von croy
Genau das dachte ich mir. Für einen Heilpraktiker sind 1000 Euro natürlich nicht genügend Grund, sein Herrschaftswissen mit mir zu teilen.
Ich habe leider keine Million (die bekommen Sie aber sofort anschließend bei James Randi!).
Ich kann aber 1000 Euro für diese unbezahlbare Info bezahlen und ich stehe zu meinem Wort.
Ich wäre auch aus Bildungsgründen sehr dankbar für diese Information.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 13:07
alexis von croy
zu a) die Kritikpunkte sind bereits 1000-fach widerlegt
zu b) doofe Reourkutsche. Diese Studien existieren zu sehr, sehr vielen Medikamenten in eindeutiger Form
Hey, 1000 Euro für EINE AUSKUNFT!
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 13:10
R. Gräber
zu a) die Kritikpunkte sind bereits 1000-fach widerlegt
WO?
zu b) doofe Reourkutsche. Diese Studien existieren zu sehr, sehr vielen Medikamenten in eindeutiger Form
Chriurgie? Vioxx? usw. (siehe mein Kommentar weiter oben);
Da die Metaanalyse die Homöopathie stützt, erwarte ich also eine Überweisung.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 13:11
alexis von croy
>>>>Ich melde mich wieder, wenn Sie diese haben.
(Ich weiß ja, dass Esoteriker vieles VOR anderen Leuten wissen. Aber dass Sie sogar wissen werden, wann ich eine Million habe … Sollte nicht lieber ich Bescheid geben??)
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 13:14
alexis von croy
>>>>Da die Metaanalyse die Homöopathie stützt, erwarte ich also eine Überweisung.
Das tut sie nicht, und Sie wissen das auch (oder Sie haben sie nichtz gelesen!). Ich habe doch die Bedingungen eindeutig formuliert. …JENSEITS DES PLACEBOEFFEKTS… !
*** LESEN SIE DOCH WENIGSTENS *** mal die LAncet-Studie. von der Sie die ganze Zeit sprechen.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 13:17
alexis von croy
Das hier war das Fazit der Lancet-Studie
Ein Kommentator des „Lancet“ fand deutliche Worte: Missstände in der konventionellen Medizin führten bei den Patienten zu einem Verlangen nach alternativen Therapien. Diese Einstellung sei „eine größere Gefahr für das Wohlergehen der Patienten als fehlgeleitete Argumente über den angeblichen Nutzen absurder Verdünnerei“. Ärzte sollten gegenüber sich selbst und ihren Patienten ehrlich sein – sowohl über „den fehlenden Nutzen der Homöopathie als auch über die Fehler der Schulmedizin“.
Wollen Sie das einen Beweis _FÜR_ die Homöopathie nennen? So verbohrt kann man nicht sein, oder?????
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 13:28
rincewind
zit:
„Das Ganze wird erst ein Ende haben, wenn sich ein Saboteur unter notarieller Aufsicht in die Globulifabrikation einschleicht und die Kugerl durcheinandermischt, was ab so ca. D10 nicht zu beweisen ist.“
Die haben noch ganz andere Probleme: Forschungen vom Hersteller Madaus ergaben bereits in den 1930er Jahren, dass eine korrekte „Potenzierung“ gar nicht möglich ist: So wurden massivste Abweichungen – je nach Methode, Einglas oder Mehrglas – nach oben und unten gefunden. Eine Problematik der Adhäsion. Pikant: Bei der Einglas-Methode sind bei hochgiftigen „Ursubstanzen“ durchaus Abweichungen dergestalt möglich, dass noch mit Vergiftungen gerechnet werden kann, besonders bei Kindern.
Alleine über diese Geschichte könnte man diesem Unfug (in D) den Garaus machen; m.W. sind Hersteller, die nicht in der Lage sind, Kontrolle über die Menge an Inhaltsstoffen zu haben, nicht marktfähig.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 13:56
rincewind
@Gräbner: Ihnen ist vermutlich entgangen, dass die Homöopathie einigen grundlegenden Aussagen der Physik, Chemie und Biochemie völlig widerspricht. Das darf die H. natürlich, nur muss sie dann halt ein Theoriegebäude anbieten, das wenigstens gleichwertig ist, will sie als Wissenschaft gelten. Dass solche Versuche m.W. nie gemacht wurden, zeigt doch neben vielen Anderem, dass Homöopathie ein reines Glaubensgebäude ist.
Als Menschen sind wir magischem Denken sehr verhaftet, Sie dürfen das gerne betreiben, aber hören Sie doch bitte mit dem Quatsch auf, es handele sich bei Homöopathie um etwas, was konkret wirken würde.
Wissenschaftlich ist die Homöopathie tot. Das haben schon ca. 1000 Leichenbeschauer festgestellt. Sie fordern weitere 1000.
Ich protestiere im Übrigen energisch, dass hier von öffentlicher Seite noch Geld in die Forschung fließt. Sonst gibt es bald noch Lehrstühle, die sich mit der Sorte Käse befassen, die im Mond sein könnte.
Belegen Sie einfach. Welche konkrete, sauber aufgebaute Studie zeigt die Wirksamkeit?
Und warum betreiben eigentlich Homöopathen keine Studien? Es wäre doch so einfach: Sie könnten mit wenigen Mitteln das wissenschaftliche Weltbild revolutionieren, es würde Nobelpreise hageln. Warum tun Sie das nicht?
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 14:21
rincewind
Zitat R.Gräbner:
“
v. Croy: “Die Homöopathie hat sich in 250 Jahren um keinen Prozentpunkt weiterentwickelt, sondern ist IDENTISCH.”
Weil diese so wirkt.
q.e.d.
“
Tolle Beweisführung. H. wirkt, wie sie wirkt (nämlich exakt so, wie ich einem Kind den Schmerz wegpuste), das wussten wir auch vorher.
Übrigens: Hahnemanns Initialversuch mit Chinin konnte bisher nicht nachvollzogen werden. Chinin verursacht kein Fieber. Naja, Hahnemann hatte ja auch kein Thermometer. Für einen echten Gläubigen ist das natürlich kein Argument, ist mir schon klar.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 14:31
rincewind
@ v. Croy: “Die Homöopathie hat sich in 250 Jahren um keinen Prozentpunkt weiterentwickelt, sondern ist IDENTISCH.”
Stimmt nicht wirklich: Heutige Homöopathen halten sich meistens nicht an die Prinzipien von Hahnemann, der hat jeden als Idioten bezeichnet, der zusätzlich „Schul“medizinische Behandlung akzeptiert. Ist natürlich kein Wunder, je besser die moderne Medizin geworden ist, umso schwieriger war es, den schmarotzerischen Charakter der H. zu verbergen.
Genügte früher bei Cholera einfach der Verzicht auf eine unsinnige Behandlung, um „Erfolg“ zu haben, ist das heute deutlich schwieriger geworden. Darum ist man heute einer Co-Behandlung nicht abgeneigt und verbringt viel Zeit mit dem Finden von „Krankheiten“, ganz typisch z.B. „Darmpilze“ und „Allergien“.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 14:37
Dr. E. Berndt
@ R. Gräber
Na denn sehen Sie sich mal die Lancet Studie an. Viele andere besonders Gescheite haben das auch schon gemacht und ihren Senf dazu gegeben. Interessant ist nur, dass die Homöopathieszene die Studie nicht korrekt findet und ablehnt. Faktum est ist, dass es keine ordentlichen Belege gibt; und aus. Lancet ist nur die Spitze eines Eisbergs an negativen Resultaten!!
Keiner Methode und keinem Heilmittel, der so gerne als Schulmedizin abqualifizierten wissenschaftlichen Medizin oder der Pharmazie wäre es erlaubt, irgend etwas mit einer derat miesen Datenlage einzuführen oder auf Dauer beizubehalten.
Es ist die Ökonomie und das permanente mediale Hochjubeln, die das alterantive und komplmentäre am Geschäft am Laufen halten und das nicht zuletzt deshalb, weil durch den Wegfall von objektiven Überprüfungen auf Wirksamkeit etc, es gilt ja der Binnenkonsens, (Wissen was das ist?) Anwendungs- u. Verkaufsverbote nicht durchzusetzen sind. Nur in Ausnahmefällen, wenn es Tote gibt, wie z.B. bei der Frischzellenkur, und da waren mehre Tote notwendig, ist es gelungen derartig Abstruses abzustellen, und auch das nur offiziell! Unter der Hand, so vermute ich, wird das immer noch praktiziert.
Der Streit mit der Wissenschaft beginnt erst dort, wo behauptet wird, Homöopathie ist Wissenschaft. In den Medien etc. wird Homöopathie unterschwellig als Krönung und modernste Wissenschaft dargestellt. Keine Ausgabe einer Wellnesszeitung ohne wohlwollenden Beitrag zur Homöopathie! Dazu werden, wie das die Scharlatane auch in der Vergangenheit schon immer taten, eben moderne wohklingende „wissenschaftliche“ Begriffe umgedeutet und als „Erklärung“ des Unerklärbaren zitiert. So wird eben heute mit Chaostheorie, mit Energien, mit (Bio)informationen, Quantentheorie usw. das p.t. Publikum beeindruckt.
Aber allen die Erklärungen ist gemein, dass sie von den zuständigen Fachleuten der jeweiligen Wissensgebiete bestenfalls belächelt werden. Homöopathie et al. hat sich das Kleid der Wissenschaft angezogen und prangt geradezu von Wissenschaft, aber nur von den Äußerlichkeiten, die hier zu sinnentleerten wissenschaftlichern Schmuckwerk verkehrt werden.
Interessant wäre auch, wenn es einem Befürworter oder Relativierer (es könnt schon sein usw.) gelänge die Arbeiten von Prof. Edzard Ernst auszuhebeln. Wem das gelingt, der hat nicht nur Edzard Ernst vernichtet, sondern die gesamte Naturwissenschaft aus den Angeln gehoben. Alle Nobelpreise nur mehr Zufallstreffer!!!!
Mit diesem Maßstab einer beschränkten Einsicht beurteilt, sind Nobelpreise natürlich nicht Bestätigungen tiefster Einsichten sondern nur intern zugeschanzte Auszeichnungen für höchst vergängliche wissenschaftliche Tasgemoden.
Weil eben mehr oder weniger im Sinne einer echten Wissenschaft nichts vorhanden ist, sind auch die Verfechter von A und K sehr auf ihren „Ruf“ bedacht. Er ist das einzige, was sie haben und wovon sie leben. Wehe, wenn am Ruf gekratzt wird.
Sehen Sie sich doch die WEB-Seiten von Heilpraktikern und Homöpathen an. Ich habe noch nicht vernommen, dass sich jemand von deratigen Humbug ausdrücklich distanziert hätte. Siehe “ Pisa Schock in Arzt Praxis“. Was wollen sie da noch diskutierten. Homöpathie in Gesellschaft von Astrologie usw. Wer distanziert sich von diesen Begleitern? Distanzieren würde bedeuten sich selbst auch sofort in Frage stellen.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 14:55
Dr. E. Berndt
@rincewind
Am wirksamsten sind die Mittel, die der Freundin von der Freundin empfohlen, sprich verraten worden sind. Ich schätze mal, dass auf diese höchst unhahnemannische Weise mindestens gute 50 % aller Homöopathika gekauft werden.
Und es ist keine Frage, dass die Doppelhandlerei, eine echte Chuzpe ist. Trittbrettfahren ist noch ein Hilfsausdruck dafür.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 15:09
Dr. E. Berndt
Um die Diskussion nicht bis zum Urknall ausufern zu lassen, sondern wieder an den Ursprung zu bringen, darf ich den Beitrag Dr. Much nochmals einstellen.
Die (auch heute noch gültigen) Grundannahmen der Homöopathie lauten:
1. Das Prinzip „similia similibus curentur“ wurde durch das berühmte Chinarindenexperiment von Hahnemann begründet.
2. Die wichtigste Voraussetzung zur erfolgreichen homöopathischen Behandlung (zit.: Homöopathisches Repetitorium der Deutschen Homöopathischen Union) bleibt die konsequente Anwendung der homöopathischen Arzneimittellehre nach dem Ähnlichkeitsprinzip. Die klassische Vorgangsweise lautet: Feststellung des Konstitutionstyps (Konstitutionstypen in Analogie zur antiken 4-Säftelehre), Beurteilung der Art und Lokalisation des Symptoms (z. B. Schmerz), Fragen nach Modalitäten (verschlimmernde und bessernde Einflüsse, z. B. Kälte), Bestimmung des Leitsymptom (z. B. Furcht, brennende Charakter und Periodizität aller Beschwerden) und Feststellung der Anfälligkeiten (z. B. Migräne, Regelstörungen).
3. Auf diese strenge und genaue Vorgangsweise („Arzneifindung durch Anamnese“) sind die Homöopathen stolz, sie betonen auch mit dieser Argumentation ihre Überlegenheit über die sog. Schulmedizin (ein Schimpfwort, das auf den Homöopathen Franz Fischer – 1876 – zurückgeht).
4. Ein Grunddogma der Homöopathie lautet (zit.: M. Dorcsi: „Handbuch der Homöopathie“): Durch Dynamisieren (Potenzieren) einer Ursubstanz („das geistige Wesen der Ursubstanz manifestiert sich im Lösungsmittel“) kann die Dosis der Arznei verkleinert werden, wobei aber ihre Wirkung zunimmt (also: „je stärker verdünnt, desto größer die Wirkung“)
5. Hierarchien: Die Behauptung lautet: „Die Heilung schreitet fort von oben nach unten, von innen nach außen und vom wichtigsten Organ hin zum weniger wichtigen Organ“ (die Haut ist demnach das „unwichtigste Organ).“
6. Homöopathen verwenden vorwiegend „Naturprodukte“, die alle unbedenklich (weil gering dosiert) sind. Homöopathie ist nie schädlich.
7. Ein Beweis für die „Wirksamkeit“ der Homöopathie ist die offensichtliche Wirksamkeit selbst bei der Behandlung von Tieren und Kleinkindern.
8. Homöopathie ist eine Erfahrungswissenschaft.
9. Die Arbeiten von Benveniste haben gezeigt, daß die Grundannahmen der Homöopathie stimmen.
10. Homöopathie ist mehr als Placebo und hat mit Esoterik (auch Astrologie) nichts zu tun.
Wie seriös sind all diese Ansprüche der Homöopathen? Ist die Homöopathie mehr als nur ein Placebo? Meine Antwortet lautet: eindeutig nein, wie im folgenden gezeigt wird.
ad 1.: Hahnemann glaubte mit Chinarinde (ein Mittel gegen Malaria) Fieber erzeugen zu können. Im Selbstversuch beschrieb er laut M. Dorcsi (allerdings ohne Fieber zu messen) folgende Symptome: „Herzklopfen, Pulserhöhung, Röte der Wangen, Durst und Klopfen im Kopf (er beschrieb also die klassischen Fiebersymptome ohne Fieberschauer).“ Dieses grundlegende Experiment von Hahnemann konnte von unabhängiger Seite noch nie bestätigt werden. Chinarinde erzeugt eindeutig kein Fieber. Im übrigen ist die Tatsache, daß er ausdrücklich zugibt, „keine Fieberschauer bekommen zu haben“ ein Beweis dafür, daß das Ähnlichkeitsprinzip hier nicht funktionierte, weil die Malaria ja charakteristischerweise Fieberschauer erzeugt. Hahnemanns Trugschluß wird heute als klassischer „Noceboeffekt“ beschrieben. Im übrigen sah Hahnemann auch im Kaffee, Pfeffer und Branntwein „fiebererzeugende“ Substanzen.
ad 2. Wer klassische Homöopathie betreibt, muß sich an die Grundregeln der Homöopathie halten, ansonsten ist eine „Arzneifindung“ nicht möglich. Die meisten Menschen, die von der Homöopathie überzeugt sind, haben nie einen Homöopathen besucht; sie erhielten ihr Medikament direkt vom Apotheker oder kauften es auf Empfehlung von Nichthomöopathen (im allgemeinen bekamen sie sogar nur sogenannte Komplexmittel, die ja von klassischen Homöopathen abgelehnt werden). Doch auch solcherart eingenommene Pseudo-Homöopathica, „wirken“ hervorragend, was nur beweist, daß Placebo oft wirksam ist.
ad 3. Die Behauptung, daß „Schulmediziner“ das Gespräch mit dem Patienten vernachlässigen, stimmt leider manchmal, aber das ist nicht die Regel. Die „Schulmediziner“ pauschal zu verdammen, ist Überheblichkeit pur. Im übrigen ist der Ausdruck „Schulmedizin“ ein Schimpfwort, das auf einen Homöopathen namens Franz Fischer (1876) zurückgeht.
ad 4. Das homöopathische Dogma vom „Potenzieren“ ist eine gewaltige Schwachstelle der Argumentation der Homöopathen und somit ein wichtiges Argument gegen die Homöopathie. Denn wenn es wirklich stimmt, daß „je stärker verdünnt (potenziert, dynamisiert) die Wirkungen und Nebenwirkungen zunehmen“, dann müßte jeder Patient, der solch ein Hochpotenzmittel einnimmt, auf der Stelle tot umfallen. Deswegen tot umfallen, weil beim Potenzieren ja alle Verunreinigungen, die sich in der Wirksubstanz, im Gefäß und in den diversen Grundsubstanzen (Wasser, Alkohol und Milchzucker) befinden, beim Herstellungsprozeß der Arznei mitpotenziert werden. Es sind vielfältige (und stets wechselhafte) Verunreinigungen, wie u. a.: organische Substanzen, Schwermetalle und viele anorganische Moleküle, manchmal nur in Spuren. Kein Therapeut kann auch nur ansatzweise wissen, was hier so alles mitpotenziert wird.
Dazu ein konkretes Beispiel: Hepar sulfuricum (kommt zur Anwendung bei chronischen Eiterungen) wird aus der Austernschale gewonnen. Doch daß sich in der Austernschale (in Abhängigkeit vom Fundort) eine Menge Einschlüsse befinden, kann wohl niemand leugnen. Stimmt nun die Theorie vom Potenzieren, dann würden all die unerwünschten und unbekannten Atome und Moleküle, die sich sowohl in der Grundsubstanz als auch in der „Arznei“ befinden, mitpotenziert werden und ihre guten und bösen „Energien“ gewaltig entfalten. Wie soll nun die Ursubstanz wissen, welche Atome potenziert werden dürfen und welche nicht?
Das Argument, daß „auch in den Arzneien der Schulmedizin Verunreinigungen vorkommen, die aber nicht zu Nebenwirkungen führen“, ist unsinnig, weil lt. Homöopathen durch das Potenzieren auch geringer Mengen an unerwünschten Atomen eine große Wirkung erzielt wird. Glücklicherweise bewirkt aber das Potenzieren überhaupt nichts; der Patient überlebt! Davon kann sich jeder von uns überzeugen, der eine Hochpotenz eines beliebigen homöopathischen Mittels im Selbstexperiment einnimmt.
Bemerkenswert ist auch, daß beim Potenzieren auf beispielsweise D20 (1:10 hoch 20), kein Atom der „Wirksubstanz“ sich in der Arznei mehr nachweisen läßt. Hier kann ein Vergleich mit der „Wirksamkeit“ von einer Tablette Aspirin, verdünnt im Gesamtwasser des Atlantik, herangezogen werden.
ad 5. Hierarchien: Homöopathen lieben „Hierarchien“ (siehe oben).
Diese Hierarchien, die „von oben nach unten und vom wichtigeren zum weniger wichtigen Organ“ verlaufen, sind extrem unsinnig. Eine der typischen unsinnigen Behauptungen lautet beispielsweise: „Die Haut ist weniger wichtig als Gallenblase oder Milz“. Sie fußen auf einem längst überholten Weltbild. In diesen Hierarchien spielt die „heilige“ Zahl 10 (siehe Astrologie, Kabbala etc.) eine wichtige Rolle. Es existieren 10 Hierarchien der Organe und ebenso viele Hierarchien der Emotionen. Die Denkweise entspricht dem „senkrechten Weltbild“ der symbolischen Astrologie.
ad 6. Homöopathen verwenden vorwiegend Naturprodukte (wenn auch nicht immer), doch der Schluß „Natur ist immer gesund“ ist Unsinn. Auch in der Natur gibt es genügend für den Menschen schädliche Substanzen. Bis heute verwenden Homöopathen (nicht nur in Hochpotenzen) nachweislich schädliche Stoffe, wie etwa Quecksilber, Blei und Aristolochia, eine „Heilpflanze“ aus der chinesischen Medizin, von der man heute weiß, daß sie auch in geringer (und über lange Zeit eingenommen) Dosis Nierenkrebs erzeugt.
ad 7. Das beliebte Argument von der „Wirksamkeit der Homöopathie bei Tieren und Kleinkindern“ ist ein Schuß, der nach hinten losgeht. Denn (siehe Punkt 2) wer „erfolgreich“ Homöopathie betreiben will, muß sich streng an die oben erwähnten Regeln halten. In der diagnostischen Homöopathie ist das Krankheitssymptom (Leitsymptom, Modalitäten etc.) von zentraler Bedeutung. Doch es existiert kein Tierarzt oder Homöopath, der mit Tieren oder Babys die für die Arzneifindung notwendigen langwierigen Gespräche führt (führen kann). Selbst die „Konstitution“ kann bei Tieren und Kleinkindern nicht bestimmt werden. Die Schutzbehauptung der Homöopathen, daß „die Tierbesitzer oder die Eltern dem Homöopathen die nötige Information liefern können“, entspricht absolut nicht der medizinischen Realität.
Wenn nun die Gabe von Globuli oder Tinkturen (wie oftmals behauptet wird) hier „hilft“, dann ist das vor allem das Ergebnis einer pseudohomöopathische Behandlung, die mit der klassischen Homöopathie wenig gemeinsam hat. Oftmals sind es sogar nur eingenommene Komplexmittel, die von klassischen Homöopathen abgelehnt werden. Gibt es einen besseren Beweis dafür, daß wir in so einem Fall Zeugen einer erfolgreichen Placebobehandlung geworden sind?
Doch Behandlungen mit Placebopräparaten (die bei harmlosen Erkrankungen auch in der „Schulmedizin“ ihren gebührenden Platz haben), sind bei lebensbedrohenden Erkrankungen eine große Gefahr für den Patienten. Denn der mögliche Zeitverlust infolge nutzloser Therapien kann über Leben oder Tod entscheiden.
ad 8. Die Berufung auf die „Erfahrung der Alten“ ist kein hieb- und stichfestes Argument für irgend etwas. Denn daß sich die Alten oftmals geirrt haben (siehe: geozentrisches Weltbild), ist Tatsache und Teil der Menschheitsgeschichte.
ad 9. Der oft zitierte Benveniste wurde als unseriös enttarnt. Nicht zufällig erhielt er vor einigen Jahren den Anti-Nobelpreis für wissenschaftliche Fauxpas zugesprochen.
All seine Arbeiten (mit denen Homöopathen beweisen wollten, daß am Potenzieren „etwas dran“ ist) waren methodisch falsch. Auch das angebliche Wassergedächtnis konnte nie nachgewiesen werden. Um den Schein der „Wissenschaftlichkeit“ zu wahren, werden von homöopathischer Seite immer wieder wissenschaftliche Untersuchungen zitiert, die sich aber beim näheren Hinsehen als untauglich erweisen. Es sind vielfach sog. Metaanalysen, mit deren Hilfe man alles und nichts beweisen kann.
ad 10. Sämtliche Kontrolluntersuchungen durch neutrale Prüfer (manchmal unter Mitarbeit von Homöopathen) zeigen, daß Homöopathie nicht besser als Placebo wirkt.
Was aber weniger bekannt ist, ist die Tatsache, daß Homöopathie eine esoterische Pseudowissenschaft ist. Die Übereinstimmungen zwischen Homöopathie, Astrologie und Numerologie (auch Kabbala) sind evident.
Dazu einige Beispiele:
Gleicher geistiger Background, gleiche Terminologie (bei Hahnemann nachzulesen): „Uridee, Archetypen, geistiges Wesen der Ursubstanz, Urgrund, Urübel = Erbsünde (Miasma), kosmische Urkraft“ etc. (gemeint ist der Schöpfer, die Schöpfung, Urgrund Gott).
Das „senkrechte Denken“ der symbolischen Astrologie („die Uridee durchzieht alle Ebenen von oben bis unten, im Sinne von wie oben so auch unten), manifestiert sich eindrucksvoll in der Homöopathie („Heilung von oben nach unten“ und 10er-Hierarchien).
Gemeinsame „heilige Zahlen“: die 12 (Sternbilder, Tierkreiszeichen, Häuser, 12-Götterkollegium der Griechen und Germanen, 12 Apostel, 12 Stämme, 12 Modalitäten der Arzneifindung), die 10 (10 Planeten der Astrologie, 10 Sefirot – als „Manifestationen Gottes“, 10 Gebote, 10 Stämme, 10 Organ- und Emotionshierarchien der Homöopathie); die 4 (4 Elemente, 4 Säfte, 4 Himmelsrichtungen, 4 Quadranten des Horoskops, 4 Konstitutionstypen); die 5 (5 chinesische Elemente, 5 als die Zahl Jehovas in der Kabbala, das Pentagramm als Symbol der Gesundheit und zur Abwehr von Dämonen im Mittelalter; die homöopathische Dosiseinheit 5 ist möglicherweise davon abgeleitet).
Bemerkenswert ist auch die Übereinstimmung der Analogien zwischen astrologischem Götterglauben (Jupiter, Mars und Co) und der Homöopathie. Ein Beispiel: Das Sternbild Widder wurde in der Antike (und in der Astrologie) mit dem Kriegsgott Mars in Verbindung gebracht. Der rote Planet Mars wird in der Astrologie mit Blut, Feuer, Wildheit, Schrecken etc. in Analogien verbunden (siehe: spirituelle Eigenschaften der Planeten und Tierkreiszeichen). Es folgt daraus die Analogie: „Mars … Element Feuer, Farbe rot, Organe, Blut, Blutgefäße, feurige Entzündungen, Marspflanzen“. Es ist kein Zufall, daß Erkrankungen, die mit heftigen, akuten fiebrigen Symptomen einhergehen und Blutungen bzw. Blutstau von der Homöopathie mit „Marspflanzen“ (Aconitum, Allium cepa, Belladona etc.) therapiert werden. Die Liste dieser Beispiele ließe sich beliebig fortsetzen.
Schlußfolgerung: Homöopathie ist eine esoterische Behandlungsmethode (mit Wurzeln im Götterglauben der Antike). Die Homöopathie ist ein dogmatisches, in sich geschlossenes Denksystem, das sich (im Gegensatz zur Naturwissenschaft) nie selbst in Frage stellt. Die Befürworter und Nutznießer der Homöopathie verhalten sich ähnlich wie religiöse Fundamentalisten. Kritiker werden mit allen Mitteln bekämpft und man sieht sich stets in der Opferrolle.
Die „Wirksamkeit“ der Homöopathie entspricht der eines (teuren) Placebos. Homöopathie und Aberglaube sind miteinander untrennbar verbunden.
Dr. Theodor Much
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 15:13
wolfgang
es ist ja gar nicht notwendig in der wirksamen Medizin zu grübeln, ob das jetzt Naturwisenschaft sei- wichtig ist, dass wissenschaftliche Methoden angewandt werden.
Schaut man sich mal den Werdegang eines Arzneimittels an- da ist mal die Pathopysiologie. Eine Gruppe von kranken Menschen hat relativ einheitliche Krankheitssymptome- sagen wir Morbus Croy ;). Da wird herumgerätselt woher kommt das?Man kommt nicht wirklich drauf entwickelt aber ein Tiermodell (Beispiel Multiple Sklerose beim Meerschweinchen untersuch mit Massenspektrometrie vulgo MS bei MS mit MS- solche Vorträge gibts tatsächlich!). Dann hat man eine Hypothese was dem Morbus Croy zu Grunde liegen könnte und entwickelt ein Medikament. Wird in Zellkultur und im Tiermodell erfolgreich ausprobiert. Dann geht man in den Menchen – wenn da alles passt (was selten der Fall ist) kommts zu einer Wirksamkeitsstudie dann Antrag auf Zulassung, dann evtl Zulassung (mit diversen Auflagen) für 5 Jhr. Dann natürlich post marketing surveillance,um seltene Nebenwirkungen zu erfassen bzw zu untersuchen.
Und wo gibt es das bei der Homöopathie? Klar Zellkulturmodell gibt es wurde gemacht,Tiermodell auch- hat nur nicht funktioniert weder mit verdünnter Hundescheisse, noch mit verquirlten Tujen noch mit Antimaterie-Homöopathen verwenden das (siehe oben) obwohls Antimaterie im gesamten Weltraum nicht gibt. Und dann reden die HP noch von Wissenschaft-kein Schamgefühl nur Abzocke. Und Wirksamkeitsstudie wird auch nicht verlangt. Falls eine doch vorliegt sind es garantiert unter 30 Patienten- da bräuchte man nur 5 Aufträge vergeben, kommt sicher eine Studie mit belegter Wirksamkeit raus- die Statistik ist ein Hund.
Hab ich ganz weit oben schon gefragt ws passiert wenn in der Homöopathie Plutonium mit Antimaterie zusammen verschüttelt wird? Wo sind die Ursubstanzen her? Zunächst sollte man doch Betrugskriterien identifizieren, dann Glaubenskriterien.
Na ja und das mit der Erfahrungswissenschaft ist so eine Sache- meine Lebenserfahrung sagt mir, dass ich unsterblich bin.Trotzdem schwimm ich ans Ufer, wenn ich einen Wadenkrampf bekomme.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 15:23
Dr. E. Berndt
@ R. Gräber
Zu welchem der hier angeführten Punkte wollen Sie Stellung nehmen? Bitte immer nur einen konkreten Punkt mit Nr. anführen und dann entsprechend kommentieren.
Das Forum wird ihnen diese „Disziplin“ sehr danken!
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 15:28
alexis von croy
Morbus CROY ? 🙂 Möchtest Du andeueten, ich sei irgendwie krank ? 🙂
Die völlig sinnlose oben mit Herrn Gräber hat doch eines schön gezeigt:
Fundamentale physikalische Grundsätze unserer Welt werden ignoriert – aber zur Bewesiführung für die Wirksamkeit der H. wird dann ausgerechnet die „Quantenmechanik“ bemüht, bzw. Stringtheorien etc …
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 15:39
alexis von croy
Die Frage ist doch: Was könnte man praktisch tun, um wenigstens einen Teil der Bevölkerung aufzuklären?
Natürlich könne wir hier in unserem schönen Elfenbeinturm uns dauernd gegenseitig bestätigen, was die H. für ein absurder Quatsch ist, … ich habe von Eueren Argumenten auch sehr profitiert, aber andererseits würde ich auch gerne konkret was tun. …
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 15:40
rincewind
@ Dr. E. Berndt:
„Und es ist keine Frage, dass die Doppelhandlerei, eine echte Chuzpe ist. Trittbrettfahren ist noch ein Hilfsausdruck dafür.“
So ist es. Ich nenne es konkret Schmarotzertum. Die H.s versuchen halt dauernd, das als Symbiose darzustellen.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 15:43
alexis von croy
Dem Artikel von Herrn Much kann ich nur völlig zustimmen. Da steht ja eigentlich alles drin, was wichtig ist, ebenso wie in Edzard Ernst / Simon Singhs Buch.
Nur, was nützt es? Dieses Buch lesen wahrscheinlich nur solche wie wir. die Kreationisten lesen auch nix von Darwin oder astronomische Bücher. die wissen ja, dass die erde 6000 Jahre alt ist, warum also was über den Urknall lesen?`
Gläubige wollen ja NICHT bekehrt werden. Wären sie offen für rationale Argumente – wären sie nicht gläubig.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 15:46
rincewind
Morbus CROY finde ich nicht schlecht. Ein Zustand, vor dem viele Alternativler eine Heidenangst haben: Denken.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 15:55
alexis von croy
Jetzt weiß ich, warum ich hier so gerne her komme…. so nette Komplimente bekomme ich als einsamer Schriftsteller die ganze Woche nicht … (Gleich werde ich einen Link von meiner Website hier her legen !)
Ich muss auch eines loswerden: Euere (vielleicht weniger polemischen aber sehr substantiellen) Ausführungen haben mich sehr viel weiter gebracht haben in der Beurteilung dieses Unfugs.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 16:35
wolfgang
Alexis fragt: „Morbus CROY ? Möchtest Du andeueten, ich sei irgendwie krank ? “
Nein- du bist nur unterdiagnostiziert !!!
Den Morbus hab ich grad erfunden-sorry.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 16:48
alexis von croy
Hier, ein bißchen was zum amüsieren ….
http://www.top-fit-gesund.de/fragen/11829-Luna-gegen-Vollmond–Schlafprobleme.htm
.. Antimaterie ist aber auch nicht schlecht, Wolfgang. Aber das ist eigentlich nur konsequent: ANTIMATERIE müsste nach den logischen Gesetzen der H. eine absolut durchschlagende wirkung haben … Antimaterie ist egentlich die Vervollkommung der Potenzierung… nicht nur nix mehr drin, sondern auch nichts mehr, wo was drinn sein könnte.
Ich habe aber noch eine Verbesserungsvorschlag: VERDÜNNTE Antimaterie – und erst DANN potenzieren.
Aber Vorsicht vor Überdosierung!
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 16:56
alexis von croy
Zufällig bin ich noch auf das hier gestoßen…
http://www.schneider-sa-hz-gmbh.de/html/ju-wel.html
Es scheint KEINE intellektuelle Untergrenze zu geben …
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 16:59
Dr. E. Berndt
http://www.remedia.at/homoeopathie/Luna.html?arzneinr=3063
Luna
Details zu Arzneimittel
Synonyma: Mondstrahlen, Moonbeams
Kurzname: Luna.
Ausgangsstoff zubereitet aus den Strahlungen des Herbstvollmondes am 7. 10. 1987
Milchzucker wird auf einem Glasteller den Strahlen des M ausgesetzt und dabei mit einem Glasstab umgerührt. Der so beladene Milchzucker wird in üblicher Weise dynamisiert (Fincke)
Potenzen auf Lager D Globuli 3, 4, 6, 9, 10, 12, 15, 30,
Dilution 3, 4, 6, 9, 10, 12, 15, 30,
C Globuli 2, 3, 4, 6, 9, 10, 12, 15, 30, 200, 1M,
Dilution 2, 3, 4, 6, 9, 10, 12, 15, 30, 200,
LM Globuli 1-30
Dilution 1-30
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 17:01
alexis von croy
Ich steige jetzt auch in das H.-Business ein.
Mein erstes Medikament:
Mit Plutolicht beschienes Vakuum. Das besondere daran:
Arznei kann als E-Mail-Anhang verschickt werden (SPAM-Filter und Anti-Virus-Programm bitte ausschalten !!)
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 17:02
alexis von croy
Mondlicht c200…. super!
Ist wahrscheinlich irre teuer.
Macht die Verunreinigung der Atmosphäre das Mondlicht nicht kaputt???
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 17:08
wolfgang
alexis schrieb:
„Antimaterie ist aber auch nicht schlecht, Wolfgang. Aber das ist eigentlich nur konsequent: ANTIMATERIE müsste nach den logischen Gesetzen der H. eine absolut durchschlagende wirkung haben … Antimaterie ist egentlich die Vervollkommung der Potenzierung… nicht nur nix mehr drin, sondern auch nichts mehr, wo was drinn sein könnte.
Ich habe aber noch eine Verbesserungsvorschlag: VERDÜNNTE Antimaterie – und erst DANN potenzieren.
Aber Vorsicht vor Überdosierung!“
Bitte sehr- schon geschehen:
http://www.remedia.at/homoeopathie/Antimatter.html?arzneinr=1064
welche Potenz solls denn sein?
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 17:18
alexis von croy
@Wolfgang
… fast unschlagbar.
Antimaterie kann man vielleicht noch mit „Schwarzem Loch C200“ toppen. Ich bin sicher, das kommt auch bald. Die schwarzen Löcher, die sie dann potenzieren und gegen Leder schlagen, klauen sie wahrscheinlich bei CERN. (Werden heimlich in der Brotzeitbox eines korrupten Physikers aus dem Labor transportiert)
Problematisch wird es, wenn das Schwarze Loch C200 mit Belladonna in Berührung kommt, das könnte Nebenwirkungen geben …
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 17:21
alexis von croy
Ich hätte da noch eine Idee:
Ein Kontoauszug von mir, zermahlen, C200, als Arznei gegen finanzielle Klammheit. (Volksbankus Pleiticus C200)
Reichtum garantiert (Erstverschlimmerung kann aber eintreten!)
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 17:50
Dr. E. Berndt
Biite nicht ausufern.
Ich warte noch immer auf ein Statement von R. Gräber zu den Ausführungen von Dr. Much
Aber weil ich es nicht lassen kann: Universalmittel gegen das Metabolische Syndrom: Resegmen Viennale una cum insalata pomorum terrestrium C 200 Kost fast nix!! Ich wette, auch Ihnen schmeckt das Original!
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 18:45
alexis von croy
Ich bin kein Lateiner … aber ttippe auf : Wiener Schnitzel? Mmmmhhhh…..
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 19:00
Dr. E. Berndt
……. mit Erdäpfelsalat!
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 19:06
alexis von croy
in Bayern heißt das Kartoffelsalat … aber ich verstehe. Gewünschte Potenzierung: D0
Alle warten auf ein Statement von Herrn Gräber.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 19:26
wolfgang
angewandte Völlerei. Nix da.
Damit wird man nicht fett:
Geröstete Weinbergschnecke, Potenzierung beliebig wählbar:
http://www.remedia.at/homoeopathie/Weinbergschnecke%2C+ger%C3%B6stete.html?arzneinr=2441
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 19:33
wolfgang
und zur Weinbergschnecke passt ein Burgunder:
http://www.remedia.at/homoeopathie/Sp%C3%A4tburgunder+von+der+Ahr.html?arzneinr=4085
so langsam bekommen wir dann ein ordentliches Menü zusammen 😉
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 21:14
Dr. E. Berndt
@R. Gräber
alle warten auf ein Statement von Ihnen zur Arbeit Dr. Much
in der Zwischenzeit kann man sich auf en Remediaseiten über Fortbildung al la Hahnemann schlau machen.
Was es da nicht alles so gibt
so z.B.:
Sa 18.10.2008, 09:00 – 18:00
Homöopathische Ausbildungen
Arzneimittel-Verreibung von Sikhote Alin, einem Meteoriten
Augenzeugen in Ostsibirien konnten beobachten, wie im Februar 1947 sich einer der interessantesten Meteoritenfälle des letzten Jahrhunderts ereignete. Ein gleißender Feuerball, heller als die Sonne, raste über den Himmel und brach kurz über der Erdoberfläche mit donnerndem Krachen auseinander. Zehntausende von Teilen des Meteoriten wurden im Sikhote-Alin-Gebirge, nördlich von Wladiwostok, verdtreut.Dort wurden Stücke unterschiedlicher Größe und Form gefunden.
Wir sind gespannt, was uns dieser Bote aus dem Universum, der vor mehr als 4.600.000.000 Jahren entstanden sein soll, uns mitteilen will.
Nürnberg
Infos bei Kriemhild Port,
Tel. 0911-5434737
Fax 0911-5434748 http://www.homaus.de
kriemhild.port@t-online.de
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 21:39
wolfgang
und dann hätte ich gerne eine Erklärung dazu warum man den Meteoriten nochmals verreiben muss, denn hats doch eh schon in der Athmosphäre zerrieben?!
Persönlich profitiere ich ja von einem südafrikanischen Meteoriten, eine Scheibe von dem bildet das Ziffernblatt meiner Uhr. Aber verrreiben – nein- dann weiß ich ja nicht mehr wie spät es ist.
Donnerstag, 17 Juli, 2008 um 22:41
buchstaeblich
Eine extraterrestrische Uhr? Das ist ja total verdächtig.
😉
Freitag, 18 Juli, 2008 um 8:14
alexis von croy
Ich habe hier ein paar (echte) Steine vom Mond. Stammem von einem Mondmeteoriten aus der Sahara.
Sind zwar nur wenige Milligramm (1 Gramm kostet derzeit etwa 2000 Euro) – aber das ließe sich doch super zur Arznei potenzieren… aus 8 Milligramm könnte man ja Milliarden von Globuli machen! Nur … wogegen? Ideen?
Freitag, 18 Juli, 2008 um 8:18
alexis von croy
@ Doc Berndt
bei Remedia gibt es auch ein Forum.. da habe ich mal ein wenig gelesen… richtig gruselig. Schon dieser Pseudo-Insider-Talk … Am witzigsten fand ich den total empörten Beitrag einer Frau, die sich darüber aufregte, dass ihr der Apotheker eine falsche Potenz eines „Mittels“ verkaufte …
Da hat es mich richtig gejuckt, mich dort anzumelden und ein wenig wissenschaftliches Gift zu versprühen … ich hab’s nicht gemacht, denn diese Ignoranz geht einem mit der Zeit richtig nahe.
Freitag, 18 Juli, 2008 um 9:41
alexis von croy
@ R. Berndt
Von oben genannter Website:
“ Homöopathie ist eine hochaktuelle Heilweise, die vor keiner Diagnose halt macht“
Da ist was Wahres dran, v.a. der zweite Teil des Satzes …
Freitag, 18 Juli, 2008 um 10:08
wolfgang
@Alexis
Meteoriten Globuli gibts doch schon
http://www.remedia.at/homoeopathie/Meteoriteisen.html?arzneinr=2170
aber überlegen wir mal gegen was das sein kann. Gleiches mit Gleichem.
Sollte also gegen Tod/verletzung durch Meteoriteneinschläge wirken.
Irgendwo hab ich das 600m Durchmesser, Einschlagintervall 70.000 Jhr 1,5 Mrd Tote.
Macht Todesrisiko durch Meteoriten 1:2300 . Ist ja ein beträchtliches Risiko.
also müssen Verreibungen her- wenn das nur jeder 1000 kauft, der ja ohnehin beim Meteoriteneinschlag stürbe, macht 1,5 Mio a 10 € macht 15 Mio € – irgendwas hab ich falsh gemacht beim Berufsweg- finanziell gesehen.
Freitag, 18 Juli, 2008 um 10:20
alexis von croy
Da Meteoriteneinschläge sehr selten sind, zumindest große und gefährliche, könnten wir den Umsatz etwas steigern, indem wir die Heilkraft meiner Mondmeteoriten-Globuli auch auf Erdbeben ausdehnen.
Gute Märkte wären Griechenland, die Türkei, Japan, US-Wetküste.
Freitag, 18 Juli, 2008 um 10:43
wolfgang
da haben wir dann aber kein sicheres Monopol
Türkische Erde – könnte Konkurrenz bedeuten:
http://www.remedia.at/homoeopathie/Erde%2C+t%C3%BCrkische.html?arzneinr=4392
am Geschäftsmodell müssen wir noch arbeiten.
Freitag, 18 Juli, 2008 um 13:35
R. Gräber
Wenn das was Sie zu Herrn Much wiedergeben alles ist, kann ich mir die Lektüre fast sparen.
Interessant ist: „Hier kann ein Vergleich mit der „Wirksamkeit“ von einer Tablette Aspirin, verdünnt im Gesamtwasser des Atlantik, herangezogen werden.“
Aspirin wurde jahrzehntelang eingesetzt ohne dessen Wirkmechanismen zu verstehen. Zweitens ziehen Sie wieder den Verdünnungsprozess heran. Sie argumentieren mit physikalischen Erkentnissen, die einfach nicht angebracht sind, weil auf dieser Basis Homöopathie tatsächlich nicht funktionieren kann. Sie argumentieren mit einer Physik, die ja noch nicht einmal das kleinste Teilchen kennt!
Ich stelle fest:
Hier wird auf der Homöopathie mit Kraftausdrücken und Polemik herumgeritten, die JEDER Wissenschaftlichkeit entbehrt, die die Schulmedizin ja aber für sich in Anspruch nehmen möchte.
Ich räume Diskussionsbedarf im Bereich der Homöopathie durchaus ein. Aber bitte auf einem anderen Niveau.
Um noch einmal die Metaanalyse des Lancet zu bemühen: welche Studien zur Bewertung der letztlich herangezogen wurden, darf selbstverständlich hinterfragt werden, wie in http://www.dzkf.de/heft/2006_05-06/12.pdf vorgetragen. Die Tatsache, dass der Autor Homöopath ist, führt ihrerseits zu einer Abqualifizierung und Negierung der Argumente. Das hat mit Wissenschaftlichkeit nichts zu tun – eher mit einer Stammtischdiskussion.
Zweitens scheinen Sie kritiklos die Verfahren der sog. Schulmedizin als den „Goldstandard“ hinzunehmen, obwohl zum Beispiel für 85% der Operationsverfahren ÜBERHAUPT KEINE STUDIEN vorliegen – weder positive, noch negative.
Für die Homöopathie liegen jedenfalls welche vor!
Millionen von Patienten werden mit Methoden und Medikamenten behandelt, bei denen in Studien mehr als nur ernsthafte Zweifel angebracht sind, ob diese wirken und wenn – zu welchem Preis?
Stattdessen werden hier in den meisten Beiträgen Vergleiche aufgestellt die wahrlich jede Wissenschaftlichkeit vermissen lassen.
Warum existieren KEINE Studien zu OP-Verfahren? (Auch ich warte auf Antworten!)
Warum werden Patienten bei den allermeisten Krebsarten mit Medikamenten behandelt, die nachweislich keinen Nutzen zu bringen scheinen? (Ich warte auf Antworten!)
Wie definieren Sie die klinische Medizin? (Doch nicht etwa als Naturwissenschaft?)
Auf jede meiner im bisherigen Verlauf erwähnten Stichpunkte und Quellenbelege, haben Sie bisher keine „fundierte“ Antwort gegeben.
Auch zu Herrn Muchs Aussagen (die brilliant erscheinen), fehlen mir Studien und Belege.
Freitag, 18 Juli, 2008 um 14:20
alexis von croy
Also was mich betrifft – ich finde den Herren (der mir nicht einmal für 1000 Euro den Namen der Studie nennen will, die ein Funktionieren der Homöopathie belegt) etwas anstrengend, vor allem da er auf konkrete Fragen nur mit Nebelkerzen und Irreführung antwortet – und vom Thema H. zum Thema Medizin und ihre Fehler (die es natürlich gibt, die aber kein Funktionieren der H. beweisen können)
Es ist tatsächlich einfach die UNWAHRHEIT (offenbar bewußt benutzt), dass zB Chemotherapie oder Krebsmedikamente keine Wirkung haben. Das er bei dem Verbreiten dieser Unwahrheiten das Wort „nachweislich“ benutzt, macht es auch nicht besser. Ein Arzt muss mich hier bei der Argumentation unterstützen.
Jemand, der die mittlerweile banalsten und grundlegendsten physikalischen Grundsätz (wie etwa, dass etwas, das nicht existiert, nicht heilen kann) – sollte sich nicht auf Quantenmechanik oder Strings berufen. Das ist nicht nur lächerlich, sondern auch nicht aufrichtig. Man kann nicht die BASIS der Physik leugnen, sich aber auf die Quantenmechanik (von der der Autor sowenig Ahnung hat, wie wir alle hier) berufen. Sie können sich nicht einfach das aus der Physik das herauspicken, was am spannendsten klingt, den Rest aber verleugnen. Genauso wenig, wie Sie nur „ein wenig“ katholisch sein können – müssen Sie FARBE BEKENNEN.
Es ist eine TATSACHE (und so lange kein H. das Gegenteil beweist, bleibt es auch eine), das Wasser kein Gedächtnis hat und nicht „programmiert“ werden kann. Und selbst im unwahrscheinlichsten Fall, dass dieser Nachweis mal gelänge – haben Sie noch nicht erkläert, warum sich nur das gewünschte Atom zur ach so starken Wirkung potenziert – der Rest aber nicht). Was IST mit den Atomen der Glasflasche? Was mit den Erinnerungen das Wassers an all die Substanzen, die es mal berührt hat? Eine fundierte ERKLÄRUNG bitte, keine Aufforderung zum Beten.
Es stimmt absolut nicht, dass zur Medizin oder zu OP-Verfahren keine Studien vorliegen. Es stimmt aber schon, dass zur H. Studien vorliegen – so viel ich weiß, sind es etwa 110 Stück. KEINE einzige davon, konnte eine Wirkung der Homöopathie nachweisen. Sie wollen eine Quelle?: PSCHYREMBEL, Handbuch der Alternativen Medizin (in etwa wörtlich steht das da).
Herr Gräber: Es ist (zum Teil) IHRE Sache, wenn Sie mit der Unwahrheit kombiniert mit dem Leid von Menschen Ihren Lebensunterhalt verdienen wollen. Für mich ist das zutiefst unmoralisch. Und ich persönlich fände die Welt besser, wenn das nicht funktionierte. In ein paar tausend Jahren wird Ihre Gattung ausgestorben sein, wenn die Evolution (die Sie wahrscheinlich bestreiten werden), noch etwas weiter geht). Vorläufig aber müssen Sie sich mit Menschen auseinandersetzen, die nicht nur (im Cafe lese ich sie auch manchmal) die Bildzeitung zur Bildung einsetzen.
Sie diskutieren aber hier in einem Forum, das KRITISCH DENKEN heißt. Und da noch nie ein Nachweis erbracht worden ist, dass H. funktioniert, müssen Sie hier überzeugende Argumente liefern. Die Medizin hat bereits bewiesen (Auch an Ihen, wetten?), dass Sie funktioniert. Beispiele zur Sie mir bitte – werfen Sie einfach eine Blick in ein BUCH. Und wenn Sie keines haben: Wikipedia, Sie müssen nur nach „MEDIZIN“ suchen.
Die INTERPRETATION eines Fanatikers, der die eindeutig negativen Ergebnisse der Metastudie für sien Zwecke missbrauchen und umdeuten willl – mit so etwas können Sie sich an einer intelligent geführten (dazu gehört auch mal Polemik) Diskussion nicht beteiligen.
Anstelle dieser ganzen wolkigen und substanzlosen Sprüche erklären Sie doch hier mal bitte, warum man daran glauben sollte, dass GEMAHLENE uind POTENZIERTE METEORITEN (zerdrückte Honigbienen, Eiter, Quecksilber oder Excrementum Caninum!) heilen können. Es ist ja nicht UNSERE IDEE gewesen, dass die KLASSISCHEN HOMÖOPATHIE hunderte solcher abstrusen Mittel erdenkt.
Machen Sie einen homöopatischen Versuch mit mir, der __nachweist__*, dass ein h. Mittel __irgendeinen__ Effekt auf meinen Körper hat und ich bezahle Ihnen nicht 1000 sondern 5000 Euro. Sie dürfen mich untersuchen, mir etwas verschreiben und ich nehme es. Sie dürfen das Mittel selbst bestimmen.
Ich erkläre mich auch bereit, ein von Ihnen bestimmes h. Mittel in JEDER Überdosis zu nehmen, die irgendeine Wirkung zeigen wird. Wenn Sie es schaffen, irgendeinen meiner Körperparameter mit einem klassischen h. Medikament nachweisilich zu verändern, bezahle ich sofort 5000 Euro-. Einzige Bedingung: Zeugen aus diesem Kreis hier und eine einwandfreie Dokumentation und eine wissenschaftliche Durchführung.
Ansteigender Blutdruck, verursacht durch unhaltbare Behauptungen zählt nicht – sie sollten also während des Tests nicht mit mir reden. Sie sehen ja, was Sie in mir hervorrufen (das könnte keine Droge!).
Also? Wo? … Wann?
PS. Wie heißt die Studie nun, die eine Wirksamkeit der H. bewiesen hat? ISt es Ihnen gerade entfallen? Ich schlage vor: 3 Globuli Vergesslichkeit C200, vom Handrücken geschleckt!
* Mit „nachweist“ meine ich NICHT BEHAUPTET!
Freitag, 18 Juli, 2008 um 14:30
alexis von croy
Der unvollständige Satz im 7. Abstaz sollte heißen:
Beispiele zur Wirksamkeit von Medikamenten ersparen Sie mir bitte – werfen Sie einfach eine Blick in ein BUCH.
(sorry, beim editieren gelöscht …)
Ach so, und das habe ich vergessen:
Karies durch übermäßigen Zuckergenuss müssen wir bei unserem Versuch leider auch als „Wirkung“ ignorieren!
Freitag, 18 Juli, 2008 um 14:53
Dr. E. Berndt
@ R. Gräber
leider haben Sie nicht einen einzigen Punkt angezogen. Sie hätten schreiben sollen ich nehme Stellung zu z. b. Punkt 5 oder (irgend einen anderen Punkt) der Ausführungen von Dr. Much. usw. Das haben Sie nicht gemacht, sondern nur allgemein herumgemosert.
Und ich denke, dass die Ausführungen des Herrn Much keiner weiteren Literatur usw. bedürfen um aus ihnen fundieret Schlüsse ziehen zu können.
Also nochmals bitte irgend einen Punkt anziehen und uns darlegen, was daran konkret falsch und unlogisch ist.
Sie beschreiben sich doch auf ihrer Webseite als Fachmann, und so werden sie doch wohl ein paar zusammenhängende Sätze zustande bringen, oder nicht? Oderwollen Sie uns zum Abschluß erklären, dass sie die Aussagen von Dr. Much für richtig befinden?
Freitag, 18 Juli, 2008 um 16:27
alexis von croy
Von R. Gräberrs Website zur Kritik an der Homöopathie:
„Nun: damit wir SEHEN das etwas funktioniert, brauchen wir kein Theoriemodell. Wenn die Bauern gewartet hätten, bis die Wissenschaft erklärt, warum der Weizen wächst — wir wären alle bereits verhungert.“
Sehr origineller Einfall )…)
Weiter:
„Ich habe Säuglinge mit versch. Erkrankungen bis hin zur manifesten Lungenentzündung behandelt — nur mit klassischer Homöopathie und bis jetzt immer außerordentliches gesehen“
DAZU habe ich allerdings eine klare Meinung. Wer die Lungenentzündung eines Säuglings mit Homöopathie behandelt, der gehört umgehend mit einem Berufsverbot belegt und STRAFRECHTLICH verfolgt.
Freitag, 18 Juli, 2008 um 20:16
Ydris
Homöopathie ist kriminell und pychopathisch.
Freitag, 18 Juli, 2008 um 20:25
Ydris
Viel solides Material über den IRRSINN der Homöopathie:
http://www.kidmed.de/forum/showtopic.php?threadid=7499&time=1216408681
Freitag, 18 Juli, 2008 um 20:29
alexis von croy
Es gab auch im Jahr 2007 eine Metanalyse von LANCET von 5 Studien zur Homöopathie.
Ganzer Text: http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673607617061/fulltext
(Einfache Registrierung ntotwendig)
Hier die ersten zwei Absätze:
Five large meta-analyses of homoeopathy trials have been done. All have had the same result: after excluding methodologically inadequate trials and accounting for publication bias, homoeopathy produced no statistically significant benefit over placebo.1–5 And yet homoeopathy can still be clinically useful.
During the cholera epidemic in the 19th century, death rates at the London Homoeopathic Hospital were three times lower than those at the Middlesex Hospital.6 The reason for homoeopathy’s success in this epidemic is even more interesting than the placebo effect. At the time, nobody could treat cholera, and while medical treatments such as blood-letting were actively harmful, the homoeopaths‘ treatments were at least inert.
Kurz auf Deutsch, vielleicht kann ja nicht jeder Leser Englisch:
1. Die Analyse der 5 Studien hat keinerlei Wirksamkeit der H. ergeben, die höher als Placebo-Wirkung ist. Der Autor schränkt aber ein – es können Fälle geben, wo die Unwirksamkeit der H. ein Vorteil sei (dazu 2.)
2. Die Homöopathy hat sich bei der Cholera-Epidemie im London des 19. Jh. als wirksam bei der Verringerung der Todeszahlen erwiesen. Nur ganz anders als (Herr Gräber) sich das erhofft. Da im Homöopathischen Krankenhaus Londons kein Aderlass betrieben wurde (der sich später als in vielen Fällen tödlich erwiesen hat – auch der US-Präsident George Washington starb daran), war die Homeöpathie WENIGSTENS UNWIRKSAM!
Ein größeres Armutszeugnis kann man sich nicht mal ausdenken, wenn man so bösartig ist wie ich!
Freitag, 18 Juli, 2008 um 21:20
Aberglaube Homöopathie «
[…] GEFUNDEN HIER, mit ausführlicher Begründung, via Kritisch Gedacht. Sehr interessanter Artikel! […]
Samstag, 19 Juli, 2008 um 10:11
wolfgang
Gräber schrieb:“Aspirin wurde jahrzehntelang eingesetzt ohne dessen Wirkmechanismen zu verstehen.“
Ja, aber inwischen versteht man die Wirkung von Aspirin besser, und mit der Wirksamkeit von Aspirin brauch man die Physik nicht wegschmeissen- passt alles harmonisch ins Weltbild von Physik und Biologie.
Gräber schrieb:“ Zweitens ziehen Sie wieder den Verdünnungsprozess heran. Sie argumentieren mit physikalischen Erkentnissen, die einfach nicht angebracht sind, weil auf dieser Basis Homöopathie tatsächlich nicht funktionieren kann. “
Tja aber gerade auf Grund dieser physikalischen Erkenntnisse wissen wir wie die Erde durchs Weltall eieret, wissen wir wie man Aspirin bis zur Wirkungslosigkeit verdünnt-auch wenn da analytisch immer noch Acetylsalizylsäure nachweisbar ist. Und dem steht gegenüber ein seit 150 Jahren unverändertes Dogma, wirksamer je verdünnter, weil Memory Effekt. Gedächtnis gibt es tatsächlich in Wasser, nur ist halt die Dauer mit etwa 50 Femtosekunden wirklich etwas zu kurz für die Haltbarkeit eies Arzneimittels.
Gräber schrieb“ Sie argumentieren mit einer Physik, die ja noch nicht einmal das kleinste Teilchen kennt!“ Das ist ein oberfaules Argument. Homöopathen blamieren sich regelmäßig wenn sie mit Quantenphysik daherkommen, oder Zeilingers Verschränkung bemühen.
Man brauch ja nicht den Wirkungsmechaismus von Aspirin kennen- eine Wirksamkeit kann auch ohne das eindeutig nachgewiesen werden- und wurde auch. Selbst das klappt nicht bei HP.
Und dann klappen halt theoretische Grundlagen auch nicht, bzw noch schlimmer, sie sind diametral entgegengesetzt sämtlichen reproduzierbaren Erkenntnissen der Physik und Chemie.
Wir leben halt auf einer kugelförmigen Erde auf der Aussenseite, auch wenn mitunter manche Leute glauben es müßte eine Hohlwelt sein, wir auf der Innenseite, weil die Schuhe vorne und hinten abgelatscht sind. Würden wir auf der Ausenseite einer Kugel leben müßten die Schuhe ja in der Mitte abgelatscht sein. Trotz diesem Fakt bestehen vernünftige Zeitgenossen auf der Aussenseite der kugelförmigen Erde zu leben.
Und auch in der Hohlwelt würde die HP nicht funzen.
Samstag, 19 Juli, 2008 um 10:56
Dr. E. Berndt
http://oehinfo.uibk.ac.at/natwi/pharm/bunsi/0195/marburg.htm
Auszüge aus der Marburger Erklärung:
Homöopathie als Irrlehre und Täuschung des Patienten
Der Fachbereich Humanmedizin der Philipps-Universität Marburg verwirft die „Homöopathie“ als eine lrrlehre. Wir betrachten die Homöopathie nicht etwa als unkonventionelle Methode, die weiterer wissenschaftlicher Prüfung bedarf. Wir haben sie geprüft, Homöopathie hat nichts mit Naturheilkunde zu tun.
Oft wird behauptet, der Homöopathie liege ein „anderes Denken“ zugrunde. Dies mag so sein. Das geistige Fundament der Homöopathie besteht jedoch aus Irrtümern (Ähnlichkeitsregel, Arzneimittelbild, Potenzieren durch Verdünnen). Ihr Konzept ist es, diese Irrtümer als Wahrheit auszugeben. Ihr Wirkprinzip ist Täuschung des Patienten, verstärkt durch Selbsttäuschung des Behandlers. Wir leugnen nicht, daß sich mit „Homöopathie“ mitunter therapeutische Wirkungen erzielen lassen, wobei es sich um so genannte Placeboeffekte handelt.
Nun könnte man einwenden: Was scheren uns Wirkprinzip und geistiges Fundament, wo es doch allein auf den Effekt ankommt? Nach dieser Logik müßten unsere (Medizin)Studenten auch in folgenden Gegenständen unterrichtet und geprüft werden: Chirologie (Bedeutung der Handlinien für die Persönlichkeitsstruktur und die Ganzheitsmedizin); lrisdiagnostik; Reinkarnationstherapie; astrologische Gesundheitsberatung (Bedeutung der Sternzeichen für die Neigung zu bestimmten Krankheiten). Mit all diesen Methoden, deren Wirkprinzip die Täuschung ist, lassen sich nicht nur therapeutische Effekte, sondern auch beträchtliche Umsätze erzielen. Mit den geistigen Grundlagen der Philipps-Universität Marburg sind diese Methoden eben sowenig vereinbar, wie es die „Homöopathie“ ist.
Wir behaupten keineswegs, daß die von uns vertretene Wissenschaft alles erforschen und erklären kann; wohl aber versetzt sie uns in die Lage zu erklären, daß die Homöopathie nichts erklären kann.
Ein der Allgemeinheit von interessierter Seite eingeredeter Aberglaube mag dies anders sehen und sich Ausgewogenheit und Zusammenarbeit zwischen „Homöopathie“ und „Allopathie“ wünschen. Richtschnur unseres Handelns ist aber nicht ein in der Bevölkerung lebender und publizistisch geschürter Aberglaube, sondern die menschliche Vernunft, die uns sagt, daß die Worte „Homöopathie“ und „Allopathie“ nicht etwa einen Gegensatz, sondern eine Begriffswelt ohne reale Grundlage bezeichnen.
Samstag, 19 Juli, 2008 um 13:34
Ulrich Berger
Das ist jetzt das 244. Kommentar zu diesem Artikel. Wir kommen noch ins Guinness Buch der Rekorde…
@ alexis:
Man muss allerdings zugestehen, dass der von Ihnen zitierte Lancet-Beitrag keine Metastudie ist, sondern ein Kommentar des Wissenschaftsjournalisten Ben Goldacre vom Guardian. Einer der besten Kommentare zur H, die ich kenne, übrigens.
@ R. Gräber:
Ihr Glaube, dass Physiker „das kleinste Teilchen“ suchen, und Ihr Stichwort „Quantenmechanik“ im Zusammenhang mit H zeigen, dass Sie in Physik eher wenig bewandert sind. Das ist ein Grundübel bei fast allen Heilpraktikern und selbst bei vielen Ärzten. Physik ist wirklich sehr praktisch. Perpetuum mobile gebaut? Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik überlistet? Schublade „Quatsch“, fertig! Viel Zeit gespart.
Samstag, 19 Juli, 2008 um 15:12
Olive
Hallo
ich bin jemand, der den Glauben an die Homöopathie mit der Muttermilch aufgesogen hat. Ich bin mit Verwandten aufgewachsen, die ihr Leben lang nach dem heiligen Gral der Gesundheit gesucht haben und weder den Gral noch die Gesundheit gefunden haben.
Zur Anwendung kamen:
Homöopathie
Schüssler Salze
Anthroposophische Medizin
Impfkritik (d.h. ich wurde nicht geimpft)
Einläufe zur Förderung der Gesundheit
Unzählige unsinnige Diäten
also war das alles für mich lange Zeit selbstverständlich und Realität
und die Schulmedizin ziemlich böse.
Auch für Hund und Pferd nahm ich einen Veterinär in Anspruch, der seine Ausbildung um Homöopathie und Akupunktur erweitert hatte.
Und glaubte spektakuläre Heilerfolge mitzuerleben.
Die Berieselung durch alle Medien über die Grossartigkeit dieser sanften Heilmethoden (im Einklang mit der Natur!!!)liess auch nicht gross Zweifel in mir aufkommen.
Vor einigen Jahren kam ich zufällig auf eine homöopathiekritische Seite im Internet und begann zu lesen und nachzudenken.
Nun, es dauerte nicht lange und ich begann mich zu schämen, dass ich nicht früher darüber nachgedacht hatte.
ALLE Erfolge dieser Therapien an mir und meinen Tieren liesen sich nach gründlichem Nachdenken mit dem Zeitfaktor und der Selbstheilungskraft sowie dem Placeboeffekt erklären.
In meinem Umfeld habe ich aber erlebt, dass es wirklich eine Glaubensfrage ist und vollkommen sinnlos, sich mit den Leuten zu streiten.
Ausser bei denen, die zum Nachdenken neigen..
Samstag, 19 Juli, 2008 um 15:43
wolfgang
Na ja Impfungen kann man ja nachholen- MMR 2x, falls u Masern, Mumps und Röteln noch nicht hattest
Samstag, 19 Juli, 2008 um 16:29
alexis von croy
@Ulrich
Danke für die Aufklärung, da habe ich zwei Sachen in einen fälschlicherweise in einen Top geworfen!
die Marburger Erklärung kannte ich nich gar nicht – das ist sogar noch deutlicher als „Lancet“
@Olive
Es spricht für Sie, aus so einem Umfeld zu kommen – und doch noch irgendwann die Kritikfähigkeit aufzubringen und sich zu informieren!
Samstag, 19 Juli, 2008 um 16:41
Olive
@alexis von croy
vielen Dank.
Ich kann Ihnen sagen, für mich war das eine regelrechte Befreiung, aus diesem wabernden Glaubensmoor heraus zu kommen.
Finde Ihre Beiträge übrigens super, weil der Humor nicht zu kurz kommt (unfreiwillig?) Z.B. die Einnahme eines ganzen Röhrchens Coffea und das folgende Eingeständnis“wer heilt, hat Recht“
@wolfgang
die Impfungen sind gemacht, inkl. Hepatitis B und Grippeimpfung.
Bin Pflegefachfrau und wer jetzt glaubt, die müsse es doch besser wissen, irrt. Ich habe X Kollegen, die nie eine Grippeimpfung machen,
„weil man danach erst recht erkrankt“ oder die privat Ausbildungen in alternativen Therapien machen, mit dem Ziel, sich so einmal selbstständig machen zu können..
Samstag, 19 Juli, 2008 um 17:41
alexis von croy
@olive
nein, nicht unfreiwillig (ich hatte mir nur vorgestellt, wie ich mir einem Homöopathen so ein endloses, ermüdendendes un dim Grund sinnloses Gespräch führe, dabei als Selbstversuch ein Röhrchen Coffea nehme und irgendwann doch einschlafe (weil die Diskussion so langweilig ist) und der H. am Ende sagt: „sehen Sie – wer heilt hat recht“. Ist vielleicht ein etwas abseitiger Humor …
„Waberndes Glaubensmoor“ ist ein schönes Bild! Darf ich mir das Copyright dafür gelegentlich leihen?
Immer noch vermisse ich Herrn Gräbes Auskunft darüber, welche wissenschaftliche Studie die Wirksamkeit der Homöopathie festgestellt hat. Aber ich denke dieses Wissen will er mit uns nicht teilen. Und 1000 Euro sind für einen gut verdienenden Homöopathen offenbar kein ausreichender Grund … (ich hingegen würde jedes Detail meiner Bildung hier für diese Summe preisgeben!)
Samstag, 19 Juli, 2008 um 18:41
alexis von croy
Ich wiederhole mein Angebot an Herrn Gräber (auf sein Blog habe ich es auch gestellt):
Wenn er es schafft, mit homöopathischen „Arzneien“ eine Veränderung meiner Körperparameter zu erzielen oder mit IRGENDEINEM homöopathischen „Medikament“ IRGENDEINE_eindeutige reproduzierbare Reaktion meines Körpers hervorzurufen, bezahle ich ihm 5000 Euro.
Wie gesagt: Rein subjektive Veränderung (etwa Erhöhung des Blutdrucks durch Aufregung) akzeptiere ich nicht. Ich akzeptiere aber etwa eine Veränderung meines Blutbildes in einer von Ihnen prognostizierten Weise (GERN dürfen Sie mein Cholesterin etwas senken!).
Bedingung:
Die Reaktion muss reproduzierbar sein, das „Medikament“ ein eindeutig homöopatisches sein und der Versuch muss wissenschaftlich einwandfrei dokumentiert werden. Ich stimme ausdrücklich dem EInsatz der ALLERHÖCHSTEN Potenzen der gewählten Mittel zu und würde sogar darum bitten, nur HÖCHSTE POTENZEN zu verwenden, da diese ja das eindeutigste Ergebnis zeigen müssten.
Der Versuch kann gerne EXAKT so durchgeführt werden wie die „anerkannte“ „Arzneimittelprüfung homöopathischer „Arzneien an Gesunden. Diese ist ja ein wichtiges Fundament der Homöopathie, also müsste so ein Versuch an mir eine eindeutige Wirkung haben.
Wenn der Versuch in Ihrem Sinne positiv verläuft, werde ich sämtliche relevanten Medien dazu anschreiben und fair und objektiv das Ergebnis – auch hier! – veröffentlichen.
Die Kosten für Anreise, Hotel, Spesen etc. übernimmt derjenige von uns, der verliert, ok?
Herr Gräber ist sicher begeistert von der Idee, endlich einmal BEWEISEN zu können, wovon er spricht!).
Wir müssen uns nur darüber einigen, wie wir das Ergebnis bewerten, und wer das tut. Machen Sie einen Vorschlag. Ich schlage vor, wir suchen einen renommierten und und unvoreingenommenen Wissenschaftler.
Ich werde einen Journalisten eines deutschen Nachrichtenmagazins mitbringen, der daraus einen aussagekräftigen Artikel macht.
Wann geht’s los? Nennen Sie bitte Ihre Bedingungen!
Samstag, 19 Juli, 2008 um 20:52
buchstaeblich
Darf ich auch gucken kommen?
Und Olive möchte bestimmt ebenfalls …
😉
Samstag, 19 Juli, 2008 um 21:14
alexis von croy
Na klar, wenn Herr Gräber nichts dagegen hat, ich bin einverstanden.
Gerade habe ich mal ein wenig beim Homöopathieversand REMEDIA gestöbert. Wenn Herr Gräber _RICHTIG_ gemein ist, wählt er die „Medikamente“ BLACK DEATH (Pesterreger) oder AIDS Nos. (aus dem Blut eines Aidskranken) für seine Beweisführung.
Aber ich nehm auch das, versprochen, allerdings am liebsten ab C200-Potenzierung 🙂
Das WITZIGSTE, was ich eben fand war: WASSER. Ist das nicht originell? Wasser, potenziert C200 … Kann man sich ja richtig vorstellen, dass WASSER sich an WASSER erinnern kann! Hilft das gegen _Durst_ ?
Samstag, 19 Juli, 2008 um 21:24
Olive
@buchstaeblich
aber ganz bestimmt möchte ich bei diesem wichtigen, beinahe historischen Ereignis nicht fehlen!
Aber wahrscheinlich findet es nie statt.
Es fällt mir mittlerweile auch auf – jemand hatte hier von den Homöopathen als Schmarotzer gesprochen- dass viele, auch dieser Herr Gräber, sich hauptsächlich über das Verunglimpfen der „Schulmedizin“ definieren,
diese ist quasi der Wirt, von dem sie sich ernähren.
( Parallelen zur Misteltherapie drängen sich direkt auf )
Aber das beste Bild in diesem Zusammenhang scheint mir schon das von „des Kaisers neue Kleider “ zu sein, plötzlich zu merken: aber der hat ja gar nichts an, warum merkt denn das niemand! das war für mich schon verblüffend.
Sonntag, 20 Juli, 2008 um 10:47
Dr E. Berndt
Dr. Krista Federspiel, Co-Autorin von „Die andere Medizin“ der Stiftung Warentest hat schon mehrmals öffentlich „hochgiftige“ Homöopathika geschluckt. Sie fiel aber nicht um. Aber refelexartig wurde von den Homöopathen die Echtheit der Kugerl bezweifelt. Dr. Federspiel hat deshalb immer die Rechnung dabei. Sie bitte aber um Verständnis nicht jedes mal „neue“ Kugerl zu kaufen.
Dr. Federspiel schreibt dazu in einem Leserbrief :
Quelle:
http://www.furche.at/system/showthread.php?t=151&page=2
……Nein, es gab kein Attentat auf mich. Allerdings habe ich mehrmals im Selbstversuch öffentlich Homöopathika getestet, die laut Lehrbuch (Köhler G., Hippokrates, 6. Aufl. 2004) Gesunde mindestens arbeitsunfähig machen müssten (Sulfur C1000, Phosporus C200, Cantharis C1000): keinerlei Auswirkung!
Krista Federspiel
Sonntag, 20 Juli, 2008 um 11:08
alexis von croy
Deswegen darf Herr Gräber die „Arzneien“ auch selbst aussuchen und wir kaufen sie gemeinsam anyonym bei einem Fachhändler seiner Wahl.
Ich dehne meine Zusage dahingehend aus, dass ich von jeder Hochpotenz gerne den gesamten Packungsinhalt auf einmal nehme. Die Verantwortung (für den eventuelle enstehenden Kariesschäden oder andere „Wirkung“ oder „Nebenwirkungen“ übernehme ich natürlich vollständig).
Er hat leider bisher nicht geantwortet!
Sonntag, 20 Juli, 2008 um 11:37
buchstaeblich
Hat er immer noch nicht?
Wo Olive und ich uns doch so freuen, einmal einen nackten Kaiser live zu sehen, Menno!
(Offtopic:
Nein, Herr Beckenbauer, das war jetzt keine Aufforderung an Sie, sich nackich zu machen – wir meinen etwas Anderes!)
Sonntag, 20 Juli, 2008 um 19:06
alexis von croy
Und dann habe ich mir mal die Mühe gemacht, zu recherchieren (Journalisten tun das, Herr Gräber) ob Prof. Dr. DR. Abel vom Deutschen Krebsforschungszentrum _wirklich_ gesagt und gemeint hat, was Sie auf Ihren diversen Websites so gern als Argumente gegen die wissenschaftliche Medizin anführen:
Auf Ihrer Website steht:
Da stelle ich mir doch die Frage: soll Krebs mit Chemo behandelt werden?
Ja? Ulrich Abel von der Uni Heidelberg sieht das ganz anders: Bei den meisten Organkrebsen existieren keinerlei Belege dafür, dass die Chemotherapie die Lebenserwartung verlängert oder die Lebensqualität verbessert. (vgl. Abel, Ulrich: Chemotherapie fortgeschrittener Karzinome)
Ach ja, Herr Abel ist im Deutschen Krebsforschungszentrum: (also kein “Alternativer Spinner”);
Das hier habe ich im Internet dazu gefunden:
Prof. Dr. med. Ulrich Abel von der Universität Heidelberg, der vom Spiegel als Kronzeuge gegen die Chemotherapie zitiert wird, verweist gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt auf solche neueren Studien. Seine im Spiegel wiedergegebenen Zitate stammten laut Abel aus einer Analyse von 1995, die er selbst heute als „überholt“ einordnet: „Das hatte ich dem Spiegel auch vor Abdruck des Artikels gesagt.
Weitere Informationen zu diesem Zitat bald.
@Herr Gräber: Zitieren Sie die Leute immer so sauber? Soll ich mal die anderen forschen Behauptungen auf Ihrer Website ebenso prüfen?
Übrigens:
Was ist
a) mit unserem Versuch? und
b) mit dem Namen der Studie, den Sie mir noch übermitteln wollten. Wir warten hier alle wie auf Kohlen – und würden gerne Klarheit gewinnen!
Sonntag, 20 Juli, 2008 um 19:29
Staexupery
Da sind sich ja hier alle einig. Schön eigentlich. So was scheint auch ungeheuer zusammenzuschweißen.
K.
Sonntag, 20 Juli, 2008 um 19:30
Staexupery
Und wieviel Zeit man zu haben scheint…
Auch schön so – irgendwie…
K.
Sonntag, 20 Juli, 2008 um 19:35
alexis von croy
endlich mal wieder ein Beitrag mit Substanz!
Sonntag, 20 Juli, 2008 um 20:38
alexis von croy
@Herr Gräber
Herr Professor Abel „von Deutschen Krebsforschungszentrum“ (wie Sie fälschlicherweise behaupteten), hat mir heute, Sonntag-Abend _sofort_ auf meine e-Mail geantwortet:
Antwort von Professor Abel:
„Anfang der neunziger Jahre habe ich ein Buch zur Chemotherapie fortgeschrittener Karzinome veröffentlich (2. Auflage: 1995), das aufgrund der damals existierenden Studien (namentlich der randomisierten Studien) in der Tat für die meisten Krebslokalisationen zu einem recht ernüchternden Ergebnis gelangt ist.
Eine Reihe von deutlichen Vorbehalten sind aber angebracht:
1. Die Schrift betraf nur epitheliale Tumoren, und das negative Urteil bezog sich auch dort nicht auf alle Lokalisiationen.
2. Es ging um fortgeschrittene Tumoren, also i.d.R. um metastasierte Krebse.
3. Die Befunde sind heute, 14 Jahre nach meiner letzten Beschäftigung mit der Literatur, definitiv veraltet. Ich habe die Literatur seither nicht mehr im Detail verfolgt, aber mein Eindruck ist, dass die Therapie auch bei fortgeschrittenen Krebsstadien in den letzten Jahren Fortschritte gemacht hat. Es gibt buchstäblich tausende von Studien zu dieser Frage, und es wäre heute nicht einfach, sich erneut einen Überblick über das gesamte relevante Studienmaterial zu verschaffen.
Ich freue mich keineswegs darüber, wenn ich heute noch mit Äußerungen zitiert werde, die nicht nur verkürzt sind, sondern auch vor allem veraltet; aber dagegen ist man als Autor leider ziemlich machtlos.
Mit freundlichen Grüßen
U. Abel
Vielleicht fragt sich ja jemand, warum ich diesen Aufwand betreibe… Ok: Ich wollte einfach mal nur an einem EINZIGEN Beispiel einer Behauotung auf der Website eines Homöopathe prüfen, wie seriös die dort aufgestellen Behauptungen sind. Mich hat interessiert, ob dort evt. MEINUNGSMACHE mit unlauteren Mitteln betrieben wird.
Das Ergebnis:
Wahr ist, dass der Professor sich Anfang der 90er Jahre negativ zur Chemotherapie mit den o.g, Einschränkungen geäußert hat. Herr Gräber unterschlägt aber (und per Google ließen sich die relativierenden Erklärungen von Herrn Abel innerhalb von 45 Sekunden finden!), dass der Professor ganz bestimmte, stark eingegrenze Sachverhalte meinte – und zusätzlich von diesen Ansichten inzwischen teilweise bis weitgehend abgerückt ist. Warum erwähnt Herr Gräber das nicht??
Die Frage ist nun:
Warum zitiert ein Homöopath einen Wissenschaftler falsch und legt ihm (mit 18 Jahren Verzögerung) Ansichten in den Mund, die in dieser Form nie hatte und die er außerdem in der Zwischenzeit x-mal erklärt, differenziert und auch relativiert hat.
Meine Antwort:
Der Homöopath will seine Leserschaft auf der Website manipulieren und in seinem Sinne beeinflußen.
Euere Meinung?
Sonntag, 20 Juli, 2008 um 20:53
alexis von croy
Hier noch einmal der Link zum Original:
http://renegraeber.de/blog/aberglaube-in-der-medizin/#comment-4
Die anderen Behauptungen auf der Website habe ich noch in Arbeit (muss aber morgen uinterbrechen, weil ich mal wieder etwas „richtiges“arbeiten muss).
Würde mich aber _nicht_wundern, wenn der peinliche Blog zwischenzeitlich einfach verschwände… Ich jedenfalls ahbe mir schon mal ein .PDF von der kompletten Seite gemacht 🙂
Sonntag, 20 Juli, 2008 um 21:18
wolfgang
es wird schon schwieriger vernünftige Antworten von Homöopathenseite zu formulieren, sofern dies überhaupt möglich ist.
Da gibts also ärztliche HomöopathInnen, die sagen die Tetanus Impfung kann nicht wirksam sein,oder Bakterien, Viren und Pilze würden sich bei Bedarf ineinander umwandeln (siehe kritisch gedacht „PISA Schock in der Arztpraxis), dann gibts welche die sagen Homöopathie hilft gegen alle (!) Krankheiten, sicher rasch und nebenwirkungsfrei, hier kommt ein Heilpraktiker daher und verzapft eine uralte Tatsache, dass fortgechrittene d.h. metastasierte solide Tumore kaum schulmedizinische Heilungschancen haben (ist bei 10kg Tumormasse auch nicht zu erwarten), dass Leukämie kein wirklicher Krebs sei (wie bitte?) und ähnlichen Unsinn.
Wie soll man denn eigentlich in diesem Irrgarten unredlichen homöopathischen Unsinns nur ein Argument sauber widerlegen, wenn die größten Widersprüch in der Homöpahie selbst sitzen?
Da wird entschlackt (Gräber macht das ja auch) ohne dass nur irgendeine Einigkeit drin besteht, was denn das nun eigentlich sein soll, da werden Darmeinläufe und Fussbäder gemacht und behauptet damit könne natürlich mit zusätzlichen Globuli Tollwut (!) sogar geheiltwerden – kurz gesagt ein gefährlicher Schwachsinn reiht sich an den anderen. Und letzlich wird alles ausgeleitet- spätestens dann ist Ruhe und Patient um ein paar 100 € ärmer.
Irgendwie sind Homöopathen geistige hirngewaschene Nackerpatzerln.
Montag, 21 Juli, 2008 um 11:37
Olive
Er kommt nicht mehr, leider, wäre interessant gewesen!
Allerdings geht er überhaupt nicht auf die Beiträge ein. Sein Vokabular beeindruckt mich, er führt sogar Herrn Popper an.
Und Aussagen wie diese:
„b) einige Gegner der Homöopathie sehr gut in der Lage sind, Dinge so überzeugend darzustellen, dass dies sehr überzeugend wirkt.“
kann man viel eher auf die HP’s selber anwenden.
Oder so:
„a) keiner bereit ist, von seiner Meinung “abzuweichen”“
Wieso sollte jemand von der Meinung abweichen, dass 2 und 2 vier sind?
Montag, 21 Juli, 2008 um 12:55
Dr. E. Berndt
Grete de Francesco hat in ihrem Buch „Die Macht des Scharlatan“ aus dem Jahre 1936 die Beziehungen und Umstände an typischen historischen Beispielen von berühmten Scharlatanen echt zeitlos herausgearbeitet.
So führt sie an Hand von historischen Belegen aus, dass schon immer die „Gelehrten“ ihre Mühe mit dem Geschwafel der Scharlatane hatten und dieses kritisierten. Aber die Kritik der Gelehrten an den unwissenschaftlichen und endlosen Ausführungen der Scharlatane stößt ins Leere, denn es ist gerade das, was den Erfolg der Scharlatane ausmacht. Scharlatane sind hervoragende Meschenkenner und Meister im Gängeln ihrer Anhängerschaft und es ist das, was ihr geneigtes Publikum glauben und hören will, und nichts anderes.
Schon vor hunderten von Jahren wurde festgestellt, dass eine Diskussion mit Scharlatanen ins Uferlose führt. Mit immer mächtigeren Argumenten werden die Ungereimtheiten zugedeckt.
Auch das Hinweisen auf Mißerfolge der etablierten Medizin zum Beweis der eigenen Methode hat Geschichte und ist nicht neu. Genau so wenig neu, wie das Versprechen von Wirkungen jenseits der vorhandenen realen Möglichkeiten und Chancen.
Da Scharlatane ihre Existenz mehr auf Versprechen gründen, ist der Inhalt zweitrangig. Erstrangig ist der Auftritt, der Anschein der Ruf. Davon lebt die Scharlatanerie und nichts wird daher mehr gefürchet als Spott und Lustigmachen. In dem Augenblick wo die Venezianer Spottlieder auf Bragadino, einem goldmachenden Scharlatan, zu singen begannen verließ er die Stadt.
Montag, 21 Juli, 2008 um 12:59
Wolfgang
man kann es auch anders ausdrücken. Die Diskussion mit Scharlatanen/Fundamentalisten kann daneben gehen, weil zuerst begibst du dich auf ihr Niveau hinunter und dann schlagen sie dich mit ihrer Erfahrung.
Also immer aufpassen.
Montag, 21 Juli, 2008 um 13:17
alexis von croy
hab‘ ich auch einen aus der Stadt hinaus gesungen?
Montag, 21 Juli, 2008 um 13:24
buchstaeblich
Spottlieder singen? Ähm, naja, so ähnlich mache ich das auch. 😉
Montag, 21 Juli, 2008 um 13:50
alexis von croy
@Doc Berndt
eben erst habe ich Ihren Brief an Frau Hebestreit in dem anderen Blog gelesen! Das ist das beste, was ich zu diesem Thema bisher gelesen habe. Haben Sie darauf je eine Antwort bekommen?
Was mich noch interessieren würde. Wenn ich richtig verstanden habe, sind Sie Apotheker? Was für Konsequenzen hat ihr Haltung zur H. für Ihr Geschäft bzw. in Ihrem gesellschaftlichen Umfeld, Ärzte, etc.?
Montag, 21 Juli, 2008 um 19:05
Dr. E. Berndt
@ Alexis
Sie haben richtig verstanden, es ist nicht einfach. Egal ob im Beruf oder privat; mit dieser Einstellung stehen sie sehr am Rande.
Montag, 21 Juli, 2008 um 19:25
alexis von croy
@Doc E.Berndt
ist das nicht ein Witz? Jemand, der rational denkt und handelt – nach den Grundsätzen dieses Berufs, der Ethik und der Moral – steht „am Rande“?
Privat stehe ich ja in meiner Umgebung auch eher als „intolerant“ (meine Definition von Toleranz ist allerfings eine ganz andere) da – aber wenn ich das auch noch beruflich aushalten müsste …
@Herr Gräber
überlegen Sie noch, was ich bei unserem Versuch nehmen soll? Oder haben Sie sich potenziert? (verdünnisiert)??
Montag, 21 Juli, 2008 um 19:59
buchstaeblich
alexis von croy,
wahrscheinlich geniert Herr Gräber sich, ohne Kleider vor der Öffentlichkeit zu stehen.
😉
Dienstag, 22 Juli, 2008 um 7:29
alexis von croy
na ja, die Öffentlichkeit“ sind wir ja vielleicht nicht … aber in die Richtung könnte es schon gehen …
Unten sehe ich, dass diese Seite über 58.000 Hits bekommen hat. Es ist wohl schon so, dass das Thema die Leute interessiert, auch wenn sie nicht selbst mitdiskutieren wollen …
Ich glaube aber, dass wir uns jetzt hier ein wenig totdiskutiert habe. Mehr als die Argumente in diesen über 250 Beiträgen kann man einfach nicht zum Unsinn Homöopathie sagen … alles was folgt, wird Wiederholung sein.
Es ist aber bezeichnend, dass Herr Gräber bis jetzt weder mit dem Namen der Studie heraus rückte, die die Wirksamkeit h. Mittel beweist, noch auf mein Angebot geantwortet hat – das durchaus ernst gemeint war. Vielleicht hat er davor Angst, dass ich daraus etwas medienwirksames mache, und genau das war auch meine Absicht!
Man kann wohl schlecht verlangen, dass er hier seine Existenzgrundlage für die Wahrheit opfert… wer weiß, vielleicht hat er ja Frau und Kinder, oder muss sein Haus noch abbezahlen (ich übrigens auch!)… Es gibt nur wenige Menschen, die es schaffen, von einem Irrweg abzuweichen wenn sie bereits so tief verstrickt sind. Zu Ihnen gehört Prof. Edzard Ernst …
Dienstag, 22 Juli, 2008 um 11:02
Dr E. Berndt
Man kann den Faden schon noch aufnehmen.
Man könnte eine Reihe von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen anführen, die von der H. ignoriert werden, die aber allgemein anerkannt sind. So anerkannt, dass sie quasi nicht nur die Qualität einer unbestreitbaren Tatsache aufweisen, sondern auch noch breiteste Anwendung finden und immer noch die unverzichtbare Grundlage jeder Forschung in der Biologie sind.
Dienstag, 22 Juli, 2008 um 11:11
alexis von croy
Bitte!
Dienstag, 22 Juli, 2008 um 13:37
alexis von croy
Wie „ernst“ die Homöopathie offenbar selbst von den Behörden genommen wird, die Arzneimittel zulassen, kann man gut an folgender Tatsache sehen:
Homöopathika bis zur Potenzierung D3 dürfen nur in Apotheken verkauft werden und müssen wie andere Arzneimittel Wirkung und Nebenwirkung belegen. Könnte ja was drin sein …
Bei H. ab D4 hingegen ist das nicht mehr vorgeschrieben. Hier reicht es aus wenn der Hersteller selbst bescheinigt, dass das Mittel „nach den homöopathischen Vorschriften hergestellt wurde“.
Allein diese Tatsache spricht m.E. schon Bände. Es scheint mir, als ob der Gesetzgeber zwar dem Drängen der Hom.-Szene nach Anerkennung nachgeben wollte – aber bei den Potenzierungen, in denen doch noch Reste der Urtinktur zu finden sein könnten, auf Nummer Sicher gehen wollte. Arsen D3 – das wollte man dann doch nicht verantworten. D60? Kein Problem! Gefährliche C200-Mittel? Sind dem Gesetzgeber völlig egal.
Warum wohl?
Meine Schlußfolgerung: Die Gesundheitsbehörden denken sich, dass es jedem freigestellt sein sollte, Zucker oder Wasser in jeder beliebigen Potenzierung und zu jedem abverlangten Preis zu sich zu nehmen.
ERNST genommen werden sieht aber anders aus!
Dienstag, 22 Juli, 2008 um 13:39
Dr E. Berndt
Dies stets undefinierten Begriffe (Bio)Information und Schwingung erfreuen sich in der Homöopathie und vielen anderen alternativen und esoterischen Gesundheitspraktiken inflationärer Beliebtheit. Sie sind die unerlässlichen Nothelfer, um das Unerklärliche plausibel zu machen und bedürfen daher einer näheren Betrachtung.
Es wird immer angenommen, dass auf derartigen Phänomenen die Wirkung der Homöopathika beruht, die dann auch noch verstärkt, potenziert, gespeichert und, von wem auch immer, empfangen und sonst noch alles werden. Es kümmert niemand, dass hier und auch sehr häufig anderswo grundsätzlich ein Denkfehler vorliegt. Es wird einer Substanz „S“ die Wirkung „W“ zugeordnet und in Folge dann die Substanz „S“ der Wirkung „W“ gleichgesetzt, also angenommen, dass die Wirkung oder die Giftigkeit eine eigene „substanzielle“ Eigenschaft ist. Dies ist der Anfang einer Reihe von nachfolgenden Irrtümern, denn die Wirkung von Arzneimitteln, Hormonen etc. oder Giftigkeit von Pflanzeninhaltsstoffen oder Chemikalien ist keine Eigenschaft per se, sondern resultiert aus Reaktion mit entsprechend empfindlichen Strukturen im Organismus. Welche Wirkung auch immer auftritt, sie ist eine Wechselwirkung zwischen zwei Reaktionspartnern.
Das Atropin der Tollkirsche und das Muscarin des Fliegenpilzes sind bekannte Pflanzengifte mit Wirkung auf das Nervensystem. Die einzelnen Moleküle dieser Gifte haben eine Masse, sind aus verschiedenen Atomen zusammengesetzt, haben eine bestimmte elektrische Ladung, eine räumliche Gestalt und so weiter. Alle diese einzelnen Merkmale beschreiben zusammen die chemisch-physikalischen Eigenschaften von Atomen, Molekülen und natürlich auch von Giften und Wirkstoffen. Gelangt nun einer dieser (Gift)Stoffe in einen entsprechenden Organismus und an die Stellen des Nervensystem, wo sich passende Reaktionspartner befinden, die Rezeptoren, das sind entsprechende Strukturen mit wieder ganz bestimmten passenden chemisch-physikalischen Eigenschaften, so kommt es zur Reaktion zwischen dem z. B. einem Reaktionspartner Atropin, mit den zur Wechselwirkung befähigten andern Reaktionspartner, dem so genannten Rezeptor. Die dann eintretende Wirkung ist das Resultat einer chemisch physikalischen Reaktion dieser beiden Reaktionspartner und keine Folge irgendwelcher gespeicherten und ausgesendeten (Bio)Information, Schwingungen und ähnlicher Vorstellungen mehr. Fehlt einer dieser Reaktionspartner gibt es keine Wirkung. Atropin und Muscarin haben eine strukturelle Ähnlichkeit mit dem physiologischen Überträgerstoff Acetylcholin, und reagieren gleich diesem mit den Rezeptoren, die für Acetylcholin empfindlich sind. Die Wirkung von Atropin, Muscarin und Acetylcholin ist eine Wechselwirkung. Die Aufklärung der Wirkungsweise von Muscarin und Atropin ist untrennbar mit der Erforschung und unserem Wissen über das Nervensystem verbunden.
Die naturwissenschaftliche Grundlage dieses Vorganges ist das Massenwirkungsgesetz. Es wurde 1867 von Carlo Maximilian Guldberg und Peter Waage für die Beschreibung und Berechnung von chemischen Reaktionen formuliert und ist eben nicht nur im „Chemielaboratorium“ sondern überall und immer gültig. Neu an dieser Betrachtung war, dass Guldberg und Waage eine chemische Reaktion grundsätzlich als einen umkehrbaren Vorgang betrachteten. Sie beschreiben mit ihrer Formel das chemische Gleichgewicht, das jeder Reaktion zu Grunde liegt.
Es war z.B. Otto Loewi, der zuletzt in Graz lehrte, bevor er von den Nationalsozialisten vertrieben wurde, der experimentell diese Theorie am schlagenden Froschherz bewies. Er erhielt dafür zusammen mit Sir Henry Hallett Dale 1936 den Nobelpreis für die Entdeckung der chemischen Übertragung der Nervenimpulse. Sie und noch eine ganze Reihe weiterer Nobelpreisträger arbeiteten mit der Rezeptortheorie und bestätigten ihre Gültigkeit. Es versteht sich von selbst, dass diese Theorie bis heute immer wieder aufs Neue bestätigt wurde und mit allen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen vollkommen übereinstimmt. So ist die Rezeptortheorie unerlässlich für die gezielte Verbesserung von und für die Suche nach neuen Arzneistoffen. Es ist schlichtweg unmöglich wissenschaftlich medizinisch zu Forschen, Krankheiten zu erklären, oder z.B. die Vorgänge in der Immunologie, Rheumatologie usw. ohne diese Theorie zu beschreiben Diese Theorie zählt zu den erfolgreichsten Theorien. Sie ist wie auch das Massenwirkungsgesetz ein Faktum, ohne dem einfach nicht erklärt werden kann, wie Leben funktioniert. Aber nicht nur diese Theorie mit allen daraus resultierenden Erkenntnissen hat die Homöopathie irgendwie beeinflusst, sondern die ganze Fülle neueren medizinischen, biologischen und naturwissenschaftlichen Wissens der letzten Jahrhunderte wird glattweg ignoriert.
Dienstag, 22 Juli, 2008 um 13:40
alexis von croy
(Ein Statement, Herr Gräber?)
Dienstag, 22 Juli, 2008 um 22:08
wolfgang
Da würde evtl ein Homöopath sagen was interressiert mich das Massenwirkungsgesetz, das mag es geben (weil noch niedavon gehört), aber die HP arbeitet ja ohne Massen C200 wo ist da nur irdend eine Masse- und da haben sie ja recht. Da ist keine Masse mehr.
Ich glaube da steckt was anderes dahnter. Es geht uns so gut. Keine Poliokrüppel mehr auf der Strasse, keine kennt mehr ein Kind mit (zBMasern) Enzephalitis, alos ist der Respekt vor Krankheiten verschwunden, und Schmerzen Schwellung Rötung z.B. bei Impfungen ist ein Kardinalproblem.
Und auf einmal ist Masern gut für die Entwicklung (warum eigentlich immer Masern? bei Tollwut gibts viel schneller mehr Karma Points?)
Uns gehts zu gut!
Dienstag, 22 Juli, 2008 um 22:32
buchstaeblich
Oh, die Masernsache!
Ich wäre als Kind fast an den Masern gestorben. Es waren keine Kügelchen, die gemacht haben, dass ich immer noch atme!
Aber immer, wenn ich diese Impfverweigerer sehe, schießt mein Blutdruck an die Decke. Gibt es Kügelchen gegen Impfverweigerung?
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 8:30
Wolfgang
Nein es gibt keine Kügelchen GEGEN Impfverweigerung. Aber bei Impfverweigerung gibts häufig Kügelchen, Kügelchen FÜR Impfverweigerer- ein gängiges Muster.
Aber hier im science blog gibts ein blog Lob der Krankheit von Bert Ehgartner. Der schreibt in seinem gleichnamigen Buch, dass Masern bei guter Pflege harmlos sei. Es muss daher deinen Eltern bei deiner Pflege was schiefgelaufen sein. 225.000 maserntote Kinder derzeit global pro Jahr – alles Pflegefehler?
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 8:43
alexis von croy
… das ist für mich der pure Zynismus…“bei guter Pflege“. Welche Eltern pflegen denn ihre Kinder nicht? Das ist doch nur das Alibi für die Fälle, wo’s schief geht…“tja, bei guter Pflege hätte ihr Kind sicher überlebt ….“
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 8:53
alexis von croy
Über einige Aspekte von B. Ehgartners Buch könnte man ja reden … aber wenn es losgeht mit „Kinder werden zu viel geimpft“… da kreig‘ ich richtig einen dicken Hals …
Was viele dieser Leute geschickt ausnutzen ist, dass es NIE eine richtig kontrollierte, doppelblinde etc. Studie zu diesen Themen geben wird … Also kann man natürlich in Ruhe spekulieren und Behauotungen aufstellen, die eigentlich niemand widerlegen kann. Sonst könnte man ja einfach mal schauen, wie viele von 10,000 Maserkindern diese ohen Schäden überstehen … (ob die Autoren Ihre Kinder dafür zur Verfügung stellen?)
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 11:34
Wolfgang
Das ist ein Kommentar von Bert Ehgartner, den er vor längerer Zeit im Gästebuch der Impfgegnervereinigung AEGIS (Proponenten alles Homöopathieanhänger und auch berufliche Homöopathen) hinterlassen hat, inzwischen findet man aber auch Titelgeschichten von ihm im Profil mit dem Titel „Wundermittel Impfungen“. Ehgartner hatte damals auf einer Impfgegnerveranstaltung einen „verwirrenden“ Vortrag gehalten.
Aus dem Gästebuch der Impfgegnervereinigung http://www.aegis.at Eintrag von Bert Ehgartner (www.surfmed.at, Wien, Nov 10:22:03, 5)
@Hannes Schade, dass Du meinen Vortrag als kontraproduktiv empfungen hast, weil ich das Publikum „verwirrt“ zurückließ. Aber im Leben ist leider nicht alles nur schwarz oder nur weiß. Ich wiederhole nochmal meine Argumentation zur Masern: Masern heute hat mit der Krankheit Masern vor 20 Jahren fast nichts mehr gemeinsam. Durch die Impfkampagnen tritt Masern heute vermehrt in Altersgruppen auf, wo die Komplikationsrate wesentlich erhöht ist: Bei Kindern unter 12 Monaten (weil geimpfte Mütter ihren Babys weniger Schutz weitergeben), sowie bei Jugendlichen und Erwachsenen. Damit hat die Masernimpfung aus einer – bei guter Pflege – harmlosen Kinderkrankheit eine komplikationsreiche Krankheit gemacht. Anstatt zur Reifung des kindlichen Immunsystem und zur psychischen Entwicklung im Vorschulalter beizutragen, verläuft die Masern in folge der Impfung abgeschwächt, hat kaum einen positiven Effekt auf das Immunsystem und birgt das Risiko chronischer Darmentzündungen, sowie die Auslösung schwerer Autoimmunerkrankungen (z.B: Autismus). Dazu hat eine Studie der Universität Helsinki ergeben, dass die Maserinimpfung ihren eigentlichen Zweck, nämlich die Verminderung schwerer Hirnentzündungen bei Kindern – völlig verfehlt hat. Es gibt zwar – nach der Ausrottung der Masern im „Superimpfland“ Finnland – heute keine Masern-Enzephalitiden mehr, die Gesamtzahl der kindlichen Gehirnentzündungen ist hingegen völlig gleich geblieben. Die Masernviren wurden einfach durch andere Bazillen ersetzt. Im Großen und Ganzen war die Masernimpfung also ein schwerer Fehler, ein völliger Fehlschlag der Gesundheitspolitik. Eine Attacke auf die Gesundheit der Kinder, die auch jene in Geiselhaft nimmt, die Gegner der Impfung sind. Und hier komme ich zum Punkt: Durch die Störung der Infektionsabläufe kommt es wesentlich seltener als früher zu Masernwellen. Dass es den Amis und ihren Helfern gelingt, die Masern wirklich weltweit auszurotten, glaube ich persönlich nicht. Die nächste Masern-Epidemie kommt sicher. Und Masern im Erwachsenenalter sind tatsächlich eine schwere Krankheit. Ich persönlich weiß noch nicht, ob ich meine Kinder (5 Jahre und 10 Jahre) ab einem gewissen Alter (z.B. ab 16) impfen lasse. Dann sind sie aber jedenfalls selbst schon in der Lage, für sich selbst zu entscheiden, ob sie das Risiko der Impfung oder das Risiko einer Masernerkrankung tragen. Da die Masernimpfung – im Gegensatz zu den meisten anderen Impfungen – wesentlich weniger problematische Inhaltsstoffe hat und meine Kinder bereits ein entwickeltes ausgereiftes Immunsystem besitzen, ist das Risiko schwerer Impf-Nebenwirkungen nahe null. Dass uns die Impfpolitiker überhaupt in eine so unangenehme Situation gebracht haben, empfinde ich trotzdem als staatlich organisierte Körperverletzung (auch wenn die Absicht dahinter eigentlich ursprünlich eine gute war. Aber gut gemeint ist häufig das Gegenteil von gut.). Ich hoffe, ich habe durch diese Ergänzungen meinen Standpunkt verständlicher gemacht.
Bert Ehgartner ist Medizinjournalist in Österreich, ehemals Chefredakteur des Gesundheitsportals http://www.surfmed.at Quelle des Zitats: http://www.aegis.at aufgerufen am 9.6.2006
Die Fakten schauen zwar diametral anders aus, aber wir haben ja Meinungsfreiheit, und ethische Mindeststandards gelten offenbar nicht für alle Journalisten
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 11:44
alexis von croy
Kennst Du diese Studie der „Universität von Helsinki? Und: Was ist denn dran an diesem Text?
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 13:22
Wolfgang
Ja das ist ein Paper von Frau Koskiniemi et al Eur j of Pediatrics 1997.
Da hat sie in einer prospektiven Arbeit über 2 jahre die Inzidenz der Gehirnentzündungen untersucht und festgestellt, dass sich das Spektrum der Erreger gewandelt hat, dass die Inzidenz aber offenbar gleichgeblieben ist, wohl wegen gehäuftem Auftreten neuer und alter Erreger.
Und diese Arbeit wird schon seit Jahren durchs Impfgegnerdorf getrieben.
Nur ist klar dass zum Studienzeitpunkt 1993-94 es in Finnland im Gegensatz zu uns keine Masernenzephalitiden mehr gab- weil Masern durch Impfung eliminiert.
Dieselbe Autorin hatt aber in einer älteren Arbeit (die von Impfgegnern aber nicht zitiert wird) gefunden, dass die Häufigkeit von Enzephalitiden durch die Masernimpfung um ca 30% zurückgegangen ist.
Zusätzlich kommt natürlich ein verfeinertes diagnostisches Werkzeug (PCR, Magnetresonanz etc) dazu, so dass heute die schwierige Diagnose Enzephalitis leichter gestellt werden kann.
Und der Sager, dass die Masernviren einfach durch andere Erreger ersetzt worden sind ist zwar ein beliebtes Argument in Impfgegnerkreisen, ist aber fachlich nicht nachvollziehbar.
Etliche Enzephalitiserreger treten halt tatsächlich häufiger auf in Finnland (zB FSME und HIV) – da wird aber nichts ersetzt, weil Masern weg sind. Von anderen Erregern ist bekannt, dass sie durchaus in der Häufigkeit über Jahrzehnte stark schwanken können- nach oben und unten.
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 13:35
rincewind
Ehgartner erzählt unglaublichen Unfug. Masernimpfung ab 16 ist völliger Unsinn, würden Kinder erst mit 16 dagegen geimpft, könnte man es gleich lassen, weil dann praktisch alle bereits Masern bekommen hätten. Mit der entsprechenden Todesrate von ca. 1:1000, von den Behinderten gar nicht zu reden. So argumentieren Impfgegner, die nach außen hin den Eindruck des neutralen“Abwägens“ hinterlassen wollen (Hirte ist ein ähnlicher Fall)
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 13:46
rincewind
@ Wolfgang:
„Ich glaube da steckt was anderes dahnter. Es geht uns so gut. “
Weiß nicht mehr, wer es sagte: „Das größte Problem der modernen Medizin ist ihr Erfolg.“
Unsere gesellschaftliche Vorstellung von Krankheit hat sich dadurch auf ein Level eingependelt, welches heute bereits geringe Befindlichkeitsstörungen als solche sieht. Und damit steht Scharlatanen aller Art die Tür weit offen, übliche Selbstheilung von harmlosen Dingen als ihren Erfolg darzustellen.
Es ist Schmarotzertum.
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 13:52
buchstaeblich
Äh, ich stehe heute wohl auf dem eigenen Schlauch.
Habe ich die Ausführungen weiter oben jetzt so zu verstehen, dass dieser Ehgartner glaubt, wenn jemand „reif“ für eine Gehirnentzündung sei (wieso auch immer), der Körper sich schon eine besorgen wird, und wenn er wegen der Impfung keine Masern kriegen kann, dann nimmt er einen anderen Erreger?
Ich glaube, mein Gehirn bekommt soeben eine Allergie. 😉
Ach ja: Ich war übrigens schon 7, als ich dank meiner Masern das nächste Lebensjahr nur knapp erreichte – soviel zu dem Thema, Masern seien bloß bei Kleinkindern schlimm.
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 14:07
Wolfgang
@buchstäblich
die überwiegende Zahl der Maserntodesfälle betrifft Kinder unter 5 Jahren, wobei das erste Lj am gefährlichsten ist. Ehgartner bezeichnet aber die Vorschulzeit unverständlicherweise als „ideales“ Infektionsalter für Masern.
Richtig ist, dass Jugendliche und ältere häufiger neurologische Komplikationen(Enzephalitis) erleiden, aber dafür kaum noch sterben.
Man hat also ohne Masernimpfung die Wahl zwischen früher tot oder später blöd- irgendwie ist beides keine gute Option.
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 14:11
Peter Urbanow
Hallo
Ist zwar schon lange her, aber der Gräber läßt mir keine Ruhe, also mußte ich ihm auf seinem Blog antworten. Ich möchte auch hier posten was ich dort geschrieben habe. Ich würde gerne wissen, ob da ein gedanklicher Fehler meinerseits vorliegt. Für mich wäre so etwas fatal, denn ich bin quasi Homöopathie verseucht (na ja meine Umgebung). In einer Diskussion kann man sich da keinen Fehler leisten, auch wenn ich manchmal mich der Alternativmedizin bediene um mich zu wehren. ALSO WENN ICH SIE NICHT ÜBERZEUGEN KANN, DANN VERWIRRE ICH SIE.
Mein Kommentar bezieht sich nicht nur auf das was da oben steht, sondern auch auf ein paar Punkte die ich in dem oben beschriebenen „Kritisch gedacht“ gefunden habe.
Punkt 1:
Sie schreiben da (so ungefähr) dass man der Homöopathie ihre Verdünnungen unterhalb der Existenz eines Teilchens nicht vorwerfen darf, da man bisher in der Physik noch nicht das kleinste Teilchen kennt. Ich möchte ja nicht persönlich werden und meine es nicht wirklich so, aber bei einer solchen Aussage stelle ich mir zwangsläufig nur eine Frage:
„Ist der Mann so dumm, oder stellt er sich nur so?“
Denn wenn man in der Schule nur etwas in Physik und Chemie aufgepasst hat, dann ist doch klar, dass DIES NICHTS mit einander zu tun hat. Ein klarer Versuch Äpfeln mit Birnen zu vergleichen, wie man bei uns sagt. Denn klarerweise ist der Träger der chemischen Information (=Medikament, Urtinktur, …) IMMER das Molekül, Atom oder noch schlimmer die richtige Mischung der beiden vorher genannten Einheiten. Sobald man also die Ebene der Atome verlässt, ist schon auf der Ebene der Kernbausteine Schluss mit lustig. Sprich die chemische Information ist weg, also auch keine Heilwirkung mehr. Sprich es ist unerheblich das Quarks noch kleiner sind als Protonen, oder ob es noch etwas Kleineres gibt.
Punkt 2:
In diesem Blog (ich glaube aber auch „drüben“) schreiben sie das die Medizin keine Geisteswissenschaft und keine Naturwissenschaft, sondern eine Erfahrungswissenschaft ist. Über den Punkt, dass auch Menschen Teil der Natur sind und alles was sich mit der Natur beschäftigt eine Naturwissenschaft im weiteren Sinn darstellen muss will ich jetzt nicht eingehen, da es trivial und hier nicht wesentlich ist.
Zuerst einmal würde ich sagen, dass dies logischer weise nicht stimmt. Derzeit kann man wahrscheinlich die Medizin in drei Teile trennen:
– Schulmedizin (Erfahrungsmedizin, Anwendung des gelernten quasi nach Kochrezept)
Hier ist sie also auf dem Niveau der Homöopathie, mit dem Unterschied das es ja noch die zwei folgenden Punkte gibt
– EBM (Evidenzbasierte Medizin), die ich als Erweiterung der Schulmedizin bezeichnen würde. Quasi die Erkenntnis das man jetzt nach einem Kochbuch arbeitet und versucht das beste Kochbuch zu nehmen und nicht einfach das übliche
– Medizinische Wissenschaft. Hier wird nicht mehr wirklich Medizinisch gearbeitet. Hier versucht man zu verstehen wie die Zellen arbeitet, Medikamente wirken, … Also hier wird das Fundament geschaffen, das ein einfacher Arzt sich überhaupt für eine Therapieform entscheiden kann
Na klar ist Medizin eine Erfahrungswissenschaft (so wie alle anderen Naturwissenschaften auch), im Gegensatz zu Homöopathie, das bestenfalls eine Erfahrungsmedizin ist (böse Leute würden sagen Glaubensmedizin). Doch was bedeutet das?
Das Attribut Wissenschaft ist der entscheidende Unterschied. Es heißt das die Menschen in diesem Fach (also in dem Fall Medizin) VERSUCHEN (mehr kann es natürlich nicht sein) über die eigenen Meinungen hinwegzukommen, wenn es Evidenz gibt, dass alles was man zu GLAUBEN meint nicht richtig ist. Sprich es gibt ein Regelwerk wann man sagt etwas ist richtig, wann falsch und wann etwas veraltet ist (was ja nicht immer heißt das es deshalb komplett falsch ist).
Kurz gesagt könnte man sagen das wichtigste ist das überwinden des EIGENEN VORURTEILS (=eigene Meinung) durch ERFAHRUNG und eine METHODIK, die das sicherstellen kann (na ja sagen wir ehrlicher halber so weit wie möglich machbar macht)
Genau da liegt nach meiner Erfahrung (ist jetzt natürlich keine wissenschaftlich haltbare Aussage mehr, einen Heilpraktiker ihres Colors darf das aber nicht stören) der Unterschied zwischen „Schulmedizin“ und Homöopathie. Homöopathie wendet Erfahrung und Methodik an, doch nur soweit, wie es das VORURTEIL erlaubt und nicht umgekehrt. Dann das Grundprinzip des Handelns eines Homöopathen ist das sie wirkt, alles andere wird dem unterworfen.
MfG Peter
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 14:15
rincewind
Nix Schlauch. Der glaubt das. Er kann es zwar oft verbergen, aber mit sowas verrät er sich dann doch immer als Esoteriker, der den anthroposophischen Spinnereien anhängt.
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 15:56
Prof. Edzard Ernst: “Homöopathika sind Placebos” at gwup | die skeptiker
[…] Aberglaube Homöopathie Kritisch Gedacht, 04.06.2008 […]
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 16:52
Leif Storm
Mein Vater ist ‚Schulmediziner‘. Mir und meinen Geschwistern gab er so lange ich mich erinnern kann grundsätzlich homöopathische Mittel – die prompt wirkten. Wenn das alles Placeboeffekt war, dann staune ich über die Möglichkeiten des Menschlichen Körpers, Fieber in Minuten verschwinden zu lassen, Kopfschmerzen zu lindern und Wundheilung – insbesondere die Heilung von Schnittwunden extrem zu beschleunigen. Ich selbst stehe der Homöopathie kritisch gegenüber. Aber mit Beleidigungen an die Adresse der Homöopathen erübrigt sich der Anspruch auf wissenschaftlichen Diskurs.
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 17:03
alexis von croy
@Leif
So einfach kann man es sich machen! Hier stehen fast 300 Einträge, mit vielen Argumenten – und wenn Sie sich die wissenschaftliche Litertaur ansehen, werden Sie festellen, dass das, was wir hier behaupten- tatsächlich so ist: Es gab in 250 Jahren H. noch nie den geringsten Beleg dafür, dass die H. wirkt.
Wenn Sie aber eine Studie kennen, die die H. belegt – da sind wir hier alle scharf drauf!
Solche unüberprüfbaren Anekdoten, wie Sie sie hier bringen, benutzen viele Homöopathen. Die Frage ist doch aber: Warum hat James Randi seine Millon Dollar noch, Edzard Ernst seine 10.000 Pfund (und ich meine 5000 Euro … )… Die einzige Bedingung für diesen Reichtum: ein NACHWEIS!
Ist das zuviel verlangt? Vielleicht wollen Sie das Geld ja einsacken? Dann könnten wir doch einen Versuch machen: Wir fügen Ihnen zwei Schnittwunden zu, eine links, eine rechts und behandeln sie einmal medizinisch und einmal homöopathisch .. dann schauen wir, welche Seite schneller heilt … 🙂 Ok, war nicht ernst gemeint 🙂
Übrigens, ein schöner Satz aus dem dem Buch von Simon Singh und Edzard Ernst: „Der Plural von Anekdoten ist NICHT Daten“
so long
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 18:37
Dr E. Berndt
@alle
1., Ich möchte nur feststellen, dass es keine chemischen oder sonstige Information gibt. Es gibt nur physikalisch-chemische Eigenschaften. Moleküle, Atome, Proteine etc. haben eben bestimmte Eigenschaften, die dazu führen, dass es eben zum Ablauf bestimmter Reaktionen mit anderen Reaktionspartnern, die wiederum bestimmte korrespondierende Eigenschaften haben müssen, kommt. Für Information ist da kein Platz; und es gibt keinen Informationsträger und keinen Informationsempfänger und schon gar keinen Geist der die viel gerühmten Information codiert. Wie schaut er den aus der Code der Bioinformation?
2., Ich möchte auch nochmals auf das Argument der „wissenschaftlichen Unfruchtbarkeit“ von alternativen und komplementären Ideen hinweisen. Alles, was wir heute über Leben, Gesundheit und Krankheit wissen und besser verstehen, und alles was wir heute über die Natur wissen, wurde ohne Mithilfe von A und K gefunden, erforscht und entdeckt. Es gibt keine keine medizinischen und oder naturwissenschaftlichen Erkenntnisse, die mit Hilfe von A und K gewonnen werden konnten. Vom Ende der Haupthaares bis zum Ende des Zehennagel ist der Beitrag gleich null.
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 19:15
alexis von croy
@Doc Berndt
so muss man das sehen. Es gibt NICHT einen Beitrag alternativer „Heilkünste“. Genau so wenig, wie die Astrologie zur Astromomie beigetragen hat.
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 20:14
rincewind
@ alexis von croy:
Das stimmt so nicht. Das war ganz lange Zeit miteinander verwoben, auch Newton hat alchimistische Experimente angestellt. Die Wissenschaft hat sich langsam daraus gebildet, Die Frage, was real ist, war lange Zeit keine zentrale.
So kann man z.B. für Hahnemann Verständnis haben aus der historischen Sicht. Es gab damals noch verrücktere Hypothesen.
Wofür man aber gar kein Verständnis mehr haben muss, sind Leute, die heute leben und dem alten Unfug anhängen. Mindestens 200 Jahre Entwicklung der Wissenschaft und der Wissenschaftstheorie mit nonchalanter Geste ignorieren und dabei noch die Frechheit haben, ihre Behauptungen als „wissenschaftlich“ zu deklarieren – das kann einem manchmal sprachlos machen.
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 20:33
wolfgang
ja das ist diese unglaubliche Präpotenz. Da haben beispielsweise 1000ende von wissenschaftlern vieler Disziplinen den Impfstoff gegen HPV Infektionen entwickelt,zu Beginn pure Biochemie, Tiermedizin , Präklinik, dann Klinik Phase 1,2,3 mehr als 25.000 Probanden haben teilgenommen. Eine HPV Infektion ist die notwendige Voraussetzung für ein Cervixkarzinom. Dann Impfstoff zugelassen. gestzliche Voraussetzung zur Zulassung Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeitmuss nachgewiesen sein.
Dann bekommt der Impfgegneraktivist Dr Johann Loibner (keinerlei wissenschaftliche Arbeit, aber er geht in steirischen Wäldern spazieren) seinen Platz in einer „Qualitätszeitung“ der Standard- und behauptet dort, Cervixkarzinome würden nicht von HP Viren verursacht, es sei ursächlich der ständig wechselnde Sexualpartner der Frau.Und dann schaut man auf seine HP findet unter links „Seiten die mir nahestehen“klickt drauf und flutsch landet man auf der HP von Opus Dei. Da kann man sich dann was dazu denken oder auch nicht.
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 20:35
wolfgang
Nachtrag: Loibner ist seit 20 Jahren in homöopathischer Privatpraxis tätig-weiter oben hab ich seine Behauptungen zitiert, dass Homöopathie alleKrankheiten heilt.
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 21:13
alexis von croy
@rincewind
da habe ich mich vielleicht mißverständlich ausgedrückt. Mir ist schon klar, dass die ersten Ansätze auch der Astromomie in der Astrologie lagen und sich die Wissenschaft daraus begann zu entwickeln. Nur: Seit wir die Wissenschaft haben, ist uns klar, dass die (Astrologie) nichts zum Verständnis der Natur beiträgt.
Natürlich – im Gegensatz zu den Leuten, die HEUTE Homöopathie wider bessere Erkenntniss betreiben, war Hahnemann wahrscheinlich ein Ehrenmann. Für seine Zeit kann manihn wohl sogar als Wissenschaftöer bezeichnen. Im Gegensatz zu seinen Jüngern hätte er wohl die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft anerkannt. Man muß sich immer wieder klar machen, dass zur Zeit Hahnemanns weder Bakterien noch Viren bekannt waren und die Medizin noch absolut in den Kinderschuhen steckte.
Allerdings habe ich auch mal gelesen, dass er nicht sonderlich tolerant gewesen sein soll, was seine Lehre angeht.
Kepler hat ja auch Unglaubliches zum Verständnis des Universums beigetragen, obowhl er noch davon ausging, dass etwa die Intelligenz der Planetenbewohner mit zunehmender Entfernung von der Sonne ansteigt.
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 21:18
alexis von croy
@Wolfgang
… war da ein Gedankensprung, den ich nicht verstehe? Was hat das wissenschaftliche Versagen dieses Imfgegner-Scharlatans mit seinen Spaziergängen „in steirischen Wäldern“ zu tun? Irgendwas kapier‘ ich da nicht :-))
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 21:49
wolfgang
@alexis,
na ja damit meine ich, dass Loibner seine Erkenntnisse aus steirischen Wäldern bezieht,er hat da mal ein Beispiel von Pilzen, die sich auf totem Material vermehre gebracht; ich geh ja dort auch gerne wandern (hab sogar eine Zweitwohnsitz mitten im Wald/Alm) aber ich beziehe Erholung von dort und nicht unbedingt neue Erkenntnisse die der Wissenschaft diametral entgegenstehen. War aber wohl was für Wahlsteirer:)))
Mittwoch, 23 Juli, 2008 um 21:53
Dr E. Berndt
Vielleicht umarmt Loibner im Steirischen Wald Steirische Bäume und wird so mit Steirischen Energien aufgeladen und so steirisch und so fort.
Themenwechsel.
Richtig ist, dass Hahnemann zur Zeit Hahnemanns mit seinen Theorien durchaus als wissenschaftlich tätig bzw. vorgehend angesehen werden kann. Wie auch immer. Ich danke für die richtige Differenzierung.
Donnerstag, 24 Juli, 2008 um 6:27
Dr E. Berndt
Was A und K fehlt, ist die Fähigkeit zur Korrektur bzw. zur Verbesserung und Erweiterung. Das ist natürlich logisch, denn ein abgeschlossenes und damit vollendetes, also fertiges, System kann weder weiterentwickelt werden, noch kann es zu neuen Erkenntnissen führen. Hingegen ist in klassischer Wissenschaft und natürlich in klassischer Medizin jeder Misserfolg, so tragisch dieser auch ist, gleichzeitig auch eine neue Erkenntnis. Die Frage nach dem Warum des Scheiterns, führt weiter. Und es gibt nichts, dass nicht verbessert werden könnte!
Donnerstag, 24 Juli, 2008 um 7:49
Wolfgang
Widerspruch, die Homöopathie kann nicht verbessert werden- die bleibt wie sie ist. Sie kann nur mit zusätzlichem nonsense der Homöopathieforschung gefüllt werden wie excrementum canium, verdünntes Wasser, Mondlichtglaubuli, Plutonium und Antimaterie. Ung gläubige Alternativos, die im naturwissenschaftlichen Schulunterricht nicht aufgepasst haben werden diesen verdünnten Kram gläubig schlucken und kräftig dafür zahlen.
Wie gläubig solche Menschen wirklich jeden Schmonzes akzeptieren auch komische „Ärzte“ zeigt ja grad der Fall Karazic.
Donnerstag, 24 Juli, 2008 um 9:44
buchstaeblich
Was mich als Unkundige ja ernsthaft beschäftigt:
Wo kauft so ein Kügelchenhersteller eigentlich Plutonium, Mondlicht und Antimatierie, um es/sie in seinen Mixturen hinfortzuverdünnen?
Donnerstag, 24 Juli, 2008 um 11:47
Wolfgang
Bei Plutonium hab ich schon mal bei der int Atomenergiekommission angefragt, aber keine Antwort bekommen, Mondlicht ist gratis, Tja und die Antimaterie die gibts nicht zumindest nicht in diesem Universum, also wird ers wohl in einem anderen Universum kaufen müssen. Homöopathen haben da offenbar einen anderen Zugang, so wirklich sind sie ja nicht von dieser Welt;)
Aber eine Mischung von Antimaterie und Plutonium, das würd mich schon interessieren, ob der Apotheker beim mischen mit verstrahlt.
Donnerstag, 24 Juli, 2008 um 11:48
alexis von croy
@buchstaeblich
Also Plutonium weiß ich auch nicht (im Iran?) – Mondlicht gibt’s umsonst 🙂
(es sind übrigens die Strahlen des Herbstmondes!)
Die Mondstrahlen sind ein richtig schönes Beispiel für die Absurdität! Selbst wenn man davon ausging, dass die Photonen des Lichts („Sonnenwind“) die Globuli aufladen könnten – ob das Licht nun vom Mond reflektiert hier ankommt oder ob man gleich SONNENLICHT nimmt, (es gibt ja auch Sonnelicht-Globuli) – das ist nun wirklich egal 🙂
Mondlicht-Globuli habe ich übrigens zum Spaß schon zum Kaffee-Süßen verwendet. Ich schreibe gerade ein (Raumfahrt-)Buch über den Mond – da fand ich das eine nette Idee … (geht mir nach diesem gefährlichen Selbstversuch übrigens noch immer gut, Herr Gräber!)
ANTIMATERIE allerdings… bei dieser Dreistigkeit (man könnte es auch Blödheit nennen) fehlen einem allerdings die Worte. Das man sowas Leuten andrehen kann, die auch nur 3 Klassen Grundschule haben, ist erstaunlich … Aber es geht wohl alles, wenn man frech genug ist.
Dieter Bohlens CDs werden ja auch seit Jahren in Geschäften in der MUSIKabteilung gehandelt (und nicht bei Katzenfutter) , warum sollen wir uns also über Antimaterie-Globuli wundern …
Das letzt, was ich gesehen habe, war die potenzierte „Beschichtung eines Spiegels“ …. und gemahlene Bohrspäne von Euro-Cent-Münzen … (no further comment)
Freitag, 25 Juli, 2008 um 9:25
alexis von croy
@alle
Wer könnte mir mal aus seiner Sicht die besten Argumente auflisten, die gegen folgendes Argument sprechen:
„Selbst wenn die Homöopathie nur aus reinem Glauben besteht und die Mittel völlig wirkungslos sind – warum sollte etwas dagegen haben, dass Leute einen Homöopathen besuchen, wenn es Ihnen danach besser geht?“
Genau an diesem Punkt endet nämlich immer jede Diskussion …
Freitag, 25 Juli, 2008 um 9:41
Wolfgang
trotzdem ist es ethisch unakzeptabel unhaltbare Heilungsversprechen zu machen.
Und dann wäre mal aufzuschlüsseln, bei welchen Patienten keine Änderung des Gesundheitszustandes eintritt.
Und dann wäre das gegenzurechnen, mit den Fällen wo durch einen verzögerten Beginn einer wirksamen Therapie eine Verschlechterung des Zustandes stattgefunden hat.
Und zuletzt müssen wir die Leichen auch noch dazuzählen
Hier sind einige Fälle aufgezählt
http://www.impfinformationen.de/startseite/schicksale.html
zumindest die 2 SSPE Toten (eine seltene Masernkomplikation) sind einer Kinderärztin mit fatalem Hang zur Homöopathie anzulasten. Und solche Fälle sind nur die Spitze eines Eisberges.
Freitag, 25 Juli, 2008 um 9:50
rincewind
Placebo manipuliert in erster Linie die Wahrnehmung. Z.B. von Schmerz. Je ernsthafter die Erkrankung, desto wirkungsloser ist Placebo. Ein realer Krebs lässt sich dadurch nicht stören.
Die (vielleicht schwierigste) Disziplin der wissenschaftlichen Medizin ist die Diagnose. Harmlose und ernste Erkrankungen haben oft ähnliche Symptome. Das zu Unterscheiden, gelingt Homöopathen meist nicht, oder erst dann, wenn die Ernsthaftigkeit so offensichtlich ist, dass es eigentlich zu spät ist.
Weiter: Wer sich auf magische Denkgebäude einlässt, wird auch für andere obskure Dinge anfällig. Man „verschmutzt“ sein Denken.
Das Geld für den Homöopathen ist mit einem Besuch in einem sonnigen Biergarten meist wesentlich besser angelegt.
Freitag, 25 Juli, 2008 um 9:58
rincewind
@Wolfgang ergänzend: SSPE scheint gar nicht so selten zu sein. Kinder, die Masern innerhalb des ersten Lebensjahres bekommen, sollen ein Risiko von 1:5000 haben. Angesichts der absoluten Tödlichkeit ein völlig inakzeptables (da vermeidbares) Risiko.
Zudem ist SSPE m.W. nicht meldepflichtig und bricht erst ein paar Jahre später aus. Damit ist eine erheblichen Dunkelziffer zu vermuten.
Freitag, 25 Juli, 2008 um 10:08
alexis von croy
@ Wolfgang und Rincewind
… ich weiß, ich schweife ab – aber könnt ihr mir mal kurz erklären, was das Risiko für GEIMPFTE Kinder ist, wenn sie mit NICHT-GEIMPFTEN zusammen sind?
Warum etwa sind in den USA nichtgeimpfte Kinder vom Besuch staattlicher EInrichtungen ausgeschlossen? Sind denn die geimpftem Kinder nicht geschützt?
Was verstehe ich hier nicht?
Freitag, 25 Juli, 2008 um 10:09
Wolfgang
@ricewind
Ich kenne persönlich 2 Patienten mit SSPE, Einer ist bereits gestorben.
Ich würde die SSPE Häufigkeit bei Säuglingen noch höher einschätzen 1:3000.
Die Diagnose ist das schwierigste. man muss dran denken!!!
Nur ist das normale Todesrisiko an Masern zu sterben 1:1000- das sind die akut Maserntoten, die werden von ein paar Dienstschichten der Intensivmedizin gesehen- und werden schnell vergessen. SSPE Patienten sind viel einprägsamer, und werden von sehr vielen im Gesundheitsbereich Tätigen gesehen- da bleibt die Erinnerung hängen. Da können auch Filme gemacht werden etc pp.
Nur fachlich muss klar sein, dass der „normale“ akute Maserntod häufiger ist- dagegen und auch gegen SSPE schützt die MMR Impfung- zweimal bitte.
Und es ist eine Schande, dass wir in Österreich per 2.April dieses Jahres mehr Masernfälle hatten als in Gesamtamerika mit 903 Einwohnern im gesamten Jahr 2007 (n=167). Und die eifrigsten verblendeten Impfgegner sind ärztliche Homöopathen.
Freitag, 25 Juli, 2008 um 10:12
alexis von croy
@Wolfgang
sthet auf Deine Internetseite nicht, dass ärztliche Homöopathen weniger gefährlich sind als „pure“ H. ?
Freitag, 25 Juli, 2008 um 10:21
Wolfgang
@alexis
Das Risiko für 2x MMR geimpfte Kinder ist sehr klein, aber es gibt eine Menge Personen, die sind nur einmal geimpft (Schutzrate ca 95-97%).
Je nach Impfplan wird oft noch im 2.LJ die #1 MMR und im 7Lj erst #2 MMR gemacht.
Dann gibt es welche die haben ihre Immunität verloren durch Transplantation mit Immunsuppression, durch Chemotherapie und Bestrahlung etc – die sind besonders gefährdet.
Dann sind die nachwachsenden noch ungeimpften Säuglinge massiv gefährdet. Und wenn Eltern mit Säugling das Schulkind abholen geht das ganz schnell in die Hosen.
Dann gibts noch ne Menge Geimpfte in DE zB Jahrgänge geboren 1965-1976 die sind zum erheblichen Teil mit einem Maserntodimpfstoff geimpft worden (Quintovirelon), auch die haben ihren Schutz verloren und müßten nun alle 2x MMR erhalten.
Und dann wurde natürlich ein großer Masernausbruch in der HIV-pos Community ein Gemetzel anrichten. Das AIDS Problem wäre dann viel kleiner- aber wer will schon so eine Lösung?
Masernkranke sind halt viral spreader- die sollten generell nicht in die Öffentlichkeit. Zusätzlich dauerts bis die Diagnose steht, es könnte ja auch ein Kind mit Röteln oder Parvovirusinfektion oder ähnliches sein.
Freitag, 25 Juli, 2008 um 10:26
alexis von croy
@wolfgang
… jetzt versteh’s sogar ich. Vor allem die Vorstellung, einen ungeimpften Säugling beim Abholen im Kindergarten anzustecken, ist echt beängstigend.
Allein DIESE Gefahr sollte ausreichend sein, um die Impfung gesetzlich vorzuschreiben. Was ist, wenn ein Säugling sich auf diese Weise ansteckt – ist das nicht vorsätzliche Körperverletzung?
Kann ich mich (geb. 1959) noch mal gegen Masern impfen lassen – und ist das sinnvoll?
Freitag, 25 Juli, 2008 um 10:50
rincewind
@Wolfgang:
„Je nach Impfplan wird oft noch im 2.LJ die #1 MMR und im 7Lj erst #2 MMR gemacht.“
Ist dieser Abstand nicht viel zu lange? Gibt es da eine sinnvolle Begründung?
Freitag, 25 Juli, 2008 um 10:52
rincewind
@alexis von croy:
„@ Wolfgang und Rincewind“
Wenn es um Impfen geht und Wolfgang der ist, den ich vermute, dann hör lieber auf den 😉
Freitag, 25 Juli, 2008 um 11:08
Wolfgang
@rincewind
die Finnen haben Masern aus Finland eliminiert #1 MMR im 2.Lj #2 bei Schuleintritt. Begründung: dann kriegt man alle die man bei #1 nicht erwischt hat. Ist bei einer hohen Durchimpfungsrate argumentierbar, bei grenzwertiger Durchimpfungsrate 80-92% sind von den 1xGeimpften halt 3-5 % nicht erfolgreich geimpft- und da macht es sinn 2x MMR im 2.Lj.
Freitag, 25 Juli, 2008 um 11:11
Wolfgang
@alexis,
für 1959 geborene ist anzunehmen, dass du immun bist. Eine zusätzliche MMR Impfung ist aber nicht schädlich (bis auf die Injektion) für immune, für nicht Immune bringts sie natürlich was.
Freitag, 25 Juli, 2008 um 12:55
Dr. E. Berndt
http://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/klagenfurt/1408403/index.do
Ganz unten steht die Quintessenz: es geht ums Geld!!!
23.07.2008 20:36
„Den Mensch als Ganzes sehen“
Alternative Behandlungen und Schulmedizin unter einem Dach im LKH.
Alternative medizinische Behandlungen werden immer begehrter. Naturheilverfahren, Akupunktur, Homöopathie und Reiki sind längst keine Exoten mehr. Das Angebot ist jedoch ebenso vielfältig wie unterschiedlich. Eine Übersicht und Garantie für qualifizierte Anbieter auf diesem Gebiet möchte das Komplementär-Medizinische Zentrum am Gelände des Landeskrankenhauses Klagenfurt bieten.
„Uns geht es um eine sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin“, sagt Koordinator Erfried Pichler. Mit der Kombination schulmedizinischer und alternativer Behandlungsmethoden hat man im LKH Klagenfurt bereits gute Erfolge erzielen können. Pichler selbst hat auf der Kinderonkologie mit Homöopathie viel erreicht. Es wurden aber auch konkrete Studien in Klagenfurt durchgeführt. So wirkt sich die Prana-Methode, wie eine Studie der Schmerzambulanz belegte, schmerzlindernd aus. „Viele Menschen waren auch weitaus weniger depressiv“, sagt Rudolf Likar, Leiter der Schmerzambulanz. Solche Erfolge haben schlussendlich auch dazu beigetragen, dass das Komplementär-Medizinische Zentrum überhaupt realisiert werden konnte. „Der Widerstand war groß“, sagt Pichler. Krankenkassen, Arzt-Kollegen, ja sogar die Politik waren äußerst skeptisch. Doch der Kampf habe sich ausgezahlt.
Das Komplementär-Medizinische Zentrum ist im Chirurgie-Gebäude des LKH Klagenfurt untergebracht. Das Angebot umfasst derzeit 23 renommierte und durch ein Gremium geprüfte Experten. „Wir legen auf höchsten medizinischen Standard Wert“, betont Pichler. „Im Sinne der Integrativen Medizin können die Therapiemöglichkeiten der Komplementärmedizin mit der Schulmedizin hervorragend kombiniert werden.“
Die Behandlungen müssen die Patienten aber selbst bezahlen.
CLAUDIA LUX
Freitag, 25 Juli, 2008 um 13:02
buchstaeblich
„Doch der Kampf habe sich ausgezahlt.“
Ja , ja …
Freitag, 25 Juli, 2008 um 13:17
alexis von croy
Dauert nicht mehr lang, dann wird bei Grippe wieder der Aderlaß eingeführt …
Freitag, 25 Juli, 2008 um 14:32
buchstaeblich
Was ich daran so schlimm finde:
Wenn Patienten zusätzlich zur korrekten Behandlung auch noch Eso-Zeugs bekommen, was werden sie sagen?
„Ich hatte schulmedizinisches Tralalin (hier darf jeder ein echtes Medikament seiner Wahl einsetzen) PLUS Homöodingxan, und es geht mir wieder gut!“.
Dann werden alle Tralalin-Patienten auch mit Homöodingxan ergänzen wollen, denn viel hilft viel und doppelt gemoppelt hält bekanntlich besser.
Der Stein im Teich schlägt lukrative Wellen, alle Achtung.
Freitag, 25 Juli, 2008 um 14:49
rincewind
Auf den Zug springen gerade viele Kliniken auf. Für den unbedarften Patienten ein fast undurchschaubares Vera..ungskonzept. Es ist zum Kotz … (sorry, aber so gehts mir, wenn ich sowas lese).
Dabei gäbe es soviel gute seriöse Möglichkeiten, in Kliniken mehr „ganzheitlich“ zu agieren. All diesen Möglichkeiten ist aber gemein, dass sie vom Patienten als „komplementär“ empfunden werden, also pekuniär gesehen lange nicht so interessant sind, wie wenn man das, wie buchstäblich sagte, so schön vermengen kann.
Freitag, 25 Juli, 2008 um 15:37
alexis von croy
also in diesem Zusammenhang darf man VERARSCHUNG doch aussprechen! Wir müssen hier nicht politically correct sein, oder?
Freitag, 25 Juli, 2008 um 15:41
klaus
Was ist blos los mit meinem Bundesland??? Wünschelrutenwuzzis… Bio-computer… Komplementär Medizin im LKH….
Wo soll das alles hinführen?
Freitag, 25 Juli, 2008 um 15:44
alexis von croy
(direkt ins 15. Jahrhundert?)
Freitag, 25 Juli, 2008 um 15:46
alexis von croy
Aber keine Sorge: Deutschland ist Euch dicht auf den Fersen!
Freitag, 25 Juli, 2008 um 15:56
klaus
Scharlatane haben wohl Hochkonjunktur
(wohl schlimmer als im Mittelalter)
Dienstag, 5 Mai, 2009 um 11:40
Albert Wilfert
Die sogenannte wissenschaftliche Medizin ist voll davon, genauso wie die Homöopathie. Der einzige Vorteil der Homöopathie ist, dass sie damit nicht wirklich dauerhaften Schaden anrichten können, ausser sie trinken Urtinktur.
Freitag, 25 Juli, 2008 um 16:58
Dr. E. Berndt
@Alexis
Ich bin an sich gegen ein generelles Verbot von H oder A und K. Allerdings will ich eine klare eindeutige und wirklich strikte Trennung von klassischer Medizin von A und K und natürlich von H. Also keine Ärzte und keine Apotheker, die beides gleichzeitig als Person bzw. als Ordination oder Apotheke anbieten. Ich bin also auch dagegen, dass klassische Medikamente und H. unter einem Dach angeboten werden. Das an sich Wirkungslose lebt vom Ruf echter klassischer Medizin. Ich kann das allein nicht ändern.
Das Übel liegt im Vermischen und der gleichzeitigen Anwendung. Hier beginnt die Täuschung der Patienten und die Trittbrettfahrerei.
Es soll bitte, einmal abgesehen von der Kinderproblematik, jeder nach seinen Wunschvorstellungen glücklich werden. Nur soll jeder klar wissen, was ihn erwartet. Heute betritt man eine Ordination, wo auf dem Türschild Dr. med. steht, und drinnen wird man nach besten und ehrlichsten naturwissenschaftlichen Verständnis nur mit Zauberei behandelt.
Die Laien glauben, weil alles unter einem Dach ist und von ein und derselben Person gemacht wird, dass dies alles von gleicher Qualität ist. Dies ist, wie wir wissen nicht der Fall.
Der Staat hat sich seiner Aufgabe, seine Bürger vor Übervorteilung im Sinne eines Konsumentenschutzes oder Patientenschutzes zu schützen, gerade im Gesundheitswesen mehr als entledigt. Es ist geradezu widersinnig. Je strenger klassische Medikamente auf Wirksamkeit und Nebenwirkung geprüft werden müssen und je größer der Umfang an Auflagen ist, um überhaupt angewendet werden dürfen, umso liberaler gestaltet sich der Umgang mit H bzw. A u. K. Hier sind vergleichsweise keine nennenswerten Kontrollen und Prüfungen vorgeschrieben und H und A u. K darf angepriesen, verkauft und angewendet werden. Per Gesetz gibt es keine Prüfung für H-Mittel, weil dies nach Lehre von H. nicht möglich ist. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Bei Nahrungsergänzungsmitteln erscheint sich eine Kennzeichnungspflicht am Horizont.
Was wirklich wirkt, zeigt uns die Realität klar. Supermärkte, Drogerieketten und Tankstellen wollen nicht Homöopathie verkaufen, sondern echte Arzneimittel. Die Anbieter von H und A u. K werden nimmer müde, ihre Produkte mit dem Hinweis „Nur in Apotheken erhältlich“ zu versehen.
In einer Apotheke und in einer Ordination glaubt es sich halt leichter. Und wenn es nicht mehr an diesen Orten ist, wird sich schnell zeigen, wie lange noch geglaubt wird. Einige werden weiterhin glauben.
Freitag, 25 Juli, 2008 um 19:47
wolfgang
ja die Apotheken- staatlich streng reglementiert sind zu Esoterikläden verkommen.
Hab mal im Februar unterwegs in den Skiurlaub noch ein Schmerzmittel für meine Frau gekauft (Rückenschmerzen). Die Apothekerin (eine mit Studienabschluß) fragte ob ich nicht was anthroposophisches probieren wolle. Ichsagte, hören sie mal das ist meine Frau, da will ich nichts probieren, ich möcht was wirksames. Na ja sie meint zusätzlich. Ich nein meine Frau bekommt nur wirksame Arzneispezialitäten. Abgang .
Die Tankstelle verkauft zum Fasching auch Scherartikel zu Sylvester Bleifiguren, warum nicht auch antrhomedizin und Homöopathie- dann kommt wenigstens wieder Blei in die Tankstelle Plumbum D6 oder so.
Dienstag, 5 Mai, 2009 um 11:49
Albert Wilfert
Oder einen Cortisonspray und eine kleine Chemospritze.
Das kann man genauso umdrehen.
Freitag, 25 Juli, 2008 um 23:23
rincewind
@Dr. E. Berndt:
„Also keine Ärzte und keine Apotheker, die beides gleichzeitig als Person bzw. als Ordination oder Apotheke anbieten.“
Mit dieser Forderung, die ich sehr gutheiße, würde man auch etwas für die geistige Gesundheit dieser Personen (Ärzte und Apotheker) tun, also sehr „ganzheitlich“ vorgehen.
Wie kann es sein, dass jemand Pharmakologie oder Medizin studiert, um danach alles zu ignorieren? Es gibt ja nur wenig Erklärungsmöglichkeiten. Dummheit (wird wohl meistens ausscheiden), Ignoranz, pekuniärer Zwang. Manipulation, Macht.
Jedenfalls nichts, was einen Menschen üblicherweise auszeichnet.
Ich bin genauso der Meinung, dass man diese Scharlatanerie nicht verbieten kann und soll. Jeder hat ein Recht auf Dummheit. Es kann aber nicht sein, dass sowas von öffentlichen Geldern oder Kassen auch nur im Ansatz unterstützt wird.
Dienstag, 5 Mai, 2009 um 11:48
Albert Wilfert
„Wie kann es sein, dass jemand Pharmakologie oder Medizin studiert, um danach alles zu ignorieren?“
Er ignoriert es ja nicht, er zieht nur seine Schlüsse daraus. Ich halte die, die eine solide schulmedizinische Ausbildung hatten und dann zur Homöopathie wechselten, für die Besten. James Tyler Kent, J.Compton Burnett, Wilhelm Boericke, Hering u.s.w.
Eine solide Ausbildung in Anatomie und Physiologie sind unerlässlich für einen guten Homöopathen. Nur die Pathologie ist eine Andere.
Samstag, 26 Juli, 2008 um 19:51
alexis von croy
Naivität hast du vergessen, und v.a. anerzogene Kritiklosigkeit.
Gerade heute war ich wieder bei einer junge Ärztin, die im Krankenhaus engagiert arbeitet … und zuhause im Bücherschrnk stehen die Hom.-Bücher und auch die „Arnika“-Fläschen für die Kinder habe ich gesehen. Da es sich um eine nahe Verwandte handelt (und ich mit dem Thema neige, mich unbeliebt zu machen …) hab‘ ich mein Schandmaul gehalten.
Aber ich hab‘ mir die ganze Zeit gedacht: „WIE gibt’s das“? Ist mir ein völliges Rätsel … ich zB habe keine naturwissenschaftliches Studium absolviert, aber ich war noch nie empfänglich für diesen Kram …
Samstag, 26 Juli, 2008 um 20:42
wolfgang
also meine Frau ist eine sehr rationale Person von Beruf Chemikerin, als Sohn#1 a war und er so mit 3 Jahren nicht mehr gescheit gewachsen ist und auch ein sehr schlechte Esser war, wurde alles mögliche medizinische gecheckt ohne Ergebnis-und dann ist sie doch gegen jede Vernunf zu Homöopathen- Sohn war selig er durfte dort zeichnen,hat brav die Glaubuli geschluckt, weiter kein Wachstum, dann andere Glaubuli, weiter kein Ergebnis, neue Glaubuli, bis er so ca 4war, da hat er sie eines Tages ausgespuckt und gesagt, das wirkt ja eh nicht, er nimmt das nimmer. Das war unsere Erfahrung mit Homöopathie. Ich hatte mich bis dahin aber wirklich nicht für HP interessiert, und hab die Sache dahe damals passieren lassen. Heute bekomme ich immer wieder mit wie gefährlich as ist, allein durch verzögerte wirksame Therapie.
Samstag, 26 Juli, 2008 um 20:51
wolfgang
nochmals ich: also HP Bücher hab ich auch einige,z.B. S Hahnemann Reine Arzneimittellehre 3 Auflage 1830 Band I+II. Der Hahnemann ist praktisch nicht zu lesen.
Ich hab auch den Günther: Rassenkunde de dt Volkes- man muss ja seine Gegner kennen 😉
Montag, 28 Juli, 2008 um 3:02
orkus
Liebe Leute, vielen Dank für diese eloquente, erheiternde und niveauvolle Diskussion. Ich habe alles gelasen und mir Tage und Nächte um die Ohren geschlagen (siehe Uhrzeit, aber ich habe ja Urlaub). Endlich konnte ich mal ein paar mal richtig laut lachen. Auch mich nerven Mondlandungsleugner, Impfgegner und Homöopathiegläubige. Mich stört auch massiv, dass offenbar jeder jeden Schwachsinn behaupten und entsprechende Produkte verkaufen darf (siehe auch Hifi-Voodoo). Warum ist das kein Betrug?
Dass man in der Masse der Ungebildeten leichtes Spiel hat, leuchtet mir ja noch ein, aber warum fallen auch so viele gebildete Akademiker, die es dank ihrer jahrzehntelangen Ausbildung eigentlich wirklich besser wissen müssten, auf Scharlatanerie herein?
Beispiel: Mein Nachbar: „Ich habe 2 Wünschelrutengänger da gehabt und beide haben dieselbe Wasserader gefunden!!elf Na?? Wie erklärst Du das? Hä?“ – „Äh bitte?!? Wasseradern?!? Was soll DAS denn sein? Mal nen Geologen gefragt?“
Ich bin vor kurzem Vater geworden und jetzt kommen die Einschläge zu meinem Entsetzen näher! Daher frage auch ich laut:
„WAS KANN MAN TUN?“
Montag, 28 Juli, 2008 um 3:12
orkus
Äh, die Uhr hier geht nach 😉
Montag, 28 Juli, 2008 um 8:10
Wolfgang
“WAS KANN MAN TUN?”
Eigentlich ganz einfach:
a) Hintergrundwissen erlesen. Ich lese gerade das ausgezeichnete und vor allem gut geschriebene Buch von S Singh und E Ernst „Trick or Treatnment“.
Ein wirklich guter Überblick über verschiedene complemetärmedizinische Bereiche. Bei Homöopathie hab ich da zwar nichts Neues gelernt, Homöopathen und Homöopathie kenne ich zur Genüge. Aber ich habe beispielsweise nicht gewußt, dass bei Chriopraktikern es sog „straights“ gibt und „mixer“. Die Mixer akzeptieren Neuerungen und fokusieren sich auf Rückenleiden, die „straights“ sind die Anhänger der „reinen Lehre“ und behandeln beispielsweise Mittelohrentzündungen indem sie an der Wirbelsäule herumarbeiten. Konsequenterweise bestreiten sie dann auch, dass Bakterien oder Viren die Ursache von Erkrankung sind.
b) für junge Eltern ists ja einfach: Mit Kinderarzt sprechen, und beispielsweise alle Impfungen des Impfplans als Minimum fürs Kind
c) Impfungen auch bei sich selbst nachschauen, ob man alles hat. So sind 80% der kindlichen Keuchhustentodesfälle bei (noch ungeimpften) Säuglingen unter drei Monaten, diese werden zu 80% von Haushaltsmitgliedern meist Eltern angesteckt, daher sollen auch diese gegen Keuchhusten & Co geimpft sein.
d) mit dem Säugling nur medizinische Professionisten aufsuchen die sicher Masern, Mumps, Röteln, Windpocken immun sind, und auch Influenza (jährlich) und Keuchhustenimpfung als Kombi (alle 10 Jhr) haben.
e) gute Aufklärung einfordern und rational entscheiden.
f) fernhalten von entfernten Heilsweisen meist aus Südostasien, ayurvedischen Tees, Wunderheilern, Anthroposophen, Homöopathen und sonstigen Gauklern. Kein levitiertes Wasser trinken, oder energetisiertes Wasser (meist Trinkwasser in die Halbedelsteine gegeben werden- dadurch nach kurzer zeit massive bakterielle Kontamination).
g) und für die frischgebackene Mutter vollstillen 6 Monate.
Montag, 28 Juli, 2008 um 8:44
buchstaeblich
Und solange das Kind nicht durchgeimpft ist, bitte im Urlaub Impfverweigererparadiese wie die Kanaren, Ibiza, Goa und ähnliche Verstrahlungsparadiese meiden! Falls der Hinweis dir merkwürdig vorkommt, schau mal in meinen Kategorien „Gomera“ und „Eso-Dingsbums“ nach – ich erwähne das nicht zu Werbezwecken, sondern als Warnung.
Montag, 28 Juli, 2008 um 14:06
orkus
Sorry, mit „was kann man tun“ meinte ich eigentlich: „Wie kann man diesen Unsinn wieder aus den Köpfen bekommen?“ Ich komme zunehmend mit anderen jungen Eltern in Kontakt.
Gerade Homöopathie bekommt hohe gesellschaftliche Anerkennung durch alle Schichten! Und das ist schlimm! Der Staat sollte seine Bürger vor systematischem Betrug schützen. Natürlich kann man niemanden daran hindern, viel zu viel Geld für Zuckerwasser auszugeben, aber die Leute denken doch, es sei Medizin! Sie denken auch es helfe (warum eigentlich?)! Ein Unwirksamkeitsaufdruck wäre vielleicht schonmal nicht schlecht. Eine gute Idee hier aus diesem Thread!
Natürlich wird unser Sohn geimpft und zwar mindestens nach den Empfehlungen der WHO. Unser Kinderarzt hat uns das gut beraten und Infomaterial gibt es ja auch.
Er wird auch voraussichtlich min. 6 Monate voll gestillt. Bisher entwickelt er sich prächtig, das kann man wirklich nicht anders sagen. Er wird auch nicht in Watte gepackt, sondern kam von Anfang an überall hin mit.
Esoteriker haben bei mir keine Chance. Meine Frau ist da schon eher empfänglich, die hält sich lieber an einfache Regeln. Ich aber gehe den Dingen lieber auf den Grund, das war schon immer so. Und wenn man das tut, verwickeln sich die Esoteriker schnell in Widersprüche. Kein Wunder…
@buchstaeblich: Wir waren seit Jahren nicht im Urlaub, unser Haus muss erst fertig sein… (seufz)
Montag, 28 Juli, 2008 um 14:08
orkus
Nochwas: Globuli sind ja eigentlich auch echt geil: Billigste Zuckerperlen werden mit Wasser besprüht(geschüttelt, nicht gerührt, Mr. Bond), das angeblich irgendwelche Informationen beinhaltet. So. Wenn man sie aber auspackt, sind sie trocken. Hm. *g*
Montag, 28 Juli, 2008 um 19:02
alexis von croy
@orkus
(ich trau’s mich kaum hinschreiben)
Ich glaube ohnehin, dass Frauen empfänglicher sind für Esoterisches. Jedenfalls ist das meine Erfahrung. Ich kenne zwar auch ein paar Männer, die da „toleranter“ sind als ich – aber von den Frauen „glaubt“ fast jede an Homöopathie. …
Montag, 28 Juli, 2008 um 19:08
alexis von croy
@orkus
Viel witziger als dass das Wasser Informationen „speichert“ finde ich, dass Wasser auch noch wirklich intelligent ist. Von allen Stoffen mit denen es jemals in Berührung gekommen ist, merkt es sich genau die, die ihm der Homöopath vorgebetet hat!
Ob das Schütteln und gegen ein Lederpolster schlagen wohl eine Art Geheimsprache ist, die nur das Wasser (und der Homöopath) versteht? Ein Morse-Code vielleicht? Oder wird mit dem Schlagen des Wassers diesem vielleicht gedroht? (WENN DU DIR NICHT ENDLICH MERKST ….!)
(Hallo Herr Gräber! Wie sieht’s aus mit unserem Versuch? Warum melden Sie sich nicht mehr?)
Montag, 28 Juli, 2008 um 19:12
alexis von croy
@orkus
(zu deinem Nachbarn). Der sollte mal untersuchen lassen, ob er vielleicht im Hirn Wasseradern hat!
Letztens habe ich im Münchner Englischen Garten Wünschelrutengängern bei der Ausbildung zugesehen. Lustiger hätte das auch Monty Python nicht hingekriegt! Wenn Du diese ganzen ernsten Gesichter siehst, wie sie mit Ihren Y-Zweigen hintereinander über die Wiese gehen… wirklich zum Brüllen!
Montag, 28 Juli, 2008 um 19:30
wolfgang
also leichter als den Mist aus den Kopfen auszubringen wäre nicht erst hineinlassen. Mehr Naturwissenschaft in den Schulen – die Dinge bereits dort kritisch diskutieren. Ein Kollege hat mir mal erzählt er wäre da mal an eine Schule mit Schwerpunkt Biotechnologie gekommen, gut ausgebildete Kids und so ein paar Mütter von der alten „Biosorte“, die dort stolz berichteten, dass ihre Kids nicht oder kaum geimpft sind. Nur sind dann die ca 15 jhr alten Kids in aller Öffentlichkeit über ihre Mütter hergefallen und haben sie beschimpft. Und als letztes Jahr in Nordrhein Westfalen ein Masernausbruch an einer Schule war, haben die Schüler das selbst in die Hand genommen – jedenfalls eine gute Idee.
Und so sollte man haltwirklich Kapitelweise die unwirksamen Alternativmethoden durcharbeiten, auch betonen was evtl wirksam sein kann zB Johanniskraut, und aber auch die Risken nennen verzögerte Therapie bei HP, Gefährdung durch Schwermetallkontamination bei ayurvedischen Tees oder Nierenschäden/Karzinome durch chinesische Abnehmtees mit ner Menge toter Frauen in Belgien, bzw Frauen denen prophylaktisch die Nieren genommen werden mußten weil das Abnahmezeug Aristolochiasre enthalten hat- ein starkes Nierenkarzinogen.
Und Wünschelruteln können die Kinder ja selbst, dort wo ein Kanal unsichtbar von oben verläuft. Das ganze auswerten- sieht man was rauskommt.
Mein Reihenhaus in demich wohne wurde vom Vorbesitzer vor Baubeginn auch mit der Rute abgegangen und auf Störfelder abgesucht. Wie sich in dem Lehmboden physikalisch Wasseradern bilden können ist mir ein Rätsel. Die gibts auch nicht.
Montag, 28 Juli, 2008 um 21:58
alexis von croy
(ob man so vielleicht günstig an immobilien kommt? ichhätte da eine geschäftsidee…): „dieses haus ist absolut unbewohnbar… wasseradern kreuz und quer, erdstrahlenverseucht… ok, ich geb‘ ihnen 50.000 für die bruchbude, aber nur aus sozialen gründen… und damit sie endlich da raus kommen!“
Dienstag, 29 Juli, 2008 um 6:49
klaus
Richtig schlimm ist es in der Landwirtschaft. Da wird Bauern bei Vorträgen der diversen Bio Verbänden die Vorteile der H. regelrecht eingetrichtert. Mein Vater ist auch so ein „Opfer“ und schwört seitdem auf H. Wenn man ihn mit den „Ungereimtheiten“ der H. konfrontiert schaltet er auf stur. Echt schlimm.
Dienstag, 29 Juli, 2008 um 6:58
klaus
Aber worauf basiert der Erfolg der H. in der Landwirtschaft? Reden sich das die Landwirte nur ein? Wahrscheinlich werden nur Krankheiten geheilt die sowieso von alleine verschwinden würden.
Dienstag, 29 Juli, 2008 um 10:59
Sil
Man kann sich die Effekte gut einreden. Wenn dann die fast unvermeidliche Selbstheilung oder Verbesserung eintritt, kommt der logische Fehlschluss „danach ist deswegen“.
Der Mensch ist eben ein abergläubiger Affe.
Dienstag, 29 Juli, 2008 um 11:22
orkus
@alexis von croy: Meine Frau gibt das sogar selbst zu. In unserem Schränkchen findet sich denn auch ein homöopathisches Mittel, das sie sich hat aufschwatzen lassen…
Dienstag, 29 Juli, 2008 um 12:55
Wolfgang
Ich frag mich ja bei Homöopathika wie das mit der Laufzeit ist- im Prinzip ist die ja bei Arzneimitteln auf 5 Jahre beschränkt.
Wenn da nur die Glaubuli 1987 bei dem damaligen Vollmond mondbestrahlt und umgerührt wurden, müßte man das ja gleich anschließend in Verkehr bringen und spätenstens nach 5 Jhr ist Schluss.
Und wenn beispielsweise ein Antibiotikum mal eine große menge hergesellt wird und der Rohstoff länger lagert müssen von diesen „intermediates“ Stabilitätsdaten vorgelegt werden.
Und die Jahre vergehen, nur Homöopathika bleiben bestehen.
Dienstag, 29 Juli, 2008 um 13:13
alexis von croy
zucker hält eigentlich ziemlich lange, und wasser auch. inwiefern allerdings die intelligenz des h-wassers die haltbarkeit beeinflußt: keine ahnung!
Dienstag, 29 Juli, 2008 um 13:49
Dr. E. Berndt
Homöopathie eine Suchtkrankheit?
Für ihre Anhänger ist „Homöopathie“ mehr als nur wirksames und nebenwirkungsfreies Medikament. Homöopathie bedeutet eine Veränderung der Persönlichkeit und damit werden alle Lebensbereiche umfasst. Homöopathie ist für ihre Anhänger Glück bringende Morgenröte am für viele leider tristen bzw. als trist empfundenen nächtlichen Horizont des Daseins. Sie verheißt ihren Anhängern positive Veränderung, Gutes, Erlösendes, Befreiendes.
Die Homöopathie verspricht allen Übeln ein Ende zu machen. Keine chemischen Gifte, kein Teufelszeug wie Cortison. Chronisch Erkrankte hoffen auf eine dauerhafte Erlösung von ihrem Leiden. Das unergründliche Auf und Ab und der nicht vorhersehbare zeitliche Verlauf vieler Dauerleiden begünstigen unwahrscheinlichste Spekulationen über Ursachen, und sind naturgemäß eine besondere Chance für außerhalb jeder Rationalität stehende Methoden und Mittel, die eine grundlegende Veränderung des Gesundheitszustandes und dauerhafte Heilung versprechen. Wer will in Not solches nicht gerne glauben?
Das Komplementäre und Alternative, wie auch die Homöopathie faszinieren und faszinierten stets mit einfacheren alles erklärenden praktischen Simpelthesen anstelle einer unverständlichen Naturwissenschaft. Unverständliches und kompliziertes Wissen wird so vereinfacht und verdreht, dass es jeder kapiert. Auf gleiche Weise funktioniert in der Politik ein faschistoider Populismus, der dem Mann auf der Straße und seinem Stammtisch endlich zu Wort und zu Bedeutung kommen lässt.
Und so können und dürfen die Laien im komplementären und alternativen Bereich endlich der Schulmedizin die Praxis der Praktiker entgegenhalten. All das hat glühende Anhänger bis in die höchsten politischen und auch wissenschaftlichen Kreise. Rationale Argumentationen prallen an der von guten Gefühlen geschützten neuen Wahrheit ab.
Homöopathie kann durchaus als Krankheit angesehen werden. Bei passenden Umständen kommt es zum Ausbruch der Erkrankung, die, wie zu beobachten ist, selten ausheilt.
So könnte man auch die wider alle Logik unbedingte Fixierung auf Homöopathie quasi als „Krankheit“ oder „Sucht“ ansehen, die Wissenschaftler, Therapeuten und Patienten gleichermaßen bekommen können. Die Betroffenen können an „Homöopathomanie“ erkranken, wenn bestimmte innere Gemütslagen mit äußeren begünstigenden Umständen zusammentreffen. Infolge wird unumkehrbar das Gewicht und der Einfluss der Gefühle erhöht und das Wahrnehmen verändert. Die Entscheidungen der „Erkrankten“ werden von Gefühlen logisiert. Skeptisches und rationales Denken wird zurückgedrängt und selektive Wahrnehmung gefördert. Dieser Ablauf wird durch die geschlossene Konstruktion der „Lehre“ Homöopathie perfekt ergänzt, die im Binnenkonsens sich selbst nach eigenen Spielregeln für richtig erklärt.
Dazu werden immer wieder neue Begriffe aus den Naturwissenschaften entlehnt und umdefiniert. Der Glaube an Homöopathie wird als rational empfunden. Es bildet sich ein geistiger Käfig, in dem die Gedanken mächtig kreisen. Dem entsprechend gelingt es nicht mehr mit gemeinhin logischen Argumenten irgendeinem Betroffenen von seiner homöopathischen Glaubensentscheidung, seinem neuen Denken, abzubringen. Und jeder hat ja das Recht, seine eigene Meinung zu haben. Und wenn es gelingt, eine Argumentation zu widerlegen, so werden neue Argumente mit noch mächtigern Begriffen so flugs erfunden, dass jede Diskussion uferlos wird bzw. zum Urknall führt.
Es drängt sich der Vergleich mit Spielsüchtigen auf. Egal wie eindruckvoll, elegant und unwiderlegbar man diesen die Gesetze der Wahrscheinlichkeit und des Zufalls erklärt, und ihnen die Unwahrscheinlichkeit eines Gewinns und die unausbleiblichen Verluste vorrechnet, sie sind nicht abzubringen von der fixen Idee, das „System“ durchschaut zu haben, nach dem z.B. der Zufall passiert, und nie verlässt sie die Hoffnung, nicht doch eines Tages zu triumphieren. Und auch als Obdachloser glaubt ein Spielsüchtiger noch an seinen Traumgewinn und endlos kann er erklären, warum er jetzt noch nicht gewonnen hat. Spielsucht ist eine anerkannte Krankheit. Und wie es bei Suchterkrankten zu beobachten ist, so ist auch hier „Proselytenmacherei“ verbreitet. Es ist natürlich schwierig mit Ansichten bestehen zu können, die nicht in ein rationales Weltbild passen. Gleichgesinnte verschaffen Anerkennung, und so ist das Anwerben Gesinnungsgenossen die Bekehrung von Ungläubigen zu beobachten. Die Führer werden von ihren Anhänger glühend verteitigt.
Je nach Umständen und Lage können die unterschiedlichsten Formen der „Homöopathomanie“ beobachtet werden. Bei Wissenschaftlern, die der Homöopathie verfallen, führt sie zum „wissenschaftlichen“ Tunnelblick. Die alternativen und komplementären Forscher sehen ab sofort das wissenschaftliche Umfeld nicht mehr, und Irrealitäten werden zum realen Forschungsergebnissen. Und auch sie greifen dann zu Modebegriffen wie z. B. Bioinformation, und wenn das nicht beeindruckend genug ist, muss die Quantentheorie herhalten.
Dienstag, 29 Juli, 2008 um 16:47
orkus
Ach, das mit der Quantentheorie ist ja einfach nur lächerlich. Hier wird mit einem Begriff um sich geschmissen, den man höchstens vom Hörensagen kennt und denn man einfach nur mit etwas kompliziertem, seltsamem gleichsetzt. Dabei wird aber oft vergessen, dass es sehr wohl Leute gibt, die von der Quantentheorie mehr als den leisesten Hauch eines blassen Schimmers einer Ahnung haben. Und diese Leute sind mit dem mächtigen Wort keineswegs beeindruckt, sondern erkennen den Unsinn.
Es ist wohl richtig: die modernen Naturwissenschaften sind komplex und kompliziert. Der Mensch greift lieber zu einfach leicht zu merkenden und zu folgenden Regeln. Die Grundiee der H. ist bestechend: Vergelte gleiches mit gleichem. Das ist viel einfacher, als nach echten Krankheitsursachen und echten Gegenmittel zu suchen!
Aber dieses einfache Prinzip kennen die Leute ja nicht einmal. Für viele (auch meine Frau) bedeutet Homöopathie soviel wie „sanfte Naturheilkunde“, was obendrein ja völlig falsch ist!
Mitschuld sind sicher auch die Sünden der Pharmaindustrie, die viel Vertrauen verspielt hat. Das vergrault so manch einen und treibt ihn in die Arme der Medizinalternativen…
Dienstag, 29 Juli, 2008 um 17:17
Wolfgang
Je mehr ein Medizinstudent in Physik oder Biochemie in der Schule oder Uni geschlafen hat, desto eher neigt er/sie zur Homöopathie und sonstiger Scharlatanerie. Ist zumindest meine Arbeitshypothese.
Quanten, Quarks und Co sind bei mir schon lange her- aber ein guter Physik Unterricht eines furchtbaren Lehrers und Physik für Physiker haben mich offenbar immun gegen Hokuspokus gemacht- nein nicht ganz: als da philipinische Geisterheiler aufgetaucht sind wie sie mit den Händen ohne Verletzung einen Tumor aus dem Bauch geholt haben- unter dem stengen Blick einer Filmkamera, habe ich einen Zaubererfreund beraten, wie das die hiesigen Zauberer auch „echt“ zusammenbringen. Zum Schluss haben wir dann doch frisches Schweineblut genommen. Mit dem Ergebnis, dass die hiesigen Zauberer genauso gut sind wie fernöstliche Schamanen- zumindest im Fernsehen.
Dienstag, 29 Juli, 2008 um 19:00
rincewind
Zitat Dr. E. Berndt:
„Die Betroffenen können an „Homöopathomanie“ erkranken, wenn bestimmte innere Gemütslagen mit äußeren begünstigenden Umständen zusammentreffen.“
Hypochondrie und Grübelzwang sind verbreiterter, als man so gemeinhin denkt. Wer betroffen ist, für den ist die H.“ideal“.
Dienstag, 29 Juli, 2008 um 19:06
rincewind
@ Dr. E. Berndt:
Ganz vergessen: Ich finde Ihre Hypothese der H. als Suchtkrankheit spannend. Man muss sich nur mal durch einschlägige Foren durchquälen, um diesem Gedanken viel abgewinnen zu können.
Mittwoch, 30 Juli, 2008 um 16:00
alexis von croy
Phokion, griechischer Heerführer, nachdem das Volk ihm eines Tages zujubelte: „Sollte ich eine Dummheit gesagt haben?“.
Bezug zur Homöopathie ?
Mittwoch, 30 Juli, 2008 um 16:59
Dr. E. Berndt
@ alexis
Kennen Sie das Buch „Die Macht des Scharlatan“ Grete de Francesco, Verlag Benno Schwabe, Basel 1936 oder 37 ?
Die Autorin beschreibt alles, wie es heute anzutreffen ist an historischen Beispielen. Ausführliche kulturhistorische Betrachtung der Scharlatanerie von wirklich zeitlosem Wert.
Einzelne Texte sind im Internet zu finden in einer Cibazeitschrift von damals.
Antiquarisch sind immer wieder Exemplare zu haben. Das Buch wurde auch ins englische übersetzt.
Mittwoch, 30 Juli, 2008 um 21:53
alexis von croy
@Doc Berndt
nein, kannte ich nicht – aber ich werde mal danach suchen. Danke für den Tipp.
Das Zitat oben (Phokion) hatte ich aus den Tagebüchern von Albert Camus .. und da musste ich gleich an unser Forum hier denken …
Donnerstag, 31 Juli, 2008 um 18:28
Dr. Alexander Tarasov
Für alle, weisst wer nicht:
Homöopathie funktioniert auf Grund von Energie-Informationsprozessen und auch von Energie-Informationstechnologien.
Donnerstag, 31 Juli, 2008 um 19:00
alexis von croy
ach so! Hätten sie das nicht früher sagen können?
Donnerstag, 31 Juli, 2008 um 19:05
alexis von croy
Bitte seht euch mal den Link an. (dagegen ist Homöopathie Atomphysik…)
Donnerstag, 31 Juli, 2008 um 19:10
Ulrich Berger
Zur Aufklärung: Herr Tarasov ist der Erfinder des ATOX-Biocomputers. Er hat sich auch unter meinem ATOX-Artikel zu Wort gemeldet:
Donnerstag, 31 Juli, 2008 um 19:25
Dr. Alexander Tarasov
Sie haben Recht, Herr Berger. Ich bin der Erfinder des ATOX sowie auch des Schutzgerätes NABAT, auch von s.g. SchutzBox, auch von Waseeraufkleber. Bitte schön:
http://www.tavinfo.org/Documents/articles/2005-02-20_4ego_4elovek_ne_znaet_de/4ego_4elovek_ne_znaet_de.htm
Und gibt es noch andere unsere sehr interessante Entwicklunge inkl. für Homöopathie.
Donnerstag, 31 Juli, 2008 um 19:27
buchstaeblich
Wenn sich die lustigsten Seiten des Internet jetzt schon selbst hier melden, müssen wir gar nicht mehr suchen – das ist sehr bequem.
Ganz toll fand ich die Unterseite mit den Aufzählungen all der Jahre, in denen man kein Zertifikat erhalten hat.
Donnerstag, 31 Juli, 2008 um 20:03
alexis von croy
ATOX-Biocomputer! Herr Tarasov, was kostet so etwas?
Donnerstag, 31 Juli, 2008 um 20:30
Dr. Alexander Tarasov
to alexis von croy
Wir produzieren nichts und ein Preis ist nicht unsere Frage. Wir entwickeln nur experimentalle Modelle und Technologien.
Es produzieren ATOX in Österreich.
Donnerstag, 31 Juli, 2008 um 21:40
rincewind
Ah, schön, den Fachmann hier zu haben!
Herr Dr. Tarasov: Sie sprechen von Information. Wenn Sie also Information behaupten, müssten Sie diese Information zwar nicht unbedingt kennen, aber von einem Grundrauschen unterscheiden können. Wie tun Sie das?
Weiter: Wer eine postitive Wirkung behauptet, muss die Information zumindest zuordnen und unterscheiden können. Wie tun Sie das? Wie unterscheiden Sie negative Information?
Nochmal weiter: Wer eine positive Wirkung behauptet, muss dafür nachvollziehbare Belege haben, wo sind die?
Und: Woher wissen Sie, dass diese Information ankommt? Ich kann ja auch eine Zeitung auf eine Wiese legen, ohne dass das Gras darunter erkennbare Intelligenzschübe macht.
Donnerstag, 31 Juli, 2008 um 22:04
Dr. Alexander Tarasov
@ rincewind
Ich sage nicht über Information. Ich sage über Energie-Information.
Es gibt Unterschied.
Information ohne Energie ist statisch und hat kein Möglichkeit die irgendeine Aktivität.
Wie machen wir das?
Das heißt die Energie-Informationstechnologie, die wir entwickeln. Das ist Know-How. Die Energie-Informationstechnologien beziehen sich zur Bewegung des Äthers.
Wir wissen, wie auf z.B. ATOX oder auf unserer Wasseraufkleber die Energie-Informationsprogramme installieren, um sie haben Funktionalität und können richtig arbeiten.
Donnerstag, 31 Juli, 2008 um 22:09
Dr. Alexander Tarasov
@ rincewind
Bitte für Gespräch auch:
http://www.tavinfo.org/Documents/Issledovania/2000_Adieva_Znamenie/2000_Adieva_Znamenie_de.html
Donnerstag, 31 Juli, 2008 um 22:51
rincewind
@ Dr. Alexander Tarasov:
Ich brauch kein Gespräch. Nur Antworten auf ganz einfache Fragen. Die natürlich nicht kommen werden.
Ich will das nicht ausdehnen hier, aber wenn Sie die „Statik“ von Information als etwas Negatives sehen, dann verstehen wir unter „Information“ etwas ganz anderes. Würden Sie es begrüßen, wenn in einem Buch jeden Tag die Wörter anders angeordnet sind?
Und der Äther ist m.W. seit ca. 100 Jahren als Hilfskonstrukt obsolet.
Sind Sie doch mal ehrlich: Was Sie da erzählen ist ein dermaßener Bullshit, dass ich mich frage, wie Sie sowas ohne zu lachen behaupten können. Mental-Pekuniäres-Verarschungstrainig?
Donnerstag, 31 Juli, 2008 um 23:35
buchstaeblich
Wobei wir an der Stelle angelangt sind, dass ich endlich sage, was ich schon seit drei Tagen anmerken möchte, aber irgendwas ist immer:
Wäre nicht die Psychologie die richtige Zunft, um der Homö-Eso-Gläubigkeit auf die Schliche zu kommen? Also, jetzt nicht die Therapeutinnensorte, die ich immer auf Gomera besichtige …. Ihr wisst schon!
Aber ich glaube, mit der Ratio ist der Sache einfach nicht beizukommen, die liegt zwei Flöze tiefer.
Freitag, 1 August, 2008 um 8:08
fixluja
Lieber rincewind!
ich bitte höflichst den Ausdruck Mental-Pekuniäres-Verarschnungstraining in zukunft (selbverständlich unter Angabe des Copyrights) verwenden zu dürfen.
Wunderbar!
und dazu warum die Menschen an sowas wie H glauben fällt mir nur das Zitat ein (das G.K.CHerstrton, C.S. Lewis, Peter Ustinov und wahrscheinlich noch einigen anderen zugeschrieben wird):
„Seit die Menschen nicht mehr an Gott glauben, glauben sie nicht etwa an nichts mehr, sondern an alles.“
herzlichst
fixluja
Freitag, 1 August, 2008 um 8:13
Sil
@ Hr. Taramasov
Herrlich, solchen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
Ich werde mir mal Ihre Seite zu Gemüte führen, das wird ein Spaß.
Das schlägt jede Satire von Kalkofe um Längen!
Freitag, 1 August, 2008 um 8:40
Anonymous
@ rincewind
Richtig, für was sprechen, wenn Sie überall nur Bullshit sehen.
Gleichnamig ziet immer gleichnamig heran.
Klar, in das Ihres Kopf gibt es nicht anders.
Freitag, 1 August, 2008 um 8:41
Wolfgang
also jetzt seids doch nicht so schiach zu Taramasov er schreibt doch ganz klar in seinem link:
„Im Jahre 2004 haben wir die Arbeit an einem neuen Gerät für den integralen Schutz vor vorhandenen schädlichen Faktoren erfolgreich beendet.“
Nachdem die schädlichen Faktoren nicht vorhanden sind, muss das Ding ja funktionieren-oder?
Freitag, 1 August, 2008 um 8:47
Anonymous
@ Silmasov
Sie vergessen immer, dass die Dummheit nur die Dummheit gebären kann.
Da Sie gebären der Dummheit.
Freitag, 1 August, 2008 um 9:04
Wolfgang
nanana üble Beschimpfungen, wenn die Argumente ausgehen? Und das noch Anonym.
Kann jemand zu nächsten Merkur Markt gehen und Anonym auf die Finger klopfen – es ist verdammt hart der Beste zu sein
Freitag, 1 August, 2008 um 10:35
rincewind
Also, sehr geehrter Anonym,
da muss ich Sie schon darauf hinweisen, dass Ihre Aussage „dass Dummheit nur Dummheit gebären kann“ von der Erkenntnistheorie nicht gedeckt ist!
So kann ein Dummer, der sich z.B. ein ATOX „Gerät“ aufschwatzen ließ, durchaus zur Erkenntnis gelangen, dass es nicht wirkt bzw. nur auf den Inhalt des Geldbeutels.
Ebenso kann ein Dummer zu allgemein gültigen, wahren Erkenntnissen gelangen, z.B. wenn er feststellt, dass der Griff in eine stromführende Steckdose schmerzhaft ist.
Sie sehen, Ihre Aussage ist nicht haltbar.
Freitag, 1 August, 2008 um 10:36
Dr. E. Berndt
@ Dr. Alexander Tarasov
Hochverehrter Herr Dr. Tarasov!
Geschätzter Nobelpreiskandidat!
Unverbesserlicher Verbesserer der Naturwissenschaften!
Reformator scientorum rerum naturalis!
Ich bin natürlich zutiefst überzeugt, dass ihre Ausführungen, Ideen, Theorien und deren Ergebnisse nur Ihren cerebralen Kapazitäten entsprechen können, denn wenn es, wie es ja normalerweise der Fall ist, an transmentaler Energie für die Akzeption multipler Theorien ermangelt, das ist, wie Sie sicherlich wissen, ein systemimmanenter Teleeffekt der Unschärferelation., kann eventual nicht, in Lichtgeschwindigkeiten mitgedacht werden. Dies ist aber notwendig, dann die verschränkte Dehnung der Denkzeit, gleich der Uhrzeit in Einsteinräumen, beeinflusst die Resultierung der theoretischen Überlegungen. Kurz gefasst, Sie sind so überlegen, dass der Rest der Menschheit immer alt aussieht.
Zu diesem Rest der Menschheit gehören nicht nur ich, der ich mich jeglicher Titelführung im Umgang mit Ihnen höflicherweise gerne enthalte, sondern auch das Nobelpreiskomitee. Meine Bewunderung gilt Ihnen, der Sie mit diesem Schicksal ohne geistigen Beistand fertig werden müssen, weil ihnen niemand diesbezüglich das Wasser reichen kann, mit einer einzigen Ausnahme. Wenden Sie sich doch an den ihnen sicherlich bekannten Papa Homöopathia Austria, und erfolgreichen Atox Promoter und Tester, Herrn Prof. Michael Frass Ich denke, dass allein der hochgeschätzte Herr Prof. Frass im Stande ist, für sie die einzig mögliche wirksame Potenz an Lichtgeschwindigkeitsglobuli herauszufinden, damit sich Ihre Celeritas Cerebralis wieder an den Durchschnitt annähert. Dies sit nämlich eine sehr heikle Verordnung, denn es ist zu befürchten, dass bei deutlich reduzierter Celeritas Cerebralis ein irreversibler Resultatshift ausgelöst wird und ihre Überlegungen für die Menschheit für immer verloren gehen.
Freitag, 1 August, 2008 um 11:52
orkus
„, weil ihnen niemand diesbezüglich das Wasser reichen kann, mit einer einzigen Ausnahme. Wenden Sie sich doch an den ihnen sicherlich bekannten Papa Homöopathia Austria,“
Also, wenn ein Homöopath einem Wasser reicht, ist Vorsicht geboten! Man hat ja noch nicht einmal die Möglichkeit fest zu stellen, welche Informationen da hineingeschüttelt wurden!
Freitag, 1 August, 2008 um 13:35
alexis von croy
(Wo ist eigentlich Herr Gräber?) Der würde heri auch gut dazu passen.
Herr Taramasov und Herr Gräber könnten sich doch James Randis 1 Mio $ teilen! Und meine 5000 Euro.
Freitag, 1 August, 2008 um 13:36
alexis von croy
@anonym
sie haben auch anonym einen russischen akzent 🙂
Sonntag, 3 August, 2008 um 21:03
Dr. Alexander Tarasov
Guten Tag, Herr Dr. Berndt,
verstehen Sie selbst, worüber Sie jetzt gerade berichteten?
Hier ergibt sich keinen Sinn außer Jonglieren mit den Worten wie bei einer Clownerie.
Was Herrn Prof. Michael Fress angeht, kann ich nur eins sagen: Das Niveau des Wissens dieses hochgebildeten intelligenten Menschen ist für Sie unerreichbar.
Sonntag, 3 August, 2008 um 21:59
E. Berndt
@Tarasov
Hochverehrter Chefmeister alternativer und komplentärer Einsichten!
Jeden Tag, wenn ich zu Bett gehe, beklage ich meinem Schicksal, dass Herr Prim. Dr. Michael Frass sich zu intelligent dünkt, mit mir über Homöopathie zu sprechen. Er hat diesen Versuch gleich aufgegeben, nachdem ich ihm auf sein Faible für Atox hingewiesen habe.
Es freut mich zu hören, dass er für Sie nicht zu intelligent ist.
Donnerstag, 7 August, 2008 um 16:37
alexis
Liebe Diskutanten,… die anregende Unterhaltung hier muss nun etwas ruhen – wir fahren ans Meer. Dort werde wir schulmedizinisch opulente Potenzen an gebratenem Fisch und Meerwasser zu uns nehmen.
Bis September!
Alexis
Samstag, 9 August, 2008 um 16:28
Homopathie und Schulmedizin - Seite 13 - Patientenfragen.net - wir haben die Antworten
[…] https://kritischgedacht.wordpress.com/2008/06/04/aberglaube-homoopathie/#comment-443 Aber weder diese Theorie mit allen daraus resultierenden Erkenntnissen hat die Homopathie irgendwie beeinflusst, noch die ganze Flle neueren medizinischen, biologischen und naturwissenschaftlichen Wissens der letzten Jahrhunderte. […]
Samstag, 16 August, 2008 um 22:44
Andi
Ich verstehe nicht, was ihr habt. Die Homöopathie wirkt – und wie! Jeder kann sich davon leicht selbst überzeugen, indem er mal bei einer Erkältung jede halbe/ganze Stunde Meditonsin zu sich nimmt – natürlich korrekt eingenommen wie beschrieben. Ein Komplexmittel -ja! Aber dass die Wirksamkeit eines komplexmittels nun die Homöopathie widerlegen soll, ist ja nun der lächerlichste Vorwurf. Zunächst muss festgestellt werden, ob das Komplexmittel (hier Meditonsin) stärker al Placebo wirkt oder nicht. Die Mehrheit von euch wird im Selbstversuch feststellen, dass es besser wirkt. Damit ist die Wirkung der Homöopathie bereits nachgewiesen. Es stimmt zwar, dass die klassische Homöopathie Komplexmittel ablehnt, aber nicht deshalb, weil sie etwa unwirksam sind, sondern weil es zu schwer, die Wirkung auf eines der Mittel zurückzuführen und den Patient damit auf sichere Weise erfolgreich weiterzubehandeln. Die klass. Homöopathie geht davon aus, dass ein einziges Mittel das Simillimum ist. Daraus zu folgern, dass sie die Unwirksamkeit von komplexmitteln behauptet, war EUER Fehler! Geht zum nächsten Homöopathen und lasst euch heilen. Ihr werdet erstaunt sein, was alles geheilt werden kann!!
Sonntag, 17 August, 2008 um 8:52
Dr E. Berndt
@Andi
Haben sie den letzten Blog überhaupt gelesen?
Homöopathie wirkt so wie ein Lutscher, den die Mama dem Kind in den Mund steckt, damit es nicht schreit, wenn es sich in den Finger gezwickt hat.
Es ist immer wieder faszinierend feststellen zu können, wie dutzende, handfeste, logische und rationale Argumente und wie die Ergebnisse von hunderten ausgefeilten Untersuchungen keine Bedeutung haben, für die, die nicht sehen wollen, die nicht bereit sind über Widersprüche nachzudenken.
Montag, 18 August, 2008 um 15:44
Wolfgang
Meditonsin- das ist ja das Komplexmittel, welches die 4 fache Quecksilberkonzentration enthält, die im Trinkwasser erlaubt ist.
Na ja @Andi klinische Prüfungen laufen anders ab- und vor allem, sie finden üblicherweise vor einer Vermarktung statt. Das Studiendesign muss vorher durch eine Ethik Kommission, der Sponsor bekannt sein und zahlen. Resultat wird publiziert, und wenn eine Wirksamkeit nachgewiesen wird, die Unbdenklichkeit gegeben ist (Quecksilber?) und die Qualität auch- könnte ja mal ein Antrag auf Zulassung gestellt werden.
Und das alles gibts halt bei Meditonsin nicht. Und warum sollte also Quecksilber bei banalen Infekten wirksam sein, hat ja schon vor 100 Jahren bei den Quecksilberschmierkuren gegen Syphilis nicht gewirkt.
Mittwoch, 20 August, 2008 um 11:37
Pianoman
@Andi
Neben Quecksilber enthält diese Brühe auch Alkohol, sowie Aconitium und Atropinum in D5, also noch in nachweisbarer Menge. Aconitium ist der biologische Name für den „Blauen Eisenhut“, Atropinum für die Tollkirsche.
Schon mal was davon gehört ? Nicht ?
Dann schauen Sie doch mal hier nach:
Informationszentrale gegen Vergiftungen der Universität Bonn
http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale
Meditonsin H
Zusammensetzung: 10 g Mischung enthalten:
Arzneilich wirksame Bestandteile: Aconitinum Dil. D5 (HAB,V. 5a) 1 g, Atropinum sulfuricum Dil.D5 5 g, Mercurius cyanatus Dil. D8 4 g. Aconitinum ab D3, Atropinum sulfuricum ab D3 und Mercurius cyanatus ab D5 jeweils potenziert mit einer Mischung aus Ethanol 94 % (G/G)/Glycerol 85 %/Gereinigtes Wasser (5:10:85)
Die Meditonsin®-Lösung enthält 40 % Quecksilberzyanid D8. Auf den ersten Blick erscheint das wenig. In der empfohlenen Dosierung von bis 12 mal täglich 5-10 Tropfen (Erwachsene) erhöht sich der Quecksilberanteil beträchtlich, und selbst Säuglinge ab dem 7. Monat dürfen ein Drittel der Erwachsenendosis schlucken.
Geht man davon aus, dass eine Infektion der oberen Atemwege, der sogenannte grippale Infekt, auf einer Infektion mit Viren beruht, ist das Präparat – unabhängig vom Quecksilbergehalt -als Therapeutikum kaum geeignet, meinen selbst einige naturkundlich therapierenden Ärzte.
Der Arzneiverordnungsreport, den das Wissenschaftliche Institut der AOK herausgibt, bezeichnet Quecksilber-Homöopathika gerade bei Kindern als „nicht diskutabel“.
Ich meine, wenn die Wirksamkeit eines Mittels ohnehin zweifelhaft und umstritten ist, gibt es keine Rechtfertigung für das kleinste Risiko.
Interessant ist übrigens auch, warum sich überhaupt Quecksilber in Meditonsin befindet:
Meditonsin sieht nämlich ein bißchen wie Homöopathie aus, ist aber eigentlich Anthrosophen-Gedöns.
So ist für die Beimengung von Quacksliber keine medizinisch-naturwissenschaftliche, sondern eine esoterische Hypothese aus der Steinerschen Parallelwelt verantwortlich.
Anthroposophische Arzneimittel enthalten überlicherweise Schwermetalle wie z.b. Quecksilber. Der große Meister bezeichnete den Menschen als ein „siebengliedriges Metall“ und die Organe als ein „inneres Planetensystem“. Nach anthroposophischer Welterkenntnis -gewonnen aus den fiktiven Akasha-Chroniken – sind Metalle planetarisch-kosmischen Ursprungs, und üben „starke kosmische Kräfte“ auf den Menschen aus.
Viele Krankheiten sollen auf eine mangelnde Vermittlung zwischen planetarischen und organischen Kräften zurückgeführt werden können.
Heilung erfolgt durch Kräfte-Transfer, veranlasst durch metallische Präparate. Quecksilber könne im Organismus Stauungen lösen sowie Schwellungen und Entzündungen ableiten; sagen die Anthroposophen.
Nun, die Anthroposophen sagen auch:
„Die Erde selbst hat sich vielmehr mit dem Menschen entwickelt. Sie war, bevor sie eben ‚Erde‘ geworden ist, Mond, noch früher Sonne und noch vorher Saturn.“.
„Das Krankheit auf der geistigen Ebene, beispielsweise als transzendente Ursachen, mit dem über Geburt und Tod hinaus gehenden weiteren Schicksalsgang des Menschen zusammenhängen.“
Über mögliche (oder eher zwangsläufige) Widersprüche zur Restwelt des Normalmenschen äußert sich der große Rudi dann auch:
„Die Tatsachen sind durch rein übersinnliche Beobachtungen gewonnen; und es muß sogar gesagt werden, dass der Geistesforscher am besten tut, wenn er sich alle Schlußfolgerungen aus seinen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen peinlich genau entäußert; denn durch solche Schlußfolgerungen wird ihm leicht der unbefangene innere Sinn der Geistesforschung in die Irre geführt.“
Genau dieses Verhalten empfiehlt sich auch für die Anwender von Meditonsin; solange sie sich nur selbst „therapieren“.
Wer nämlich anthroposophische Pharmazeutika wie z.B. Meditonsin benutzt, muss sich darüber klar sein, das die Inhaltsstoffe dieses Medikaments keine Substanzen sind, die nach allgemeingültigen Vorstellungen zur Pathologie biochemische oder antibiotische Wirkung haben, sondern ausschließlich anthroposophisches Analogie-Denken reflektieren.
Schlimm genug, wenn sich Erwachsene zu diesem Schwachsinn bekennnen, aber sollte man es zulassen, das wegen Steiner-Spinnereien Säuglingen und Kleinkindern Quecksilber einflösst wird ?
Pianoman
Mittwoch, 20 August, 2008 um 11:57
Rose
An die Blog-Community:
Kurzweiliger und spannender war schon lange keine Lektüre mehr, herzlichen Dank für Fachwissen und Humor! 🙂
Ich war früher auch empfänglich für alle möglichen Heilslehren (H., Bachblüten, Astrologie und so weiter), hab aber in meinem Umfeld immer öfter fragwürdige Auswüchse der Esoterik beobachtet, die mich zunehmend skeptisch machten. (Mein Freund wird von seiner H. derzeit mit „dem stärksten Mittel“ gegen Fibromyalgie behandelt, nämlich mit Gänseblümchen in tausendfacher Verdünnung…, aber natürlich parallel zur schulmedizinischen Therapie…) Mein Initiations-Erlebnis war schließlich Martin Lambecks „Irrt die Physik? Über Alternativ-Medizin und Esoterik“ und Carl Sagans geniales Buch „Der Drache in meiner Garage“.
Was für eine Befreiung! Kein dunkel verschwurbeltes Raunen mehr, das verunsichert und abhängig macht, sondern Vertrauen in die Kraft und Schönheit wissenschaftlicher Erkenntnis – yeah! Und befreiendes Lachen über das pathetische Blabla der Eso-Szene.
Ich erinnere mich z.B. an einen genialen Beitrag im Standard-Forum, wo ein Leser sinngemäß meinte, er habe im Urlaub aus Spaß die Globuli seiner Frau gefuttert, danach ins Mittelmeer gepinkelt und solcherart die Bewohner der gesamten Küste geheilt…:-) Tja, diese Art von Unterhaltung gäbe es ohne die Esos nicht – danke, liebes Universum! 😉
Mittwoch, 20 August, 2008 um 15:09
Dr E. Berndt
Lieber Pianoman!
Ich bewundere Sie ob ihrer profunden und schlüssigen Expertise. Ich kann dem als Fachmann nichts mehr außer meiner vorbehaltlosen Zustimmung hinzufügen. Trotzdem bekomme ich Depressionen, wenn ich mir vorstelle, wie viel Energie hineingesteckt wurde, und das meist umsonst, weil die Empfangsstationen durch den unbedingten Glauben ausgeschaltet sind.
Donnerstag, 21 August, 2008 um 9:36
Wolfgang
Hi Pianoman,
die URL hat keine Suchfunktion- kannst du das bitte genauer angeben-wo man das Dokument auf der Giftzentrale findet- danke.
Donnerstag, 21 August, 2008 um 10:38
emp
Schaut mal, was ich da gefunden habe:
Die Ö1-Kinderuni plant für den 21.9. einen Homöopathie-Beitrag: „Peter König: Wie funktionieren die kleinen homöopathischen Globuli? Kleine Wunderkügelchen mit großer Heilkraft.“
http://kinderuni.at/viewpage/news/start-der-o1-kinderuni/1.html
Autsch. Und das sollen wissenschaftsinteressierte Kinder vorgesetzt bekommen? Unter dem vertrauenswürdigen Label der Kinderuni?
Donnerstag, 21 August, 2008 um 14:59
Pianoman
@Wolfgang
Sorry, ich war etwas nachlässig…
Zuerst einmal die Links direkt zu den angesprochenen Pflanzen:
http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/eisenhut.html
http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/tollkirs.html
Wer andere Giftpflanzen, -pilze und giftige Tiere sucht, oder sich über
weitere Möglichkeiten der Intoxikation informieren möchte, findet auf der
Startseite von
http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale
einen graunen Kasten, in dem sich sowohl Bilder als auch unterstrichene Begriffe in blauer Schrift befinden. Das Anklicken führt zu weiteren Tabellen, bspweise zur Auflistung heimischer Giftpflanzen.
Hier öffnet das Anklicken der jeweiligen Pflanze ein detailliertes Dossier.
Pianoman
Donnerstag, 21 August, 2008 um 15:27
E. Berndt
Proselytenmacherei , Die Protagonisten erziehen sich die Gläubigen von morgen.
Über das Thema Kinder und Homöopasthie und co:
Ein Bericht von Heinz Zangerle
Der Pendler wird´s schon richten
(Die schulische Belastung der Kinder
erreicht derzeit einen ersten Höhepunkt:
obskure Therapiemethoden boomen)
Der Esoterik-Boom erfasst die Kinder. Ob Konzentrationsprobleme, Fehler im Diktat, Bettnässen oder Hyperaktivität – dem Zeitgeist entsprechend sind schnelle Lösungen gefragt: ob Bachblüte, Bio-Säftchen oder Hirngymnastik
Die kindliche Psyche wird zum Tummelplatz „alternativer“ Methoden, an denen wenig alternativ und vieles Schnee von gestern ist.
Es ist ein verwirrendes Sammelsurium von Therapien, vor dem Eltern und Lehrer stehen, wenn sie ein Kind mit Lern- und Verhaltensproblemen haben. Insbesondere esoterische Verfahren und Mittel sind mit überzogenen Versprechungen behaftet. Man glaubt an Wundermittel und rasche Beseitigung störender Symptome, setzt auf „bio“ und vertraut einer okkult-esoterischen Wirkung auf die Kinderpsyche.
Eine Mutter berichtet, wie sie nach stundenlangem Üben ihrem Sohn Bachsche Notfalltropfen neben das Bett stellt. Sie ist überzeugt, dass deren „feinstoffliche“ Wirkung ein weiteres Diktat-Waterloo abwenden wird.
Die Mutter einer sechsjährigen Bettnässerin berichtet von ihren bisherigen „Therapieversuchen“. Nachdem der Pendler das Kinderzimmer schon mehrmals umgekrempelt hat, steht das Kinderbett jetzt im Vorraum.
Ein nägelkauender, stark belastet wirkender Achtjähriger reibt sich beim Rechnen wiederholt unterhalb des Schlüsselbeins, dreht den Kopf nach hinten und presst die Schultermuskulatur. Die Diagnose „Tic“ ist falsch: Er müsse nur seine „Gehirnknöpfe“ rubbeln, meint er, dann könne er sich besser konzentrieren.
Bei „Flüchtigkeitsfehlern“ in Schuldiktaten empfiehlt ein Homöopath die Einnahme von 5 Globuli Medorrhinum D200 ein bis zweimal im Monat und als Zusatztherapie fünfmal täglich acht bis zehn „Schultropfen für Kinder“.
Das sind keine schrulligen Einzelfälle aus der Praxis. Schulfitneß-Angebote aus dem Repertoire der Esoterik liegen im Trend, die schnelle Lösung hat Konjunktur: Verbesserung der kindlichen Konzentration durch Bewegung aus der Edu-Kinestik, Legasthenikertherapie durch Bachblüten, Ruhigstellen des Zappelphilipps mit homöopathischen Globuli, Behandlung von Agressionen mit Qui-Gong und Reduzierung diffuser Ängste mit Aromatherapie. Nebenbei – damit Prüfungsstress erst gar nicht aufkommt: Es liegt am Lehrer, für den Rosenquarz am Schülerpult zu sorgen und die individuell günstigste Mondphase für den Prüfungstermin zu beachten.
Blühende Geschäfte mit „schwierigen“ Kindern
Gute Zeiten also für die Verkäufer an Tröpfchen, Pillen, Kügelchen, für die Trainierer simpler Bewegungsübungen, für Auspendler, Verkäufer „heilender“ Steine und sonstige Krämer auf dem Psychomarkt ! Nach der Absage an Schulmedizin und Pharmakeule erwarten sich viele die Lösung kindlicher Probleme aus den Nebeln der Esoterik. Aber hinter modisch-zeitgeistiger Verpackung von „alternativ“, „ganzheitlich“ und „bio“ verbergen sich uralte, längst überwunden geglaubte Denk- und Erklärungsmodelle.
Das lässt sich am Beispiel der Kinesiologie, des Einsatzes von Bachblüten und Homöopathie besonders gut belegen. Nachdem jahrzehntelange sozialwissenschaftliche Forschung kindliche Lern- und Verhaltensstörungen längst aus der Umklammerung der Medizin gelöst hatte, „therapiert“ die Esoterik wiederum so, als handle es sich dabei um Krankheiten im Sinne rein organischer Defizite ! Erneut werden „schwierige“ Kinder vorschnell zu behandlungsbedürftigen „Fällen“ erklärt. Höchst unkritisch wird ihnen die Logik veralteter medizinischer Denkvorstellungen übergestülpt und mit dubiosen Mitteln allein an ihren Symptomen herumgedoktert.
Eine ungeduldige Grundhaltung vieler Eltern bereitet den Nährboden für vieles, was heute auf dem Psychomarkt Blüten treibt. Die kindliche Psyche ist – vor allem dann, wenn sie von Problemen bedrückt ist – zu einem lukrativen Geschäft geworden.
Häufig dienen angestaubte Gehirnhälften-Theorien aus den fünfziger Jahren dem Ausgleich fehlender wissenschaftlicher Basis. In aufpolierter Diktion werden die alten Hüte der Gehirnforschung als neueste wissenschaftliche Erkenntnisse angepriesen: ob Lernstress, blockierte Lebensenergie, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, Legasthenie – mit der mangelnden Zusammenarbeit beider Gehirnhälften und gestörtem Energiefluss wird nahezu jegliche kindliche Störung begründet. Die darauf aufbauenden Ratgeberbücher von Paul E. Dennison (Edu-Kinestetik bzw. „Brain-Gym“) sind Klassiker einer unverantwortlichen Versimplizierung kindlicher Lernprobleme.
Verstaubte Erklärungsmodelle
Ein zentrales Mythos alternativ-esoterischer Methoden ist die Behauptung von ihrer „Ganzheitlichkeit“ – ein glatter Etikettenschwindel ! Denn in der esoterischen Praxis ist geradezu das Gegenteil zu beobachten: Auf eine gründliche Anamnese – also eine Rekonstruktion der kindlichen Lern- und Leidensgeschichte, der familiären Situation und der Ursachen – wird verzichtet. Wie und wodurch ein Symptom entstanden ist, ist zweitrangig. Statt dessen ist der „Therapeut“ in offensichtlicher Eile, bestrebt, möglichst schnell am Kind selbst zu arbeiten. Es ist ja auch allemal einfacher und entlastender für Elternhaus und Schule, die Störung am Kind selbst zu lokalisieren und auch zu behandeln.
Kinder sind dem Eso-Boom ungeschützt ausgesetzt. Weil nicht erkennbar ist, wo Grenzen wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse überschritten werden, besteht die Gefahr, dass sie Opfer von Spekulation, von okkulten Mythen oder von obskurer Ideologie werden. Bemerkenswert ist, wie sich die Anhänger der Esoterik jeder fachlichen Kritik entziehen: etwa Fragen nach der Tiefen- bzw. Langzeitwirkung von Esoterik für das kindliche Bewusstsein. Welcher Art sind denn die Botschaften und Signale der Esoterik, welche ihre verdeckten Informationen und unreflektiert vermittelten Lernmuster ?
Zunächst einmal wird Kindern vermittelt, dass die Ursachen für ihre Lern- und Verhaltensschwierigkeiten und Probleme nur bei ihnen selbst liegen. Ferner wird ihnen geradezu schablonenhaft ein Lernreflex vorexerziert und anerzogen, dessen Botschaft ist: Wenn du Probleme hast, dann gib dir Säftchen, Kügelchen oder Mittelchen. Was Kinder erfahren, ist die Konditionierung und der Transfer des klassischen Kopfweh-Aspirin-Reflexes der Erwachsenen auf die verstörte kindliche Psyche.
In der unreflektierten Gabe von Naturheilmitteln, dem raschen Ansatz mit Körperübungen verbirgt sich die Gefahr der Medikamentiersucht, späterer Abhängigkeit von Psychopharmaka oder gar Drogensucht.
Weiters wird Kindern – wie der Züricher Psychoanalytiker Mario Erdheim formuliert – „eine tüchtige Portion versteckter Ideologie“ hinsichtlich menschlicher Problembewältigung mitgeliefert. Lerninhalte sind aber alles andere als jene des anteilnehmenden Gesprächs, aktiver Zuwendung und Auseinandersetzung, des Bemühens um gegenseitiges Verstehen, der Anstrengungsbereitschaft und geduldigen Suche nach Ursachen und Lösungen.
Der „geheime Lehrplan“ der Esoterik vermittelt noch mehr: Da die Esoterik vom Anwender vielfach blinden Glauben an ihren irrationalen Hokuspokus einfordert, ist jenen zuzustimmen, die Esoterik als das Gleitmittel und Einfallstor in Okkultismus und blinde Sektengläubigkeit bezeichnen.
Gelassenheit statt Symptomkosmetik
Allen in Erziehung, Kindergarten und Schule praktisch Tätigen ist zu einer gelassenen (aber nicht blind gewähren-lassenden) Grundhaltung im Umgang mit Kinderproblemen zu raten. Dies setzt allerdings das Bewusstsein und Eingeständnis dessen voraus, dass man Kindern nur helfen kann, wenn man bereit ist, sich viel Zeit zu nehmen. Dann fällt es auch leichter, vieles von dem, was uns am Bio-Psycho-Markt angeboten wird, als das zu erkennen, was es ist: eine Modeerscheinung, produziert für die Leichtgläubigen, des herrschenden pädagogischen Zeitgeistes.
Heinz Zangerle : Kinderpsychologe und Psychotherapeut sowie Lehrbeauftragter für Legasthenie an der Pädagogischen Akademie in Innsbruck. Publizistisch ist er u.a. für die Zeitschrift „Psychologie heute“ tätig.
Tel.: 0512/58 42 18
Donnerstag, 21 August, 2008 um 15:39
Wolfgang
also meinen Rosenquarz, Amethyst und doppelbrechenden Feldspat haben meine Kinder auch in die Schule geschleppt. Zum Thema Mineralogie.
Die Schultasche war mal wieder zu schwer.
Donnerstag, 21 August, 2008 um 15:51
E. Berndt
Jetzt startet die Geistheilerei im WiFI (Wirtschaftsförderungsinstitut)
Ich bin schon sehr gespannt, ob die Med Uni dagegen protestiert.
Die Astronomen haben jedenfalls gegen die Diplomierung der Astrologen im nämlichen Institut protestiert.
Hier die Rchtfertigung des Wifi:
Sehr geehrter Herr Dr. Berndt!
Zu Ihrer erregten Mitteilung bezüglich der Prana-Schulungen im WIFI kann ich Ihnen eine interessante Information liefern:
Wir sind die Bildungseinrichtung der österreichischen Wirtschaft und damit ein Teil der WKO-Organisation.
Im Gegensatz zu privaten Schulungsanbietern und den diversen Bildungsvereinen hat das WIFI einen gesetzlichen Bildungsauftrag.
Das WIFI muss Aus- und Weiterbildung für die Unternehmer und deren Mitarbeitern anzubieten!
Natürlich auch für den Bereich „Energetik“.
In der Gewerbeordnung finden Sie diese energetischen Tätigkeiten in der Beschreibung des „Freien Gewerbes“.
Das freie Gewerbe der Human-, Tier- und Lebensraumenergetik (Hilfestellung zur Erreichung einer körperlichen bzw. energetischen Ausgewogenheit -> http://www.bmwa.gv.at/NR/rdonlyres/6553EC37-2313-47AB-9A10-4344B5B2D1C7/0/ListederfreienUnternehmenstätigkeiten26062008.pdf) stellt einen stark wachsenden wirtschaftlichen Zweig dar.
Unsere betroffenen WKO-Mitglieder sind an entsprechenden Aus- und Weiterbildungsangeboten interessiert.
Sie sehen also, dass Ihr Unmut über eine Aus- und Weiterbildung für eine gesetzlich geregelte berufliche und gewerbliche Tätigkeit durchaus entkräften lässt.
Freundliche Grüße
Ing. Christian Haslinger
Produktmanager
Weiterbildung
eMail christian.haslinger@wifi-ooe.at
Telefon 05-7000-7500
FAX 05-7000-7409
Wiener Str. 150
4021 Linz
http://www.ooe.wifi.at/Wissensgarantie.htm
Freitag, 22 August, 2008 um 12:57
Wolfgang
Würde mich aber schon interessieren wie ein gesetzlicher Bildungsauftrag für Wahrsagerei und Wünschelrutengängerei ausschaut.
Wenn die Wahrsagerei validiert ist- warum sollen wir eigentlich Ende September wählen gehen?
aber immerhin gibt es in Österreich 4 gerichtlich beeidete Sachverständige fürs Wünschelrutengehen.
Donnerstag, 28 August, 2008 um 12:29
Dix
🙂
Donnerstag, 28 August, 2008 um 14:22
Gerold Brinkmann
Sehr geehrte Herren,
mit großem Interesse habe ich diesen Blog eine Weile verfolgt um nun als, ich zitiere Sie auszugsweise, „abergläubischer, irrationaler und verstandsloser Patient“ zu berichten. In 1996 wurde ich, erstmals in meinem Leben, von ständig wiederkehrenden Migräneanfällen übelster Sorte(Ohnmacht, vorübergehender Sehverlust) heimgesucht. Zur Abklärung wandte ich mich Monate später an meinen Hausarzt, der mich nach kurzem Check zur weiteren Abklärung in´s Evangelische Krankenhaus Oldenburg überwies. Dort wurde ich eingehend untersucht. Die Kommunikation an diesem Tag zwischen mir und den behandelnden Ärzten erstreckte sich auf insgesamt geschätzte 10 Minuten. Danach hatte für den Rest des Tages die Apparate-Medizin von mir Besitz ergriffen. Nach endlosen Stunden wurde kein Befund ermittelt und kurzerhand Betablocker verschrieben vor deren Nebenwirkungen ich auch gleich gewarnt wurde. Die ganze Art und Weise, wie damals mit mir verfahren wurde, war eine große Enttäuschung für mich. Oft hatte ich den Eindruck, dass die Ärzte selber ratlos waren aber dies durch autoritären Habitus zu überspielen versuchten.
Mit dem Rezept stand ich am selben Tag vor der Apotheke. Ich habe es nicht eingelöst. Nicht etwa, weil ich glaubte, das Medikament würde mir nicht helfen können, sondern vielmehr aus der Überzeugung heraus, nicht ausreichend von den Ärzten hinterfragt worden zu sein. Den Ärzten mache ich keinen Vorwurf, sie haben sich dem Diktat der Kosteneffizienz und dem Zeitdruck zu beugen.
Durch einen Freund bin ich in Kontakt mit einem Arzt gekommen, der zusätzlich zu seinem abgeschlossenen Medizin-Studium in der Homöopathie und Akkupressur bewandert ist. Bis dahin hatte ich von der Homöopathie noch nie etwas gehört und die Sache war mir auch nicht ganz geheuer weil ich ein rational und wissenschaftlich orientierter Mensch bin. Diesem Arzt bin ich vorbehaltlos aber skeptisch gegenüber getreten. Die Untersuchung dauerte 2 Stunden. Ich wurde regelrecht ausgequetscht, der Arzt wollte einfach alles wissen. Dabei hat mich seine ruhige, gelassene und freundliche Art, auch wenn ich Sachverhalte manchmal umständlich umschrieben habe, sehr für ihn eingenommen. Mir wurden von ihm die häufigsten Ursachen von Migräne ausführlich beschrieben und erklärt. Um die Migräneanfälle zu vermeiden wurde mir beigebracht, bestimmte Massage- und Drucktechniken an meinem Nacken nach einem strengen Regelplan selbst auszuführen. Auch wurde ich etwa 2 Wochen mit Globuli behandelt um einen erneuten Anfall abzuwehren oder abzuschwächen.
Ich habe nach dieser einen Sitzung bis heute nie wieder einen Migräneanfall bekommen. Nach einem Jahr habe ich den Arzt spontan besucht und ihm berichtet. Sogar hierfür nahm er sich Zeit.
Die Ursachen für das schlagartige Verschwinden der Migräneanfälle können selbstverständlicher weise unterschiedlicher Natur sein:
1.) die Anfälle wären ab dem Zeitpunkt der Untersuchung sowieso nicht wieder aufgetreten(glaube ich eher nicht)
2.) spontane Selbstheilung durch Plazebo-Effekt und suggestive Wirkung des Arztes(möglich)
3.) Akkupressur und Globuli wirkten(möglich)
Was, sehr geehrte Herren, macht den Unterschied zu 2.) oder 3.) für den Patienten aus wenn das Ergebnis das Gleiche ist? Halten Sie es für unethisch, wenn Heilung durch 2.) erreicht wurde? Sie alle haben vollkommen Recht, wenn Sie Scharlatanerie beklagen aber ist, wenn es so sein sollte, Punkt 2.) Scharlatanerie? Ist dies nicht eine ethische, moralische Frage? Glaube und Vorstellungskraft versetzen bekanntlich Berge. Dieser Aspekt ist in meinen Augen ein wesentlicher Bestandteil vieler Naturheilverfahren. Wissenschaftliche Beweiskraft reicht hier allein nicht aus um dieses Phänomen zu erklären.
Die Wissenschaft hat die Herkunft des Menschen erklärt. Sind die Religionen dieser Erde deshalb ein Auslaufmodell? Oder beziehen Menschen Kraft und Hoffnung aus der Spiritualität? Erklären Sie bitte einem Gläubigen wissenschaftlich den Nicht-Unterschied zwischen Leitungs- und Weihwasser und Sie werden fürchterlich Schiffbruch erleiden!
Ich denke, es ist einfach an der Zeit, dass konservative Mediziner und Naturheiler einander mit mehr Respekt begegnen. Beide können durchaus voneinander lernen. Warum sollen nicht zwei Wahrheiten nebeneinander existieren dürfen? Wozu diese verbissene, zynische Auseinandersetzung der endlosen Rechthaberei auf beiden Seiten? Das Ganze erinnert mittlerweile an einen Kampf der Kulturen bei der sich keine Seite der übelsten Ehrabschneidung des jeweils anderen entblödet. Lächerliche Gockelkämpfe!
Entspannen Sie sich ein wenig und gewinnen Sie jeweils der anderen Seite Charme ab. Im Sinne Ihrer Patienten.
Mit freundlichem Gruß aus Oldenburg/Niedersachsen
Gerold Brinkmann
Samstag, 30 August, 2008 um 9:01
Ulrich Berger
Sehr geehrter Herr Brinkmann,
Es tut mir leid, dass Sie hier so lange keine Antwort bekommen haben. Das liegt daran, dass dieser Blog übersiedelt ist und nur noch wenige Leser/Kommentatoren hat. Selbst die Endlosdiskussion hier ist schließlich verebbt. Ich versuche einmal, Ihnen meinen Standpunkt klar zu machen.
Sie listen verschiedene Möglichkeiten auf, die Ihre Migräneanfälle zum Verschwinden gebracht haben könnten. Ich möchte Ihre Liste ein wenig erweitern:
1.) die Anfälle wären ab dem Zeitpunkt der Untersuchung sowieso nicht wieder aufgetreten
2.) spontane Selbstheilung durch Plazebo-Effekt und suggestive Wirkung des Arztes
3.) Akkupressur/Massage wirkte
4.) Globuli wirkten
Die wissenschaftlich-skeptische Sichtweise ist hier, dass 1)-3) oder Kombinationen daraus mögliche Erklärungen sind, 4) aber nicht.
Sie fragen: „Was, sehr geehrte Herren, macht den Unterschied [zwischen 2, 3 und 4] für den Patienten aus wenn das Ergebnis das Gleiche ist? Halten Sie es für unethisch, wenn Heilung durch 2.) erreicht wurde? [Ist] Punkt 2.) Scharlatanerie?“
Für den typischen Patienten macht es wohl keinen Unterschied aus, durch welchen Punkt die Heilung erreicht wurde. Für die Gesellschaft und die Wissenschaft aber sehr wohl. Sollte sich etwa herausstellen, dass 3 hier den wesentlichen Anteil hat, 4 aber keinen, dann wäre es sinnvoll, 3 zu fördern und 4 nicht.
Beschränken wir uns einmal auf die Homöopathie und lassen wir 3 außer Acht. Die wissenschaftliche Sichtweise ist, dass im allgemeinen 2 wirkt und 4 nicht. Dies bringt uns in ein ethisches Dilemma: Es ist nämlich anscheinend so, dass 2 besonders dann wirkt, wenn der Patient glaubt, dass 4 wirkt. Sollte man also 4 propagieren und lehren, um 2 zu erreichen? Ich glaube, dass man das nicht sollte. Der bekannte britische Pharmakologe und Homöopathiekritiker Prof. David Colquhoun nennt es das „Lügendilemma“. http://dcscience.net/?page_id=10
Der Hauptstreitpunkt zwischen Wissenschaftlern und Homöopathen liegt in der Behauptung der letzteren, dass 4 auch alleine wirkt, dass also Globuli eine spezifische Wirkung haben. Nach allem was wir wissen, haben sie das nicht. Wenn dies von Alternativmedizinern anerkannt würde, dann könnte man damit beginnen, über Lösungen des Lügendilemmas zu diskutieren. Soweit sind die allermeisten Homöopathen aber noch lange nicht.
Sie schreiben: „Mediziner und Naturheiler […] können durchaus voneinander lernen.“
Mir fällt beim besten Willen nichts ein, was Mediziner von Naturheilern lernen könnten. Dass Zuwendung zum Patienten wichtig ist, wird oft genannt. Das ist aber keine Erkenntnis, die wir den Naturheilern verdanken würden. Diese leben nur davon. Auch die Erforschung des Placeboeffekts wird nicht von Alternativmedizinern betrieben, sondern von Medizinwissenschaftlern und Psychologen.
Sie fragen: „Warum sollen nicht zwei Wahrheiten nebeneinander existieren dürfen?“
Sie dürfen es, aber wenn sie sich gegenseitig widersprechen, wird es problematisch. Welchen Wert hat „Ja und Nein“ als Antwort auf eine Entscheidungsfrage? Wissenschaftliche Tatsachen oder „Wahrheiten“ müssen als solche objektiv nachprüfbar sein oder sie verlieren die Berechtigung, sich so nennen zu dürfen.
MfG, Ulrich Berger
Samstag, 30 August, 2008 um 12:44
Pianoman
@ Gernold Brinkmann
Ich nehme noch einmal den Gedanken von Ulrich Berger zu den nebeneinander existierenden „Wahrheiten“ auf.
Gerade die Diskussion um „Wahrheit“ im Umfeld der Auseinandersetzung um die Validität komplemtärmedizinischer Verfahren, ist für mich ein ganz wesentlicher Aspekt des Diskurses. Ich hole deswegen ein wenig weiter aus:
Statt Wahrheit: Beliebigkeit
Ich zitiere: „Warum sollen nicht zwei Wahrheiten nebeneinander existieren dürfen? Wozu diese verbissene, zynische Auseinandersetzung der endlosen Rechthaberei auf beiden Seiten? Das Ganze erinnert mittlerweile an einen Kampf der Kulturen bei der sich keine Seite der übelsten Ehrabschneidung des jeweils anderen entblödet.“
Es ist unübersehbar: Das Weltbild unserer Zeit ist unsicher und strittig; genau so wie die Ansichten über die Natur des Menschen. Das jedenfalls ist der Eindruck, der entsteht, wenn man den aktuellen Diskurs über metaphysische Fragen beobachtet. Da es um nicht mehr und nicht weniger als die letzten Grundlagen des Weltverständnisses des Menschen geht, zieht der Streit alles was irgendwie an Problemen und Entscheidungen Bedeutung hat, in seinen Bann; und eben deswegen ist er von so außergewöhnlicher Schärfe.
Und die Auseinandersetzung wird nicht nur von großer Härte bestimmt, sie hat auch die übliche Arena der akademischen Zirkel verlassen und alle Bereiche öffentlichen und privaten Lebens erfasst.
Dieser Streit -soll er denn beendet werden – fordert umfassende Bekenntnisse. Nicht nur Politik und Wissenschaft, sondern letztlich jeder Einzelne ist aufgerufen, Wissen und Wahrheit wieder den Rang des Objektiven zu verleihen. Nicht die absurde Akzeptanz zweier oder mehr Wahrheiten löst den Konflikt, sondern nur die konsequente Suche nach der bestmöglichen Beschreibung der Welt. Eindeutigkeit ist das Zauberwort.
Diese Forderung nach einer eindeutigen, von funktional-relationalem Wissen bestimmten Position, hat vor allem darin ihren Ursprung, dass sich vorrangig die Geistes- und Sozialwissenschaften, deren Arbeitsgebiet nun einmal die Beobachtung des Menschen im Kontext seiner Welterklärungen ist, bisher auf den Standpunkt gestellt haben, jeder Versuch der Objektivierung von Weltbildern sei – schon wegen vorhandener methodischer Grenzen – illusionär; und sich deshalb, in aller Konsequenz, ausschließlich mit der Beschreibung der Verhältnisse beschäftigt haben.
Grund dafür war die Annahme, dass Weltsichten historische Konstrukte seien, die sich im Verlauf der Geschichte bilden und ändern. Da aber Geschichte per se unter dem Postulat der Irrationalität steht, würde eben deswegen jeder Versuch scheitern, sie rationalen Untersuchungen über die hinter ihr stehenden Wahrheitsansprüche zu unterziehen.
Und was – nach Ansicht der Sozialwissenschaften – für die großen kulturbestimmenden Leitideen ganzer Gesellschaften und Zeiten gilt, das gilt gleichermaßen für die Lebensideale eines jeden einzelnen.
Auch sie sind nach dieser Ansicht gleichfalls unfähig zur nachvollziehbaren Begründung ihrer letzten Verankerungen.
Weltanschauungen sind, darin sind sich die Sozialwissenschaften seit Max Weber einig, eine Frage von Wertungen. Die aber stellen, so heißt es, in letzte Instanz Entscheidungen des Glaubens dar, und zwar die eines jeden einzelnen. Und so wie es die Sache des einzelnen ist, Glaubensentscheidungen zu fällen, so ist es auch seine Sache, für sie einzutreten, Gefolgschaft für sie zu suchen und ihnen als Prinzipien eigenen und öffentlichen Lebens Geltung zu verschaffen.
Dabei gilt dann vor allem für die Irrationalisten jeder Couleur der Satz: Worüber man nicht (im Sinn eines Diskurses) reden kann, dafür soll man dann wenigstens kämpfen.
Und so findet ein heiliger Krieg statt, in dem Esoteriker, Sekten, religiöse Gruppierungen, kurz gesagt, die Irrationalisten unserer Zeit, eine Welt erschaffen wollen, in der sich alle Menschen dem Glauben
– irgendeinem Glauben – unterordnen.
Nun ist in den letzten Jahren – vor allem als Folge des New Age – eine Entwicklung zu verzeichnen, die dazu geführt hat, dass nicht mehr unterschieden wird zwischen den wahren Aussagen innerhalb (zirkulärer) Denksysteme und der „Wahrheit“ einer Naturkonstante.
Einzelne Aussagen können durchaus im logischen Sinne wahr sein, während das gesamte Denkmodell absolut widersinnig ist, oder neutral ausgedrückt, auf nicht überprüfbaren Behauptungen beruht, also keinesfalls einen Wahrheitsanspruch erheben kann.
Diese innerern Wahrheiten, die eben nur einem Binnenkonsens als „wahr“ gelten, sind die absurden Voraussetzungen der „Besonderen Therapierichtungen“ wie sie das deutsche Sozialgesetzbuch skandalöser Weise gelten lässt.
Mit „Wahrheit“ in einem überprüfbaren Sinn hat das Ganze nichts zu tun.
Aber genau die völlig unbegründbare Übertragung der Akzeptanz subjektiven Wahrheiten sozialer Konstrukte, wie z.B. Religionen, auf naturwissenschaftliche Welterklärungen, ist die notwendige Voraussetzung dafür, dass die Vertreter eines Neuen Denkens – die Hexen, Schamanen und Gurus der Moderne – überhaupt gegen die Vertreter des wissenschaftlichen Denkens antreten können, die den emphatischen Glaubens- und Glücksbotschaften des Irrationalismus nur ihre nüchternen, logisch-rationalen Argumente einer zwar realistischen, aber nicht selten unbequemen Weltsicht entgegen zusetzen haben.
Es ist deshalb durchaus nachvollziehbar, aber dennoch paradox: Die Wissenschaft, die uns ermöglicht hat eine freiere Gesellschaft aufzubauen, weil sie uns aus dem mystischen Denken des religiösen Fundamentalismus befreit hat, findet sich heute angefeindet von denen, denen sie die Freiheit des Denkens ermöglicht hat und die offenbar nicht sehnlicher wünschen als einen Salto rückwärts in Verhältnisse, wie wir sie in der dunklen Zeit vor der Aufklärung hatten.
Um diese Ziel durchzusetzen, sind den Irrationalisten alle Mittel recht:
Man trifft auf raffinierte Demagogie, auf offensichtliche Lügen, auf wilde Phantastereien; und – vor allem anderen – auf eine erschreckende Geschichtsvergessenheit.
Mit diesen Methoden wird versucht, den Unterschied zwischen Rationalismus und Irrationalismus aufzuheben und Wahrheit zu einer Frage des subjektiven Geschmacks zu machen.
Anders ausgedrückt: Wahrheit soll eine Frage individueller und subjektiver Weltsichten werden und damit beliebig sein. Wenn Wahrheit aber beliebig ist, ist sie keine Wahrheit mehr, sondern nur noch Meinung.
Die (eigentlich unerträgliche) Folgeerscheinung einer Subjektivierung der Wahrheit ist die Situation, dass gleichzeitig mehrere Wahrheiten existieren können, die sich in der Regel gegenseitig widersprechen.
Dabei definiert sich Wahrheit (objektiv) durch Überprüfbarkeit.
Nur, und das zeigen umfängliche Forschungen immer wieder, diese Überprüfbarkeit von „Wahrheit“ ist die Achillessehne der Alternativen Weltmodelle.
Deswegen gibt es kaum einen Anspruch, der in der Esoterik-Szene von größerer Bedeutung ist, wie die „undogmatische Toleranz“.
Ihren Ursprung hat diese Forderung wiederum im sozialen Konstrukten, vor allem im Synkretismus der Theosophie, die den Anspruch hegte, alle Religionen und Philosophien zu einer übergeordneten Universalreligion zusammen zu führen. Doch der Synkretismus muss scheitern, wenn die Wahrheitsansprüche verschiedener Weltbilder aufeinander prallen.
Der Ausweg aus dem Dilemma der inneren Spannung der Wahrheiten ist das Für-wahr-halten sämtlicher Theorien.
Jedoch führt eine Anerkennung aller und verschiedenster Wahrheiten letztlich aber zur eigenen Standpunktlosigkeit. Entgegen jeder angestrebten Ganzheitlichkeit ist der Mensch, der diesen Kompromiss wählt, gezwungen, sich auf bloße Erlebnisse oder Erfahrungen, d.h. Gefühle, Eindrücke zurückzuziehen. Damit ist der Mensch als Summe seiner geistigen Positionen nicht mehr hinterfragbar und kann auch nicht mehr mit anderen kommunizieren, sondern nur noch monologisieren; denn: „für dich ist es so, für mich ist es anders.“ Wahrheit ist dann nichts Überpersönliches mehr, sondern nur noch eine individuelle Meinung; eine Wahrheit für mich, eine andere Wahrheit für jeden anderen.
Damit geht die Scheintoleranz einher, dass jede und jeder seine eigene Wahrheit hätte, alle Widersprüche scheinen im Harmoniewölkchen aufgelöst; die Folge ist der Verlust der fruchtbare Lebens-Spannung, die letztlich die Grundlage jeder Forschung ist.
Zweifelsfrei findet sich auf der Erde keine absolute Wahrheit, aber auch die relativen Wahrheiten müssen sich aneinander bewähren; doch dieser Auseinandersetzung verweigert sich die der Eso-Szene.
Aber letztlich: Auch die Vermeidung einer tiefer gehenden Diskussion über Werte, über ethische Grundsätze, über innere Schlüssigkeiten, würde nicht nicht das Problem der Widersprüchlichkeit der Weltmodelle lösen.
Deshalb: Wer wirklich nach dem sucht,was „die Welt im Innersten zusammenhält“, wird aber wohl kaum auf dem Markt der Offenbarungen fündig. Wer sich auf die Synkretismen des Marktes einläßt, findet sich in Widersprüche verwickelt. Besonders für ernsthaft Suchende ergeben sich aus verschiedenen Systemen und Methoden auch ernsthafte Widersprüche. Dabei geraten verschiedene Wahrheiten und Wahrheitsansprüche in eine unauflösbare Spannung; zumindest die gesellschaftlichen Folgen sind ansatzweise schon weiter oben beschrieben.
Aber auch die Ergebnisse für den einzelnen Menschen sind sind bekannt:
Es erfolgt eine Banalisierung der weltlichen und religiösen Bestandteile in Form einer Metaphysik, die über oberflächliche Worthülsen nicht hinausgeht, und die die Austauschbarkeit und den Wechsel der Weltanschauungen wie die berühmte Unterwäsche schon fast zum Programm werden lässt.
Sich in diesem rethorischen Nebel von Beliebigkeit und Gleichgültigkeit zu verlieren ist fast schon zwangsläufig.
Der Leuchtturm auf dem Festland im Ozean der Beliebigkeit ist dann nur noch die Faszination der „einfache Antwort“; auch wenn das Festland sich über kurz oder lang als Schweinwelt erweist.
Um auf Ihr Problem der Migräne zurück zukommen, Herr Brinkmann:
Wenn nach 2stündiger Exploration und Anamnese die Komplexität der Erkrankung auf die Verordnung eines Globulis reduziert wird, ist das schon fast die einfachste Antwort, die möglich ist. Die Steigerung wäre möglicherweise „Handauflegen“.
Nun stellt sich in diesem Zusamenhang ganz besonders die Frage, woher solche „einfachen Antworten“ kommen ?
Woher bezieht die Alternativen Welterkunder ihr „Wissen“ für die einfachen Antworten, die Wahrheit neben der Wahrheit neben der Wahrheit ?
Die primitivste Antwort – allerdings auch die, die besonders von esoterischen Trittbrettfahrern oder Neueinsteigern am häufigsten genannt wird – ist eigentlich keine Antwort auf die Fragen, sondern nur eine Feststellung: „Es ist das uralte Wissen der Inder, Kelten, Chinesen, Ägyptern… (oder wer sonst noch mit dem Attribut umfassender Weisheit ausgerüstet ist.)
Die Anthroposophen haben es in der Akasha-Chronik gelesen.
Einfache Sinnsuchende greifen vielleicht auf die Worte ihres Gurus zurück. Manchmal hat auch der Schutzgeist, ein Ufo-Kommandant von einem anderen Stern oder ein Lehr-Engel die jeweils absolute Wahrheit vermittelt. Und wenn es besonders kompetenter Hilfe bedarf, hat gar Gott selbst – wie bei Gabrielle Witteks „Universellem Leben“ oder Victor Philippis „Theomedizin“ – Botschaft und Wissen übermittelt.
Drei Eigenschaften sind allen diesen Erkenntnis-Quellen gemeinsam:
1. Die Botschaften sind eindeutig und zweifelsfrei.
2. Sie entziehen sich jeder Form der Überprüfung.
3. Sie sind sakrosankt.
Die Eindeutigkeit ist die Attraktivität der Botschaft, der Mangel an Überprüfbarkeit die zweifelhafte Begründung für die absolute Wahrheit der Botschaft, neben der absoluten Wahrheit der nächtens Botschaft und der absoluten Wahrheit der übernächsten Botschaft…
Anderen Menschen ist dann diese Wahrheit, die eigentlich nur eine persönliche Überzeugung, bestenfalls eine Art Glaube ist, nur übermittelbar, wenn sich der Fragende auf die jeweilige Erkenntnismethode einlässt, d.h. bereit ist, ist Voraussetzungen der Botschaft zu akzeptieren.
Beispielsweise lassen sich die Aussagen zur Heilwirkung bionenergetischer Methoden nur akzeptieren, wenn man bereit ist, folgende Sachverhalte als gegeben anzunehmen:
– Ausgewählte Menschen sind mit einem besonderen (göttlichen) Heilsauftrag versehen;
– Gott existiert in einem materiellen Sinn, der sich in Form verfügbarer Energien äußert;
– Menschen sind in der Lage, diese Energien zu beeinflussen;
– Krankheiten sind Störungen des göttlichen Energiestroms;
– Bestimmte Menschen sind in der Lage, diese Störungen zu beseitigen;
– Diese Fähigkeiten können durch initiierte Menschen an andere weitergeben werden;
Alle diese Aussagen sind genau so eindeutig, wie nicht überprüfbar.
Eine auch nur annähernde wissenschaftliche Objektivierung ist nicht mehr gegeben. Damit ist – ob gewollt oder ungewollt – eine geradezu dogmatische Überhöhung der jeweiligen Erkenntnisquelle erreicht.
Denn es gibt hier den einen Wissenden, der sich auf seine Wissensquelle berufen kann, und alle anderen, die diese Quelle nicht kennen, erscheinen entweder total im Materialismus verhaftet, „noch nicht so weit“ oder als ganz und gar Verlorene. „Es gibt keine unheilbaren Krankheiten – es gibt nur unheilbare Menschen.“ (Philippi, Website Theomedizin)
Die „undogmatische Toleranz“ entpuppt sich hier als notwendige Voraussetzung für Ideologie. Die Überheblichkeit, sich für eine Inkarnation von Jesus, Buddha oder für ein „einziges Sprachrohr“ zu halten, findet sich zunehmend bei „Klein-Gurus“ aus der esoterischen Szene und schon lange nicht mehr nur bei den Vaterfiguren der großen Sekten, die nur die Spitze des pseudo-esoterischen Eisbergs darstellen.
Für den suchenden und fragenden Menschen entsteht hier eine Situation, dass die Akzeptanz dieser Denkweisen in eine Realität führt, die nur noch aus Vermutungen, Vorstellungen und Fremdaussagen besteht.
Hier werden Scheinwirklichkeiten aufgebaut. Da Unmöglichkeiten von Aussagen kaum bewiesen werden können, könnte jedes behauptete Faktum möglich sein.
Was als möglich erkannt wurde ist, muss folglich auch über einen Wahrheitsgehalt verfügen. Damit wird menschliche Phantasie und Imaginationsfähigkeit nicht mehr als Hilfe zur Weltbewältigung verwendet, sondern als unwiderlegbare Welterklärungen missbraucht.
Aus einer solchen in sich selbst verkrümmten Kunstwelt gibt es kaum einen Ausweg mehr.
Die Verdummung des Klienten der Alternativen Medizin findet ihren Höhepunkt, wenn Esoterikern in ihren Lehren offensichtliche Fehler oder Lügen nachgewiesen werden; was in beispielkweise in der Homöopathie so oft geschehen ist, dass es fast schon langweilt. Die dafür verwendete Technik besteht darin, sich auf keinen Fall mit Argumenten auseinander zu setzen, sondern die Kompetenz der Kritiker und deren Methodik anzuzweifeln oder ihnen die Unfähig zum Verständnis der Lehre zu unterstellen.
Damit wird ausgenutzt, dass Menschen offenbar entgegen aufklärerischer wissenschaftlicher Erkenntnis und nüchterner Fakten einfach „glauben wollen „.
Die einfache, für jeden nachvollziehbare Tatsache, dass Aussagen zu einem Sachverhalt nur richtig oder falsch sein können, ist im Zusammenhang mit der Wahrheitssuche wohl zu simpel — und zu langweilig.
Pianoman
Samstag, 30 August, 2008 um 13:14
E. Berndt
@Gerold Brinkmann
Ihre Geschichte enthält beispielhaft alle Elemente, die üblicherweise im Spiel sind, wenn jemand sich von evidenzbasierter Medizin abwendet und alternativen Methoden zuwendet.
1. SCHIEFGELAUFENE BETREUUNG UND KOMMUNIKATION. Dies passiert leider immer wieder und hier können verantwortlich sein die Umstände der Zeit und des Ortes, fehlerhaftes Verhalten seitens der Ärzte und, auch das muss angesprochen werden, nicht erfüllbare bzw. erhoffte Erwartungen, Hoffnungen und Vorstellungen des Patienten.
2. GLEICHSETZEN DES BEHANDLERS UND SEINER METHODE. Es ist immer wieder zu beobachten, dass die Fehler eines Arztes nicht dem Arzt angelastet werden, sondern der jeweiligen Heilmethode. Die moderne medizinische Wissenschaft verlangt natürlich eine ordentliche und eingehende Untersuchung. Wenn das aus welchen Gründen auch immer nicht passiert, so ist nicht die Wissenschaft schuld, sondern der jeweilige Arbeiter. Wenn ein Mechaniker eine 8er Mutter mit einem 9er Gabelschlüssel vernudelt, so ist nicht die Schraube oder die Mutter oder die schlechte Technik an dem Pfusch schuld, sondern der Mechaniker.
3. NACHHER IST NICHT WEIL. Unser Sinnesapparat, unsere Wahrnehmung, unser „instinktives“ Handeln und Denken ist nicht primär ausgerichtet zum eindeutigen und unzweifelhaften Erkennen von Ursache und Wirkung. Es hat sich das „NACHHER IST WEIL“ als äußerst erfolgreich zum Überleben bewährt, und das vor allem dann, weil in lebensgefährlichen Situationen keine Zeit zum Nachdenken erübrigt werden konnte. Und so kommt es, dass dem zeitlichen Zusammenhang von zwei Ereignissen a priori keine irgendwie nur wahrscheinliche Ursache-Wirkungsbeziehung zu Grunde gelegt wird, sondern mehr oder weniger ausschließlich Tatsächlichkeit zugemessen wird.
4. DER UNERTRÄGLICHE ZUFALL. Der nackte Zufall, also das nicht ursächliche Eintreten irgendwelcher Ereignisse, ist unserem Gemüt grundsätzlich zuwider. Unser irgendwie einprogrammiertes und eingelerntes Denkschema „NACHHER IST WEIL“ lässt auch keinen Platz für Zufälle frei. Unser Denken ist immer darauf ausgerichtet Ursache-Wirkungsbeziehungen im Dschungel der unerklärlichen Ereignisse auszumachen, auch dort wo keine sind. Wir wollen einfach nicht, dass etwas nur zufällig passiert. Und auch im Glücksspiel, wo Zufälligkeit durch Technik und Programm notwendigerweise erzwungen ist, konstruieren an Spielsucht Erkrankte immer wieder „Muster“, die ihnen eine Vorhersage ermöglichen sollen.
5. KEINE KRANKHEIT OHNE FIXE URSACHE. In diesem Sinne ist es auch sehr schwer für Betroffene zu akzeptieren, dass es Erkrankungen gibt, für die keine augenscheinlichen Ursachen oder greifbare Auslöser genannt werden können bzw. nicht deren Verlauf nicht eindeutig vorhersagbar sind. Daher gibt es für Lungenentzündung wenig Wundermittel, aber für Neurodermitis oder Psoriasis ungezählt viele. Und Migräne kann hier auch dazu gezählt werden.
Sie hätten genau so gut irgendeinem anderen alternativen Therapeuten nach ihrem frustranen Spitalsbesuch begegnen können, und wären dann vielleicht ein überzeugter Anhänger des Handauflegens geworden.
@Pianoman
@Ulrich Berger
Vielen Dank für ihre eingehenden Betrachtungen. Ich habe heute Vormittag zwischendurch immer ein wenig geschrieben und jetzt erst ihre wirklich außerordentlichen Beitrage gesehen. Danke.
Samstag, 30 August, 2008 um 14:09
Pianoman
Nachtrag zu „2 Wahrheiten“
Vor einiger Zeit erschien in der Schweizer Zeitschrift „Aegis“ – einer Publikation von naturheilkundlich orientierten Impfgegnern – in der Ausgabe Nr. 13 ein Artikel eines Homöopathie-Befürworters über die „wahre Natur und Aufgabe “ von Mikroorganismen, dessen wesentliche Aussagen ich hier verkürzt wiedergebe:
„[…] Als grundlegende Tatsache entdeckte Hahnemann, dass eine Krankheitserscheinung nie lokal begrenzt ist, sondern immer das Resultat, nur den äußeren Ausdruck, einer Störung im Innern des Organismus darstellt. So entzünden sich Mandeln nicht deshalb, weil sich Erreger auf ihnen niedergelassen haben, sondern weil eine Störung im Organismus diese bestimmten Bakterien vermehrt für das Heilungsgeschehen benötigen. Diese von der Schulmedizin als „Erreger“ bezeichneten Bakterien sind also in Wirklichkeit unsere Helfer und niemals krankheitsverursachend! Es ist sogar so, dass die behaupteten krankmachende Viren nicht existieren, wovon sich jeder leicht durch Nachfragen nach den wissenschaftlichen Publikationen der behaupteten krankmachenden Viren bei den Gesundheitsbehörden und Laboren überzeugen kann.
Siehe hierzu z.B. „H5N1 nie nachgewiesen!!!“
Das ist die eine „Wahrheit“
Eine andere wissenschaftliche Wahrheit ist, das schwerwiegende Infektion durch Viren, Bakterien oder andere Mikroorganismen lebensbedrohliche Krankheiten auslösen, und die Behandlungen darin besteht, diese Mikroorganismen zu bekämpfen.
Während die Homöopathen sich also bemühen, die angeblich zum Wohle des Patienten arbeitenden Mikroorganismen zu unterstützen, versuchen die Wissenschaftsmediziner, genau diese gehätschelten Kleinstlebewesen in den Orkus zu verbannen.
Wo ist da irgendeine Möglichkeit der Koexistenz ?
Und, ganz unter uns, Herr Brinkmann, zu welcher Therapie würden Sie sich hier entscheiden. Welche Wahrheit wäre wahr ?
Pianoman
Samstag, 30 August, 2008 um 16:20
Gerold Brinkmann
@Herren Berndt, Berger und pianoman
Vielen Dank für die aufschlussreiche Darlegung Ihrer Ansichten, es ist mir ein Vergnügen hier zu lesen. Die von Ihnen vorgelegten Bedenken kann ich voll und ganz nachvollziehen auch wenn ich sie nicht in jedem Fall teile.
Mein Vorschlag friedlicher Koexistenz stößt selbstverständlich auf Grenzen. Natürlich gibt es Bereiche, in denen ein verantwortlicher Homöopath einen Patienten an einen Arzt zu verweisen hat, insofern ist das von pianoman gewählte Beispiel ein Totschlagargument. Umgekehrt könnte ich argumentieren, dass unwirksame Globuli ohne Nebenwirkungen mir die Einnahme von Betablockern erspart haben. Ob dass so ist, hab ich zur Frage gestellt. Kein normal denkender Mensch würde auf die Idee kommen, eine lebensbedrohliche Erkrankung mit Globuli zu behandeln wenngleich dies leider doch vorkommen mag, mir jedenfalls würde das nicht einfallen. Meine Erfahrung war keine Grenzbereichssituation sondern schnelle Heilung schlichter Migräneanfälle.
Herr Berndt, ich wäre definitiv KEIN Anhänger des Handauflegens geworden denn einige der alternativen Methoden sind mir wirklich zu abgedreht(Irisdiagnostik etc.) Ich bin rational, kein Esoteriker, deshalb war ich auch zu einem Arzt, der zusätzlich zur konservativen Medizin einige alternative Methoden beherrscht. Und genau das meinte ich mit friedlicher Koexistenz.
Mein Beitrag sollte zum Nachdenken anregen und ich denke, dass habe ich erreicht. Ich habe einfach aus Patientensicht geschildert, manchmal kann das ganz aufschlussreich sein.
Ein schönes Wochenende und mit Gruß aus Oldenburg
Gerold Brinkmann
Samstag, 30 August, 2008 um 17:48
E. Berndt
@Brinkmann
Prinzipiell ist kein Unterschied zwischen Homöopathie und Handauflegen. Es gibt auch keine Abgrenzung zur Esoterik (siehe Much). Und wenn sie meinen, Homöopathie sei weniger abgedreht als anderes, so ist dies nicht nachvollziehbar angesichts der Fülle von irrwitzigsten Beispielen, wie sie hier von verschiedenen Seiten beleuchtet wurden.
Worin besteht dann ihre Rationalität? Doch nicht in einer subjektiven Bewertung was ration al ist und was nicht.
Es ist sehr nett, dass Sie zum Nachdenken anregen wollen. Nur Neues aus Sicht der Wissenschaft konnte ihnen nicht gebracht werden. Es ist nur immer wieder eine Heidenarbeit so viel wie möglich in verständlicher Form, dem Anlaß entsprechend aufzubereiten und darzustellen.
Beneviste war ein annerkannter und geehrter Wissenschafter, auch er ist an Homöopathie erkrankt.
Mittwoch, 3 September, 2008 um 15:21
alexis
@ Pianoman
Vielen Dank für Ihren obigen Aufsatz auch von mir.
Als ungeübter Technikjournalist musste ich ihren Beitrag zwei mal lesen, um ihn ganz zu verstehen – aber jetzt ist mir klar, dass Sie darin alles ausdrücken, was mir als Ungeübtem immer auf der Zunge lag, was ich, mangels Hintergrundwissen, nie so ausdrücken könnte.
Leider ist die breite Masse der Homöopathie-User nicht in der Lage, diese Inhalte zu verarbeiten und zu verstehen, wie dämlich (um mal wieder etwas Bodenständiges zum Thema zu sagen) der Gebrauch von Globuli ist, und wie tief hartschalig die Ignoranz ist, die sich darin ausdrückt.
Donnerstag, 4 September, 2008 um 11:10
alexis
Immer wenn ich glaube „noch absurder geht es nicht“, stoße ich wieder auf etwas Neues. Aber dieses Mal hat es mir richtig den Atem verschlagen. Wer glaubt, dass Homöopathie der Gipfel an Dummheit ist, sollte sich mal die Website (bzw. den Wiki-Artikel dazu) der „Flat Earth Society“ ansehen. Zuerst dachte ich, ich wäre auf eine gut getarnten Monty Python-Website gelandet … aber die meinen das wirklich ernst.
http://www.theflatearthsociety.org/
oder
http://en.wikipedia.org/wiki/Flat_Earth_Society
Bezug zu unserem Thema:
Egal wie schwachsinnig oder absurd eine Behauptung ist, es finden sich immer genügend Ignoranten, die mitmachen.
Donnerstag, 11 September, 2008 um 11:47
Sabine
Zitat Alexis:
„Leider ist die breite Masse der Homöopathie-User nicht in der Lage, diese Inhalte zu verarbeiten und zu verstehen, wie dämlich (um mal wieder etwas Bodenständiges zum Thema zu sagen) der Gebrauch von Globuli ist, und wie tief hartschalig die Ignoranz ist, die sich darin ausdrückt.“
Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Geht´s noch arroganter?
Donnerstag, 11 September, 2008 um 12:59
buchstaeblich
Sabine,
das ginge von meiner Seite aus natürlich.
Aber ehrlich gesagt sind zumindest meine rhetorischen Perlen für Kügelchen-Schlucker zu schwer verdaulich – das wäre Verschwendung.
Donnerstag, 11 September, 2008 um 13:11
E. Berndt
@Sabine
Es mag Ihnen zwar hochmütig vorkommen und auch hochmütig sein, aber das ist kein Argument für die Homöpathie und schon gar nicht für den Homöopathie-Hype, der nicht wegzuleugen ist. Die Homöopathie ist das illustre und am weitesten verbreitete Paradebeispiel für eine Irrlehre, die obendrein, weil als Heilmerhode anerkannt, gesetzlich geschützt ist.
Frei nach Guido Stepken aus dem Internet verursacht es keine Glücksgefühle, wenn man mit harten Fakten aus der Wissenschaft als Homöopathiefreund konfrontiert wird. Die Mehrzahl der Homöpathiegläubigen wird dann zu Ausweichlogikern, was entschieden einfacher ist, als die Unwirksamkeit ins Auge zu fassen.
Donnerstag, 11 September, 2008 um 13:18
E. Berndt
zum Nachlesen. Interessante Ergänzung zum Thema bzw. zum Umstand, dass Argumente gegen Homöopathie anerkannt werden.
Klicke, um auf EntstehungAberglaubeWissensgesellschaft.pdf zuzugreifen
Donnerstag, 11 September, 2008 um 13:54
alexis
@Sabine
Hallo Sabine. Ich halte mich eigentlich nicht für arrogant. aber wenn all die _Beweise_ gegen die Wirksamkeit von Homöopathie ignoriert und trotz 110 wissenschaftlicher Studien, die alle eindeutig belegen, dass H. und Astrologie und Handauflegen gleichermaßen wertlos sind – dann muss man sich als Gläubiger auch mal einen Vorwurf anhören. Was ist daran arrogant?
Ein Beispiel aus meinem Leben, aus dieser Woche:
Wir kommen aus dem Urlaub nach Hause und unser 6-jähriger Sohn hat starken Durchfall. Eine Mutter aus dem Kindergarten, überzeugte H.-Anhängerin gibt daraufhin meiner Frau eine kleine Dose mit einem h. Mittel, das „IMMER GEGEN DURCHFALL HILFT“.
Ich habe mein Schandmaul gehalten und sogar (was mir schwer fällt) hingenommen, dass mein Sohn bei den Globuli von „Medizin“ sprach. Ich wollte ihn eben nicht verunsichern – was kann er schon dafür. In meinem tiefsten Innern aber habe ich mich geärgert, denn warum soll mein Sohn glauben, dass diese Zuckerperlen „Medizin“ sind?
Nach drei Tagen hatte der kleine Kerl immer noch genau so Durchfall wie voher. Darum habe ich darauf bestanden, dass ein Arzt konsulitiert wird. Und natürlich habe ich irgendwann (einmal Schandmaul, immer Schandmaul) meine Frau gefragt, „was sie denn für eine Idee habe, warum gerade Zucker gegen Durchfall gut sein solle“. Resultat war der Beginn eines Streites (es wurde an meine Toleranz apelliert), den ich gerade noch abwenden konnte.
Für mich stellt sich die Sache so dar: EIne Frau (ich rede nicht von meiner Frau, sondern von der, die uns die Globuli gegeben hat), glaubt felsenfest an H. und wollte uns helfen. Allerdings, so mein Eindruck, hat sie nicht einmal Grundkenntnisse, was Homöopathie betrifft, sonst müsste sie doch wissen, dass die reine Lehre so nicht funktioniert: Können Globuli auch wirksam sein, wenn sie einfach von einer Mutter an andere weiter gegegen werden? Ich dachte immer, dazu sei die präzise Diagnose und Beurteilung durch einen ausgebildeten Homöopathen notwendig ???
Mein Fazit: Auch die Leute, die Homöopathie benutzen und verteidigen, haben offenbar nicht keine Ahnung davon, was ihre eigene Lehre sagt. Oder überspitzt ausgedrückt: Homöopathie ist nicht nur wirkungslos, sondern auch Homöopathieanhänger haben keine AHnung von Homöopathie. Homöopathie, so die Religion, BEHANDELT KEINE SYMPTOME, sondern ist ein GANZHEITLICHES (!) Konzept. Aha. Was ist ganzheitlich am beliebigen Verteilen von Globuli?
Wenn man dann noch von homöopathischen „Reiseapotheken“ oder anederm Schwachsinn wie „Mondlichtglobuli“, „potenzierten Euromünzen“ (Alles erhältlich bei anerkannten h. „Apotheken“ wie Remedia) , liest, dann weiß man auch: Nicht einmal Homöopathen selbst scheinen etwas von ihrem Fach zu verstehen, sonst würden sie doch nicht die EHERNEN Grundsätze der H. so verletzen!
Was, bitte, ist an dieser Logik arrogant oder hochmütig? Ich kann leider kein anderes Wort für diesen Umgang mit der Realität finden als Dummheit. Für IRGENDetwas muss es dieses Wort doch auch geben, oder? Warum soll ich’s dann nicht benutzen?
Alexis
Donnerstag, 11 September, 2008 um 15:28
E. Berndt
@Alexis
Hallo Alexis.
Mivh würde sehr interessieren, was Sie den Gedanken über die Ursachen des Homöopathiehype von Guido Stepken (Link von vorhin) halten.
E. Berndt
Donnerstag, 11 September, 2008 um 17:55
alexis
@ Dr. Berndt
Hallo Doc. Nachdem ich den Artikel aus Zeitmangel nur überflogen hatte, habe ich schon gemerkt, dass hier ein scharfer Geist am Werke war. Ein ebenso guter Link, denke ich, wie etwa die Beiträge von „Pianoman“, der Artikel von Herrn Much und auch Ihre … ich bewundere Sie alle für Ihre wirklich scharfsinnigen Kommentare. Ich werde den Artikel heute Abend, im Bett, in Ruhe lesen und dann noch mal etwas dazu schreiben.
Für mich, da ich ja auf dem Gebiet weniger gebildet und elquent bin als viele von Ihnen und eher so aus dem Bauch heraus argumentiere (allerdings ist mein Bauchgefühl, was H. betrifft, schon sehr ausgeprägt) sind diese Ihre Beiträge wichtige Argumentationshilfen, etwa beim Kinderarzt. Dieser hat mich letztes Mal, als ich über seine Doppeltätigkeit als Arzt und Homöopath eine kritische Bemerkung machte (das ist für mich etwa so, wie wenn man evengelischer und katholischer Priester gelichzeitig ist – mit der EInschränkung, dass ich zumindest den ethischen Anteilen der Kirchen mehr abgewinnen als der H.) gleich ziemlich überfahren.
Es gelang mir nicht, da wirkungsvoll zu argumentieren – weil ich merkte, wie schlau der Arzt mich mit einer Mischung aus Apellen an meine Toleranz und mit pseudowissenschaftlichem Slang einlullte, dem ich nichts entgegensetzen kann. Und was soll ich sagen, wenn er mir von den grandiosen Erfolgen der H. in seiner langjährigen Praxis berichtet. …
Als Laie, und ein solcher bin auch ich, hat man gegen die geübte Rethorik dieser Leute keine Chance. Jetzt bin ich eigentlich nicht so auf den Mund gefallen – aber gegen diesen Arzt etwa, der das Instrumetarium der Demagogie perfekt beherrscht und mir gleich weis machte, wie intolerant ich doch sei, hat man erst einmal keine Chance.
Ich frage mich, oder ahne es sogar, wie es einer braven Mutter geht, die nicht Tag und Nacht nach der Erkenntniss sucht und nächstens Bücher über diese Themen liest und sich in sie verbeisst…. also eine Mutter, die das Gute in den Menschen sieht und sich einfach nicht vorstellen kann, dass man sie so anlügt und die sich von der formalen Kompetenz des „Herrn Doktor beeindrucken läßt.
Nicht-Zyniker (ich halte mich inzwischen schon für einen und mein Leben ist nicht angenehmer seit ich der Quacksalberei gg. intolerant geworden bin) die an das Gute glauben, werden von diesen Ärzten böse überfahren, und ihre Naivität und Unwissenheit in bare Euro umgewandelt.
Ich überlege noch, wie ich in meinem Leben damit umgehen soll.
In unserem Urlaub hatte ich noch ein Erlebnis: Mein bester Freund stürzte vom Motorboot auf die Hafenmauer und verstauchte sich das Handgelenk, was höllisch weh getan haben muss.
Meine Ibuprofen-Tablette, die bei sowas eigentlich gut wirkt, hat mein Freund abgelehnt und sich Wickel mit Arnika-Salbe gemacht. Am dritten Tag wollte ich ihm noch mal zu einer Schmerztablette raten und zweifelte, aber im Ton eher vorsichtig, die Wirkung seiner Arnika-Salbe an. Er hat es sofort persönlich genommen.. ich sei ein Besserwissen, Schulmeister … es gäbe eben auch andere Vorstellungen, etc. … und wir stritten.
Was macht Ihr in solchen Fällen?
Donnerstag, 11 September, 2008 um 19:16
E. Berndt
@alexis
Also ich lass mich gegebenenfalls untersuchen, ob ich mir nichts gebrochen habe. Und selbstverständlich schlucke ich sofort jedes NSAR (Nicht- Steroidale Anti-Rheumatikum wie z. B. Ibuprofen ), damit es nicht so anschwillt und nicht so weh tut.
Ich hoffe sehr, dass es Sie tröstet. Mir geht es oft genung so wie ihnen. Ihre Schilderung ist ein Klassiker und mir geht es genau so. Nur meine Kinder und meine Frau sind in diesem Punkt vollkommen mit mir einer Linie. Es wurde ein Arzt gewechselt, weil er auf alternativer Zusatzbehandlung beharrte. Es gibt auch Ärzte die bewußt auf A und K verzichten.
Freitag, 12 September, 2008 um 10:31
Wolfgang
meine prakt Ärztin hat auch ein HP Diplom. Sie hat das gelernt, hat es angewendet, sah keine Erfolge und hat es vor vielen Jahren bleiben gelassen.
Auf der anderen Seite hat sie seit vielen Jahren keinen Masernfall mehr gesehen, weil sie recht impffreudig ist. Und gegen Influenza wird in ihrer Ordi auch viel (und kostengünstig) geimpft.
Montag, 15 September, 2008 um 18:14
alexis
Ja, das verstehe ich – aber ich meinte eher: Habt Ihr auch Probleme damit, dass Euere Freunde H.-gläubig sind? Ich muss, für mich, sagen, dass ich „Toleranz“ in dieser Beziehung nicht mehr in dem Sinne für angebracht halte, dass ich die Auffassungen „Schulmedizin“ und „Homöopathie“ in freidlicher Koexistenz nebeneinander ertragen kann. Tolerant kann ich nur bei Dingen sein, die zumindest einen Kern an Wahrheit und Substanz haben. H. und Astrologie gehören m.E. nicht dazu.
Wenn etwas falsch ist und man überzeugt davon ist, dass es ein Irrweg ist – so meine These – dann kann man seiner Umgebung nicht nur damit auf die Nerven gehen, man MUSS es sogar. Ebenso wie man die Nazis bekämpfen muss (meinetwegen auch die Linke), Rassismus und die Mafia.
Natürlich ist das für all die friedliebenden Menschen, die am liebsten wie die Lemminge neben einander her schwimmen und die „politisch korrekten“ Meinungen (H. = Naturheilkunde und damit etwas Gutes) unkritisch voneinander übernehmen und auch nicht glauben, sie wären ganz besonders weltoffen, und sogar so etwas wie eine moralische ELite sind weil sie sich gegen die „böse Pharmaindustrie und die Maschinenärzte“ mit so viel Idealismus auflehnen …
Ich muss mir jedenfalls oft anhören „ich ginge eben nicht mit Spiritualität an die Dinge heran wie andere“, sondern informiere mich eben nur per „Internet“ … ich kann da nur gähnen, weil ich glaube, dass Spiritualität nicht „necessarily“ bedeutet, dass man alles glaubt, was keiner jemals beweisen konnte und nichts, was Physik und Chemie entschlüsselt haben … aber das Argument kommt trotzdem dauernd. Gute Menschenfreunde gegen eiskalte Technokraten … Die Schubladen sind eindeutig belegt und kaum jemand kapiert, dass das alles nur leere Schablonen ohne Inhalt sind.
Dass sie dabei nur einen Rattenfänger (den Teil der Ärzteschaft, der nichts taugt und die Ausprägungen der P.Industrie, die verwerflich sind) gegen verlogene Manipulatoren austauschen, die sich dei Schwächen der Medizin und der Wissenschaft nur für Ihre Ideologien und bare Münze zunutze machen … um das zu erkennen, fehlt vielen die Weitsicht. Das klingt jetzt wieder arrogant, weil ich impliziere, dass ich was verstanden habem was andere nicht verstehen. Aber auch zu dieser Ansicht muss man eben stehen, wenn man sie hat 🙂
Stellt Ihr Euch Eueren Freunden… oder seid ihr der Meinung „jedem das seine“ …?
Alexis
Montag, 15 September, 2008 um 21:01
buchstaeblich
Da bin ich knallhart: Wer in meiner Gegenwart wagt, Humbug zu dozieren, muss sich von mir als Antwort das Wort „Bullshit“ genauso gefallen lassen wie die Wörter „Betrug“, „Verarsche“ und „Abzocke“.
Wem das nicht gefällt, der darf mich meiden oder mit diesem Themenkreis verschonen.
Ja, ich bin intolerant.
Montag, 15 September, 2008 um 22:13
E. Berndt
@Alexis
Es ist genau so, wie Sie es beschrieben habe. Ich bin daher auch schon im Freundeskreis entsprechend verschrien. Auch ich habe mir vorgenommen kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Der Neck an der Sache ist, dass praktische jedes Art von logischer Argumentation beruflich und privat bis dato niemanden überzeugen konnte. Auch das Argument, gegen das eigene „Geschäft“ zu handeln, zieht nicht.
Sie haben mit Ihrem Beitrag wiederum einen sehr scharfen Blick auf die mannigfachen psychologischen Umstände geworfen. Ich kann als fachkundiger „Insider“ nur sagen: So ist es, leider
Dienstag, 16 September, 2008 um 12:30
alexis
@Doc Berndt
danke für die Blumen. Wenn es Ihnen als Fachmann, der diesen Schwindel ja von a-z durchdrungen hat, schon so geht und Sie kaum eine Möglichkeit sehen, per Argumentation zu überzeugen …. das kann einem fast Angst machen! Diese Geisteshaltungen sind ja nicht auf das Kurieren von Schnupfen beschränkt (was man leicht aushalten könnte), sondern betreffen eben auch lebenswichtige Bereiche, die Gesellschaft, die Zukunft unserer Kinder. Diese verlogenen und manipulativen Ideologien setzen sich ja immer mehr durch – ein Rückzug ist kaum in Sicht.
@Pianoman
ich möchte Ihnen noch einmal zu dem phantastischen Beitrag vom 30.8. gratulieren – den ich am liebsten ausdrucken und einrahmen würde. Darf ich fragen, was Ihr „Background“ ist?
Gruß
Alexis
Mittwoch, 17 September, 2008 um 11:06
Wolfgang
Toleranz zwischen Schulmedizin und Homöopathie- das hätte Hahnemann nicht gewollt- das hat er auch irgendwo geschrieben.
also ent oder weder.
Und wenns schlimm kommt müssen dann eben konsequenterweise HP Anhänger die wissenschaftliche Medizin meiden wie die Pest. Und wenns in der wissenschaftlichen Medizin schlimm kommt- können Esoterik & Co sowieso nichts verbessern, nur verschlimmern oder teurer machen oder es bleibt wie es ist.
Dann wird sich das Ganze schon bald ausmendeln.
Montag, 22 September, 2008 um 16:31
Rose
@Alexis
Ich erlebe das ähnlich: Der Riss geht zum Teil quer durch Familien und Freundeskreise. Es ist schwierig, nicht als Oberlehrer dazustehen, weil all diese komplementären Methoden ja eine hohe narzisstische Verführungskraft besitzen und viele ihren Selbstwert damit verknüpfen. Statt „einfach blöd Chemie zu schlucken“, lassen die Anwender ihre „Selbstheilungskräfte anregen“ – das hat doch gleich eine andere Patientenwürde. Jenseits der Ironie glaube ich, dass das mit ein Erfolgsfaktor ist: Die Sprache der Komplementärmedizin hat für viele die Deutungshoheit über Vorgänge im menschlichen Körper erobert, vermittelt einfache, anschauliche, scheinbar einleuchtende Bilder von Engergieströmen, Blockaden und sonstwelchem Schmus. Das ist natürlich viel attraktiver als nüchternes Fachvokabular, das die meisten Gesundheitskonsumenten einfach überfordert. Bilder + magisches Denken + narzisstisches Streicheln in Form von zeitaufwendigeren Sitzungen und intensiver Zuwendung gegen Abstraktion +komplex vernetzte Kausalitäten + wenig Zeit und Zuwendung, das ist das Match.
Also schwanke ich zwischen Ärger, weil sich jemand sachlichen Argumenten beharrlich mit Killerphrasen verschließt (besonders beliebt Shakespeares „Es gibt mehr zwischen Himmel und Erd…Ich kann’s schon nicht mehr hören!), und ätzendem Sarkasmus „Gänseblümchenmolekül im Weltmeer…“) und mit beidem mache ich mir keine Freunde. Hilfe, skeptisches Denken macht einsam!! 🙂
Montag, 22 September, 2008 um 16:49
buchstaeblich
Justament letzte Nacht schrieb ich über das Eso-Shakespeare-Killerargument:
http://tinyurl.com/4t99o6
Dieser Link dient nicht Werbezwecken, sondern dazu, dass Rose und jeder, der es ebenfalls nicht mehr hören kann, sich nicht mehr so allein fühlt.
Montag, 22 September, 2008 um 17:12
Rose
@buchstaeblich
Vielen Dank, psychohygienisch sehr wohltuend, Ihr Text!
Nun müssten wir nur mehr eine „Wer heilt, hat Recht“-Trauma-Selbsthilfegruppe gründen. Was meinen Sie?
Montag, 22 September, 2008 um 17:40
buchstaeblich
Ich bin dabei! Es wird Zeit, dass die inflationäre Spökenkieker-Clubgründerei ein wenig Gegenwind bekommt. Die sind viele – wir aber auch! Schluss mit höflichem Schweigen angesichts der Spinnerten: Im echten Leben falte ich längst jeden zusammen, der mir mit solchem Quatsch kommt.
Montag, 22 September, 2008 um 18:30
Rose
@buchstaeblich
In der Tat! Ich vermute ja, dass Satire eventuell die schärfste Waffe gegen dieses Gelaber ist. Wie Ulrich Berger an anderer Stelle schon mal erwähnt hat, sind Scharlatane gegen sachbezogene Kritik oft immun, ja sie ranken sich in Märtyrerattitüde geradezu daran empor. Was sie nicht so gut verdauen, ist gründliche Verarschung. Die anarchische Kraft des Lachens ist das stärkste Gift gegen angemaßte Autoritäten, von denen die Esoszene nur so wimmelt. Ich wäre da für jedes literarisch-publizistische Projekt zu haben, ermutigende Beispiele gibt es ja schon. (Siehe http://www.die wahrheit.at) Frisch ans Werk!! („Es gibt mehr zwischen Himmel und Erd, als ihr Eso-Wappler zu behaupten euch erdreistet!“ Das ist nur zur Hälfte von Shakespeare…)
Montag, 22 September, 2008 um 18:37
buchstaeblich
Darf ich Sie hiermit einladen, einen Gastbeitrag bei mir zu veröffentlichen?
Ich habe nämlich eine eigene Rubrik namens „Eso-Dingsbums“ für dergleichen auf meinem Blog.
Montag, 22 September, 2008 um 19:06
Rose
Gerne – sobald ich wieder eine Inspiration „aus der Materiellen Welt“ empfange, werde ich diese umgehend kanalisieren und der geneigten Leserschaft Ihres augenscheinlich sehr amüsanten Blogs zugänglich machen! 🙂 Eventuell könnte ich da auch gleich meine kürzlich besprochenen Meditations-CDs und Fußpilz-
Chakra-Essenzen zum Verkauf anbieten?
Blieben nur mehr die technischen Details zu klären, die feinstofflichen hätten wir ja schon…
Montag, 22 September, 2008 um 19:35
buchstaeblich
Bei mir drüben irgendwas kommentieren – dann bekomme ich die Email-Adresse in die interne Liste und melde mich! 😉
Dienstag, 23 September, 2008 um 10:29
alexis
Heute nacht konnte ich nicht schlafen. Um meine Frau nicht zu wecken, verzichtete ich darauf, das Licht anzumachen, also habe ich mir die Zeit mit ein paar Gedankenspielen vertrieben.
Gestern habe ich von der homöopathischen Apotheke REMEDIA eine kleine Lieferung mit Globuli bekommen, die ich UNBEDINGT selbst besitzen will: ANTIMATERIE, VAKUUM, WASSER, HUNDESCHEISSE, EUROCENT, MONDSTRAHLEN, SCHWARZES LOCH. Ich meine, wo sonst kann man für 5 Euro Antimaterie oder Schwarze Löcher kaufen?Ich musste das alles einfach haben.
Wie, so habe ich mich heute nacht gefragt, läuft aber der Produktionsprozess bei VAKUUM C200 oder ANTIMATERIE C200 ab? Vor meinem, übermüdeten, geistigen Auge habe ich mir einen freundlich aussehenden Mann mit Bart im weißen Kittel vorgestellt („die Wissenschaft weiß auch nicht alles“) , der zunächst ein Gefäß vollständig entleert, bis darin ein Vakuum herrscht…. dann aber kam ich nicht mehr weiter: Wie verdünnt (sorry „potenziert“) er nun das Vakuum … und vor allem … wie bringt er das verdünnte Vakuum dann später auf die Globuli? Muss das Vakuum auch geschüttelt werden? Fragen über Fragen …
Ob man sich den Produktionsprozess wohl mal anschauen könnte?
Ich habe mir auch Globuli des Typs „Aqua dest. C200“ bestellt. Bei ihnen ist es mir gelungen, mir die Produktion vorzustellen. Man nimmt also Wasser, das man dann in vielen Schritten und mit Hilfe von Wasser verdünnt. DerTrick scheint zu sein, dass das sich langsam verdünnende Wasser sich bei jeder weiteren Potenzierung die Eigenschaften des ursprünglichen Wassers „merkt“, was aber Wasser nicht schwer fallen dürfte (sich an seine eigenen Eigenschaften zu erinnern).
Wogegen sind Globuli des Typs „Aqua dest“ eigentlich gut? Dürre?
Mit einem Lächeln bin ich dann irgendwann doch eingeschlafen …
Dienstag, 23 September, 2008 um 19:21
E. Berndt
@Alexis
Langsam bekomme ich das Gefühl, dass Ihnen über Homöopathie nichts Neues mehr erzählt werden kann. Darf ich ihre Story in meine Sammling aufnehmen und weiterspinnen?
Dienstag, 23 September, 2008 um 22:33
alexis
@Doc Berndt
natürlich! aber bitte die Rechtschreibfehler elimieren… Es gibt da noch viele Ansätze für spannende Gedanken …
Plutonium! (steckt da evtl der Iran dahinter?)…
Blauer Eisenhut gegen Herzstillstand? (manchmal können sogar Homöopathen froh sein, dass in ihrer „Medizin“ nix drin ist!) …
Die Geschichte mit dem „Vakuum“ oder der „Antimaterie“ ist noch aus einem anderen Grund interessant: Sie beweist, dass nicht nur die WIRKUNGEN der homöopathischen „Arzneien“ reine Phantasiegebilde sondern offenbar auch die „Arzneien“ …
Da es Antimaterie (das sagt einem ja eigentlich das Wort …) NICHT GIBT. kann sie natürlich nicht verarbeitet werden. Wurde sie aber gar nicht verarbeitet – ist das doch eigentlich Betrug. Meiner Meinung nach kann das nur bedeuten, dass Gloubli OHNE IRGENDEINE BEARBEITUNG als etwas „Anderes“ verkauft werden … Und wenn die Antimaterie nicht existiert und nicht potenziert werden kann… woran „erinnern“ sich dann eigentlich die Wassermolküle??
Bei“Vakuum“ trifft das natürlich auch zu, und ich bezweifle auch, dass die Hersteller an Plutonium kommen.
Was ich sagen will: Auch wenn EH klar ist, dass in „Plutonium C200“ kein Plutonium sein kann – wenn dieses NICHTS noch nicht einmal durch Verdünnung sondern durch reine Behauptung in die Welt gesetzt wurde, müsste es sich dabei m. E, un Betrug im strafrechtlichen Sinne halten.
Dass „LUNA“-Globuli nie „Mondlicht“ gesehen haben, läßt sich kaum nachweisen – aber bei Vakuum und Antimaterie ist die Sache klar, oder? Etwa, das nicht existiert, kann nicht potenziert werden… auf dem Fläschen steht aber „Antimaterie C200“ und „Vakuum C200“. Für mich ein ganz klarer Betrug.
Ich frage mich allerdings, wie schlau man als Konsument sein muss, wenn man diesen einfachen Zusammenhang nicht versteht …
Dienstag, 23 September, 2008 um 22:35
alexis
m. E, un Betrug im strafrechtlichen Sinne halten. … soll natürlich heißen:
„um Betrug im strafrechtlichen Sinn handeln“.
(… es ist schon zu spät)
Sorry
Dienstag, 23 September, 2008 um 22:48
buchstaeblich
Alexis,
mir schuldet die Firma Hahnemann seit Monaten eine Antwortmail. Ich hatte nämlich direkt nachgefragt, bei welchem Atomkraftwerk sie ihr Uran beziehen und wo sie die Antimaterie zum Potenzieren bekommen oder ob sie die selbst herstellen.
Bislang herrscht Schweigen.
Mittwoch, 24 September, 2008 um 7:55
alexis
… die werden noch unterwegs sein, denn Antimaterie wird ein paar Lichtjahre außerhalb unserer Galaxis vermutet, wenn ich mich richtig erinnere… das dauert natürlich, die zu holen 🙂
alexis
Mittwoch, 24 September, 2008 um 9:02
Rose
Alexis,
Sie machen mir irgendwie das Gesicht lang. Ich will auch diese geilen Kugeln mit Vakuum drin!!!! (Die helfen wahrscheinlich gegen das Gefühl der inneren Leere…) Schön langsam kommt mir der Verdacht, dass Globuli die Panini-Sticker der Alternativ-Medizin sind. (Tausche 5 Fläschchen Natrium Chloratum D30 gegen ein Flascherl Antimaterie C200!)
Mittwoch, 24 September, 2008 um 17:09
E. Berndt
Das ist alles sehr lustig, aber reales Absurdistan.
Bei der Antimaterie wird Milchzucker? einem Protonenstrahl ausgesetzt und beim Mondlicht dem Mondlicht und anschließend nach Vorschrift weiterverarbeitet, also gelöst geschüttelt, verdünnt und so weiter und so weiter.
Im letzten Skeptiker, in den ich heute zu Mittag so reingelesen habe, sind mehrere Beiträge besonders lesenswert im Hinblick auf die Homöopathie. Das ist der Artikel über Tamiflu, in dem Phänomen und Mechanismen einer Massenhysterie diskutiert werden. Und natürlich die Beiträge über Homöopathie. Es geht bei der Homöopathie schon lange nichtg mehr um die naturwissenschaftliche Unmöglichkeit und Widersprüche dieses Heilglaubens, sondern schlicht und einfach um Ethik in der Medizin. ist es ethisch vertretbar einfach nach den sattsam bekannten Devisen „Wer heilt, hat recht“ und „Hilft es nicht so schadet es nicht“ zu handeln und sich damit jeder Verantwortung, Rechtfertigung und Eklärung seiner Behandlungsmethoden zu entziehen?
Donnerstag, 25 September, 2008 um 8:51
Wolfgang
Vakuum c200 ist megageil- nur wie bekommt man das Glaubuli Fläschchen zerstörungsfrei auf- da ist ja ein Mega Unterdruck in der Flasche- wenn man dieses VakuumHochpotenzflasche anbohrt, kommt mit einem lauten Zischen Luft hinein- aber wo bleibt das unendlich verdünnte Nichts?
Donnerstag, 25 September, 2008 um 9:37
alexis
… das hast Du falsch verstanden, Wolfgang, aus Dir kann nie ein richtiger Homöopath werden! 🙂 In dem Fläschen sind ja Globuli, die mit Vakuum bestreut wurden… oder wie soll man sagen… „beschossen“?… oder „in Vakuum getränkt“??
Gestern habe ich mal überschlagsmäßig versucht auszurechnen, wie viele Moleküle Hundescheisse in „Excremetum Caninum“ C200 enthalten sein können. Ich denke, man muss sich nicht besonders grausen, denn es dürfte kaum eine Substanz im Universum geben, die weniger davon enthält … selbst reiner Kaviar ist dagegen mit Hundekacke direkt verseucht.
Aber, stimmt, Vakuum C200 ist eigentlich nicht zu toppen … Hat zufällig jemand ein h. Handbuch zu selben, um mir zu sagen, wogegen es wirkt?
Gegen Völlegefühl und Blähungen vielleicht?
Donnerstag, 25 September, 2008 um 14:10
E. Berndt
Also das mit dem Vakuum ist ganz einfach, und deshalb können die skeptischen geistig unflexiblen Wissenschaftler nicht kapieren wie einfach die Produktion von Vakuumglobuli ist. Es gaht ja nicht um das Vakuum an sich sondern um die biologische Vakuuminformation; und die zu spreichern und zu potenzieren ist eine Ünung für den homöopathischern Kindergarten.
Also man nehme Milchzucker, gebe diesen in eine evakuierbare Dose, evakuiere anschließend und verschüttle das Vakuum mit dem Milchzucker. Dies ist ganz, ganz einfach. Hom muss nur mit der Dose 10 mal auf eine feste Unterlage klopfen und daberi den Erdmitterlpunkt anpeilen. Da die Vakuuminformationen besonders feinstofflich sind und leicht gelöscht werden können, sollten daher in unmittelbarer Nähe keine Elektogeräte, Mobiltelephone und Neonröhren (Kondensatorstörungen) eingeschaltet werden.
Nach den Impression der Information in den Milchzucker läßt hom das Vakuum aus der Dose wieder heraus. Achtet bitte auf das Zischen beim Öffnen des Vakuumhahns. Der nunmehr mit biologischer Vakuumurinformation geprägte Milchzucker wird in üblicher Weise gelöst und weiter potenziert.
Und bitte nicht vor Wut zerplatzen. Nimm 5 Kugerl Vakuum D6
Donnerstag, 25 September, 2008 um 14:45
buchstaeblich
Fällt mir grad so ein: Wenn es nur um die Information geht, reicht es dann nicht, dem Milchzucker das Wort „Vakuum vorzulesen?
Donnerstag, 25 September, 2008 um 15:27
cimddwc
Nein, vorlesen reicht nicht, nur aufschreiben (auf ein Etikett z.B.) hilft. Wurde im Falle von Wasserkristallen ja schon „bewiesen“. 😉
Oder man malt Symbole oder Striche direkt auf die Haut und nennt das dann „Neue Homöopathie“ – auch wenn die Placebohaftigkeit das einzige Gemeinsame mit der „normalen“ Hom. ist. 😆 (Da werd ich morgen oder übermorgen was dazu schreiben; bin vor ein paar Tagen nämlich durch eine Suchanfrage „Heilen mit Strichcodes“ darauf gestoßen…)
Donnerstag, 25 September, 2008 um 16:42
E. Berndt
Geiler Artikel über Strichcodeheilung
http://www.s-t.net/index.php?t=4&id=171
Donnerstag, 25 September, 2008 um 16:54
E. Berndt
noch geiler ein Filmvortrag
http://www.praneohom.de/ausbildung.html
echt Spitze
Donnerstag, 25 September, 2008 um 17:29
cimddwc
Ja, dem Video bin ich auch schon begegnet. (Von der Dame stammt auch eine „Pressestimme“ zu einem passenden Buch bei Amazon.) Ist zwar etwas lahm, die Präsentation, aber so viel hanebüchenen Unsinn kann man wohl nicht stärker komprimieren, ohne dass er irgendwo an den Seiten herausquillt und womöglich die Strichcodes verschmutzt. 😛
Donnerstag, 25 September, 2008 um 18:03
Rose
Das Video samt Homepage ist irre! Bist du fertig!
Die Tante erklärt, dass wir Menschen alle eine Aura haben „und nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch materielle Dinge, Steine, Atome…“
Und was ist bitte „Ganzheitliche Parodontitis“?
Eine Ausbildungsreihe mit neun Wochenendseminaren kostet ca. 1.800,-€.
Wenn’s nicht so teuer wär – einmal dort hinfahren und die ganze Bude aufmischen wär schon lustig!
Donnerstag, 25 September, 2008 um 18:32
alexis
wir sollten selbst Geld verdienen: Wir könnte zB eine neue Form der Homöopathie gründen, bei der wir die „Arzneien“ per EMAIL versenden.
Das hat den Vorteil, dass man sich seine Medikamente gleich nach Bezahlung downloaden kann. Anschließend steckt man paar LEER-Globuli (man kann also jede Art von Globuli nehmen :-)) in einen, noch zu produzierenden USB-Stick (der eine Klappe hat, in die man das Globuli legt) und lädt das Mittel. Fertig.
WETTEN, dass man ein paar Leute findet, die das machen? DIe Idee ist um keine 2% absurder als die Klassische Homöopathie.
Werbeslogan: „GESUNDHEIT zum DOWNLOADEN“
Wer macht mit?
Donnerstag, 25 September, 2008 um 18:38
alexis
…das Video von PraNeoHom macht mich wirklich sprachlos…. ichhab‘ den Mund gar nicht mehr zubgebracht …
UNFASSBAR… aber lustig!
Donnerstag, 25 September, 2008 um 19:03
Rose
Alexis,
auf zum Patentamt – die Idee ist grandios. (Darf ich die Öffentlichkeitsarbeit übernehmen, während Sie als rätselhafter Guru im dunklen Rollkragenpulli einen, sagen wir, efeuumrankten Turm bewohnen und von dort die „Wireless Informations“ runterschleudern wie weiland Zeus vom Olymp. (Einziges Risiko, wenn Sie die Fronten wechseln: Sie werden von Berger, Berndt und Co genauso gnadenlos verfolgt und verarscht wie der Rest der Quacksalber…:-)
Als Startstrategie schlage ich vor: Wir steigen in ein beliebiges Eso-Forum ein und erkundigen uns dort ganz unschuldig nach der E-Mail-Homöopathie, weil doch meine oder Ihre Cousine damit so tolle Heilerfolge hat. Ich wette, mehr als einer „hat das auch schon probiert“…Und der Rest wird neugierig – Link platzieren und schon schnurrt der Internet-Versand…:-)
Donnerstag, 25 September, 2008 um 19:10
buchstaeblich
Rose,
aber nur, wenn ich das Groupie geben und vergeistigt himmelnd dem Meister die Schleppe seines seidenen Capes halten darf.
Donnerstag, 25 September, 2008 um 19:31
Rose
Aber klar, buchstaeblich,
Groupies sind wir doch alle! Das gehört ja zur Struktur der Szene! 🙂
Aber die Leitung der Seminare müssen wir uns noch gerecht aufteilen, gelle?
Ich hätte gern die „Ganzheitliche Parodontitis“-Ausbildungsreihe im Seminarzentrum Schaskraxendorf – du darfst gerne über „Narbenentstörung mit Festplatten-Feng Shui“ referieren.
(Wenn du zustimmst, schreib ich dir dafür die Jubel-Rezension bei „amazon“!)
Donnerstag, 25 September, 2008 um 19:49
Rose
Grad kommt mir noch eine Eingebung,
wie wär’s mit einem „Heilzeichen malen nach Zahlen“-Ausmalbuch für Anfänger?
Und könnte mir bitte jemand bei der Konstruktion eines großen Förderbandes behilflich sein, über dessen Scanner sich meine vertrauensvollen Klienten mit dem richtigen Strichcode an der richtigen Körperstelle wälzen, so dass bei jedem Lesevorgang eine festgesetzte „freiwillige Heilungsspende“ auf mein Konto überwiesen wird? (Gewinnbeteiligung möglich!)
Buchstaeblich, was meinst du?
Donnerstag, 25 September, 2008 um 19:49
buchstaeblich
Nach Ansicht des phänomenalen Videos stelle ich fest: Ich hatte vorhin recht.
Es reicht tatsächlich, dem Wasser die Information vorzulesen: Die machen das in echt!
Ha! Ich bin eine Seherin.
Rose, am besten rezensieren wir uns gegenseitig.
Donnerstag, 25 September, 2008 um 20:03
alexis
von der Website PraNeoHom:
http://www.praneohom.de/biographie.html
„….Im gleichen Jahr begegnete ich der Neuen Homöopathie. Einer meiner Patienten erzählte mir, dass bei den hartnäckigen Halsschmerzen seines Vaters nicht Medikamente geholfen hatten, sondern die Anwendung einer exotischen Methode: Er malte sich eine Sinuskurve auf den Hals, berührte mit dem linken Zeigefinger diese Stelle, während er in der rechten Hand ein Glas Wasser hielt. Nach einigen Minuten trank er dann dieses informierte Wasser. Verblüfft, erstaunt und gleichzeitig beglückt hörte ich diesem Patienten zu und erkannte sofort, dass diese Information für mich bestimmt war und ich eigentlich schon länger auf genau das gewartet hatte“
…. hmmm. Jetzt fehlt nur noch, dass die auch noch BESSER VERDIENT als ich … ist zwar nicht schwer, wäre aber kaum aushaltbar.
Donnerstag, 25 September, 2008 um 20:17
Neue Heilmethoden « Buchstaeblich seltsam!
[…] Eine meiner liebsten Kommentarspalten im Blogiversum ist und bleibt ja die Homöopathie-Diskussion auf dem Science-Blog Kritisch gedacht von Ulrich […]
Donnerstag, 25 September, 2008 um 20:20
alexis
An einem Punkt in dem Video habe ich mich fast übergeben vor Lachen: als die vortragende Dame von der „Veränderung des Gehirns“ spricht, und dabei auf ihren eigenen Kopf zeigt! Gehirn kann da nur in C200 drin sein 🙂
Auf meiner anscheinend in allen Richtungen offenen Hahnemann-Skala belegt PraNeoHom mit großem Vorsprung Platz
Donnerstag, 25 September, 2008 um 20:25
alexis
@E. Berndt
Habe gerade nach Ihrem Rezept eine Jahresdosis Vakuum hergstellt – war wirklich ganz einfach und hat auf Anhieb geklappt!
Donnerstag, 25 September, 2008 um 21:00
cimddwc
Ein gewisser Stadler-Hof alias „Gesundheitsoase Bauernhof“ bietet ein Ein-Wochenende-Seminar für nur 250€ (anscheinend ohne Übernachtung/Verpflegung) – na wenn das kein Schnäppchen ist…
Ich hätte noch eine weitere Geschäftsidee: Die Neue Klassische Hom. – man malt Linien und Symbole auf diverse Globuli. Nun ja, um alle nötigen Symbole draufzubekommen, müssten die „Globen“ etwa golfballgroß werden, aber die kann man ja noch leicht schlucken, oder?
Donnerstag, 25 September, 2008 um 21:17
alexis
🙂 auch nicht schlecht!
Hier noch Alternativen:
Neue Homöopathie für Kinder: Globuli zum Ausschneiden
Übrigens: wenn man einem Glas Wasser die Eigenschaften eines Mittel vorliest, muss man dann fremdsprachlich vorlesen wenn man die Arznei im Ausland verkaufen will? Und: Welchen Einfluß auf die Heilung hat der gesprochene Dialekt? Verstehen Globuli den Text auch wenn man lispelt?
Dan sollte man noch darüber nachdenken, wo das WASSER herkommt. Kann man spanischem Wasser auf Deutsch vorlesen?
Homöopathie ist wirlich eine komplexe Sache.
Donnerstag, 25 September, 2008 um 22:03
cimddwc
Ich glaube, wenn das Wasser richtig göttlich vitalisiert ist (Granderwasser…), versteht es alle Sprachen. Aber unterschiedliche Sprachen wirken bestimmt unterschiedlich (M. Emoto…).
(Mist, bei dem, was Esos sich schon alles ausgedacht haben, ist kaum noch Platz für neue Einfälle.)
Donnerstag, 25 September, 2008 um 22:19
alexis
Und versteht es auch Blindenschrift?
Kann man dem Wasser auch eine Botschaft per Morsecode klopfen?
Donnerstag, 25 September, 2008 um 22:28
buchstaeblich
Und was machen die Gehörlosen? Versteht Wasser auch Gebärdensprache?
Oder müssen die GL die Botschaft aufschreiben und ins Wasser tunken?
Freitag, 26 September, 2008 um 6:00
Healing with barcodes :: cimddwc
[…] Kritisch gedacht: Aberglaube Homöopathie […]
Freitag, 26 September, 2008 um 9:47
cimddwc
Das mit dem Aufschreiben ist kein Problem, ist ja auch schon „bewiesen“. Aber mit dem Morsen wäre ich vorsichtig, nicht dass die Information im Wasser zu sehr durchgeschüttelt und falsch kombiniert wird! Wer weiß, was dann alles passieren würde, dagegen sind genetische Mutationen gar nichts – vielleicht wird das Wasser gar grün und zu einem Hulk-ähnlichen Ungetüm!
Samstag, 27 September, 2008 um 15:22
E. Berndt
Es gibt Homöopathen, die mißtrauen den digitalen Strichkodes und den Scannern. Die Fa. Peithner, der österreische DHU Depositeur, hat aber feststellen lassen, dass die Homöopathika schon einen Strichkode-Aufkleber haben dürfen und gescannt werden dürfen, ohne „wirkungsverluste“ befürchten zu müssen.
Das haben die Steirischen Quappologen um den bekannten Endler ihren Auftraggeber bestätigt.
http://www.oeaz.at/zeitung/3aktuell/2003/08/haupt/haupt08_2003stud.html
…………..Für die gegenständlichen Untersuchungen wurde das Modell von Endler und Mitarbeitern gewählt, welches erstmals 1990 publiziert wurde (zuletzt in »Perfusion: Klinik & Praxis« 7/2002 und in »Forschende Komplementärmedizin« 2003). Endler und Mitarbeiter untersuchten den Einfluss einer extremen Verdünnung von Thyroxin (D30 entsprechend
10–30) auf die Metamorphose von Hochlandfröschen. Auf die Untersuchungen wird in der nachfolgenden Publikation im Detail eingegangen.
Zusammenfassend kann bereits hier festgestellt werden, dass in dem biologischen Modell von Endler zwar deutliche Unterschiede zwischen Thyroxin D30 und Wasser D30 auftraten, dass aber kein signifikanter Unterschied zwischen gescannten Thyroxin- oder Wasserproben gegenüber den ungescannten auftraten.
Schlussfolgerung
Die heute am Markt befindlichen homöopathischen Arzneimittel werden – soweit es sich um sog. Komplexmittel handelt – mit Innenbehältnis und Überkarton geliefert, letzterer ist mit einem entsprechenden Barcode versehen. Homöopathische Einzelmittel werden in Österreich durchwegs mit Braunglas und Etikette und gegebenenfalls einem Barcode geliefert. Das Arzneimittel selbst unterliegt aufgrund des Europäischen Arzneibuches und der österreichischen Arzneimittelzulassung einer Prüfung auf Schutz durch das Behältnis. Wie die physikalische Untersuchung zeigt, bietet das Braunglas im Zusammenhang mit der angebrachten Etikette auch bei dem zum Scannen verwendeten Rotlicht im Bereich von 660 bis 680 Nanometer einen praktisch 100%-igen Schutz gegen Transmission des eingestrahlten Lichtes. In der zweiten Untersuchung mit einem erprobten biologischen Modell galt es festzustellen, ob die Arzneimittelwirkung durch das Scannen sowohl mit Laser- wie auch mit LED-Rotlichtscannern zu beeinflussen ist. Dabei zeigt sich, dass die Wirkung von Thyroxin D30 auf die Metamorphose von Hochlandamphibien keinen Unterschied zwischen gescannten und nicht-gescannten Thyroxin ergab.
Sowohl aus der physikalischen wie auch aus der biologischen Versuchsanordnung kann abgeleitet werden, dass nach dem heutigen Stand des Wissens kein Einfluss des Scannens auf die homöopathische Arzneimittelwirkung feststellbar ist.
Für das Zustandekommen der vorliegenden Arbeit gilt unser Dank:
Für die Glasuntersuchungen: Stölzle Oberglas AG & Co KG, Wien
Für die Scanversuche: Apotheker Mag. pharm. Andreas Spitzy, Herz-Jesu-Apotheke, Graz
Die zitierte Literatur steht bei den Verfassern zur Verfügung.
Anschrift der Verfasser: Prof. Mag. pharm. Dr. Gerhard Peithner, Mag. pharm. Udo Tschernuter, beide Dr. Peithner KG nunmehr GmbH & Co KG, 1232 Wien, Richard Strauß Straße 13
Samstag, 27 September, 2008 um 16:16
wolfgang
für welche Leistug hat eigentlich Peithner seinen Prof bekommen?
Oder ist das nur eine Variation der Grandernummer?
Samstag, 27 September, 2008 um 19:35
E. Berndt
Für seine wissenschaftlichen und praktischen Leistungen auf dem Gebiet der Homöopathie wurde Mag. pharm. Dr. Gerhard Peithner der Titel »Professor« verliehen (6). 2001 übergab Prof. Peithner die Leitung des Firmenkomplexes Dr. Peithner KG und Austroplant Arzneimittel G.m.b.H. seinem Sohn Mag. pharm. Martin Peithner, MBA
Samstag, 27 September, 2008 um 21:34
E. Berndt
Liebe Blogfreunde!
Jetzt läuft dieser Blog schon Monate und er ist gut.
Wir sollten ein wenig Resümee ziehen.
Es ist sicher sehr lustig für uns, die unsinnigen Verhältnisse der Homöopathie und natürlich der gesamten alternativen und komplementären Szenerie zu wissenschaftlichen Tatsachen aufzuspüren. Noch erheiternder ist es entsprechende Fragen zu stellen. Und solche Fragen, die gut stechen und den vermeintlich dichten Panzer der Unwissenschaftlichkeit anbohren, kommen keineswegs von Insidern sondern von „Berufsfremden“, was ich für ganz besonders halte, denn es zeigt, dass jeder mit einer gewissen Übung hinter die Kulissen von Pseudowissenschaft blicken kann, mit dem was er gelernt hat.
Ich finde so z.B. die Frage in welcher Sprache welches Wasser aus welchem Land zu besprechen ist, natürlich lustig und entlarvend für den Unsinn. Man muss erst auf solche gefinkelten Fragen kommen. Und eigentlich ist eine solche Frage gar nicht gefinkelt. Sie liegt vor unseren Augen, aber vor lauter Staunen sehen wir sie nicht gleich; und das ist der Witz. Aber es ist leider nur für uns witzig. Für andere ist es sicher nicht witzig. Diese anderen sind bei unserer unterhaltsamen Diskussion nicht dabei. Hier glaube ich, dass wir unterschiedliche Gruppen von „Nichtteilnehmern“ haben und abgesehen davon, dass nicht alle ein Internet haben. In einer großen Gruppe werden Menschen sein, die uns gar nicht folgen können, weil sie die Widersprüchlichkeiten, aus denen der Witz kommt, gar nicht realisieren.
Eine andere Gruppe sind die Verfechter und Gläubigen der Homöopathie. Hier verirrt sich gelegentlich jemand auf unsere Seite. Aber die so hereinschneien, bleiben meistens nicht lange dabei, vermutlich deshalb, weil hier ein anderer Wind weht, als sie es gewohnt sind.
Aber die wenigen die hereinschauen, sei es von der Laienschaft oder den Aposteln der Szene, hinterlassen immer wieder die gleichen Totschlagargumente wie.
Meiner Tante hat es geholfen
Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde…
Man kann nicht alles wissenschaftlich beweisen usw.
Oder es wird einfach der Stil bemängelt zu hochnäsig etwa.
Ich glaube, dass mit wissenschaftlichen Argumenten, wie sie uns klar verständlich sind, nicht viel zu machen ist. Wichtiger könnte es sein, jeweils blitzartig und auch witzig auf die klassischen Totschlagargumente antworten zu können, aber so, dass die Antwort auch angenommen werden kann. Wie soll man das machen?
Samstag, 27 September, 2008 um 22:19
alexis
Hallo Doc,
das ist auch mein Anliegen! Auf der pseudowissenschaftlichen Ebene darf man mit Gläubigen nicht diskutieren, und darum sollte man sich ein Instrumentarium an Argumenten zu recht legen, dass diese Art der „Medizin“ als das entlarvt, was sie nachweislich ist: Scharlatanerie.
Nun ist ja bereits „Klassische Homöopathie“ ein unsäglicher Käse – wenn man sich mal die Mühe macht, die Details zu studieren. Aber „PraNeoHom“ („Praktische Neue Homöopathie“) ist nun wirklich so eine Käse hoch drei, da kann man einfach (wenn man jemals über die zweite Klasse Grundschule hinaus gekommen ist) nur noch ätzenden Spott anwenden (was passiert, wenn ich die Sinuskurve spiegelverkehrt aufmale, wird der Krebs dann wieder stärker?).
Ich persönlich habe einen anderen Plan. Wenn ich das Buch, an dem ich derzeit noch arbeite, abgeschlossen habe – werde ich meinem Verlag (und bei Desinteresse einem anderen) ein kritisches Buch zu diesem Thema vorschlagen. Dieses würde aber garantiert nicht auf der rein „sachlichen“ Ebene stattfinden, denn SACHLICH darf man über diese Dinge, meiner Meinung nach, nicht mehr ausschließlich schreiben.
Ich finde schon, dass man vielleicht auch einmal irgendwo lesen sollte, dass es Menschen gibt, die sich durch diesen Unfug und die Geschwindigkeit, mit der sich manche Teile unserer Society auf direktem Weg „back to the middle ages“ (oder noch weiter zurück in Richtung Oberes Imbrium) bewegen, bedroht fühlen. Nicht weniger bedroht als von politischen Fanatikern aller Art, Rassisten, Scientology oder anderen Versuchen, Menschen zu manipulieren.
Da mir die „formale“ Qualifikation für ein Buch über H. fehlt und mir klar ist, dass dies ein echtes Manko ist, wenn man erfolgreich und glaubwürdig über solche Themen schreiben will, könnte ich mir vorstellen, mich mit jemandem zusammen zu tun, – also am besten einen Profi auf pharmazeutischem oder medizinischem Gebiet.
Andere Möglichkeiten: Man könnte eine Website gründen, die Informationen sammelt und wo die Aufklärung PLAKATIV und VERTSÄNDLICH aufbereitet ist, auch optisch. Nicht so ellenlange Texte, sondern „Häppchenjournalismus“, der auch Leute anspricht, die nie einen langen Text lesen würden. Dazu Links zu Selbstversuchen auf YOUTUBE (ich stelle gern das Video zur Verfügung wo ich todesmutig eine 1000-fache Überdosis ANTIMATERIE unbeschadet hinunter stürze.
Ich habe nich andere Ideen – aber die kann ich EUch nur per E-MAil mitteilen 🙂 Too hot … 🙂
Alexis
Sonntag, 28 September, 2008 um 18:30
Rose
@ E.Berndt + Alexis,
das ist eine spannende Frage, die mich auch beschäftigt. Ich denke, dass man unsere Gesprächspartner differenzierten müsste: Die aktiven Anbieter, die meist recht üppigen Profit aus ihren halbseidenen Heilungsversprchen schlagen, verdienen wenig Toleranz. Wer mit Quacksalberei oder Pseudowissenschaft Geld verdient, andere Menschen abzockt oder ihnen schadet (übrigens auch indirekt den Angehörigen von Esoterikgläubigen, ich spreche da aus eigener Erfahrung) – verdient zero tolerance!
Die „Verführten“ hingegen, die Anwender und Konsumenten, brauchen ein aufmerksameres Hinhören, mehr Empathie für ihre Geschichte und ihre Motive. Wenn wir die „zurückgewinnen“ wollen, dann müssen genau jene subjektiven, persönlich gefärbten Beweggründe erkannt und angesprochen werden, die sie in die Arme des Esoterik-Business getrieben haben. Da geht’s vorrangig um Zuhören und Einfühlung, denn genau damit gewinnen die Scharlatane erst ihre Klienten. Je bedrohter, verunsicherter, vereinsamter das einzelne Subjekt ist, desto verführerischer sind die übersinnlichen oder „ganzheitlichen“ Verheißungen der Eso-Szene, weil sie die real erlebte Ohnmacht durch Größenfantasien (incl. Selbstheilungsvorstellungen) und die Einbindung in eine höhere „kosmische Ordnung“ überdeckt. Das heißt: Vor der Sachebene wäre die Selbstoffenbarungsbotschaft der Esoterik-Gläubigen zu entschlüsseln und als menschliches Bedürfnis wertzuschätzen. Ein ziemlich plausibler Grundsatz der Kommunikationstheorie besagt, dass bei gestörter Beziehung zwischen den Sprechern einfach KEINE Sachbotschaft durchdringen kann. Das erleben wir in unseren Diskussionen täglich: Wissenschafter versuchen sachlich zu erklären, warum etwas nicht funktionieren kann, ohne zu bemerken, welche zutiefst persönlichen Bedürfnisse beim Gegenüber damit eigentlich bedroht werden. Könnte man das Kommunizieren wissenschaftliche Erkenntnisse mit mehr Empathie verknüpfen, ohne in den üblichen Psychojargon zu verfallen? Schwierige Frage!
Unabhängig davon braucht wissenschaftliches Denken aber auf jeden Fall eine niederschwellige, auch lustvoll-verspielte Form der Öffentlichkeit. Sagans brillanter Journalismus ist eine Möglichkeit, Balder-Dreksler mit ihrer genialen Esoterik-Satire sind eine andere.
Ich finde sowieso, dass Humor eine unserer schärfsten Waffen ist – ist euch schon einmal aufgefallen, wie humorlos und langweilig-sülzig die Esoterik-Heinis daherkommen? Das hält ja auf Dauer keiner aus!
Eine Plattform, wie sie Alexis vorschlägt, finde ich spannend. Ich wäre da sofort dabei! (Sozusagen die „kleine Schwester“ des Kritisch gedacht-Projekts?) Bei soviel Sachverstand, Witz und Kreativität, wie hier im Forum erlebbar, kann das nur ein Knüller werden! 🙂
LG Rose
Sonntag, 28 September, 2008 um 22:01
buchstaeblich
Alexis, und alle:
Das hier:
„Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde…“ habe ich doch drüben in meinem Blog schon entmachtet. Die Antwort lautet knapp: Shakespeare war Theater-Autor, kein Prophet!
Der GWUP hat das Machwerk gemundet.
Mein Text steht in der dort von mir angelegten Eso-Dingsbums-Rubrik, in der ich dauernd Eso-Wahnhaftes an die Wand lache. Rose habe ich schon eingeladen, wer sonst noch möchte, kann gerne auch Gast-Autor bei mir werden.
Hier und da halte ich mit den Texten auch Lesungen, das könnte man gern breiter aufstellen.
Wenn ein neues Forum zum Thema entsteht, stelle ich gern schon bestehende oder noch entstehende Texte zur Verfügung.
Montag, 29 September, 2008 um 8:50
alexis
@Rose
habe gerade nicht viel Zeit, deshalb nur kurz.
Das ist ja selbstredend, dass ich nicht über einen armen Menschen urteilen würde (und ich denke, das ist der allgemeine Tenor hier), der schwer krank ist und sich an jeden Strohhalm klammert. Ich weiß nicht, was ich alles versuchen würde, wenn meine Kinder schwer(st) krank wären. Dass jemand, der verzweifelt ist, oder eine Krankheit im Endstadium hat, ALLES bereit ist, zu versuchen, leuchtet sogar mir ein.
Für mich ist aber das richtige Gegensatzpaar in diesen Dingen nicht ALTERNATIVE- und SCHULMEDIZIN, sondern GUTE und SCHLECHTE MEDIZIN. Damit meine ich, dass die alternativen Heilmethoden nicht die Alternative zu einem schlechten Arzt sein können. Wenn der Arzt schlecht ist, oder nicht zuhört oder ich mich beihm nicht aufgehoben fühle, muss ich einene besseren ARZT suchen.
An diesem Punkt kranken viele der Argumentationen zum Thema. Schließlich ist das eine Frage der Logik, denn in der altnernativen „Medizin“ gibt es ja nicht nur keine wirksamen Medikamente, sondern ZUSÄTZLICH NOCH die genau gleiche (oder annähernd gleiche) Durchschnittsmenge an menschlich unbegabten Individuen. Warum sollte ich glauben, dass in einer Heilpraktikerstube mehr „Empathie“ herrscht und mehr Menschlichkeit? Weil es schlechte Ärze gibt?
Wie schon einen Kilometer weiter oben einmal angedeutet: Wenn ich mit meinem Friseur unzufrieden bin, muss ich mir einen besseren FRISEUR suchen. Wer Frust über die mißlungene Dauerwelle, sich diese das nächste Mal beim BÄCKER legen läßt (auch wenn Donauwellen gut schmecken :-)) – muss sich nicht wundern.
Das Argument, dass jemand zum Heiler geht weil „der Arzt nicht zuhören kann“, ist wirklich kein gutes Argument.
Deshalb, Rose, meine ich: Es sind nicht „Wissenschaftler“, die etwas nicht so erklären können, dass der Kunde (Patient) sich nicht wohl – oder soagr ALLEIN GELASSEN fühlt, es sind schlechte Wissenschaftler, die sich so benehmen. denn zur Wissenschaft Medizin gehört nun einmal der Umagn mit Menschen und die Kommunikation und das Verständnis.
Wenn Ärtze wissen, und das tun sie, dass der Placebo-Effekt existiert und dass man durch „positive Verstärkung“ oder Ermutigung oder auch manchmal durch handfeste Kritik etwas bewirken können, dann sind diese ERkenntnisse Teil der Wissenschaft Medizin und ein GUTER ARzt wird sie einsetzen. Und ein schlechter Arzt kann das eben nicht.
Das richtige Gegensatzpaar ist deshalb nicht ALTERNATIVE MEDIZIN und „SCHUL“MEDIZIN sondern GUTE MEDIZIN oder SCHLECHTE MEDIZIN, INTELLIGENZ oder DUMMHEIT, BILDUNG oder IGNORANZ, . AUFGEKLÄRTHEIT oder BORNIERTHEIT … und
… als Wichtigstes – INTEGRITÄT oder MANIPULATION
Die „praktische neue Hömopathie“ etwa (aber die „Klassische“ auch) , ist, für mich eine Mischung aus: Dummheit, nicht vorhandener Bildung, rücksichtsloser Geldmacherei auf Kosten kranker und verzweifelter Menschen, Schamlosigkeit (wer so etwas erzählen kann, ohne violett anzulaufen hat keien Scham) und völligem Mangel an menschlicher Integrität.
Alexis
Montag, 29 September, 2008 um 8:51
alexis
… so viel zu „kurz“…
Montag, 29 September, 2008 um 16:09
Pianoman
@Alexsis
Zitat: „Das ist ja selbstredend, dass ich nicht über einen armen Menschen urteilen würde (und ich denke, das ist der allgemeine Tenor hier), der schwer krank ist und sich an jeden Strohhalm klammert. Ich weiß nicht, was ich alles versuchen würde, wenn meine Kinder schwer(st) krank wären. Dass jemand, der verzweifelt ist, oder eine Krankheit im Endstadium hat, ALLES bereit ist, zu versuchen, leuchtet sogar mir ein.“
Ich denke, Rose hat mir Ihrem Beitrag das zentrale Problem der vermehrten Zuwendung zur Alternativheilerei – zumindest im Bereich der schwerwiegenden Erkrankungen – sehr deutlich erkannt.
Es geht in erster Linie um die ethische Problemfelder im gesellschaftlichen Umgangs mit Krankheit und Tod.
In Deutschland leiden etwa acht – zehn Millionen Menschen an chronischen Erkrankungen und/oder Behinderungen, die ihr Leben mehr oder weniger stark beeinträchtigen.
Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa neunhundertausend Menschen. Unter ihnen sind über einige tausend Verkehrstote oder Totgeburten, und nicht zuletzt mehr als zehntausend Suizide.
Weit mehr als die Hälfte der Betroffenen sterben nicht in den eigenen vier Wänden, sondern in Krankenhäusern, Kliniken und Altenheimen.
Es bräuchte eigentlich keiner Erwähnung, so banal ist die Erkenntnis: Krankheiten und der Tod sind unumstößliche Gewissheit des Lebens.
Heute müssen wir aber feststellen, dass der Umgang mit Krankheit und Leiden, mit Alter, Sterben und Tod hat für viele Menschen seine Selbstverständlichkeit verloren hat. Das Lebensende und die vielfältigen Malessen der späten Lebensjahre werden in einer eigentlich unverständlichen Hybris aus dem Bewußtsein gedrängt.
Dafür lassen sich viele Gründe nennen.
Die zweifellos beeindruckenden Fortschritten der technischen und pharmakologischen Medizin in Verbindung vielfältigen gesellschaftlichen Wandlungen haben zu einer Auslagerung von Sterben und Tod aus dem häuslichen Bereich geführt.
Die medizinischen Möglichkeiten, Krankheiten zu bekämpfen und das Sterben hinauszuschieben – man erinnere sich in diesem Zusammenhang an die in den letzten Jahrzehnten enorm angestiegene Lebenserwartung – haben in vielen Menschen eine maßlose Erwartung an eine fast schon allmächtig erscheinende Medizin geweckt, und in den Ärzten selbst ein Gefühl der Frustration hervorgebracht, nichts mehr für den „austherapierten“ Patienten tun zu können.
Krankheit und Tod werden zum Ausdruck persönlicher Niederlagen, sowohl für die Betroffenen und deren Angehörige als auch für das medizinische Personal.
Wir blenden in einem Akt der Regression in fast infantile Allmachtsphantasien die Ohnmacht gegenüber dem Unvermeidlichen einfach aus.
Dabei ist es noch nicht so lange her, dass Krankheit, Leiden, Sterben und Tod in das soziale Netz der Familie, der Nachbarschaft, der religiösen Gemeinde eingefügt waren. Sterbende fanden Begleitung und Trauernde Trost. In Riten und Gebräuchen bekamen der Sterbende und seine Familie Sinndeutung und Frieden.
So ist es unübersehbar und keineswegs erstaunlich, dass die heutige Einstellung zum Sterben und zum Sterbenden, von Verdrängungsmechanismen geprägt ist. Zwar bringen die modernen Medien durch Nachrichten von Kriegen und Katastrophen, von Hunger und Elend den Tod tausendfach in den Blick. Aber gerade durch diese artifizielle Natur dieser Botschaften bleibt das Sterben auf Distanz und betrifft uns immer weniger. Die „ars moriendi“ des Mittelalters, die „Kunst des Sterbens“, als lebenslange Einübung der letzten Aspekts unseres Lebens ist uns weithin fremd geworden.
Die Folgen: Wissenschaftlicher Fortschritt, sozio-kulturelle Wandlungen, Verdrängungen, Unsicherheiten und Ängste haben zu einer beklagenswerten Vereinsammung von Kranken, vor allem aber Sterbenden geführt. Viele erleiden – weit vor dem großen, dem physischen Tod – oftmals den kleinen Tod: Soziale Isolation, der Mangel an Zuwendung und Beistand, allein gelassen werden mit den Gefühlen des Verlustes, der Hilflosigkeit, der Angst und vielfältiger körperlicher und seelischer Schmerzen.
Ein allzu deutlicher Hinweis auf diese Defizite ist der „Erfolg“ der Hospizbewegung, deren einziger Auftrag es ist, vor allem die menschliche Not Sterbender zu lindern.
Es ist unübersehbar, es muss wieder ein Ziel – nicht nur unserer Medizin – werden, dass Zeiten der Krankheit genau so als lebenswerte Lebenszeiten angesehen werden können, wie die letzte Lebenszeit es sein muß.
Was dazu nötig ist, ist eindeutig: Zuneigung und Zuwendung, menschliche Hilfeleistung und Verbundenheit, Verstehen und Nähe.
Aber so deutlich die Zielvorstellungen auch sind, so schwer ist es, für die notwendige Haltung und das geforderte Verhalten die kennzeichnende und angemessene Begrifflichkeit zu formulieren.
Schon immer haben es die Ärzte und Pfleger als ihre Aufgabe betrachtet, dem Sterbenden Erleichterung zu verschaffen, Schmerzen zu lindern, Ängste und Nöte zu bekämpfen, und damit Gewähr zu leisten, dass der Abschiedsprozess, die Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit und die Akzeptanz des Unausweichlichen nicht untergeht in einem inhumanen Verdrängungsprozess.
Doch genau diese notwendige gesellschaftliche Entwicklung zu einer bewußteren Umgang mit den Bedingungen der menschlichen Existenz, wird derzeit und immer brutaler konterkariert durch die angeblich besonders menschenfreundlichen Vertreter der Gattung von Heilern, die bewußt die Verdrängungsmechanismen und unerfüllbare Erwartungshaltungen der modernen Gesellschaft ausnutzen, um ihre (wirtschaftliche) Existenz zu rechtfertigen.
Denn wenn die Alternativheilerei keine Alternative bieten kann – und die heißt, als Gegensatz zum Tod, nun einmal Überleben – hat sie auch keine Existenzberechtigung. Also verheißen ihre Apologeten auch dort, wo nach menschlichem Ermessen keine Hoffnung auf Genesung ansteht, genau das Gegenteil.
Diese Botschaft ist ein zentrales Element der ganzen Alternativmedizin; egal ob man zu den Homöopathen, zu den Anthroposophen, zu Theomedizinern oder, wie im nachfolgenden Beispiel, zu den Geistheilern schaut.
Der nachfolgende Text aus dem Buch des Esoterikers und „PSI-Experten“ Dr. Harald Wiesendanger „Geistheiler – Der Ratgeber“ verdeutlicht beeindruckend die manipulative Rhetorik der Verdrängung. Wiesendanger ist seit Jahren Lobbyist der Esoterik-Szene und selbst Herausgeber eines parapsychologischen „Psi-Pressedienstes“. Laut eigener Aussage will er u.a. den derzeit etwa 10.000 Geistheilern in Deutschland den Weg zur Anerkennung in Wissenschaft, Politik und öffentlichem Gesundheitswesen bahnen. Weil Wiesendangers Ansichten das aktuelle theoretische Gebäude der Geistheiler-Branche massiv beeinflusst, habe ich diesen Text als typisches Beispiel ausgewählt.
Die in Klammern stehen Zahlen wurden von mir eingefügt, um die Aussagen zu kommentieren.
Zitat: „Wer ernstlich erkrankt, hofft auf ärztliche Kunst. Wem Ärzte nicht mehr helfen können, dem bleibt oft nur noch, auf ein Wunder zu hoffen (1) .In dieser Lage befinden sich, nach Expertenschätzungen, allein in Deutschland über zwanzig Millionen Menschen – ob sie nun an ständiger Migräne oder quälender Neurodermitis leiden, an Allergien oder chronischem Asthma, an fortwährenden Ängsten oder Depressionen, an Rheumatismen oder metastasierendem Krebs, der sich nicht mehr herausschneiden, wegbestrahlen oder mit der Pharmakeule niederknüppeln lässt. Bei ihnen allen stößt die Schulmedizin nach wie vor an Grenzen, trotz eines immer gigantischeren technischen und finanziellen Aufwands.(2 + 3 + 4)
„Damit müssen Sie sich abfinden“, so bekommen Betroffene dann zu hören; bei einer lebensbedrohlichen Erkrankung wird ihnen, statistisch sauber und menschlich unterkühlt, sogar vorgerechnet, „wie viel Zeit Ihnen noch bleibt“.
Solche entmutigenden Äußerungen, zumal aus dem Mund von Ärzten, sind verantwortungslos. Sie deprimieren, rauben jegliche Hoffnung, zerstören Lebensqualität. Bei Betroffenen richten sie oft schlimmeren seelischen Schaden an, als es ihrer Erkrankung je gelänge. (5) Der ärgste Schmerz, die fürchterlichste Entstellung, die schwerste Behinderung kann immer noch leichter zu ertragen sein als der Verlust jeglicher Zuversicht, es könnte eines Tages eine Wende zum Besseren eintreten. (6)So werden medizinische Prognosen letztlich zu Prophezeiungen, die sich selbst erfüllen, ähnlich der Unfallvision des Wahrsagers oder der Warnung des Charttechnikers vor „Widerständen“ bei Kursentwicklungen.(7)“Hoffnung“, so meinte der Philosoph Arthur Schopenhauer einst aufklärerisch, sei „die Verwechslung des Wunsches nach einer Begebenheit mit ihrer Wahrscheinlichkeit“ – und verkannte dabei, dass Begebenheiten um so wahrscheinlicher werden, je beharrlicher sich Hoffnung auf sie richtet.(8)
Ist es nicht besser, eine Kerze anzuzünden, als an der Dunkelheit zu verzweifeln? Unbeirrbarer Optimismus ist eine weithin unterschätzte therapeutische Größe, die mitentscheidet, welchen Verlauf eine Erkrankung nimmt. Wer um seine Gesundheit kämpft, kann verlieren, gewiss. Doch wer nicht kämpft, hat schon verloren.All jenen, die sich vom modernen Medizinbetrieb aussortiert fühlen, den sogenannten „Behandlungsresistenten“ und „Austherapierten“, will ich mit diesem Ratgeber Mut machen. Denn das Wunder ist möglich. Bei nahezu jedem Leiden, in beinahe jedem Stadium, in jedem Alter.(9)“
(1) Wiesendanger impliziert gleich von Anfang an die Möglichkeit einer „Wunderheilung“, wenn ärztliches Wissen an die Grenzen gelangt ist. Mit diesem Satz wird suggeriert, dass es eine „sinnvolle“ Alternative zur ärztlichen Therapie gibt: die Hoffnung auf Wunder. Diese Wunder, die Wiesendanger meint, sind allerdings keine Wunder im christlichen Verständnis, die als Ausdruck göttlichen Wirkens angesehen werden müssen, sondern sie sind menschengemacht. Denn darum geht es in seinem Buch, darum geht es in der gesamten Alternativheilerei.
Dass Wiesendanger – ganz nebenbei – die Möglichkeit ausschließt, dass sich (unheilbar) kranke Menschen mit den Tatsachen abfinden müssen und das auch können, dass ihr Leben in absehbarer Zeit zu Ende geht, sei nur am Rande erwähnt.
(2) Bezeichnend ist die Auswahl der chronischen Erkrankungen, die Wiesendanger trifft. Dabei fällt auf, dass fast alle chronischer Erkrankungen, in denen die Wissenschaftsmedizin funktionierende Behandlungskonzepte vorweist, nicht angesprochen werden.
Hier stellt sich beispielsweise die Frage, warum nicht auch für Diabetiker die Hoffnung auf Wunder eine Alternative zur wissenschaftsmedizinischen Therapie darstellt. ?
Es ist allerdings typisch für die „Verkaufsstrategie“ der esoterischen Heilerbranche, dass die (objektiv betrachteten) Scheintherapien vorzugsweise erkrankten Menschen angedient werden, deren Erkrankungen entweder stark psychisch beeinflusst sind, oder – weit bedenklicher – deren Erkrankung in Schüben oder in Abhängigkeit von exterenen Aspekten wie Jahreszeiten und Umgebungsbedingung verlaufen, und die krankheitstypischen beschwerdefreien oder beschwerdearmen Phasen als Heilungen oder Verbesserungen und damit als Wirksamkeitsnachweis der Therapie gedeutet werden.
Das gilt sowohl für rheumatisches Erkrankungen oder Allergien, wie auch für Asthma bronchiale, Migräne oder Depressionen.
Hier wird nicht ein umfassendes Angebot an Chroniker gemacht, hier werden gezielt „Kunden“ angesprochen, denen ein „Erfolg“ der Geistheilung (genau so wie die homöopathischen Behandlung etc.) verhältnismässig einfach suggeriert werden kann.
(3) Man kann schon ein wenig Mitleid mit ihm haben, wenn der arme Krebs mit der Pharmakeule niedergeknüppelt wird, oder ?
Ernsthaft gefragt, was liefert eine solche Rhetorik an fachlicher Aufklärung ?
Aber um die geht´s Wiesendanger auch nicht. Ihm geht´s darum, Feindbilder zu bedienen.
Die Gegner: Auf der einen Seite die grobklotzigen Ärzte, die in unheiliger Allianz mit den Schlächtern der Pharmakonzernbrigade auf die Krankheiten ihrer Patienten „einprügeln“ oder mit der Strahlenkanone und Messer ein brutales Ende bereiten wollen, und denen mögliche Kollateralschäden völlig egal sind, auch der anderen Seite die feinstofflichen Heiler, die, versehen mit dem kosmischen Energien und verbunden mit universellen Geist (manchmal fixiert in Milchzuckerkügelchen) das mestastasierende Pankreaskarzinom durch sanfte Überredung veranlassen, sich doch einen anderen Platz im Kosmos zu suchen.
(4) Die Medizin wird immer wenigstens an eine Grenze stossen: Der Mensch ist, wie auch jedes anderes Lebewesen, nicht unsterblich.
(5) Hier liefert Wiesendanger einen weiteren Nachweis seiner Diskriminierung der Ärzteschaft, in dem er unterstellt, ein Arzt, der seinen Patienten über seinen Zustand aufklärt, sei unterkühlt, also emotional teilnahmslos und zur Empathie unfähig.
Man frage sich in diesem Zusammenhang, warum immer mehr Kliniken für ihr ärztliches und pflegerisches Personal psychologische Betreuungsangebote machen, wenn die ganze Bande doch nur aus einem Rudel emotionaler Krüppel besteht, denen das Leid und das seelische Befinden ihrer Patienten völlig am Arsch vorbei geht ?
Seit Jahren wird in der Medizin-Ethik eine umfassende Diskussion geführt, wie ärztliche Aufklärung zu leisten ist. Und es gibt sehr differenzierte Ansichten darüber, ob es sinnvoll ist, Patienten und deren Angehörige über alle Aspekte ihrer Krankheit aufzuklären.
Eins ist aber sicher: Patienten oder ggf. deren Angehörige müssen regelmässig Entscheidungen über Therapiemaßnahmen fällen. Um ein Urteil fällen zu können, also letztlich selbstbestimmt zu entscheiden, ist eine Aufklärung nicht nur nötig, sondern auch rechtlich vorgeschrieben.
Außerdem, wäre es nicht eine massive Bevormundung eines möglicherweise sterbenskranken Patienten, ihm die Chance zu nehmen, seine „Dinge“ zu regeln, sich selbst auf das Ende seinen Lebens vorzubereiten, und seine letzten Tage eben nicht mit immer neuen Therapien zu verbringen, sondern vielleicht einfach nur zu „Leben“ ?
(5) Diese Aussage ist schlicht falsch. Es gibt genügend Untersuchungen darüber, dass gerade die Bewältigung der Sterbensangst und die Akzeptanz der eigenen Endlichkeit und Begrenztheit zu den großen psychischen Leistungen des Menschen zählen.
Es ist die Beziehung zu den polaren Seiten der menschliche Existenz , die bewußt erfahrenes und ausgeschöpftes Leben ausmachen; so schließt die Beziehung zum Leben auch die Beziehung zum Tod mit ein. Vorraussetzung dafür ist der Mut zur Konfrontation mit der Angst vor der Nicht-Existenz, vor dem Abgrund der „Hingabe“, und vor dem „Loslassen“.
Deswegen ist Lebensqualität unter anderem auch die Möglichkeit, alles, was menschliches Sein ausmacht, erfahren zu können und nicht einen wesentlichen Teil der Existenz auszublenden.
(6) Auch hier stellt sich die Frage, ob nicht die Akzeptanz der individuellen Beeinträchtigungen und der damit verbundenen Grenzen ein erfüllteres Leben ermöglichen, wie ein unerfülltes Warten auf eine unwahrscheinliche Zustandsverbesserung.
Wiesendanger demostriert hier einen exemplarischen Einblick in eine fragwürdige Geisteshaltung, die z.B. Menschen mit angeborenen Behinderungen ein im Rahmen ihre Grenzen auch seelisch zufriedenstellendes Leben quasi abspricht, da ja nach seiner Auffassung nur die Hoffnung auf eine Annährung an einen menschlichen Idealtypus noch eine Rechtfertigung für eine sinnvolle Existenz ausmacht.
(7) Patientenaufklärung als Anlass für self-fulfilling Prophecy ? Wenn das tatsächlich so funktionieren würde, wäre es ja im umgekehrten Fall ganz einfach, Menschen zu therapieren: In dem man ihnen nämlich einredet, sie seien gesund. Die Lüge als Kampfmaßnahme gegen das Faktische…
Wiesendanger suggeriert hier ein Gedankenmodell, dass seinen Ursprung im New Age hat: Die von Frietjof Capra in seiner Bibel zum Wassermannzeitalter formulierte These, die Probleme des Menschen, so auch seine Krankheiten, wären nur ein Ergebnis eines falschen Bewußtseins und einer Krise der Wahrnehmung. Die Rettung der Menschheit – ein nicht gerade geringer Anspruch – könne ausschließlich mit dem Durchbruch eines „neuen Paradigmas, einer neuen Sicht der Wirklichkeit, neuer Wertvorstellungen“ glücken. Alle Problem würden sich mit einem „neuen“ sprich positiven Denken von ganz „von selbst“ lösen.
(8) Diese Aussage steht in einem engen Zusammenhang mit dem Begriff der Selbsterfüllenden Prophezeiung. Allerdings ergibt sich deren Wirkung nicht aus einem beharrlichen Glauben an eine bestimmte Wirkung, sondern aus den Bemühungen des Menschen, selbst die Umwelt zu beeinflussen und zu versuchen sie so in die Richtung zu verändern, die man erwartet. Nur so wird die Erwartung zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung.
(9) Damit findet die Verkaufsveranstaltung in Sachen Patientenverblödung ihren Höhepunkt: Wiesendanger sagt in aller Deutlichkeit, dass denen, die sich von der klassischen Medizin vernachlässigt oder ausgegrenzt fühlen, denen wissenschaftliches Faktenwissen nur noch prognostizieren kann, dass eine Aussicht auf eine nachhaltige Besserung ihres Zustand unwahrscheinlich ist, dass möglicherweise auch das Ende ihres Lebens erreicht ist, trotzdem – durchaus in einem handfesten therapeutischen Sinn – geholfen werden kann. Natürlich durch die Methoden, die er in seinem Buch vorstellt.
Warum dann aber die Einschränkungen kommen – bei nahezu jedem Leiden, in nahezu jedem Stadium – darüber lässt sich Wiesendanger nicht aus.
Wunder haben offenbar doch ihre Grenzen.
Aber eine, wenn nicht sogar die wesentliche Frage beantwortet Wiesendanger – stellvertretend für die gesamte Alternativheiler-Branche – dann aber doch nicht; nämlich, warum ausgerechnet die Hoffnung und das Vertrauen auf die Fähigkeiten der Glaubulisten, der Geist – und Fern- und Sonstwieheiler eine Wendung im Krankheitsgeschehen bringen soll, wenn nicht die sicher genau so vorhandene Hoffnung und das Vertrauen in den altgedienten Hausarzt oder den bonusbehafteten Chefarzt und die Therapiemöglichkeiten der Wissenschaftsmedizin offenbar dort nicht die ausschlaggebenden Heilungsfaktoren waren ?
Aber selbst, wenn man alle wissenschaftlichen Bedenken außer acht lässt, selbst wenn man die Allmachtsphantasien und unübersehbaren Tendenzen zur Selbstüberschätzung der Heiler übersieht: Eins kann man nicht ignorieren, nämlich die gnadenlose Ökonomisierung eines Lebensbereichs, dessen fundamentale soziale Bedeutung eigentlich jenseits jeder Kommerzialisierung liegen sollte.
Pianoman
Montag, 29 September, 2008 um 21:28
alexis
@pianoman
danke für diesen Beitrag, der mich erst einmal etwas überfordert hat. Aber beim zweiten mal Lesen wurde mir klar, woruaf sie hinaus wollen.
Natürlich haben Sie recht. Ich wollte auch nicht ausdrücken, dass ich die Haltung von Menschen verstehe/akzeptiere/gutheiße, wenn sie sich an noch solche Strohhalme klammern – sondern dass ich sie nachvollziehen kann. Moral, Integrität und Vernunft sind das eine…
Persönlich halte ich mich für „immun“, aber dass mein bester Freund mit seinem 17-jährigen Sohn, der seit einem Unfall querschnittsgelämt ist, zu einem „Wunderheiler“ fuhr (der, natürlich, nicht hielt, was er vollmundig versprochen hatte) – ich konnte es ihm nicht verübeln.
Ob ich es selbst machen würde? Ich bin nun wirklich der Homöopathie-Hasser aus dem Bilderbuch, weithin als „intolerant“ verschrien… aber was meine Kinder betrifft? Ich kann es nicht sagen …
Alexis
Montag, 29 September, 2008 um 22:06
Pianoman
@Alexis
Zitat: Ich bin nun wirklich der Homöopathie-Hasser aus dem Bilderbuch, weithin als “intolerant” verschrien… aber was meine Kinder betrifft? Ich kann es nicht sagen …
Genau diese Reaktion wird – zynisch – aus ökonomischen Gründen, oder aus weltanschaulicher Wahndenke heraus ausgenutzt.
Jedoch, die Strohhalme, die die weitaus meisten Alternativverfahren den Ertrinkenden reichen, sind wie des Kaisers neue Kleider; nicht mehr als nur Illusionen.
Terry Pratchett schreibt in „Darwin und die Götter der Scheibenwelt“ folgende weise Sätze: „Doch die Menschen, die sich auf dem Planeten entwickelt haben, glauben in ihrem Herzen, dass es so etwas wie Götter gibt. Sie glauben an magischen, kosmischen Zweck und daran, dass sich Chancen von eins zu einer Million in neun von zehn Fällen bewahrheiten. Sie suchen Geschichten in der Welt, die ihnen die Welt bedauerlicherweise nicht erzählen kann.“
Die Alternativheiler sind große Geschichtenerzähler. Das aber ändert nichts an der Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie nie in eine Situation kommen mögen, in denen Sie aus Verzweifelung einen Weg gegen Ihre Überzeugungen gehen.
Pianoman
Montag, 29 September, 2008 um 22:11
Dr E. Berndt
@pianoman
Danke
Jeder Vergleich hinkt, aber es ist irgendwie wie mit dem „Nicht Rauchen“. Das Rauchverbot funktioniert nur dort, wo es auch wirklich generell verboten ist. Und siehe da, auch in Schottland stinkt es nicht mehr in den Beiseln, pardon Pubs.
Bei uns haben sich die Wirte geweigert mitzumachen, und anstatt sich hinter das ministeriell angestrebte Verbot zu stellen, haben diese Dalmen ein generelles Verbot torpediert, und es stinkt weiterhin.
Soll heißen in Sachen Gesundheit, solange der Gesetzbeber nicht klare Regeln erlässt, darf gepfuscht werden nach allen Regeln der Scharlatanerie.
Dienstag, 30 September, 2008 um 9:40
alexis
@pianoman
…das wünsche ich mir auch. Ich denke noch nicht einmal, dass ich in dieser Beziehung sonderlich gefährdet bin, da ich Homöopathie bei Krankheiten von Kindern für unterlassene Hilfeleistung halte.
Aber wenn Sie von Wahrscheinlichkeitsrechung sprechen. Wenn man keine Chance hat, dann kann man diese auch nutzen … frei nach Herbert Achternbusch.
Wir werden NIE eine Allgemeinhit haben, die so aufgeklärt und gebildet ist, dass sie jede Schalatanere durchschaut. Wir sitzen hier in einem typischen Elfenbeinturm. Aber gehen Sie mal da hin, wo in Silos die Schichtarbeiter wohnen. Der GESETZGEBER müsste diese Leute vor Schwindlern schützen, und die Krankenkassen!
Zu dem Rauchverbot und den Menschen, die nicht verstehen, dass es eine Frage der Evolution sein sollte, dass Menschen irgendwann aufhören, giftige Gase einzusaugen, … dazu könnte man einen eigenen Blog gründen …
Samstag, 4 Oktober, 2008 um 18:40
Ydris
Man lese in:
http://www.kidmed.de
Gegen den massivst um sich greifenden Scharlatanerie-Betrug im Gesundheitsbereich – seit über 7 Jahren.
Samstag, 4 Oktober, 2008 um 20:06
alexis
Kidmed ist legendär…und gut. Nur sollte sich Herr Dr. Behrmann nicht so aufregen, denn das ist nicht gesund. Ich kann ihn aber verstehen …
Sonntag, 16 November, 2008 um 21:00
Lara
Ich habe mir soeben etwa 100 Beiträge durchgelesen. Ich bin dabei beispiellosem Zynismus, einer Menge Vorurteile aber auch sehr viel Interessantem begegnet. Das man Sonnenstrahlen potenzieren kann halte ich ebenso für Schwachsinn wie Astrologie oder das Lesen aus Hühnerkacke. Trotzdem finde ich die Betrachtungen etwas zu einseitig. Offensichtlich haben sich hier ein paar Menschen zusammengefunden, die einen geradezu ohnmächtigen Hass auf die Homöopathie hegen und eine Menge Zeit und Energie investieren, diesen zu pflegen und mitzuteilen. Es hat sicher wenig Sinn wenn ich Ihnen nun erzähle, wie mir persönlich die Homöopathie geholfen hat, denn mir wird sicher unterstellt, ich hätte dies erfunden. Hierfür fehlen mir jedoch gänzlich die Motive.
Vor vier Jahren bekam ich plötzlich und wie aus heiterem Himmel Neurodermitis. Ich war bei unzähligen Hautärzten die gänzlich nur einen Rat für mich hatten: Kortison. Was als Kleiner roter Fleck begann, wurde zu meinem beherrschenden Lebensinhalt. Ich konnte durch den Juckreiz nicht mehr schlafen und isolierte mich aus Scham wegen meines Aussehens. Letztendlich nach fast 3 Jahren landete ich in einer Hautklinik, in der ich in Salben praktisch erstickt wurde. Es hat nichts gebracht und war sehr teuer. Ich bin also zu einem Heilpratiker. Nach einer Stunde Gespräch bekam ich ein Mittel verschrieben (Pulsatilla) Binnen 2 Wochen war ich frei von ND und bin es noch (seit einem Jahr also). Ein Zufall? Die Ärzte in der Hautklinik hätten es eine Spontanheilung genannt. Warum ist sie so plötzlich eingetreten? Ich bin davon überzeugt dass ich ohne die Homöopathie noch heute auf meine Spontanheilung warten würde. Falls Sie nun gedenken allesamt mit vereinten rethorischen Kräften meinen Beitrag auseinander zu nehmen wünsche Ihnen dabei recht viel Vergnügen. ich bin kein Mediziner, kein Apotheker und auch kein Buchautor welcher sich Monate mit der Materie beschäftigt hat. Aber als Patient ist mir der wissenschaftliche Beweis für mein Heilmittel herzlich egal. Wenn Sie einmal wieder in einer Apotheke stehen dann schauen Sie sich mal genau um. Sie finden sicher schnell ein Regal (oder zwei oder drei) voll mit Cremes, Tinkturen und Bädern, die bei Neurodermitis helfen sollen und die alle schweineteuer sind. Wer würde die noch kaufen wenn es plötzlich keine Hautkranken mehr gibt? Wie oft hab ich gehört das diese Salbe/creme/Tinktur WIRKLICH GAANZ TOLL hilft (empfohlen vom Hautarzt) und dann hats auf dem Gesicht gebrannt wie Sau. Mag ja sein dass es unter den Heilpraktikern einige Scharlatene gibt, genau so wie gute und schlechte Ärzte, Friseure und Bäcker. Doch es ist unsinnig ein Pauschalurteil zu fällen. Ich habe eben Glück gehabt. Dieser Bolg heist „kritisch gedacht“. Sie sollten bei all der Kritik aber nicht die Fairness vergessen. Der Streit zwischen den Einzelnen Parteien ist sicher nie mehr zu schlichten. Doch wenn sie der Gegenseite vorwerfen,verstockt und von sich selbst restlos überzeugt zu sein, dann sollten sie wenigstens auf ihrem eigenen Gebiet dazulernen. Das heist inbesondere auf dem Gebiet der Hautkrankheiten: behandelt endlich die Ursachen! Kortison unterdrückt nur das offenkundige Krankheisbild. sie haben sich in einigen Beiträgen dagegen gewehrt, dass die Homöopathen die Haut als unwichtigstes Organ hinstellen. Dies stimmt nicht (soweit reicht mein medizinisches Wissen auch). Dennoch könnte man als normaler Kassenpatient diesen Eindruck bei einem normalen Hautarzt gewinnen. Vorbeugend bitte ich sie nun abschließend, Abstand davon zu nehmen, mich als „Jünger“ der Homöopathie zu bezeichnen.
gruß, Lara
Montag, 17 November, 2008 um 13:58
Ulrich
@ Lara:
Ihre ND ist verschwunden, NACHDEM Sie die homöopathischen Mittel genommen haben. Ich bezweifle diese Tatsache nicht. Ich bezweifle, dass sie verschwunden ist WEIL Sie die Mittel genommen haben.
Bei ND ist bekannt, dass sie manchmal plötzlich verschwindet, ohne dass man dafür die Gründe kennen würde. Weil Menschen dazu neigen, Kausalzusammenhänge zu konstruieren, wird die letzte Behandlung vor dem Verschwinden fälschlicherweise als dessen Ursache angesehen. Je nachdem, was die letzte Behandlung war, schwören die Patienten dann eben auf z.B. Bioresonanz, Kinesiologie, Elektroakupunktur oder Homöopathie.
Sie schreiben: „Die Ärzte in der Hautklinik hätten es eine Spontanheilung genannt.“
Und damit hätten die Ärzte auch Recht gehabt. Für den Patienten ist das natürlich unbefriedigend, weil er immer nach einem Grund sucht.
Sie meinen: „Ich bin davon überzeugt dass ich ohne die Homöopathie noch heute auf meine Spontanheilung warten würde.“
Diese Überzeugung ist verständlich, aber eben durch nichts belegt. Um die Homöopathie kausal für die Heilung verantwortlich zu machen, müsste man die Heilungsraten nach Gabe von homöopathischen Mitteln mit jenen nach Placebogabe systematisch in einer kontrollierten klinischen Studie vergleichen. Solche Studien gibt es, und sie fallen negativ aus: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12919110?
Beste Grüße, Ulrich
Dienstag, 18 November, 2008 um 18:02
Lara
Im Link steht nur dass die meisten Studien negativ ausfallen, und positive Ergebnisse nicht belegt werden konnten. Mich würde das Material der Studien interessieren- kann man es irgendwo einsehen? gibt es einen Link mit mehr Details zu diesem Thema?
danke, Lara
Dienstag, 18 November, 2008 um 19:12
Pianoman
@Lara
Ich mach mal Werbung für ein anderes Forum. ´
http://www.patientenfragen.net/alternativmedizin-kritisch-betrachtet/homoeopathie-informationen-methode-t4397.html
Die eigentlichen Probleme der Homöopathie sind nämlich durch Studien kaum zu lösen. Es sind die massiven Widersprüche zu dem, was auch Sie jeden Tag in allen möglichen Lebenssituation erleben.
Zur Beantwortung weiterführender Fragen gerne bereit,
Pianoman
Dienstag, 18 November, 2008 um 19:17
Ulrich
@ Lara:
Dazu müssten Sie sich den Originalartikel in einer Bibliothek besorgen. Ich habe leider keinen online-Zugang zu der Zeitschrift. Oder Sie bitten den Autor (er ist Rektor der MedUni Graz) per mail, Ihnen den Artikel zu schicken.
Freitag, 21 November, 2008 um 10:57
alexis
@pianoman
Sehr interessant, Ihr Forum – werde demnächst, wenn ich wieder mehr Zeit habe, vorbeischauen!
@Lara
Ich verstehe nicht, warum Sie und „Zynismus“ vorwerfen! Ok, wir haben schon böse gespottet und wenn hier ein Homöopath auftritt, der sich weit aus dem Fenster lehnt und dann (nachdem ich ihm € 5000 Euro für einen erfolgreichen Versuch angeboten habe!) einfach verschwindet – da warne wir wohl schon mal polemisch.
Zynismus aber ist der falsche Vorwurf, den ich habe eher den Eindruck, dass die Beteiligten an diesem Forum sehr vie Zeit aufgewendet haben, ZUsammenhänge aufzuklären und Leuten die Augen etwas zu öffnen, die in dieser Materie bisher nicht so geübt waren.
Niemand würde ich hier darüber lustig machen, dass Ihre ND verschwunden ist. Aber, wie Ulrich schon erklärte, „DANACH ist nicht dasselbe wie DESHALB“. Es spricht leider aus wissenschaftlicher Sicht nichts dafür, dass Ihre ND WEGEN des Mittels weggegangen ist. Es gibt einfach zu viele Studien und Erkenntnisse, die belegen, dass H. unwirksam ist – zumindest was die Substanzen betrifft. Placebo-Effekte will hier niemand in Abrede stellen, nur haben diese nichts mit der homöopathischen Lehre zu tun.
Zynisch ist es meines Erachtens wenn tausende von Heilpraktikern und sogar Ärzte und Apotheker gegen besseres Wissen Geld mit den H. verdienen. Ich für meinen Teil bezweifle, dass die „Ärzte“, die h. Mittel verschreiben, alle an die H. glauben. Das wäre das erste mal in der Menscheitsgeschichte, dass eine so große Gruppe von Menschen vollständig integer ist. S
Schließlich gibt es genügend Beispiele anderer Art, die belegen, dass medizinische Doktortitel nicht einmal grausamstes Verhalten gegenüber Menschen ausschließen. Warum sollen also alls Ärzt „gute Menschen“ sein, die nur das Patientenwohl im Auge haben?
Meine These: Unter Ärzten und Apothekern gibt es genaus so viele unmoralische und geldgierige Charaktere, wie in anderen Berufsgruppen (wobei ich mich jetzt nicht verleiten lassen werde, ausgerechnet die Banker zu nennen – ich meine ALLE Berufsgruppen)
Haben Sie schon einmal das Gefühl gehabt, dass der Computerverkäufer Ihnen etwas erzählt hat, ohne über die Materie wirklich Bescheid zu wissen? Wurde an ihrem Auto schon einmal Pfusch betrieben in der Werkstatt und Sie haben fadenscheinige Ausreden gehört? Hat Ihnen der Friseur schon einmal die Haare versaut und behauptet, es läge an Ihren vielen „Wirbeln „?
Wartum glauben Sie, dass der Heilpraktiker Ihres Vertrauens ein Mensch mit mehr Integrität ist als Ihr Automechaniker?
Warum glauben Sie weiterhin,dass es zynisch ist, wenn man sich gegen die Manipulation und die von manchen Gruppen der Gesellschaft betriebene Gehirnwäsche wehrt?
Fragen Sie doch einmal am Flughafen bei Sicherheitskontrolle, warum es sicherer ist, seinen 100-ml-Shampooflasche in einem durchsichtigen Plastikbeuten zu transportieren. Sie werden keine vernünftige Antwort bekommen. Ich habe zu diesem Thema den Sicherheitschef des Münchner Flughafens interviewt. Ergebnis: Er weiß nicht, warum das sicherer sein soll. TROTZDEM haben Sie keine Chance, an Bord eines Verkehrsflugzeuges zu gelangen, wenn Sie diese Regeln, egal wie dumm, nicht einhalten.
DAS ist Zynismus – nicht das Engagement gegen die zunehmende Talibanisierung der Gesellschaft.
Im 19. Jahrhundert prägte ein Homöopath (der Name ist mir entfallen) das Etikett vom „Schulmediziner“, das heute alle, selbst die „Schulmediziner“, nachplappern. Das ist der echte Zynismus: Dass man sich auch noch dafür entschuldigen soll, dass man etwas gelernt und verstanden hat.
Zynusmus kann ich in diesem Blog nirgends entdecken! Nur Ehrgeiz, Engegament, Wahrheitsliebe – gemischt mit etwas Humor und gelegentlich etwas Spott.
Aber das muss drin sein, wenn man mit Leuten diskutiert, die Ihre Krankheiten mit nicht vorhandenen Substanzen kurieren!
Freitag, 21 November, 2008 um 21:05
E. Berndt
@ Alexis
Danke! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen! Leider glaube ich, dass Lara nichtm ehr weiter diskutieren wird, um ihr Weltbild nicht zu gefährden.
Dienstag, 25 November, 2008 um 16:55
Pianoman
Die Homöopathie hat einen Quantensprung vollzogen.
Vorbei ist´s mit den lästigen stundenlangen Anamnesen, vorbei das Gerenne nach den Zuckerkügelchen, vorbei das spöttische Grinsen des Apothekers.
Jetzt neu zum Selbermachen im Homöopathen-Obi:
http://www.horus-online.de/Similis_Cards/similis_cards.htm
http://www.horus-online.de/Similis_Cards/Anleitung/anleitung.htm
Ob das der HP-Gilde gefällt ?
Mittwoch, 26 November, 2008 um 20:31
Michael
„Ich habe mir soeben etwa 100 Beiträge durchgelesen. Ich bin dabei beispiellosem Zynismus, einer Menge Vorurteile aber auch sehr viel Interessantem begegnet. (…) Offensichtlich haben sich hier ein paar Menschen zusammengefunden, die einen geradezu ohnmächtigen Hass auf die Homöopathie hegen und eine Menge Zeit und Energie investieren, diesen zu pflegen und mitzuteilen.“ von Lara
Ja Lara, so sehe ich diese Diskussion hier auch.
“Ein jedes Problem durchläuft bis zu seiner Anerkennung 3 Stufen: In der ERSTEN wird es lächerlich gemacht, in der ZWEITEN bekämpft und in der DRITTEN gilt es als selbstverständlich ” Arthur Schopenhauer
Mittwoch, 26 November, 2008 um 22:49
Pianoman
@Michael
Versuchen Sie doch einfach, den Zynikern, Vorurteilsbehafteten und Homöopathie-Hassern die Fehlerhaftigkeit Ihres Denkens zu verdeutlichen, und bringen Sie dabei Argumente, die nicht – wie sonst in der Homöopathie üblich – als eine petitio principii angesehen werden müssen.
Mittwoch, 26 November, 2008 um 22:52
Pianoman
@Michael
Es muss natürlich nicht „Fehlerhaftigkeit Ihres Denkens… “ sondern „Fehlerhaftigkeit ihres Denkens…“ heißen.
Die erste Variante bedarf keiner Verdeutlichung.
Freitag, 28 November, 2008 um 0:01
E. Berndt
@Pianoman
Es ist 10 vor 24 Uhr.
Es ist schlichtweg unbeschreiblich. Herein spaziert ins Absurdistan.
Gut Nacht allerseits!
p.s : Schon der aller aller erste Beitrag in disem Blog von Dr. Krista Federspiel wiedmete sich magischen Zeichen.
Und ein Link ist auch da, da werden die Informationen auf die Haut gemalt!
healing with barcodes
http://www.s-t.net/index.php?t=4&id=171
http://cimddwc.net/?p=1178
Freitag, 28 November, 2008 um 15:55
drange
Auf dem Weg zur Entdeckung des Wirkmechanismus stellt sich natürlich zuallererst die Frage:
Was könnte denn da wirken??
Warum das alles funktionieren muß,
Homöopathie, Geistheilung, healing with barcodes etc.,
siehe Rupert Sheldrake:
Das Gedächnis der Natur!
Das erklärt auch brilliant den Placeboeffekt !….
Montag, 1 Dezember, 2008 um 10:52
alexis
@Michael
das, was Sie hier vorbringen, sind aber keine Argumente … oder?
Die Methode, einen großen Geist der Geschichte als Kronzeugen für sich zu vereinnahmen, ist wirklich ein lächerlicher Versuch, Tiefgang zu erzeugen.
Oder ist Ihnen etwa bekannt, dass sich Schopenhauer mit seinem Aphorismus auf die Homöopathie bezog?
Mit diesen demagogischen Methoden können Sie keine ernsthafte Diskussion führen. Diese, oft gebrauchte, Methode, seinen ungeeigneten Argumenten Gewicht zu verleihen indem man (möglicht verstorbene) Kronzeugen bemüht, erinnert mich an Pennäler, die im Liebesschmerz Texte von John Lennon zitieren, damit die Angebetete sie endlich erlösen möge. (Wobei John Lennon nach Inaugenscheinnahme der Begehrten wahrscheinlich meistens den Tipp zur Neuorientierung gegeben hätte :-))
Wenn Sie hier ernsthaft diskutieren wollen, dann beantworten Sie mir doch drei sachliche Fragen auf sachliche Weise: Die homöopathische Arzneimittelhersteller Remedia vertreibt (ein Beispiel von hunderten) als homöopathisches „Arzneimittel“ POSITRONIUM. Wo bekommt remedia ANTIMATERIE her (die bisher in der Physik, so viel ich weiß, nur theoretisch existiert)?
Ein anderes Beispiel für ein homöopathisches Medikament: Plutonium (!). Wo bekommt ein Arzenimittelhersteller Plutonium her?
Und die dritte Frage: Warum spielt es offenbar bei der „Arznei“ EXCREMENTUM CANINUM (Hundescheiße) keine Rolle, von welchem Hund diese stammt ) bzw. was der Hund vorher verzehrt hat?) Wie funktioniert die Qualitätskontrolle bei Excrementum Caninum? Ist E.C. besser als Medikament geeignet, wenn der Hund sich von Dosen- oder Trockenfutter ernährt?
Einen Fehler sollten Sie aber nicht machen: sich von diesen Beispielen (die aus dem Katalog der führenden H.-Hersteller stammen) provoziert fühlen! Nicht ICH behaupte, dass ANTIMATERIE, PLUTONIUM und HUNDESCHEISSE als Medikamente geeignet sind!
In gespannter Erwartung einer Antwort.
Alexis
Mittwoch, 3 Dezember, 2008 um 22:00
E. Berndt
@Alexis
Michael wird wahrscheinlich ihre Fragen nicht beantworten. Ihre Fragen beantworten zu wollen, kommt einem Sakrlileg gleich. Wer das tut, läuft gefahr, den schützenden Gedankenkäfig seiner hochverehrten Dogmatik unfreiwillig zu entkommen. Aber nur in diesem Käfig fühlt man sich sicher. Alle Fragen sind vorgegeben und beantwortet. Daher gibt es im Käfig gibt es keine gefährlichen Gedanken. Außerhalb des Käfigs wimmelt es nur so von gefährlichen und sonstigen Gedanken und man muss selbst entscheiden und selbst denken. Im Käfig aber braucht man nicht denken. Das bietet Sicherheit und festen Halt.
Freitag, 12 Dezember, 2008 um 1:11
Ydris
Es wird vie zu viel gefaselt
Freitag, 12 Dezember, 2008 um 8:11
E. Berndt
@Ydris
Bitte, wer faselt wann, wo und wie zuviel?
Alle warten gespannt auf ihre Fakten!
Freitag, 12 Dezember, 2008 um 8:22
Lara
@Alexis
es tut mir leid wenn ich Sie mit dem Wort „zynisch“ getroffen habe. Ich wollte niemanden angreifen (was ich offenbar getan habe, da Sie mir einen so langen Beitrag widmen) Es fallen mir noch eine Menge andere Beispiele zum Thema Zynismus ein, Politik und Wirtschaft bieten schließlich einen reichen Fundus. Trotzdem ist nicht alles blos schwarz und weiss. Ich habe auf dieser Seite eine Menge gelernt und finde Ihr Angagement sehr positiv. Der Heilpraktiker ist natürlich kein besserer Mensch und es gibt sicher sehr viele, die aus Profitgier irgendwas verschreiben. (zbsp. Hundescheiße gegen den inneren Schweinehund) Wenn Sie aber meine Texte aufmerksam gelesen haben, werden Sie sehen dass ich mich durchaus für die andere Seite der Medaille interessiere. Wäre ich unvoreingenommen auf Ihre Artikel gestoßen hätte ich Ihnen sicher in allem zugestimmt denn Sie begründen Ihre Sichtweise äußerst logisch und für Logik hatte ich schon immer viel übrig..:-) Es ist sicher begreiflich dass eine gute Erfahrung mit HP einen guten Eindruck hinterlässt. Nach allem was ich bisher gelesen habe (Danke übrigens an Ulrich und Pianoman, die Links waren sehr interessant) halte ich aber einen Placeboeffekt inzwischen für immer wahrscheinlicher. Schade, dass der nicht auch beim Hautarzt zu bekommen war, dass hätte mir eine Menge Fahrerei erspart.
Freitag, 12 Dezember, 2008 um 8:30
Lara
ps. In Apotheken wird noch eine Menge anderer Mist gegen besseres Wissen verkauft. Zum Beispiel Präparate durch die man angeblich abnehmen kann. Und der Bäcker ist gleich nebenan.
Freitag, 12 Dezember, 2008 um 10:17
alexis
@ Lara
keine Sorge, Sie haben mich nicht „getroffen“, ich habe nur ausführlich geantwortet weil ich das Thema spannend finde und überzeugt davon bin, dass H. ein großer Irrweg ist.
Ich habe mich auch deshalb so vehement gegen den Vorwurf „Zynismus“ zur „Wehr gesetzt weil das die typische Argumentationsstrategie auch aus den Kreisen der Heilpraktiker ist. Es wird so getan, wie wenn man als H.-Gegner Menschen nicht gönnen würde, dass sie gesund werden und so moralisch ins Unrecht gesetzt.
„Wer heilt hat recht“ ist der typische Satz´, den man in diesem Zusammenhang immer hört. Das ist natürlich ein Tothsclagsargument, weil niemand etwas dagegen haben kann, wenn Menschen geheilt werden. Wir hier, also Doc Berndt, Piaoman, Ulrich und die anderen Skeptiker, wollen auf den Punkt hinaus, dass hier eine Sinnestäuschung bzw. Manipulation vorliegt – und H. eben NICHT heilt.
Für meine Person kann ich sagen, dass ich es für extrem zynisch halte wenn studierte Pharmazeuten in der Hoffnung auf höhere Umsätze h. „Arzneien“ in ihren Apotheken anbieten. Diese Gruppe WEISS (oder könnte wissen), dass die H. unwirksam ist und beugt diese Wahrheit ausschließlich für mehr Geld. Es mag den einen oder anderen geben, der tatsächlich so verblendet ist, dass er die Behauptungen der H. glaubt. Ich glaubemaber nicht, dass das die Regel ist. Dafür weiß man einfach zuviel über Chemie und Physik nachdem man so ein komplexes Studium abgeschlossen hat.
Um sich das klar zu machen, kann man Parallelen mit anderen Gebieten aufstellen. Ist ein studierter ASTRONOM vorstellbar, der mit ASTROLOGIE Geld verdient und integer ist? Kann ein echter GEOLOGE oder PHYSIKER mit der Abwehr von Erdstrahlen Geld verdienen und glaubwürdig bleiben?
Ich finde es beeindruckend, dass Sie sich trotz meiner frechen Schnauze auch von unserern logischen Argumenten scheinbar überzeugen lassen haben!
Montag, 2 Februar, 2009 um 18:15
Fatman
Ich habe den ganzen Nachmittag damit verbracht, die Diskussion und auch die vielen schönen links zu lesen.
Ich gelobe, ab heute noch intoleranter gegenüber der H. zu sein, obwohl ich schon heute den entsprechenden Ruf genieße.
Danke!
Donnerstag, 5 Februar, 2009 um 12:49
Anonym
Die Homöopathie ist schon ein interessantes Phänomen. Leider muss ich sagen, dass meine Freundin immer noch so ein Mittel nimmt; getreu dem Motto: „Wer heilt, hat Recht!“. Haben Sie irgend eine Idee, wie ich ihr das ausreden könnte? Im Moment bin ich ja noch tolerant, wenn sie damit bloß kleine „Wehwehchen“ kuriert – ich habe allerdings größere Bedenken, wenn es dann mal etwas Größeres ist…
Donnerstag, 5 Februar, 2009 um 23:58
Dr E. Berndt
@anonym
Ich empfehle zum Lesen:
„Trick or Treatment“ Simon Sing, Edzard Ernst
„Die andere Medizin“ Stiftung Warentest Krista Federspiel
„Psycho“ Colin Goldner
„Wer heilt, hat Recht“ ist eine Ausrede von Nichtswissenden!
Freitag, 6 Februar, 2009 um 12:01
Anonym
Danke für die Tipps. Ich werde mir bestimmt „Psycho“ mal durchlesen. Meine Liebe möchte sowas allerdings nicht lesen, da sie sowas langweilig findet. Die Pillen hat sie von ihrer Mutter, die deren Wirksamkeit auch schon mit Erfahrungsberichten zu belegen wusste, was diese nur noch attraktiver macht. Ich habe ihr schon mehrfach gesagt, dass das Mittel nur wirkt, weil sie glaube, dass es wirke und habe exemplarisch auf den Placebo-Effekt sowie einige Inhaltsstoffe hingewiesen. Sinngemäß meinte sie noch, warum ich denn gegen etwas eintrete, das ja offensichtlich nicht schädlich ist. Daraufhin meinte ich, dass ich Mündigkeit und Rationalität vorziehe, aber das sei ja „langweilig“. Also wieder eine Diskussion, die ins Leere führte.
Freitag, 6 Februar, 2009 um 14:48
marie
interessante Diskussion! Allerdings habe ich das Gefühl, dass einige „Schulmediziner“ hier für sich beanspruchen, das einzig und allein Richtige („Schulmedizin“) zu machen, und den Menschen komplett durchschaut zu haben.
Ich glaube, das ist ziemlich vermessen.
(die Homöopathen gehen immerhin so weit, dass sie bei nicht durch Homöopathie heilbaren Erkrankungen, wie „splitter im auge“, auf andere Ärzte verweisen)
Ebenso wenig werden die von R.Gräber geforderten Belege gebracht. Das ständige Fordern nach einer wissenschaftlichen Studie, die die Wirksamkeit der Homöopathie belegt, ist ebenso kindisch wie überflüssig, da es tatsächlich auch den Homöopathen klar ist, dass es eine solche (noch) nicht gibt, die die Gegner zufrinden stimmen könnte.
Ich für meinen Teil nehme lieber nebenwirkunsfreie Globuli gegen Kopfschmerzen, als dass ich nach Aspirin zwar keine Kopfschmerzen, aber dafür Hautausschlag habe…
Freitag, 6 Februar, 2009 um 16:00
E. Berndt
@marie
Ihre Ansicht ist es also, bewusst etwas tun oder zu unterlassen, von dem nicht bekannt ist, ob es wirksam ist oder nicht. Und Sie weigern sich auch noch mit Stolz und Überzeugung, das nachprüfen zu wollen oder diesbezügliche Ergebnisse gelten zu lassen. Ihr Bauchgefühl sagt ihnen ob etwas stimmt, richtig ist und wirksam ist oder nicht. Dies ist die Einstellung die Konsumindustrie und alternative Gesundheitsindustrie von Konsumenten zum Geldabliefern verlangt. Die Geschichte der Medizin ist eine Geschichte von Irrtümern des Bauchgefühls!!
Ihre Einstellung bezüglich „Schulmedizin“ ist geprägt von den üblichen Vorurteilen.
1. Das Wort Schulmedizin wurde als Schmähwort geprägt.
2. Wissenschaft und wissenschaftsbasierte Medizin hat nie behauptet alles zu wissen und alles zu können. Der ganze Blog ist voll mit Diskussionsbeiträgen, die das zum Thema haben. „Allmächtige“ Ansprüche befriedigen zu können, ist gerade der Anspruch alternativer Heilslehren. Es ist eigentlich grotesk, dass der wissenschaftlich orientierten Medizin gerade dieser Vorwurf gemacht wird, der das Markenzeichen alternativer Heillehren ist.
Dies ihnen ehrlich sagen zu müssen, ist natürlich kein freundlicher Akt. Und jetzt werden Sie wie tausende andere alles daransetzen, irgendwie eine Ausweichlogik zu Hilfe nehmen, um ihre Meinung nicht durch Tatsachen ändern zu müssen. Das hat den Vorteil, dass man sich keine Irrtümer einzugestehen braucht und der Horizont nicht gefährlich erweitert wird! Es bleibt beim vertrauten Schein. Und deshalb funktioniert ja auch das alternative medizinische Business so gut. Es ist keine Frage, dass der Konsument immer ein Geschäft finden wird, in dem er nicht durch Aufklärung belästigt und bloßgestellt wird. Im Gegenteil! Er wird für seine irrigen Ansichten, für die er sein Geld hergibt, mit Streicheleinheiten und Komplimenten belohnt. Hauptsache ist, er kauft und dementsprechend ist auch die Werbung, die als Information getarnt, den Konsumenten gebildet hat.
Und mit diesen Sätzen begann dieser Blog:
Wer fragt, ist ein Narr für fünf Minuten. Wer nicht fragt, bleibt ein Narr für immer (aus China)
Die Natur macht keine Sprünge (Aristoteles)
Jeden Abend ein bißchen Nichts ist eine ausgezeichnete Medizin (Michel Piccoli)
Alternativmedizin (und dazu zählt auch die „Homöopathie“) ist „in“ wie nie zuvor und gleichzeitig ein äußerst lukratives Geschäft.
Ohne auf die vielen bereits bekannten wissenschaftlichen Kontrollstudien einzugehen, die eindeutig zeigen, daß Homöopathie nur Placebo ist (siehe auch: „Der veräppelte Patient: Alternativmedizin zwischen (Aber-) Glauben und Wissenschaft“, Edition va bene 2003 und „Aberglaube und Astrologie: Was taugen Horoskope?“, Edition va bene 2007) will ich an Hand von logischen Überlegungen und Schlußfolgerungen zeigen, daß Homöopathie gleich Aberglaube ist.
Freitag, 6 Februar, 2009 um 16:04
Anonym
Wenn Sie zugeben ein Placebo einzunehmen und es bei Ihnen dennoch wirkt, ist das schön und gut. Das kann ich ja tolerieren. Aber wenn dann mal was wirklich Ernstes kommt und der Körper das eben nicht selbst heilen kann, ist das eine ganz andere Sache. Wenn man dann zu alternativer „Medizin“ greift, verliert man bloß wertvolle Zeit.
Freitag, 6 Februar, 2009 um 16:06
Anonym
Oha, der Herr Berndt war schneller 🙂
Freitag, 6 Februar, 2009 um 16:33
alexis
@marie
Schön, dass Sie mal wieder Herrn Gräber erwähnen – den anfangs imemr so eloquenten Homöopathen, der sich just dann aus dem Glolbulistaub machte als ich ihm 5000 Euro dafür bot, mit Hilfe von homöopathischen Globuili seiner Wahl meinem Körper irgendeine Reaktion abzutrotzen.
So geht das immer mit den Homöopathen: Wenn man ihnen wirklich mal auf den Zahn fühlt – sind sie weg, oder schicken einen zum „Schulmediziner“, also zu einem Arzt 🙂
Freitag, 6 Februar, 2009 um 23:58
bbasti
Hallo, ich habe hier jetzt eine Menge Beiträge gelesen !
Nun meine Frage an alle Dr., Autoren u.Kritiker …
mein Hund kratzt u.beißt sich Streckenweise seit nunmehr über 1 1/2 Jahren sein gesamtes Fell aus. ( ND ) ähnlich . Ernährung ist komplett umgestellt.
Lindern läßt sich dies nur mit tgl. 15mg Predni. (cortison).
Ihr Körper macht derzeit nicht den Anschein sich selbst zu heilen!
Bis ich auf diese Seite gestoßen bin, wollte ich demnächst zum Homöopathen gehen.Jetzt weiß ich aber schon von Ihnen, falls es hilft war es die Selbstheilung des Körpers.
Also wie lange soll ich noch auf Selbstheilung warten ?
div. Tierärzte u. Kliniken haben es nicht geschafft mir zu helfen.
Außer Cortison spritzen hatten die nichts drauf, ah natürlich 600€ für Allergietest, Tierklinik München hat mir sogar für die Ausschlußdiät „wichtige Zusatzstoffe“ für 325€ pro Kg. gemischt damit mein Hund keine Mangelerscheinungen bekommt. Ich habe ca 3000.- bisher aussgegeben
und nichts !!!!! Und das waren alles Ihre Kollegen ,die waren alle auf Ihrer Seite ! Da hat niemand was von Homöopathie erzählt. Die haben alle 6 Jahre studiert.
Falls hier ein Mediziner ist der Heilen kann Heilen Sie bitte!!
Ich würde warten bevor ich zum Homöopathen gehe.
Jetzt will ichs auch wissen !!!
Samstag, 7 Februar, 2009 um 0:19
Dr E. Berndt
Niemand kann ihnen etwas garantieren, und schon gar nicht, wenn man keine Diagnose hat. Wieso glauben sie, dass es eine Heilung geben muss? Und wieso glauben sie, dass es dann die Homöopathie kann?
Samstag, 7 Februar, 2009 um 21:51
bbasti
die Diagnose ist Futtermittelunverträglichkeit.
und ich will auch keine Garantie nur auf dieser Seite entsteht der Eindruck Das all Homöopathen Betrüger sind und alle Mediziner das non plus ultra!
Nach meinem heutigen Wissen über futtermittelunverträglichkeiten bin ich mir 100 % sicher das jeder TA genau gewußt was mit meinem Hund los ist und er hat genau gewußt was er mit dieser Diagnose verdienen kann.
Und das hat er gemacht. Dies und Das Allergietest , Hautproben , histaminkur,ausschlußdiäten und und und .
Die Histamin Tabletten wirken mindestens genau so gut wie potenzierte Hundescheiße ! Und das ende ist das es doch wieder nur Cortison gegen Juckreiz gibt und Antibiotika gegen die Entzündungen der kahl gefressenen stellen.
Und hier wird ja gesagt wenn homöopathie hilft ist es nur der körper der sich selbst heilt.
Also wie lange soll ich darauf warten noch 1 Mon. 1 Jahr wie lange.
Ich bin mir sicher das auf jeder Seite gleich viele Betrüger gibt !
Es gibt Krankenhäuser die im großen Stil abzocken mit Altenheimen z.b.
oder nur noch Kaiserschnitt Baby zur Welt bringen.etc etc. etc.
In Deutschland gibt es ca. 70 000 Pharmazeutische Medikamente.
ca. 45000 Abrechnungsbetrügereien laut Bundeskriminalamt liegt die Dunkelziffer weitaus höher. Das sind Millionen die wirklich wir alle zahlen
mit unserer erzwungenen Pflichtversicherung .
Bei den Leuten die hier hetzen steht schon gar kein Glashaus mehr .
Auf 100 Ärzte kommen 3 die keine schwarzen Schaafe sind.
Ganz sicher .
Sonntag, 8 Februar, 2009 um 10:25
alexis
… ganz schöner Rundumschlag, wenn auch etwas unstrukturiert und sprunghaft von einem Thema zum nächsten wechselnd., finden Sie nicht?
Was soll mann darauf antworten? „43“?
Und Schaf schreibt man mit einem „a“ außer Sie meinen den Trainer von Werder Bremen 🙂
Sonntag, 8 Februar, 2009 um 10:28
alexis
soll natürlich heißen: „was soll man darauf antworten“. So ist das mit der Rechtschreibung …
Sonntag, 8 Februar, 2009 um 11:36
Dr E. Berndt
@bbasti
Was und wie soll man auf pauschale Rundumschläge und Verdächtigungen antworten? Wer so undifferenziert fragt, kann keine Vernünftige Antwort erhalten. Sie sollten versuchen etwas differenzierter, exakter zu denken. Verschwörung und Verallgemeinerung sind nicht hilfreich.
Ihre Vorstellung von Medizin scheint sich in der Forderung nach einer corstisonfreien Therapie, weil Cortison schädlich ist, zu erschöpfen. Diese Art von Argumentation ist mir hinlänglich bekannt. Dahinter steckt meist nichts anderes als das nebulose Vorurteil Cortison sei nur zum Schädigen erfunden worden usw.
Sonntag, 8 Februar, 2009 um 22:25
bbasti
ich habe nur im groben zusammengefasst was ich hier so gelesen habe, und schnell geschrieben bzw. geantwortet. Etwas durcheinander aber was solls.ich habe nichts gegen cortison usw. aber wie sie selbst schreiben Herr
Berndt s.o. niemand kann garantieren, homöopathie garantiert auch niemanden etwas.
Und es gibt tausende Pharma Mittel die nichts bringen siehe Haarwuchsmittel u. Diätpillen usw. und jeder namenhafte Hersteller hat sie.
Und das die homöopathie so oft vermutlich falsch angewendet wird, liegt wahrscheinlich daran das jeder Idiot sich die Mittel kaufen kann und loslegen kann.
Und an den Kollegen der die 5000.- € zahlt bitte ich um überweisung
OPIUM D1.
Sonntag, 8 Februar, 2009 um 23:45
Dr E. Berndt
@bbasti
Sie schreiben immmmmmmer noch Gaga….
…Und es gibt tausende Pharma Mittel die nichts bringen siehe Haarwuchsmittel u. Diätpillen usw. und jeder namenhafte Hersteller hat sie.
Und das die homöopathie so oft vermutlich falsch angewendet wird, liegt wahrscheinlich daran das jeder Idiot sich die Mittel kaufen kann und loslegen kann.
Da kommmmmmt nichts?
kapischi
Freitag, 20 Februar, 2009 um 1:30
Ignoranz nervt
dieses scheiß gehetze kotzt mich an!
naturwissenschaft (heutzutage!) ist religion und folgt strengen dogmen. vorallem dem materialistischen weltbild. und alles was da nicht reinpasst kann nicht existieren. das ist doch nicht wissenschaftlich! das ist blinder fanatismus, der sich auch noch mit rationalität rühmt.
ja, ich bin überzeugt von homöopathie. und ich bin auch überzeugt von astrologie. und schamanismus und noch vielem anderem. und ich bin weit davon entfernt ein eso-spinner zu sein.
ich habe persönlich durch solche methoden heil erlebt und viel größeres heil bei anderen gesehen. sowas immer wieder als unsinn und betrug dargestellt zu bekommen ist einfach ein schlag ins gesicht!
ich fordere jeden, der gegen die homöopathie hetzt, dazu auf eine arzneimittelprüfung durchzuführen. das heißt, über einen längeren zeitraum ein homöopathisches mittel einzunehmen und zu schauen was passiert. aber vorsicht! es kann ganz schön verstörend sein, wenn das ach so bekannte und bequeme weltbild zerrüttet wird…
aber da ja nichts drin ist, kann ja auch nichts passieren 😉
und noch abschließend zu deisem mittlerweile schon sehr stark durgekauten placebo-effekt-argument:
den gibt es immer! auch bei jeder schulmedizinischen behandlung!
und es ist ja auch gar nichts schlimmes, sondern was wunderbares! der mensch hat über seine gedanken enormen einfluss auf seinen zustand. sowas nicht zu nutzen ist… dämlich?
freue mich auf die nachfolgenden hetztiraden
Freitag, 20 Februar, 2009 um 11:46
E. Berndt
Es nervt
Es gibt keine Hetztiraden!
Das, was sie bemängeln an Prüfungen, ist doch schon alles passiert!
Was es aber gibt, ist eine selektive Wahrnehmung und Menschen die diesen Blog nicht von A bis Z durchlesen wollen, sondern einfach nur hinten nach motzen und sich scheuen der Realität zu stellen.
Samstag, 21 Februar, 2009 um 15:13
Pianoman
„…ich fordere jeden, der gegen die homöopathie hetzt, dazu auf eine arzneimittelprüfung durchzuführen.“
Hey, großer Meister, ich habe mehrfach Homöopathen aufgefordert, mit mir eine doppelt verblindete Arzneimittelprüfung mit mehreren Mitteln durchzuführen, bei der nach einer gewissen, vom Homöopathen zu bestimmenden Einnahmezeit, der Homöopath anhand der Symptome bestimmt, welches Mittel ich genommen habe.
Nicht einer hat sich gemeldet.
Ich würde jedes (!) homöopathische Mittelchen oberhalb D23 einnehmen, in jeder gewünschten Menge, und jedem gewünschten Zeitraum.
Aber kein Homöopath hat Interesse daran, mit mir den ultimativen Wirksamkeitsbeweis anzutreten.
Ich habe vor den Augen einer (ehemals befreundeten) Homöopathin angeblich hochwirksame Hochpotenzen in solchen Mengen eingenommen, dass die Homöopathin bleich vor Angst wurde.
Nichts ist passiert. Keine Arzneimittelprüfung, ich nicht aus den Socken gehauen, keine Symptome. Nichts.
Obwohl, wenn ich so richtig nachdenke: an ein andauerndes Kopfschütteln erinnere ich mich. Habe ich aber bei sämtlichen homöopathischen Mitteln. Ist das nun einen Symptom ?
Und helfen dagegen noch höhere Potenzen ?
„…das heißt, über einen längeren zeitraum ein homöopathisches mittel einzunehmen und zu schauen was passiert. aber vorsicht! es kann ganz schön verstörend sein, wenn das ach so bekannte und bequeme weltbild zerrüttet wird…“
Das aber ist kaum bei normalen Menschen zu befürchten, sondern nur bei denen, die sich einer exzessiven, neurotischen Selbstbetrachtung hingeben, und dabei sogar Zuckungen der Schneidezähne registrieren, oder Schweißausbrüche im Hochsommer, morgendlichen Harndrang, feuchte Träume, Blähungen, sowie Heulkrämpfe bei „Titanic“ als Symptome von Rhus tox. deuten.
„…aber da ja nichts drin ist, kann ja auch nichts passieren“
Genau. Was die ganze Arzneimittelprüfung noch zu einem größeren Blödsinn macht.
„und noch abschließend zu deisem mittlerweile schon sehr stark durgekauten placebo-effekt-argument:
den gibt es immer! auch bei jeder schulmedizinischen behandlung!“
Erstens heißt´s nicht „schulmedizinisch“ sondern „wissenschaftsmedizinisch“.
Zweitens ist die Medizin in der Lage, zu dem Placebo-Effekt auch das wirksame Verfahren anzubieten.
Das ist ein ungeheurer Vorsprung. Vor Quacksalbern.
„…freue mich auf die nachfolgenden hetztiraden“
Ehrlich ?
„…und ich bin auch überzeugt von astrologie. und schamanismus und noch vielem anderem.“
vor allem von der kleinschreibung, aber das lehren ja auch die homöopathen: je weniger da ist, desto besser. und wenn´s nur die GROSSBUCHSTABEN sind
„…und ich bin weit davon entfernt ein eso-spinner zu sein.“
Richtig, Sie wollen nur ein bißchen pöbeln, oder ?
Samstag, 21 Februar, 2009 um 20:07
E. Berndt
@pianoman
Wie immer ein ganz beosnderes Dankeschön!
Es ist ihr stets elegante Einstieg in die Diskussion. Sie finden immer den richtigen Weg, das ist der logische Pfad, im wuchernden Dschungel der esoterischen Besserwisser und Möchtegernphilosophen.
Sonntag, 22 Februar, 2009 um 22:14
Kurt
Ignoranz ist, jeden Homöopathen als Scharlatan darzustellen. Ignoranz ist auch Alles als unmöglich darzustellen, das mit den heutigen Methoden der Wissenschaft nicht erklärbar ist. Bei allen Erfolgen die die klassische Medizin erreicht hat ist doch Eines sicher: Die Pharmaindustrie treibt die Ärzte vor sich her und richtet es ihnen bequem ein. Fließbandabfertigung beim Arzt, schnell ein Rezept, Profit für die Pharmabranche. Wir werden uns das sowieso nicht mehr so lange leisten können.
Homöopathie ist kein Allheilmittel, aber es ist eine sehr sinnvolle Ergänzung speziell bei chronischen Erkrankungen. Dort, wo die klassische Medizin mit der Dauereinnahme von schweren, nebenwirkungsreichen Medikamenten antwortet oder gar keine Antwort hat.
Mein Homöopath ist (ausgebildeter) Arzt. Das ist gut so. Und es ist kein Widerspruch.
Durch meine homöopathische Behandlung habe ich nicht nur mir die Einnahme vieler schwerer Medikamente erspart, sondern auch der Krankenkasse eine Menge Geld. Insofern ist es nicht verständlich, daß Homöopathie (ausgeübt durch Ärzten mit entsprechender Zusatzausbildung) nicht von den Kassen bezahlt wird. Die Lobby der Homöopathen ist halt offensichtlich zu schwach im Vergleich zur Pharmaindustrie.
Montag, 23 Februar, 2009 um 0:09
Dr E. Berndt
@Kurt
Sie argumentieren mit einer Verschwörungstheorie. Mit solchen Theorien können Sie nichts erklären, außer dass sie noch nicht genug nachgedacht haben.
……….Die Pharmaindustrie treibt die Ärzte vor sich her und richtet es ihnen bequem ein. Fließbandabfertigung beim Arzt, schnell ein Rezept, Profit für die Pharmabranche. Wir werden uns das sowieso nicht mehr so lange leisten können………
Das ist doch sehr, sehr, pauschal geurteilt, oder nicht?
Alle Ärzte? Die Pharmaindustrie? Sind alle Pharmafirmen böse? Und die Homöopathieerzeuger sind Gutfirmen. Und wer zwingt alle Ärzte bestimmte Medikamente verschreiben zu müssen? Und wer kontrolliert das? Ich ahne schon, dass die Krankenkassen über das abgerechnete Rezept den bösen Pharmafirmen mitteilt welchen ihrer Vertragsärzten ein Porsche oder eine Luxusreise zu zahlen ist. Eine echte Dauerverschwörung!
Durch Zusatzausbildung wird Aberglaube auch nicht realer!
Lesens doch bitte den Blog durch, bevor sie sich so viel Stumpfinn abschwitzen!
Oder noch besser: Treten Sie in einer ORF Gesundheitssendung auf.
Dienstag, 24 Februar, 2009 um 8:32
Pianoman
Erklären Sie, Kurt, mir einfach denkendem Menschen, warum das Simile-Prinzip bei einer chronifizierten Krankheit – meinethalben einer chronisch obstruktiven Bronchitis – wirken sollte, während es im akuten Zustand der Erkrankung offenbar so gut wie keine therapeutische Option darstellt.
Ist es möglicherweise ein notwendiges Prinzip der Homöopathie, Krankheitsprozesse so lange falsch zu therapieren, bis sie im chronischen Stadium angekommen sind, wo dann endlich das nach dem Simile-Prinzip verordnete, pürierte Marienkäferchen seine heilsame Wirkung entfalten kann ?
Zitat: „Durch meine homöopathische Behandlung habe ich nicht nur mir die Einnahme vieler schwerer Medikamente erspart, sondern auch der Krankenkasse eine Menge Geld.“
Ich behaupte mal ganz unverfroren, dass dieses Aussage falsch ist.
Ich behaupte, dass Ihnen der Arzt wahrscheinlich keine wirksamen Medikamente für Ihren Krankheitsfall verordnen konnte oder wollte, vielleicht waren auch gar keine nötig.
Dass er deswegen zu Homöopathika gegriffen hat, ist eher eine Möglichkeit, um die Bedürfnisse von Medikamentenjunkies zu erfüllen.
Denn wir wissen ja: Für jede Krankheit ist ein Kräutlein gewachsen; und wenn´s nur der nicht mehr nachweisbare, über Zuckerkügelchen versprühte Giftsumach (Rhus tox.) ist.
Ohne Medikamente ist´s eben doch kein richtige Therapie, gelle ?
Mittwoch, 25 Februar, 2009 um 12:03
alexis
@ignoranz nervt
>>>>>> ja, ich bin überzeugt von homöopathie. und ich bin auch überzeugt von astrologie. und schamanismus und noch vielem anderem. und ich bin weit davon entfernt ein eso-spinner zu sein
Antwort: 🙂
Zum Rest Ihres Beitrag: 😦
Dass Wissenschaft „dogmatisch“ ist und „religiös“ wäre und „fanatisch“… das ist einfach schlichter Unsinn.
Man könnte den Blog, und vor allem seine ARGUMENTE ja auch lesen, und dann auf diese Argumente fundiert und sachlich eingehen.
Die Mühe hat sich der Autor gespart.
Mittwoch, 25 Februar, 2009 um 12:11
alexis
@Kurt
Warum soll man Ihnen eigentlich alles, was wir an Argumenten hier vorgebracht hat – die noch keiner hier entkräftet hat! – jetzt noch einmal alles vorkauen?
Weil Sie zu faul sind den Blog ganz u lesen? Oder weil Sie die Argumente nicht verstehen? Man hat ganz deutlich das gefühl. dass Sie einfach die Augen vor der Realität verschließen und sich keinesfalls von ihrem netten kleinen Glauben verabscheiden wollen. Sei’s drum!
Das einzige wirklich universale Prinzip dieses Planeten schint wirklich die grenzenlose Ignoranz vor der Erkenntnis zu sein. Nur so ist Einsteins Spruch von der Begrenztheit des Alls aber der grenzenlosen Dummheit zu verstehen.
Wenn 60 Prozent der Amerikaner, aber auch etwa 30 Prozent der DEUTSCHEN sogar die Evolutionstheorie für falsch halten und lieber an „Intelligen Design“ glauben und daran, dass die Erde 6000 Jahre alt ist – dann muss man sich ja nicht wundern, dass sie auch Volkseuchen wie Homöopathie und Astrologie zum Opfer fallen.
Donnerstag, 5 März, 2009 um 22:05
Lara
Ein herzliches Dankeschön möchte ich heute Abend allen Mitwirkenden von „Kritisch Gedacht“ aussprechen! Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dem Glaubulieunsinn in meiner Familie ein Ende zu bereiten! Ich möchte hiermit auch ausdrücken, das es tatsächlich Menschen gibt, die es wagen sich von ideoligischem Halbwissen zu lösen. Und es lohnt sich. Wir haben jetzt einen netten und kompetenten Kinderarzt und müssen uns nie wieder antroprosophisches Gewäsch anhören. Unser Sohn ist nun ordentlich geimpft und es hat Ihm nicht geschadet. nach allem was ich seit meinem ersten Besuch auf diesem Weblog gelesen habe hat mich dies allerdings nicht mehr überrascht. Bitte machen Sie weiter! Auch der Film „Here are Dragons“ hat in unserem Bekanntenkreis einige Wellen geschlagen. Allen die noch immer zum antroposophischen „Medizinier“ pilgern sei dieser Link ans Herz gelegt:
http://www.ariplex.com/ama/ama_im37.htm – 105k
Freitag, 6 März, 2009 um 13:05
Pianoman
@Lara
Hey, nette Rückmeldung ! Glückwunsch zu Ihrer Entscheidung.
Freitag, 6 März, 2009 um 22:01
E. Berndt
@Lara
Ich danke ihnen für ihr Bekenntnis.
Es gut tut, so etwas zu lesen.
Glückwunsch und Gesundheit
E. Berndt
Samstag, 7 März, 2009 um 19:24
Lara
@Kurt
„Homöopathie ist kein Allheilmittel, aber es ist eine sehr sinnvolle Ergänzung speziell bei chronischen Erkrankungen. Dort, wo die klassische Medizin mit der Dauereinnahme von schweren, nebenwirkungsreichen Medikamenten antwortet oder gar keine Antwort hat.“
Wenn Ihnen die logischen Argumente von Ulrich Berger und den Anderen nicht ausreichen, dieser Link wird Ihnen zeigen was passiert wenn die Homöopathie an Ihre Grenzen kommt:
http://www.transgallaxys.com/~phiola/friese.htm
nicht die Homöopathie hilft weiter wenn die wissenschaftsmedizinische Behandlung nicht anschlägt. Der Homöopathische Arzt kriegt (hoffentlich) im letzten Moment noch die Kurve bevor der Patient stirbt!
ps. Danke für die Glückwünsche 🙂 Ich kann gar nicht mehr aufhören im Internet diesem Irrsinn nachzuspüren. Ich denke immer „Es kann einfach nicht noch schockierender werden! Und dann- Überraschung- geht es doch. huh mich gruselts!
Montag, 6 April, 2009 um 20:29
Alles relativ
Hmmm, also so viele Menschen wie die Schulmedizin und Pharmaindustrie auf dem Gewissen hat (täglich weiter…)…
Keine Ahnung, warum bei meinem Hund die akute Blasenentzündung (blutiger Urin) durch Cantharis und Berberis weggegangen ist – ist mir auch egal.
Oder bei meinem anderen Hund der eitrige Ekzembefall durch erschiedene Komplexmittel – auch hier wieder egal, was „klassische“ Homöopathen dazu sagen…
Wer heilt, hat recht. Dass das nicht immer klappt, sieht man ja an der Schulmedizin am besten, die Abermillionen auf dem Gewissen hat und täglich mehr – dann doch lieber „überteuerte“ (haha, was sind denn dann die (Gift-)Produkte von BigPharma???) Zuckerkügelchen schlucken – aber auch das nicht ausschließlich.
Schade, der Beitrag zu The Secret hat mir sehr gefallen, wenn auch dort gilt: wem´s hilft…
Peace!
Dienstag, 7 April, 2009 um 10:18
alexis
Hallo „alles relativ“.
Sorry, aber das wirklich blöde Argument von den „Abermillionen, die die Schlulmedizin auf dem Gewissen hat“, ist wirklich dämlich. Diese Argumentation ist falsch, dumm und unfair. Was nicht bedeutet, dass es nur gute Ärzte gibt – so wie es miese Beiträge in Blogs gibt.
Die Frage ist doch. WARUM sind Deine Hunde immer krank? Per Ferndiagnose würde ich sagen, weil ihr Herrchen nicht nur nix von Hunden versteht, sondern die armen Tier auch noch mit Globuli quält.
Wer heilt hat recht. Stimmt. Da Homöopathie nie heilt, hat sie nicht recht. Comprende?
Dienstag, 7 April, 2009 um 13:04
E. Berndt
@alexis
„Wer heilt, hat recht“ ist viel viel zu wenig.
Es muß richtigerweise vielmehr heißen „Wer heilt, muß beweisen, daß er recht hat. Und recht hat er erst dann, wenn er das tatsächlich nach dem letzten Stand der med. Wissenschaft auch gültig beweisen kann.
Die Anekdoterei und der persönliche subjektive Eindruck sind zu wenig und haben sich als absolut unbrachbare Beweismittel erwiesen.
Dienstag, 5 Mai, 2009 um 11:33
Albert Wilfert
Die Medizinischen Wissenschaften sind nichts anderes als ein riesiger Misthaufen von Theorien und Methoden, [blabla, Homöopathie super, blabla. (leserfreundliche Zusammenfassung durch den admin)]
Dienstag, 5 Mai, 2009 um 12:32
Albert Wilfert
Himmelherrgott, können Sie die Leute das selber lesen lassen. Das sagt Ihnen jeder ehrliche Arzt am Ende seiner Karriere. Dieser Zensurzwang ist einfach widerlich.
Ist das ein Forum oder ein Einpeitscher-Versammlung für die sogenannten Wissenschaften.
Samstag, 11 April, 2009 um 22:20
Prof. Edzard Ernst: Homöopathie ist heute widerlegt @ gwup | die skeptiker
[…] Aberglaube Homöopathie Kritisch Gedacht – Der Wissensblog […]
Freitag, 17 April, 2009 um 21:30
Prof. Beda Stadler: Homöopathen ohne Beweise @ gwup | die skeptiker
[…] Aberglaube Homöopathie Kritisch Gedacht – Der Wissensblog […]
Montag, 4 Mai, 2009 um 21:46
Prof. Stadler bloggt nett über die GWUP: Merci! @ gwup | die skeptiker
[…] Aberglaube Homöopathie Kritisch Gedacht – Der Wissensblog […]
Dienstag, 5 Mai, 2009 um 13:43
Ulrich Berger
Wegen einer Trollattacke (an die 30 Kommentare in 20 Minuten) wird der Kommentarteil vorläufig geschlossen.
Samstag, 9 Mai, 2009 um 15:57
Hohe Dosis: Homöopathie x 3 in den ScienceBlogs @ gwup | die skeptiker
[…] Aberglaube Homöopathie Kritisch Gedacht – Der Wissensblog […]
Freitag, 12 Juni, 2009 um 10:27
alexis
Hello Everybody,
Für ein geplantes Buchprojekt, das sich auf sehr kritische (aber auch humorvoll-spöttisch) mit unserem Thema auseinandersetzen wird, suche ich noch einen Co-Autoren, der auch über die formale Kompetenz verfügt, sich zum Them dazu äußern. Der Co-Autor soll das theoretische Gerüst liefern und für die sachliche Richtigkeit, Quellen etc sorgen – schreiben könnten wir gemeinsam. Wer von Euch ist Arzt, Physiker… oder am besten Pharmazeut oder ähnliches, und hätte Lust, an so etwas mitzarbeiten? Oder: Wer kennt so jemanden?
viele Grüße,
Alexis
Sonntag, 5 Juli, 2009 um 11:34
Verona Rensing
Hallo Alexis,
ich habe Dir eine Nachricht via facebook zukommen lassen. Der heutige Vormittag war wunderbar, denn ich habe mit riesenhaftem Vergnügen diesen Blog gelesen.
Vielen Dank an Alle! Ich werde den Blog ausdrucken und in meiner Firma auslegen, da ich viel Laufkundschaft habe. Hoffen wir auf Heilung der armen HP – Süchtigen!
Schöne Grüße aus Münster!
Verona
Freitag, 10 Juli, 2009 um 21:08
Theodor Much: Der veräppelte Patient? « LeseLustFrust
[…] We care life Edition va Bene ”Aberglaube Homöopathie” Ein Gastbeitrag von Dr. Theodor Much auf „Kritsch gedacht“ Kurzkritik Kommentar […]
Montag, 13 Juli, 2009 um 6:38
Martin Lambeck: Irrt die Physik? Über alternative Medizin und Esoterik « LeseLustFrust
[…] Ich möchte übrigens an dieser Stelle auf drei interessante Blog-Homöopathiartikel hinweisen: “Medikamente aus Hundekot“, “EM 2008 und Homöopathie“ und “Aberglaube Homöopathie“. […]
Freitag, 31 Juli, 2009 um 17:41
Homöopathie, die “Ärzte Zeitung” und Tanja-Anja » mein-parteibuch.com
[…] leider ist Homöopathie nicht nur ein harmloser psychologischer Trick zum Wohle von Patienten, sondern auch ein knallhartes, auf Täuschung basierendes Geschäft, bei dem es um viel […]
Dienstag, 4 August, 2009 um 10:02
alexis
hallo verona,
sorry, ich war einige zeit nicht hier… aber eine nachricht habe ich nie bekommen!
viele grüße
alexis
Samstag, 15 August, 2009 um 17:38
Excrementum canium | Sven Büchler
[…] in seiner Marburger Erklärung sehr deutlich gegen eine Aufnahme des populären 200 Jahre alten Aberglaubens in den Gegenstandskatalog der Humanmedizin aus: Wir betrachten die Homöopathie nicht etwa als eine […]
Montag, 17 August, 2009 um 21:30
E. Berndt
Homöpathika basteln leicht gemacht! Buchauszug aus „Der Pillendreh“
„Remedium contra Soceram“
Homöopathen können Potenzen von materiellen und nichtmateriellen Ausgangsmaterialien herstellen. Die Differenzierung zwischen materiell und immateriell ist für „Schulphysiker“ schwierig, für Homöopathen jedoch ohne Belang. So wird Mondlicht potenziert, in dem man Milchzucker zu einer bestimmten Zeit den Strahlen des Mondlichtes aussetzt und dann nach Vorschrift des homöopathischen Arzneibuches weiterverarbeitet. Der genaue Zeitpunkt und die Dauer werden am besten bei Astrologen oder Energethikern zu erfragen sein. Der Vorgang ist ganz natürlich, wie ja überhaupt die Homöopathie im Ruf steht, natürlich wenn nicht übernatürlich zu sein. Zur Zeit gibt es potenziertes Mondlicht (= Luna, Mondstrahlen, Moonbeams), zubereitet aus Milchzucker, der z. B. den Strahlungen des Herbstvollmondes vom 7. 10. 1987 exponiert wurde. Der beladene Milchzucker wird in üblicher Weise maschinell oder von Hand dynamisiert. Die handverschüttelten Potenzen sind wirksam wertschöpfender.
Jeder kennt das Phänomen, daß die Gegenwart bestimmter Personen zu Gemütsänderungen führt und auch meßbare körperliche Reaktionen wie Blutdrucksteigerung oder Herzklopfen auftreten. Sei es, daß man gehemmt ist, daß Streß aufkommt, Ärger aufsteigt oder irgendwie die innere Harmonie durcheinander kommt, wenn die Aura nicht harmoniert.
Diesen unliebsamen Zuständen kann ab sofort abgeholfen werden. Jede Person verfügt – wie Pendler, Astrologen und Energethiker, alles geprüfte Brotberufe, versichern – über eine individuelle Aura. Diese Aura ist das Resultat der verschiedenen Schwingungen, energetischen Zustände und persönlichen Bioinformationen, die in die Umgebung abgestrahlt werden. Dabei können diese Informationen so überwältigend negativ sein, daß Leistungsschwäche auftritt, Kopfweh oder Herzklopfen eintritt oder man überhaupt krank wird. Man fühlt sich wie verhext.
Die Herstellung einer spezifischen homöopathischen Arznei unter besonderer Berücksichtung dieser auslösenden Ursachen ist nach Hahnemannischer Logik einfach und somit wissenschaftlich fundiert. Eigentlich metasciental basiert, denn die Homöopathie steht ja über den Wissenschaften, vor allem über den Naturwissenschaften. Die Herstellungsvorschrift gleicht der Herstellung von Mondlichtpotenzen. Man muß nichts anderes tun, als Milchzucker der Aura jener Personen aussetzen, die unter Umständen die Gemütslage negativ beeinflussen und körperliche Reaktionen hervorrufen könnten. Weil die Aura feinstofflicher Natur ist, permiert sie Materie zum Unterschied zu Mondlicht praktisch verlustfrei. Es genügt also, ein Glasfläschchen mit Milchzucker der Aura gefährlicher Personen für 24 Minuten auszusetzen und anschließend homöopathisch weiterzuverarbeiten bzw. zu potenzieren. Die Einnahme der Aurapotenzen führt zu einer Neutralisierung der Wirkung unliebsamer Auren.
So ein Fläschchen mit Milchzucker kann dann in einer Amtsstube oder in einer Polizeistation unauffällig stehengelassen werden. Wer viel mit Behörden zu tun hat, nimmt dann 3 mal täglich 5 Globuli „Aura Magistratus“ C30 zu sich, und es gibt keinen Ärger mehr mit Beamten. Autofahrer, die bei Polizeikontrollen in Schwitzen kommen, nehmen noch rasch, bevor sie aussteigen, 5 Globuli (alkoholfrei!) „Aura Lictoris trafficus“ C100 zu sich. Dann sollte jede Kontrolle mit äußerster Gelassenheit ablaufen. Sie bleiben ganz ruhig, weil Sie der Verkehrspolizist nicht mehr aufregt. Gelassen nehmen Sie den Strafzettel entgegen, sofern Sie überhaupt einen bekommen, denn durch Ihr ruhiges, besonnenes Verhalten ist der Polizist viel eher milde gestimmt.
Auch innerfamiliär ist potenzierte Aura sehr von Nutzen. Schon beim ersten Besuch der Schwiegermutter positionieren Sie ein Fläschchen mit Milchzucker an strategischer Stelle. Aus dem mit der Aura der Schwiegermutter beladenen Milchzucker lassen sich dann alle notwendigen Potenzen von „Aura Socerae“ herstellen. Die Einnahme von C200 empfiehlt sich bei plötzlicher Ankuft, ansonsten genügt die Potenz C30 oder D30, am Vortag beginnend, 3 mal täglich 5 Globuli bis zur Abreise.
Mittwoch, 9 September, 2009 um 23:01
Albert van Wel
Dass man so vilee Worte braucht, um zu beweisen, dass Homeopathie nicht wirkt. Versuchen Sie mal Folgendes. Nehmen Sie Echinacea D6 ein paar Mal ein, nachdem Sie vorher Ihr Blut haben untersuchen lassen. Innerhalb von einer halben Stunde, wird sich Ihr Blutbild geaendert haben. Der Koerper produziert mehr weisse Blutzellen.
Sollten Sie noch zweifeln, nehmen Sie z.B. Nux vomica LM1 (Q Potenz) und haben Sie , der Sie behaupten, homoeopathische Mittel seien nur ein Placebo, den Mut, ein einziges Koernchen, in Mohnsamengroesse in einem Flaeschen mit z.B 2 ml Schaps aufzuloesen und dann ein paar Mal stark daran zu RIECHEN. Beklagen Sie sich anschliessend nicht, ich nicht warne Sie im Voraus,, es nicht zu tun denn eine Bekannte von mir landete auf die IC-Abteilung im Krankenhaus.
Hahnemann hat die Naturgesetze entdeckt, die an dem Heilungsprozess zu grunde liegen. Anschliessend hat er nach diesen Gesetzen gearbeitet und festgestellt, dass JEDER MENSCH auf die fuer ihn spezifische Weise auf ein Medicament reagiert. In akuten Faellen mag die Reaktion bei vielen Menschen vergleichbar sein, bei chronischen Krankheiten haengt sie von der VERERBUNG ab. Psorisch, sycotisch, syfilitisch, tuberkuloes oder carcinogen. In der heutigen Zeit gibt es oefters sogar trimiasmatische Belastungen, wobei man ohne Nosoden nicht weiter kommt. Die farma Industrie weiss das. Ohne Nosoden keine Heilung der chronischen Krankheiten und somit ist der Verkauf der Allopathischen Medikamente gesichert!!!
Der Grund weshalb sie in Europa in den meisten Laendern, so wie in unserem Land, Holland, in Nachfolge der US Food and Drugs administration nicht mehr verkauft werden duerfen.
Donnerstag, 10 September, 2009 um 10:45
Ulrich
Herr van Wel, solche homöopathischen Killer-Selbstversuche wie Sie sie hier schildern, hat z.B. Frau Federspiel bereits dutzende Male unternommen. Sie erfreute sich danach stets bester Gesundheit.
Mittwoch, 30 September, 2009 um 9:16
MiChaSch
@Albert van Wel
Natürlich KANN das funktionieren! Ich bin Hypnosetherapeut und weiß aus Erfahrung, wie Suggestionen wirken können, wenn sie passend sind und „der Nährboden“ stimmt.
Ich mache meiner Auffassung nach in meiner Praxis _im Prinzip_ nichts anderes als ein Homöopath, mit einer Ausnahme: Bei mir bekommen die Klienten das, was auf der „Packung“ steht – nämlich Heilung durch die eigene Vorstellungskraft und die Kraft des Glaubens.
Anders bei der Homöopathie: Da wird unter falscher Flagge gesegelt. Und das halte ich für unlauter.
Hanemann hat etwas entdeckt, das auch Messmer entdeckt hat, als er mit seinem animalischen Magnetismus Menschen heilte.
Übrigens: Wer behauptet, dass der Placebo-Effekt bei Kindern und Tieren nicht funktioniert, sofern derjenige, der das Mittel verabreicht, daran glaubt?
Ein Kind spürt doch z.B., ob der Erwachsene ruhig und zuversichtlich ist.
Donnerstag, 10 September, 2009 um 13:21
E. Berndt
@Albert van Wel
Ich hoffe es ist ihnen bewußt, was Sie da behaupten!
Die Homöoapthen aller Zeiten und Welten warten sehnsüchtig auf einen derartig simplen Bweweis!
Bitte senden Sie ihre hochinterressanten Ergebisse an Herrn Prof. Michael Frass. Er weiß davon noch nichts. Immerhin ist Prof. Frass Österreichs oberster Homöopath. Er hätte mir sicher diese Bewesien unter die Nase gerieben, um mir wissenschaftlich zu bewesien, daß Homöopathie wirkt.
Leider hat er nur mit einem Kassenzettel diesen Beweis angetreten. Sehr zum Schaden seiner Zunft!!
michael.frass@meduniwien.ac.at
Weiters empfehle sich sich für den Nobelpreis vorschlagen zu lassen. Ihre Ergebnisse widerlegen, soferne Sie zweiflesfrei unter entsprechenden gesicherten biometrischen, statisitischen, randomisierten, dopplet verblindeten Bedingungen wiederholt werden können, mehr oder weniger die gesamte Biologie!!! Das ist ein echter Hsmmer!!
Alle Hahnemänner dieser Welt und der homöoapthischen Welten werden sie lobpreisen!!
Auch Herrn Prof Egger in der Schweiz sollten sie ihre Erkenntnisse zukommen lassen. Wenn das stimmt, dann muß die Lancet Studie von 2005 zurückgezogen werden.
Samstag, 12 September, 2009 um 1:09
Ydris
Man lese bitte auf http://www.kidmed.de über den infamen Scharlatanerie-Betrug.
Sonntag, 20 September, 2009 um 20:13
Sabine
Mmmmh….
Ich bin noch vor einem jahr überzeugter Gegner der Homöopathie gewesen! War überzeugt, dass ‚Verdünnungen‘ ohne Substanz auf keinen Fall wirken können…
Nun habe ich einige Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht und habe Wirkungen am eigenen Leib erfahren. Inzwischen mache ich als vormals überzeugte Schulmedizinerin die Ausbildung zur Homöopathin.
Deshalb weiß ich trotzdem die Errungenschaften der heutigen Medizin zu schätzen und würde niemals schwerste Erkrankungen allein mit Homöopathie heilen wollen. Aber unterstützend behandeln.
Meine Dozenten und Mitschüler denken übrigens ebenso.
es ist ein schlimmes Vorurteil, dass Homöopathen die Schulmedizin verdammen. Sie wollen sie erweitern.
Eine sehr wissende Referentin sagte mal den Satz: ‚Nur weil wir mit den heutigen Mitteln noch nicht nachweisen können, WIE es wirkt, können wir doch nicht behaupten, dass es NICHT wirkt.‘
Mal darüber nachdenken bitte und offen sein, neugierig.
Übrigens gibt es schon einige vielversprechende studien, die schon nachweisen, dass sich bei den Verschüttlungen Dinge verändern in den tinkturen, auf molekularbiologischer Ebene.
Montag, 21 September, 2009 um 14:53
Ulrich
Sabine, der Satz Nur weil wir mit den heutigen Mitteln noch nicht nachweisen können, WIE es wirkt, können wir doch nicht behaupten, dass es NICHT wirkt, ist leider doppelter Unsinn:
Der erste Halbsatz setzt bereits voraus, wofür eigentlich argumentiert werden soll, nämlich dass die Homöopathie wirkt.
Insgesamt suggeriert der Satz, die Wissenschaft lehne Homöopathie ab, weil sie deren Wirkung nicht erklären könne. Das ist falsch. Die Wissenschaft lehnt Homöopathie ab, weil deren angebliche Wirkung (i) sich empirisch nicht nachweisen lässt, und (ii) grundlegenden und hervorragend etablierten physikalischen, chemischen und biologischen Theorien widerspricht.
PS: Die „vielversprechenden Studien“, von denen Sie raunen, dürfen Sie hier gerne präsentieren – link oder Zitat genügt. Ich verspreche Ihnen, dass diese Studien bei näherer Betrachtung plötzlich sehr wenigversprechend wirken…
Montag, 21 September, 2009 um 17:05
E. Berndt
Liebe Sabine!
Es ist immer wieder das gleiche. Ein Erweckungserlebnis legt den Denkausschalter um.
Sie sollten versuchen nachzudenken, wie Sie ihre tollen Heilungen auch anders erklären können, mit welchen ganz einfachen Maßnahmen, sie die Beliebigkeit der verabreichten Kugerl und damit die Nichtwirksamkeit, das heißt die fehlende naturwissenschaftliche Kausalität nachweisen können.
Es gibt Menschen, die so etwas geschafft haben. Z. B. Prof. Edzard Ernst, der nach den Worten von Prof. Stadler, die Wissenschaft verlassen hatte, sich eingehend der Homöpathie verschrieben hatte, also echter praktizierender Homöpath war und dann anfing, die Honöopathie wissenschaftlich zu hinterfragen. Dies ist angesichts der unüberbrückbaren Widersinnigkeiten ein Luxus. Aber er hat es getan. Und er kehrte nach ausloten aller nur erdenklichen Versuche doch Heilung durch Homöopathie bewesien zu können, wieder an den Anfang seiner Bildung zurück: Wo kein Molekül keine Wirkung!
Und bitte schreiten Sie durch das Internet: Zir Verfahren wirken so wie die Homöopathie einfach phantastisch – aber zu viel phantastisch.
Sie erliegen nun dem Confirmation bias- das heißt , sie beobachten ur mehr homöpathisch, sehen alles nur mehr im Irrlicht der Homöopathie, erklären nur mehr alles im Irrlicht der Homöopathie und finden natürlich ständig geheilte Fälle, das finden auch alle anderen Anhänger von Wundertherapien auch. Es ist wie im Horoskop – jeder glaubt sich zu wiederzuerkennen.
Donnerstag, 8 Oktober, 2009 um 17:46
Leserin
Mit Interesse habe ich gestern und heute Ihre Ansichten zum Thema Homöopathie gelesen. Ich befasse mich erst seit ganz kurzer Zeit mit der Homöopathie und habe keine klare Meinung dazu.
Einerseits erscheint es mir unlogisch, dass eine Substanz, die so sehr verdünnt (potenziert) wird, bis sie fast nicht mehr oder gar nicht mehr da ist, bei Erkrankungen oder Störungen der Gesundheit wirken soll. Andererseits stehe ich der Homöopathie prüfend und abwartend und auch durchaus skeptisch gegenüber.
Mit Prüfend und Abwartend meine ich, dass ich sie nicht als Quatsch oder Betrug abtuen will und dass ich berücksichtige, dass ich jetzt erstmalig Globuli einnehme und feststelle, dass die Symptome, die ich hatte seit ca. einem halben Jahr hatte, tatsächlich innerhalb von Tagen verschwunden waren.
Zufall? Das glaube ich nun nicht.
Placeboeffekt? Das glaube ich auch nicht, weil ich nicht wirklich an die Globuli geglaubt habe. Ich habe sie einfach ausprobiert, nach dem Motto: „Vielleicht bringt es ja was.“ Von daher kann es in meinem Fall auch nicht sein, dass „der Glaube Berge versetzt hat“.
Eine weitere Überlegung beschäftigt mich, wenn ich all‘ diese Meinungen lese…
Das Hauptargument der Gegner der Homöopathie ist doch, dass es unlogisch ist und einfach nicht sein kann, dass ein Mittel wirkt, wenn es so stark verdünnt ist, dass es kaum noch nachzuweisen ist. Warum wird als Beweis der Wirkung nicht akzeptiert, dass viele Menschen positive Erfahrungen damit gemacht haben? Reicht das nicht aus? Unter’m Strich ist es doch so: Das Ergebnis zählt. Oder etwa nicht?
Selbst wenn mit Studien angeblich nicht bewiesen werden kann, dass die Homöopathie wirkt – können denn die Gegner beweisen, dass die Homöopathie NICHT wirkt??? Gibt es richtige Beweise dafür, dass sie nicht wirkt?
Vielleicht gibt es manchmal Dinge im Leben und auf dieser Welt, die man nicht nachvollziehen kann, weil sie unlogisch erscheinen und die man dennoch „notgedrungen“ akzeptieren muss – einfach, weil die Tatsachen (die Ergebnisse, die Wirkungen im Falle der HP) für sich sprechen.
Wenn die Homöopathie Quatsch und Pfusch ist, warum hilft sie so vielen Menschen und warum hilft sie momentan auch mir? Wie gesagt, ich bin skeptisch, ich bin Realistin… aber die Wirkung ist eingetroffen. Das ist nun mal Fakt.
Samstag, 10 Oktober, 2009 um 11:54
Ulrich
„Positive Erfahrungen“ haben viele Menschen früher auch mit dem Aderlass gemacht. Und mit Astrologie. Wenn das die Wirksamkeit beweisen soll, dann unterstellen Sie eine Definition von „Wirksamkeit“, die so allumfassend ist, dass nichts Unwirksames mehr übrig bleibt.
Die Kritiker der Homöopathie können nicht im strengen Sinn „beweisen“, dass diese nicht wirkt. Aber die Kritiker des Pumuckl können auch nicht beweisen, dass es den Pumuckl nicht gibt. Beides ist methodologisch unmöglich und daher irrelevant.
Donnerstag, 15 Oktober, 2009 um 16:18
Ulrich Berger
Liebe Leserinnen und Leser!
Kommentare, deren Argumentationsniveau eine gewisse Grenze deutlich unterschreitet und die nur der Egopflege des Kommentierenden dienen, werden in Zukunft gelöscht.
Dienstag, 20 Oktober, 2009 um 14:31
Leserin
Hallo Herr Berger!
Ihr Kommentar vom 15.10.2009, 16.18 Uhr ist offenbar meinem zweiten Beitrag gewidmet, welcher nun gelöscht ist. Stehen Sie tatsächlich derart über den Dingen (und anderen Menschen), dass Sie es sich anmaßen, von einem „unter einer gewissen Grenze liegendem Argumentationsniveau“ und „Egopflege“ zu sprechen und einen Beitrag löschen, der weder boshaft noch belästigend war?
Ich denke eigentlich, dass hier Kommentare dem Meinungsaustauch dienen und nicht dazu dienen, Ihnen nach dem Mund zu reden.
Was war so schlimm an meinem Beitrag?
Dass ich es gewagt habe, anzumerken, dass ich als ebenfalls Skeptikerin im Moment positive Erfahrungen mit der Homöopathie mache und dass ich der Meinung bin, dass letztendlich und im Zweifel doch nur das Ergebnis zählt? Haben Sie ein Problem damit, Ergebnisse und Fakten anzuerkennen, weil Sie dann mit der Logik nicht weiterkommen…weil die Logik ja sagen lässt, Homöopathie KANN NICHT wirken?
Meine Logik sagt auch, dass die homöopathischen Arzneien nicht helfen können, weil sie einfach keine Wirkung haben können. Die teilweise sehr sehr hohe Potenzierung spricht einfach gegen jede Logik.
Aber mein Verstand sagt mir auch, dass all‘ die Menschen, denen diese Arznei hilft, unmöglich alle irren können. Wir wollen doch diesen Menschen nicht einfach unterstellen, dass sie „zu dumm sind, um zu merken, dass die HP nicht hilft“, oder? Zu den Menschen mit den positiven Erfahrungen nun also meine eigenen ersten Erfahrungen mit der HP, die ebenfalls positiv verlaufen. Soll ich das alles unter den Tisch kehren, weil die Logik „Nein“ sagt?
Sie können diesen Kommentar gerne wieder löschen, falls er wieder die gewisse Grenze unterschreitet, die Sie offenbar festlegen.
Dienstag, 20 Oktober, 2009 um 16:07
Ulrich Berger
Liebe Leserin,
Sie hatten gefragt, ob denn die Gegner der Homöopathie „beweisen“ könnten, dass diese nicht wirkt. Ich hatte Ihnen geantwortet, dass das methodologisch unmöglich und Ihr Einwand daher irrelevant sei. Dann kam Ihre messerscharfe Replik:
Zu dem Argument „… methodologisch unmöglich…“ sage ich folgendes: „Versuch macht klug“ und „Probieren geht über studieren“ – ich denke, diese „alten Weisheiten“ passen sehr gut zu diesem Thema.
Ohne nähere Erläuterung ein Sprichwort in die Runde zu werfen stellt keine Argumentation dar, nicht einmal eine schlechte. So etwas ist wirklich verzichtbar.
Es folgte Ihre Behauptung:
Letztendlich zählen die Ergebnisse. Es gibt zig Menschen, denen mit der Homöopathie geholfen werden konnte, wo die „Schulmedizin“ nicht geholfen hat.
Das hat jetzt mit dem eigentlichen Thema („beweisen, dass etwas nicht funktioniert“) und meinem Einwand darauf leider genau null zu tun. Aber bitte – mit etwas gutem Willen könnte man diese Ihre Behauptung nun als eigenständiges, neues Argument pro Homöopathie auffassen.
In diesem Fall ist es leider schrecklich banal. Und uralt noch dazu – haben wir alle bereits eine Million mal gehört – und auch beantwortet.
Die Position der Homöopathie-Kritik ist: ***Homöopathie ist Placebo.*** Placebo „hilft“ bekanntlich, ergo „hilft“ auch Homöopathie. Ihr „Argument“ versucht also eine Behauptung zu untermauern, der ohnehin niemand widerspricht. Es ist also vollkommen überflüssig, und darüberhinaus auch noch ärgerlich – weil es beweist, dass Sie es anscheinend nicht für nötig befunden haben, den Artikel oben überhaupt zu lesen. Dort ist nämlich das alles (und noch viel mehr) bereits ausführlich erläutert.
Fazit: Ihr Kommentar war banal und überflüssig. Deshalb habe ich ihn gelöscht. Sie mögen das anmaßend nennen; ich sehe es als leider notwendige hygienische Maßnahme. Weiter oben in diesen über 570 Kommentaren findet nämlich eine zumindest in Teilen interessante und kritische Diskussion statt, und ich werde es nicht zulassen, dass diese Diskussion am Ende auf Meiner-Tante-hat’s-geholfen-Niveau absinkt und damit den Artikel von Dr. Much entwertet, sorry.
Montag, 19 Oktober, 2009 um 10:29
Pianoman
Hallo Jose Carlos,
ich dagegen finde, dass Sie wahrscheinlich keine Ahnung von den Grundlagen der Homöopathie haben.
Die Verwendung (alten) Wissens über Heilpflanzen hat mit der Homöopathie nichts zutun.
Aber das wurde hier schon so oft erwähnt, dass ich annehme, dass Sie sich nicht die Mühe gemacht haben, die Beiträge des Blogs wenigsten mal kurz zu überfliegen.
[Und deshalb habe ich den unnötigen Kommentar gelöscht, bevor ich gesehen habe, dass es schon eine Antwort darauf gibt – sorry, Pianoman! Ulrich Berger]
Pianoman
Montag, 26 Oktober, 2009 um 9:46
FaulerWilli
Aus einem mehr oder weniger aktuellem Anlaß in meinem Privatleben habe ich bei Internetrecherchen zu „alternativmedizinischen“ bzw. „esoterischen“ Themen bzw. Schlagwörtern auch zu diesem Blog (und all seinen Querverweisen) gefunden. Ich danke dem Hausherrn, Herrn Ulrich Berger, sowie allen engagierten Kommentatoren (Pianoman&Co) für die viele unbezahlte, auf höchstem Niveau geleistete Aufklärungsarbeit. Danke, danke, danke und Kompliment! Es ist ein Vergnügen und eine Wohltat, diese Texte zu lesen! Danke, daß es Idealisten gibt, die für Gottes Lohn solche hochklassigen Leuchttürme im Meer des Wahn&Irrtums betreiben.
Vielleicht noch eine kleine Anmerkung. „Gegen Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens.“ Durch eigene Erfahrungen im Laufe seines Lebens erkennt man die unendliche Berechtigung und Tiefe, ja ewige Wahrheit solcher Sprüche.
Dienstag, 3 November, 2009 um 13:07
Das Tagebuch des Ha Zweio – Wassergedächtnisprotokoll 2 « Buchstaeblich seltsam!
[…] und ob man dann wieder Angst haben muss, von irgendwelchen finsteren Gestalten der brutalen Homöopathie-Szene eingefangen und mit einem Schütteltrauma gefoltert […]
Donnerstag, 7 Januar, 2010 um 21:32
alexis
@Sabine
Hallo, jetzt warten wir schon Monate auf die so vielversprechenden Studien! Diese müssen zumindest strengstens geheim sein – denn sonst weiß niemand etwas darüber 🙂
Freitag, 26 Februar, 2010 um 13:04
segeln
schön,daß ich diesen blog gefunden habe.konnte ihn bislang aber nur kursorisch lesen aus zeitgründen.
herrliche links.
meist gute argumentationsweise.
manchmal doch etwas persönlich.
bitte höflichst dies zu unterlassen,es erschwert das konsequente durcharbeiten der beiträge.
laßt bitte gute argumente sprechen,anstatt persönlich oder polemisch zu werden.
auch kritik läßt sich freundlich verpacken.
dr.berndt wirkt ja schon mal kalmierend ein.
nur nebenbei:ich bin schulmediziner
Sonntag, 7 März, 2010 um 22:32
Carla
Auch ich möchte an dieser Stelle für die Aufklärungsarbeit danken, die dieses Blog und seine Kommentatoren leisten und möchte der Diskussion hinzufügen, dass die Gabe von Globuli durchaus schädlich sein kann.
Ich bin durch die Geburt meines ersten Kindes mit HP in Berührung gekommen und habe mich vorher nie mit HP auseinandergesetzt, war mir somit auch nicht über ihre völlige Wirkungslosigkeit bewusst und „behandelte“ die diversen Wehwechen meines Söhnchens (Blähungen, Zahnungsschmerzen etc.) auf Anraten meiner Umgebung (Mit-Mütter, Hebamme, zahlreiche Bücher für Jung-Eltern, Babyforen im Internet, befreundeter Heilpraktiker) zunächst mit Globuli.
Stutzig machte mich a) die Information, dass man Globuli nicht überdosieren kann, b) die völlige Wirkungslosigkeit der „Medikamente“ bei den Beschwerden meines Babys. So begann ich, mich zu informieren, weiß mittlerweile um die Wirkungslosigkeit der HP und lehne sie ab. Erschreckend finde ich, dass die HP einen so hohen Stellenwert genießt. Als ich im Bekanntenkreis berichtete, dass ich die Nachwirkungen der ersten Impfung meines Babys (39,9 Grad Fieber) mit einem von meinem Kinderarzt verschriebenen Paracetamol-Zäpfchen behandelt habe, ging ein wahrer Aufschrei durch meinen Bekanntenkreis. Paracetamol, die medizinische Keule, all die Nebenwirkungen, wie könne ich nur, da gäbe es doch allerlei Homoöpathisches, was es zunächst ausprobieren gelte! Ich antwortete, dass ich bei einem wenige Wochen alten Baby mit 40 Grad Fieber gewiss nicht lange irgendwelchen Quatsch ausprobiere, sondern auch bei der nächsten Impfung gerne zu Paracetamol greife, mit Hilfe dessen ich das Fieber in wenigen Minuten in den Griff bekam.
Ich kenne viel Mütter, die bei „Unruhezuständen“ und „Zahnungsschmerzen“ ihrer Babys (und Babys sind meistens unruhig oder zahnen) – mit Globulis nur so um sich schmeißen. Auf einer Packungsbeilage las ich sogar, dass dem Baby die Globuli bei akuten Schwierigkeiten in viertelstündlichen Abständen verabreicht werden können.
Die Trägersubtanz (bzw. die wohl einzige Substanz) homöpathischer Arzneien ist Saccharose, also Zucker. Und dieser hat ein kariogenes Potenzial, was ich als durchaus schädlich erachte. Hinzu kommt, dass schon Babys und Kleinstkindern antrainiert wird, dass gegen die noch so kleinen Beschwerde ein paar zuckrige Kügelchen die Welt wieder in Ordnung bringen. Ich las in einem Elternforum von einem kleinen Mädchen, dass sich auf dem Spielplatz wehgetan hatte und weinte. Anstatt zu seiner Mutter zu laufen, die am Rande des Spielplatzes auf der Bank saß, lief sie zur Fahrradtasche ihrer Mutter und suchte panisch nach dem kleinen Behälter mit den Globuli.
Donnerstag, 11 März, 2010 um 9:23
Auch eine Mutter
Hab diese Seite über facebook gefunden. Zu dem letzten Beitrag muss ich sagen… Warum lässt Du Dein Kind überhaupt noch Impfen? Ich werde es nicht mehr tun. Seit der 6fach Impfung leidet mein Sohn an Krupp Husten. Der kommt, nachweislich, von der Impfung. Ebenso ist seine Verdauung gestört. Und alle Schulmediziner die ich abgeklappert habe, konnten uns nicht helfen! Mit der HP wird es zumindest erträglich für meinen Sohn.
Ach ja. Und nach der letzten Impfung hatten wir auch noch einen Fieberkrampf. Da gebe aber auch ich die Fieberzäpfchen. Jeder sollte einen Weg finden, mit dem er selbst klar kommt. Aber generell sagen und behaupten, dass HP Hexer oder Lügner und Betrüger sind ist nicht fair! Ich fahre mit meinen Mittelweg sehr gut. Ich höre mir grundsätzlich beide Seiten an. HP und Arzt. Dann entscheide ich
Samstag, 13 März, 2010 um 20:10
E. Berndt
@auch eine Mutter!
Leider muß ich ihen sagen, daß sie einerallgemeinen Verschwörungstheorie aufsitzen.
Die Behauptung daß die 6.fach Impfung Krupp auslöst, ist wohl echter gemeingefährlicher Unfug.
Hunderte Kinder erleiden Krupp. Vornehmlich in dem Alter in dem üblicherweise die Schutzimpfungen stattfinden. Es bleibt den erleuchteten Impfgegnern vorbehalten, den Wert und den Schutz der Impfungen in Frage zu stellen, und anstelle dessen das Karma walten zu lassen.
Ich würde mal bei http://www.impfen.at reinschauen. Aber wahrscheinlich werden Sie schon die entsprechend eintrainierten Abwehrantworten parat haben : Von der Impfindustrie gesponsert usw. Wenn das, was sie glauben stimmt, dann haben wir es mit einer generalisierten Verschwörung alle Gesundheitsdienste zu tun. Haben Sie mal nachgedacht, wie viele Stillscxhweiger das sein könnten? Ich denke es sind weit mehr als 10 Millionen Böslinge, wie sie wahrscheinlich meinen.
Nochmals eine kurze Zusammenfassung
Die Homöopathie ist keine Wissenschaft. Sie war es nicht und ist es nicht. Homöopathie ist der klassische Fall einer hoch entwickelten Unwissenschaft wie Astrologie. Weil aber der Begriff „Wissenschaft“ nicht geschützt ist, darf jeder Astrologe und Homöopath sich als Wissenschafter bezeichnen. Und auch ein Herr Grander hat für sein jesuales Patent einen Orden für Wissenschaft und Kunst erhalten!
Das Betörende und Verführerische aller Unwissenschaften ist es, daß ihnen zu glauben, immer viel versprechender ist, als Wissenschaft zu akzeptieren. Und man kann nicht nur glauben, sondern man muß glauben, will man bei einer Irrlehre bleiben. Irrlehren haben den großen psychologischen Vorteil, daß sie für alles „einfachere“ Erklärungen anbieten als die komplizierte Wissenschaft.
Diese Einfach-Erklärungen halten aber keiner eingehenden Analyse stand. Sie erweisen sich als pseudoverständlich und vor allem unverkennbar dogmatisch.
Bestechend an Irrlehren ist, daß im Gegensatz zu echter Wissenschaft auch „dumme“ Fragen beantwortet werden. Wissenschaft ist in diesem Sinne oft sehr unbefriedigend, und vor allem weil nicht alle Wünsche nach Heilung etc. erfüllt werden können, tun sich gerade Pseudowissenschaften und damit auch die Homöopathie im Überzeugen, dem Kundenfang, leichter. Hier wird eben das Gewünschte und Ersehnte versprochen. Was und wie ein für allemal zu „denken“ ist, wird in Irrlehren vorgegeben. Hahnemann hat einen Denkkäfig zum Auswendiglernen mit gewaltigem Umfang konstruiert. Daher wird nichts gefragt und kein Homöopath wird sich daher ernsthaft mit Versuchen auseinandersetzen, die sein Weltbild gefährden können und zum Einsturz bringen.
In diesem Sinne ist eine Überschneidung mit religiösen Überzeugungen klar gegeben. In dem Augenblick wo echte Fragen gestellt werden, bricht das Gebäude jeder Scheinwissenschaft zusammen. Und dem entsprechend lehnen es auch die Homöopathieobergurus und sonstige geschäftstüchtige Wunderwuzzis ab, diesbezügliche Fragen exakt, also unter Verwendung eindeutiger Definitionen und Begriffe zu beantworten.
Die Homöopathie braucht Gefühle und Emotionen, um sich der Disponierten zu bemächtigen. Diese werden bekehrt und werden zu erleuchteten und besserwissenden Gläubigen. Es ist absolut müßig, Strenggläubige mit logischen oder wissenschaftlichen Argumenten von ihrem Bekenntnis abbringen zu wollen. Bestenfalls könnte es durch einen lebensgefährlichen Schock zu einer Bekehrung kommen. Was aber meist nicht lang anhält, und früher oder später wird wieder begonnen, sich mit Kugerln zu umgeben. Das seelische Gleichgewicht bedarf irgendwie dieses Rituals.
Und wie bei einer Religion gibt es natürlich auch Priester. Die gläubigen Homöopathielaien brauchen natürlich einen Bekenner und Führer, der ihnen diesen Glauben immer wieder bestätigt und Zweifel abnimmt. Und das ist heute ein besseres Geschäft denn je geworden. Das Geschäft mit der Homöopathie will subtil beworben sein. Die scheinbare Einfachheit an sich ist schon eine gute Sache, wenn ich etwas verkaufen will, aber sie ist nicht das einzige Rad im sich zurzeit offenbar immer schneller drehendem Verkaufskarussell.
Scharlatane spielen perfekt auf der Orgel zwischenmenschlicher Beziehungen. Alle Register werden gezogen. Aura, Charisma und Ambiente sind mehr als anderswo auf die Erwartungen der Kundschaft abgestimmt. Kleine und große Signale werden gesetzt, um den Kunden ein gutes Gefühl zu geben. Das Bauchgefühl, das läßt sich vergolden. Je nach Klientel richtet sich mehr als anderswo die Ausstattung der Ordination und die Gestaltung des Rezeptblocks darauf ein. So ein Krankenkassenrezept ist ja wirklich etwas Grausliches im Vergleich zu einer homöopathischen Verschreibung, wo schon auf meist besonderen Rezeptformularen heilkräftige Symbole wie Sonnenstrahlen oder Wasserwellen Heilung versprechen. Und es gibt keine Mißerfolge. Heerscharen von Wellneßschreibern betreiben Disease mongering. Zahlreiche Beschwerden werden den Informationskonsumenten zur Heilung mit Homöopathie nahe gelegt. In jedem Gesundheitsmagazin zeigt sich die Homöopathie als natürliche Hochglanzheilung ohne Nebenwirkung. Es gibt keine Kritik und keine Zweifel.
Ein gleiches Vorgehen, wie beim Rauchen, ist zu fordern: nämlich Warnhinweise!
Der Betrug, zumindest der moralische und ethisch nicht vertretbare Betrug liegt darin, daß die unwissenden Konsumenten und Patienten glauben, daß all diese Verfahren und Mittel einer Evidenz basierten Medizin und Pharmazie gleichwertig sind, also genau so streng geprüft und für wirkungsvoll befunden worden sind.
Dem ist aber nicht so. Alle diese modernen Wunder, ob Handysmogumwandler bis Wasserveredelungsvorrichtungen werden dem Zeitgeist entsprechend mit Attributen geschmückt, die Wissenschaft vortäuschen.
Aber es ist nirgendwo Wissenschaft drinnen und obendrein, hat der Gesetzgeber viele alternative und komplementäre Mittel „expressis verbis“ von den sonst so strengen Prüfungen und Auflagen einfach befreit.
Hier wurde nicht nur eine 2. Realität mit Ausnahmegesetzen etabliert, sondern der Staat kommt einer seiner wichtigsten und hoheitlichen Aufgaben, seine Bürger vor Betrug und Übervorteilung zu schützen, wie zum Beispiel bei den Nahrungsergänzungsmitteln, überhaupt nicht mehr nach.
Es gibt auf dem Sektor „Gesundheit“ keine Spielregeln, auf die man sich verlassen kann. Hier darf jeder nach Gusto und Belieben Ratschläge erteilen. Im besten Falle ist im Kleingedruckten noch zu lesen, daß man zusätzlich den Arzt befragen soll, oder ähnliche Formulierungen, die von jeder Haftung entbinden.
Die Indoktrination ist schon so weit fortgeschritten, daß der Haftungsausschluß mit der Floskel „wissenschaftlich nicht beweisbar“ als die bessere und erstrebenswertere Qualität angesehen wird.
Bei den Rauchwaren müssen Warnhinweise draufstehen. Bei Homöopathie und Co. steht nichts drauf. Es gibt keine Warnhinweise, daß es sich um keine wissenschaftlich überprüfbaren Methoden und Mittel handelt, daß bislang alle Überprüfungen in der weitaus überwiegenden Zahl nur negative Resultate erbracht haben, und es steht auch nicht drinnen, daß z.B. Homöopathie oder Bachblüten in krassem Widerspruch zu allen Naturwissenschaften steht. Die Patienten und Konsumenten werden nicht ausdrücklich gewarnt, daß die Nichtbehandlung, bzw. die scheinbare Behandlung von Erkrankungen schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann.
Eine weitere echte Täuschung der Patienten und Konsumenten ist die gleichzeitige Behandlung mit alternativen und komplementären Methoden neben echten medizinisch und naturwissenschaftlich Mitteln und Methoden. Klassisches Beispiel hiefür ist die zusätzliche Gabe von Homöopathie und Co. zu geprüften Medikamenten.
Mit größter Selbstverständlichkeit wird Ihnen in den Apotheken als maximal möglicher Standard, ungeachtet aller Unterschiede und Unvereinbarkeiten hinsichtlich Wirksamkeit und naturwissenschaftlich erklärbarer Art und Weise der postulierten Wirkung dies alles simultan angepriesen und verkauft.
Im Doppelpack angewendete und verkaufte Pseudomedizin hat einen großen Vorteil. Solange nichts passiert und die Menschen eh auf natürliche Art gesund werden, sich besser fühlen und so weiter, können sich diese und ihre alternativen Therapeuten und Wundermittelverkäufer, darunter approbierte Mediziner und Pharmazeuten, immer aussuchen was gewirkt hat.
Sonntag, 14 März, 2010 um 12:50
Carla
@Auch eine Mutter:
Du fragst tatsächlich, warum ich mein Kind überhaupt noch impfen lasse?
Um es vor tödlichen Krankheiten zu schützen von denen einige längst ausgerottet wären, würde es nicht immer noch Menschen geben, die ihre Kinder NICHT impfen.
Eine Bekannte von mir ist an Kinderlähmung gestorben, eine Krankheit, gegen die mein Sohn geimpft ist. Da kann ich doch sehr gut damit leben, dass er nach der Impfung einen Abend mal Fieber hat.
Montag, 12 April, 2010 um 16:39
hvb
ja, ja,
grausam aber wahr: eben war meine cheffin da, und erzählte munter von den erfolgen dieser esoterik (homöop.).
das mit dem tierarzt bringt sie noch schlimmer – das tier kommt zum psychologen, der ermittelt dann wahrscheinlich die ur-leiden in einer langen flüsterei….
weder mol-rechnung, noch metaphern, nicht das induktionsverfahren, und auch nicht jesus halten sie davon ab in diese magische ecke zu laufen.
wow! wenn nicht der bloße glaube, was sollte dann noch helfen?! und dazu bruache ich keine chemiekalien, und lange keine quacksalber!!!
werden das eigentlich immer mehr in-den-brunnen-springer?
Donnerstag, 29 April, 2010 um 13:55
Dr. E. Berndt
Ja, es werden mehr.
Und Gesundheitspolitiker fordern die Integration der Homöopathie.
Es gibt eben keine Widersprüche sondern nur Wählerstimmen
Freitag, 3 Dezember, 2010 um 20:27
Homöopathische Notaufnahme – Das Buch zum Film | gwup | die skeptiker
[…] Nun ja, Debatten machen nur Sinn, wenn die Homöopathen ihr “dogmatisches, in sich geschlossenes Denksystem” mal probehalber verlassen würden, “das sich – im Gegensatz zur Naturwissenschaft – nie selbst in Frage stellt.” (Dr. Theodor Much) […]
Samstag, 4 Dezember, 2010 um 15:13
Schüttel-Reime vom Homöopathen | gwup | die skeptiker
[…] heute im Hömöopathie-Blog ein besonders origineller Potenz-Protz dafür, den Huschi-Fuschi-Urahn Samuel Hahnemann posthum mit dieser Auszeichnung zu ehren. Ist ja eigentlich fast dasselbe, denn bekanntlich sind […]
Samstag, 4 Dezember, 2010 um 15:17
Homöopathie in “Jolie” | gwup | die skeptiker
[…] Homöopathie, Kritisch gedacht am 4. Juni 2008 Tags: Bernd Harder, Besondere Therapierichtungen, EU-Heilpflanzenverbot, GWUP, […]
Samstag, 4 Dezember, 2010 um 15:18
Homöopathie in der Geburtshilfe | gwup | die skeptiker
[…] Homöopathie, Kritisch gedacht am 4. Juni 2008 Tags: Akupunktur, Alternativmedizin, Aromatherapie, Bernd Harder, CAM, […]
Sonntag, 26 Dezember, 2010 um 11:56
Michael
als eltern zweier kinder im alter von 9 und 5 jahren,
halten wir es für unverantwortlich als auch vernachlässigung der sorgfaltspflicht, wenn eltern von kranken kindern diesen die schulmedizin verwehren und so bewusst in kauf nehmen, daß eine bestmögliche behandlung erfolgt,
da unsere kinder noch nicht in der lage sind dahingehend selbsständige entscheidungen zu treffen.
solch „untaugliche versuche“ mit homöop. mittelchen, sollten im schadensfall gerichtlich überprüft (unterlassung der hilfeleistung, vernachlässigund der aufsichtspflicht, oder dgl.) und auch zu konsequenzen führen
Freitag, 24 Februar, 2012 um 10:31
G.S.
Ich habe bzw. hatte eine Neurodermitis mit einem Ekzem auf dem Rücken und Ausschlägen an verschiedenen Stellen. Das Ekzem heilte weder mit Cortisonsalbe noch mit Nachkerzenölsalbe ab. Nach einmaliger Einnahme von Tuberculinum C200, 5 Globuli, begann das Ekzem rasch zu kribbeln und heilte ab. Als ich das Mittel zu früh absetzte und durch ein anderes ersetzte (Sulphur), kam das Ekzem innerhalb von 3 Tagen zurück. Noch dazu brach die Neurodermitis am ersten Weihnachtstag mit starkem Jucken und starker Rötung an Ohren, Hals, Brust, Rücken, Hüfte und Oberschenkel aus. Mit 5 Globuli Psorinum C 200 war der Spuk bis zum Abend komplett vorbei, und nichts juckte mehr. Das Ekzem behandelte ich sodann mit Schüssler-Salbe Nr. 1. Wiederum fing es an zu kribbeln und heilte ab. Jetzt ist kaum noch etwas zu sehen. Derzeit lasse ich Tuberculinum auswirken (3 Monate), weil es ein Fehler war, das Mittel zu früh abzusetzen und werde danach erneut Psorinum nehmen, um die Angelegenheit abzuschließen. Ich gehe davon aus, dass die Neurodermitis nicht mehr zürückkehrt, was sich aber erst noch zeigen muss. Derzeit habe ich keinerlei Beschwerden.
Die Besserung und Heilungen sind ärztlicherseits jedesmal festzustellen und wurden auch mit Interesse festgestellt. Es ist nicht das erste Mal, dass die klassische Homöopathie schwere und schmerzhafte Symptome zum Verschwinden gebracht hat, insbesondere auch dann, wo Nebenwirkungen der hier so hoch gelobten „herkömmlichen“ Medikamente alles viel schlimmer machten, anstatt zu helfen. Auch Schüssler-Salze haben sich für mich als wertvoll und hilfreich herausgestellt.
Sie werden verstehen, dass ich den Rufmord an der klassischen Homöopathie und die gezielte und absichtliche Falschinformation von Patienten nicht gutheißen kann. Informationen zu Studien und Berichte von Patienten, welche die Wirkung der Homöopathie ganz klar belegen, werden unterdrückt und als „wertlos“ abgestempelt. Schauen Sie sich nur mal die Fertilitätsstudie der Uni Heidelberg an. Die sechs Frauen (von 20 Teilnehmerinnen), die mittels Homöopathie gesund wurden und schwanger werden konnten, brachten alle gesunde Babys zur Welt. Von den sechs Frauen (von 20 Teilnehmerinnen), die mit Hilfe einer Hormonbehandlung schwanger wurden, erlebten 4 eine Fehlgeburt. Dabei war die Hormonbehandlung zehnmal !!!! so teuer wie die Homöopathie. Die klassische Homöopathie kostet immer nur einen Bruchteil der Schulmedizin. 5 Globuli, vom Homöopath überreicht, kosten nicht einmal einen Cent. Das heißt zwar nicht, dass ich die Schulmedizin komplett über Bord werfen würde, aber viel eher sollten wir uns überlegen, inwiefern uns Gifte krank machen.
An die Pharmaindustrie: Traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht oder zumindest gemäß des Wunschergebnisses fehlinterpretiert hast.
An die Schulmediziner: Sie sollten sich zumindest über diese alternative Heilform bei Fachleuten für klassische Homöopathie informieren, bevor Sie den Patienten Unsinn erzählen wie z.B. „das Zeugs sei nicht getestet“. In dem Fall könnte man nämlich keine Repertorien schreiben. Was das ist, wissen Sie auch nicht? Na ja, macht nichts. Geben Sie lieber einfach zu, dass Sie nicht die leiseste Ahnung haben und bitten Sie den Patienten, sich anderweitig zu informieren. Fachleute für Homöopathie können Heilpraktiker, Ärzte und Fachärzte sein. Manchmal ist der Bericht eines homöopathie-erfahrenen Patienten sicher auch interessant.
Freitag, 30 November, 2012 um 13:29
Medikamente aus Hundekot? – Astrodicticum Simplex
[…] zugrundeliegende Unwissenschaftlichkeit und Unlogik haben außerdem andere schon ausführlich und gut […]
Sonntag, 2 Dezember, 2012 um 15:30
Essenspausen » Blog Archiv » Homöopathie zum Abnehmen
[…] https://kritischgedacht.wordpress.com/2008/06/04/aberglaube-homoopathie/ […]
Samstag, 23 Februar, 2013 um 23:06
Der große Bluff: Die Lügen der “Alternativmedizin” @ gwup | die skeptiker
[…] ein neues Buch des Arztes Dr. Theodor Much, über das die Kleine Zeitung […]
Montag, 16 September, 2013 um 20:55
Hellaxxxxxxxxx858426587
Selten so viel dämliche Hetze gelesen.
Hätten die Herren Schulmediziner nicht genügend vor der eigenen Tür zu kehren, als Konkurrenten/Kollegen madigzumachen?
Ich finde, was hier geschieht ist nicht nur üble Nachrede und Volksverhetzung, sondern auch ein Verstoß gegen ärztliches Standesrecht und versuchte Körperverletzung, denn nicht wenige Patienten werden durch die organisierte Hetze und gezielte Herabwüredigung einer seit langem bewährten Therapiemethode von Heilungsversuchen mit Homöopathika abgehalten – nicht selten zu ihrem offensichtlichen Schaden, denn natürlich landen überdurchschnittlich häufig Patienten beim Homöopathen, bei denen die klassische Schulmdizin kläglich versagte und nicht selten werden mittels Homöopathie gerade solche Menschen wiederhergestellt, die von der Schulmedizin als angeblich „unheilbar“ aufgegeben wurden.
Übler gehts nimmer und man fragt sich, ob der Ärzteschaft insgesamt (da meine ich nun sowohl Schulmediziner, als auch Homöopathen!) eigentlich bewußt ist, daß sie drauf und dran ist, ihren (derzeit noch!) guten Ruf dauerhaft zu verspielen, wenn sie derartig unwürdiges Gezerre (das ja auch in anderen Bereichen der Medizin auf dem Rücken der Patienten ausgetragen wird – die Beispiele sind Legion) in ihren Reihen duldet.
Freiberuflichkeit bedeutet auch: Verantwortungsbewußter Umgang mit der verliehenen Freiheit. Und das nicht auf Kosten anderer – vor allem nicht der Patienten
meint
Hella
Freitag, 27 September, 2013 um 20:34
Dennis
Richtet nicht.
Auf dass ihr nicht gerichtet werdet.
Sonntag, 3 November, 2013 um 15:13
Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin ???? « Ratgeber-News-Blog
[…] würden, “das sich – im Gegensatz zur Naturwissenschaft – nie selbst in Frage stellt.” (Dr. Theodor Much) […]
Sonntag, 29 Dezember, 2013 um 22:38
Anonymous
[…] […]
Mittwoch, 2 April, 2014 um 18:04
Ein überteuertes Nichts @ gwup | die skeptiker
[…] Much: Aberglaube Homöopathie, Kritisch gedacht am 4. Juni […]
Montag, 9 Juni, 2014 um 17:55
Ezris kleine Welt » Blog Archive » Missverständnisse über die Homöopathie
[…] [9] https://kritischgedacht.wordpress.com/2008/06/04/aberglaube-homoopathie/ […]
Montag, 30 Juni, 2014 um 10:46
a.much
Es reicht der Eindruck der verbalen Entgleisung u. das Niveau auf dem sich hier die HP -Kritiker oder Teufelsaustreiber 😉 bewegen, um zu erkennen, wer aggressiv schreit hat selten Recht :). Eine konstruktive Diskussion, die Offenheit auf beiden Seiten verlangt u. kein dogmatisch verbohrtes Recht haben und rum hacken, scheint hier zumindest nicht möglich!
Ich hätte zig leibhaftige Beispiele wie gut HP funktionieren kann, wenn es das richtige Mittel ist, von Schwerhörigkeit durch Mittelohrentzündigungen, bis Ticks, Katzenflöhe usw. erfolgreich behandelt.
Das Placebogeschreihe könnten sie sich sparen, wenn man Erfahrung hätte u. wüßte, dass bei dem falschen Mittel einfach nichts passiert, keine Verbesserung des Zustandes.
Zudem gibt es Studien unter anderem zu HP-Komplexmitteln, Vergleichsstudien mit Antibiotika etc., scheint nur vehement ignoriert zu werden. Die HP Verteufelung hat System, ich kann nur drüber 🙂
Montag, 30 Juni, 2014 um 11:03
a.much
PS. Eindeutig zu erkennen im Beitrag von Dr.Much (nicht nur bei ihm 😉 ) ist, dass er leider das Wirk-Prinzip der HP in keinster Weise verstanden hat, das kann man nun niemanden vorwerfen, etwas nicht zu begreifen o. zu verstehen, aber wenn man etwas im Ansatz nicht begriffen hat, dann sollte man das be-urteilen besser lassen. Die grundlegende Wirkweise der SM ist sogar für einen Grundschüler verständlich. Wer heilt hat Recht, scheint für die Antis hier nicht zu gelten. ZB. Migräneschmerz per Medikament zu betäuben-auzuschalten, setzt nicht an der Ursache an u. ist im Grunde keine Heilung, sondern nur ein temporäres Abschalten der Symptome. Es gibt genug Alternative Ansätze/Methoden, um Migräne dauerhaft zu reduzieren o. ganz zu heilen!
Sonntag, 23 November, 2014 um 6:40
Petra
Das ist zwar schon ein Thread, der lange „läuft“ (vielleicht liest ja überhaupt keiner mehr), aber ich lese gern Kontroversen. Besonders der Herr Dr.E.Berndt ist mir da mit seinen fundamentalistischen Ansichten, mit denen er http://www.weit im Internet gegen Homöopathie herumbasht, unangenehm aufgefallen, man kann das in seinen zahlreichen öffentlichen Stellungnahmen, gefragt oder ungefragt, nachlesen. Sein Buch fasst noch einmal alles zusammen, was wir hier und in anderen Threads zu lesen bekommen.In der Quintessenz zeichnet sich das Bild eines verbitterten Apothekers i.R. ab, der einen tiefen inneren Groll gegen Globuli &Co hat- also Dinge, die er mit seinem vorwiegend chemiebelasteten Studium nicht erfassen kann.
Sehr aufschlussreich: https://www.freitag.de/autoren/hoipolloi/der-gelenkte-arzt Beim herunterscrollen liest man dann, was die entnervte Autorin zu den Auslassungen des Herrn Berndt schreibt:“
„Meinerseits Fremdschämen für ihre verbitterte, undifferenzierte, pseudokluge und völlig am Thema vorbeigehende Trollerei.“ Wird noch einmal von der Autorin des nächsten Artikels https://www.freitag.de/autoren/diaphanoskopie/dem-wahnsinn-verfallen auf den Punkt gebracht, als Herr Berndt wieder tönt: Homöopathie ist Aberglaube!: „Dass sich Ihnen nicht erschließt, was an diesem Kommentar und dessen Platzierung soviel Aufsehen erregt, hätten Sie nicht extra noch einmal schreiben müssen, das ist evident… Früher, als ich selbst auch noch weniger sensibilisiert für die Wirkung diskriminierender Sprache war, hätte ich vielleicht sogar gesagt, Sie hätten einen „Knall“, heute weiß ich, dass es Ihnen schwer fällt, ihre Meinung zu ändern. “
Besser kann man es nicht formulieren!
Montag, 24 November, 2014 um 16:25
Digitalix
Homöopathie ist eine Beleidigung für den Verstand, Aber: wenn jemand glaubt, dass der Regenwurm ein heiliges Tier ist, und wenn er glücklich damit ist, soll man ihm seinen Glauben lassen. Patienten haben allerdings einen Anspruch auf die bestmögliche Behandlung, und das ist die Evidenz- basierte Medizin, und nicht die esoterische, die auf den Müllhaufen der Medizingeschichte gehört. Auch wenn die Globulin-Industrie damit astronomische Gewinne einfährt.
Mittwoch, 1 Juli, 2020 um 11:51
Noah Richter
Herzlichen Dank für den hilfreichen Artikel!
Lesenswert Blog.
Sonntag, 16 August, 2020 um 22:04
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Love watching sunset !