Der Titel dieses Beitrags ist gleichzeitig der Titel des letztes Jahr erschienenen und damit jüngsten Buches von Dr. Theodor Much. Aufmerksame Leser dieses Blogs und seiner gelegentlichen Ausflüge in die Welt der Astrologie können sich vielleicht daran erinnern, dass Dr. Berndt dieses Werk bereits vor ein paar Wochen in einem Kommentar wärmstens empfohlen hat. Eine Rezension erschien auch in der Dezemberausgabe der Kulturzeitschrift DAVID. Als Appetitanreger präsentieren wir Ihnen hier (nach dem Klappentext) das Kapitel Astrologie, Astronomie und die Logik im Volltext, mit freundlicher Genehmigung von Theodor Much und dem Verlag Edition Va Bene. Falls Sie nach der Lektüre Lust auf mehr haben sollten – das gesamte Buch ist in jeder gutsortierten Buchhandlung zu einem Preis zu erwerben, der nicht einmal 1/90 (in Worten: ein Neunzigstel!) dessen ausmacht, was Sie der Astrologen-Kurs des WIFI kosten würde. Und beim Erkenntnisgewinn verhält es sich dabei auch noch umgekehrt! Wir wünschen viel Vergnügen!
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Klappentext:
Die Zahlen sprechen für sich: Laut diversen Umfragen zum Aberglauben glaubt die Hälfte der Bürger Mitteleuropas an Astrologie und liest regelmäßig Zeitungshoroskope. Ähnlich viele Menschen glauben an diverse Glücksbringer, fürchten sich vor schwarzen Katzen, die ihren Weg kreuzen, und an die Zahlenmystik. Auch der weitverbreitete Glaube an die Macht des Mondes, Esoterik und alternative Therapieverfahren ermöglicht einen boomenden (und sehr lukrativen) Markt, der Unwissenheit und Aberglauben vieler Menschen zum eigenen Profit ausnützt.
In diesem Buch wird in leicht verständlicher Form der Frage nachgegangen, ob Mond, Planeten und Sterne tatsächlich eine Bedeutung im Leben jedes einzelnen von uns haben können, und wie Argumente von Befürwortern und Gegnern der Astrologie (und des Mondglaubens) lauten.
Dieses Buch beschäftigt sich kritisch mit Astrologie und dem Mondglauben. Es erläutert die Grundlagen von Astrologie, Lunatismus und mit beiden eng verbundenen esoterischen parawissenschaftlichen Disziplinen wie u. a. der Glaube an die Kraft von Edelsteinen, an die mystische Bedeutung von Zahlen, an das „Wissen“ des Pendels und die „Wirksamkeit“ von diversen pseudomedizinischen, esoterischen Therapieverfahren.
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Astrologie, Astronomie und die Logik
„Wer fragt, ist ein Narr für fünf Minuten. Wer nicht fragt, bleibt ein Narr für immer.“
aus China
In den nun folgenden Überlegungen sollen die Widersprüche zwischen dem astrologischen Weltbild und den modernen Erkenntnissen der Naturwissenschaften, aber auch logische Defizite der Astrologie zur Sprache kommen.
Überlegung 1
Infolge der Präzession (die langsame periodische Kreiselbewegung der Erdachse) befindet sich der Frühlingspunkt schon seit zwei Jahrtausenden nicht mehr im „richtigen“ Sternbild. Diese Tatsache ist zwar den meisten Astrologen, doch weit weniger den vielen Anhängern der Astrologie bewußt. Daher unterscheiden auch wenige Menschen zwischen „Sternbild“ und „Tierkreiszeichen“ und meinen, daß ihr Sternzeichen mit dem Sternbild identisch ist, nach dem es benannt wurde.
Konkret: Sagt Ihnen ein Astrologe, daß Sie ein „Widder“ sind, dann meint er, daß Sie im Tierkreiszeichen „Widder“ zur Welt kamen (zum Zeitpunkt Ihrer Geburt stand die Sonne im Tierkreiszeichen „Widder“). Was man Ihnen aber kaum erklären wird, ist die Tatsache, daß die Sonne im Augenblick Ihrer Geburt astronomisch nicht im Sternbild „Widder“, sondern in den „Fischen“ stand. Ein „Widder“ ist daher sternbildmäßig ein „Fisch“, ein „Zwilling“ ist astronomisch gesehen ein „Stier“ und die „Jungfrau“ ist im Sternbild „Löwe“ zur Welt gekommen (siehe: „Grundlagen der Astronomie und Astrologie“).
Wenn nun die Astrologen behaupten, daß sie aus der Konstellation der Gestirne brauchbare Schlüsse bezüglich einzelner Menschen oder Menschengruppen ziehen können und, um das zu tun, ein uraltes Regelwerk benützen, in dem sich die astronomischen Ausgangswerte (nämlich die Stellung der Gestirne zueinander) verändert haben und weiter fortlaufend verändern, dann geraten sie in einen Erklärungsnotstand.
Denn ob die Sonne im Frühjahr („Frühlingspunkt“) im Sternbild Widder oder im den Fischen steht, sollte doch astrologisch gesehen nicht gleichgültig sein.
Die Behauptung, daß das Problem dadurch „gelöst wurde“, indem man – im Wissen um diese fortwährende Verschiebung der Sternbilder in Folge der Präzession – den alten siderischen Tierkreis durch den tropischen Tierkreis ersetzte (also einfach einen zwölfteiligen Tierkreis einführte, der auf den Frühlingspunkt und das Sternzeichen Widder bezogen ist, aber mit den konkreten Sternbildern nicht mehr identisch ist), ist nur eine Scheinlösung, die wenig an der Grundproblematik der heutigen Astrologie ändert.
Denn die 12 Himmelssegmente („Tierkreiszeichen“ genannt) wurden einfach nach den Sternbildern benannt, in denen die Sonne vor 2.000 Jahren zu einem bestimmten Zeitpunkt noch stand; jene Sternbilder, die heute, wie uns moderne Astrologen versichern, bei der Erstellung eines Horoskops „keine konkrete Rolle mehr spielen.“
Diese neuen Tierkreiszeichen wurden aber nicht nur nach den alten Sternbildern benannt, sondern auch mit deren „geistigen Eigenschaften“ (die aus der griechischen Mythologie abgeleitet wurden) ausgestattet. So bleibt etwa das Tierkreiszeichen Widder (nicht zu verwechseln mit dem Sternbild Widder) mythologisch und symbolisch mit dem Kriegsgott Mars eng verbunden (siehe: „Spirituelle Deutung der Tierkreiszeichen“).
Durch dieses willkürliche Verwirrspiel beginnt der tropische Tierkreis – der teilweise den alten siderischen Tierkreis ersetzte –, astrologisch zwar mit dem Sternzeichen Widder (und damit mit der dazugehörigen Mars-Symbolik), obgleich heute das konkrete astronomische Hintergrundsternbild des Tierkreiszeichens Widder das Sternbild Fische ist.
Das alles ist nicht nur verwirrend; es ist unlogisch und schizophren, weil tatsächlich nicht mehr identisch, sondern gespalten.
Infolge der Präzession stimmen seit bald zwei Jahrtausenden Tierkreiszeichen und Sternbilder nicht mehr überein. Demnach sind heute – astronomisch gesehen – im Tierkreiszeichen Widder Geborene sternbildmäßig Fische, in der Jungfrau Geborene Löwen usw.
Überlegung 2
Wer sich ernsthaft mit Astronomie beschäftigt, weiß, daß es im Universum weder Stabilität noch ewige Harmonie gibt (siehe: „Grundlagen der Astronomie, Chaos und Sterntod“). Gestirne bewegen sich und verändern fortwährend, wenn auch relativ langsam, ihre Positionen am Himmel. Sterne – und dazu gehört auch unsere eigene Sonne –, Planeten und Monde werden „geboren“ und sind „zum Sterben“ verurteilt. Wir müssen daher die Frage stellen, ob die Astrologie (eine „Wissenschaft“ nach Auffassung der Astrologen) sich auf ein Lehrgebäude stützen kann, das auf „Treibsand“ gebaut ist und daher keine Stabilität und Gleichförmigkeit gewährleisten kann.
Denn die (angeblichen) „Kräfte“ oder „Informationen zur Zeitqualität“, die „von den Gestirnen Richtung Erde ausgehen“, ändern sich ja fortlaufend in direkter Abhängigkeit von den Gestirnpositionen und deren physischer Präsenz im All. Erlischt ein Stern, dann hören auch seine „Mitteilungen“ auf. Mit anderen Worten: Aus Richtung eines jeden einzelnen der 12 Segmente der Ekliptik (12 Tierkreiszeichen) gelangt zwar ein ständiger Informationsfluß in Richtung Erde, doch diese „Kräfte oder Mitteilungen“ ändern sich fortlaufend in Abhängigkeit der Veränderungen, die sich im Universum unaufhörlich abspielen.
Was ein bestimmter Himmelsabschnitt, zum Beispiel das Tierkreiszeichen Widder, den Astrologen heute „mitteilt“, ist nicht identisch mit dem, was uns das gleiche Tierkreiszeichen vor 100 Jahren „erzählt hat“ oder in 50 Jahren „berichten wird“.
Dazu ein einfaches Beispiel:
Auf einem Schachbrett können bekanntlich alle Felder durch Zahlen- und Buchstabenkombinationen festgelegt werden. Wenn ich also sage, „daß die Dame sich auf dem Feld D 5 befindet“, dann ist die Position der Dame eindeutig festgelegt. Der Schachspieler kann daher (selbst mit geschlossenen Augen) auf diesem Wissen aufbauen und die nächsten Züge exakt vorausplanen. Steht die Dame aber (vielleicht weil das Brett schief steht und die Figur verrutscht ist) auf dem Feld D 4 anstatt auf D 5, der Schachspieler aber davon ausgeht, daß die Dame immer noch auf D 5 steht, dann sind all seine Planungen (Vorhersagen) unmöglich geworden, weil er von einem nicht mehr vorhandenen fixen System ausgeht, das aber nicht mehr existiert. So ähnlich verhält es sich auch mit astrologischen Aussagen, einfach deswegen, weil das „Spielfeld“ des Astrologen – das Weltall – immer „schief steht“ (sich kontinuierlich verändert); nur die Astrologie nimmt die Veränderung bewußt oder unbewußt nicht zur Kenntnis. Ein chaotisches Weltall (in dem außerdem nur ein kleiner Teil der Materie überhaupt sichtbar ist), kann daher für ein starres, auf die Ewigkeit bezogenes Regelwerk und Deutungssystem (wie es die Astrologie vorgibt zu sein), nicht herangezogen werden.
Diese Kritik gilt primär all denjenigen Astrologen und Horoskopgläubigen, die immer noch davon ausgehen, daß von der Sternen, Sternbildern und Planeten, oder auch aus einer bestimmten Himmelsrichtung irgendwelche – nicht näher definierte –, ewig gleichbleibende Kräfte ausgehen, die den Charakter eines Neugeboren formen oder sich auf Gruppen von Menschen direkt auswirken.
Unsere Kritik gilt aber auch all denjenigen, die von einer symbolischen Astrologie sprechen und behaupten, daß Gestirne (oder ihre Symbole) lediglich Tendenzen anzeigen, doch selber nichts aktiv bewirken. Es stellt sich nämlich hier sofort die Frage, ob moderne Astrologen, wie behauptet, wirklich nur noch – von der Planetenwelt abgehoben – mit „geistigen Symbolen“ arbeiten. Denn einerseits spielen die konkreten Sterne und Sternbilder in der modernen Astrologie (angeblich) keine Rolle mehr, andererseits arbeitet man mit konkreten Computern, um die Position der physisch konkreten „10“ Planeten im Moment der Geburt eines Menschen feststellen zu können. Was wir hier sehen, ist somit eine Vermischung von geistiger Symbolik mit dem physisch Konkreten, ein eigenartiges Durcheinander aus (falsch verstandener) Astronomie mit esoterisch-mythologischen Vorstellungen.
Überlegung 3
Astronomen schätzen, daß es im bisher bekannten Universum rund 100 Milliarden Galaxien gibt. Von beiden Seiten der Erdkugel sind etwa 7000 Sterne mit dem bloßen Auge sichtbar. Astrologen arbeiten aber nur mit einer sehr geringen Zahl von Himmelskörpern.
Für sie zählen – neben den 12 Tierkreiszeichen und anderen geistigen Symbolen – nur die „10“ Planeten, die sich entlang der Ekliptik bewegen.
Sie berücksichtigen weder die uns bekannten 88 Sternbilder, noch die unzähligen Sterne des übrigen Himmels. Sie interessieren sich auch nicht für die großen Planetenmonde oder für das 13. Sternbild (genannt Schlangenträger).
Hier ist wohl die Frage gerechtfertigt, wieso für heutige Astrologen nur „10“ Planeten“, die Tierkreiszeichen (ohne Sternbilder), Häuser und Aspekte von großer Bedeutung sind, und andererseits die vielen konkreten sichtbaren und unsichtbaren Himmelskörper oder Sternbilder (wie etwa der „Große Bär“ oder das wunderbare Sternbild des „Orion“), die man alle ja auch symbolisch verstehen könnte, oder genau genommen verstehen müßte, für ein Horoskop irrelevant sind.
Viele der Planeten unseres Sonnensystems besitzen auch zahlreiche Monde. Sie alle sind für das freie Auge nicht erkennbar, doch einige der Trabanten von Jupiter und Saturn können bei klaren Wetterbedingungen – anders als der Pluto – schon mit einem kleinen Feldstecher gesehen werden.
Die vier Jupitermonde (Io, Europa, Ganymed und Kallisto) wurden von Galileo entdeckt.
Galilei benannte sie, zu Ehren seiner Mäzenen, der Medici, Mediceische Monde.
Der eindrucksvollste von ihnen – Ganymed – ist der größte aller Monde in unserem Sonnensystem und sogar noch größer als der sonnennächste Planet Merkur.
Doch all diese großen (nach Figuren der griechischen Mythologie benannten) Monde werden, ganz im Gegensatz zum winzigen Steinhaufen Pluto, von sämtlichen heutigen Astrologen bei der Erstellung ihrer Horoskope einfach ignoriert. Das ist unlogisch und erklärungsbedürftig. Denn wenn schon die „10 Planeten“ (inkl. dem Nicht-mehr-Planeten Pluto) für „Urprinzipien“ und „Herrscher“ stehen, dann wieso nicht auch die großen Jupiter- und Saturnmonde?
Eine Astrologie, die bei der Erstellung eines Horoskops auf alle Sterne (Ausnahme: „Planet“ Sonne) und die großen Monde „vergißt“, ist daher eine „Sterndeuterei ohne Sterne.“
Doch auch auf diese Frage gibt es keine befriedigende Antwort seitens der modernen Astrologie.
Schließlich müssen auch die eigenartigen geistigen Eigenschaften und Analogien der Planeten hinterfragt werden. Denn was hat der erdähnlichste (kleine) Planet, Mars, mit Krieg, Sexualität, Brutalität, Willenskraft, Blut, Blutgefäßen und Muskulatur etc. zu tun?
Warum steht die höllische Venus (mit ihrer giftigen Atmosphäre und 500 Grad Celsius Oberflächentemperatur) für Weiblichkeit, Schönheit, Harmonie, Kunst, Gleichgewichtsorgane, Niere und Venen? Wieso wird der kalte, lebensfeindliche Gasplanet Jupiter mit Gott Jupiter, Wachstum, Glück, Würde, Gerechtigkeit, der Priesterfarbe purpur, Leber und Zellwachstum assoziiert? Die Antwort auf all diese Fragen ist recht einfach: Diese Analogien sind einst aus Unwissenheit über die wahre Beschaffenheit der Planeten und im Glauben an die griechischen Götter entstanden.
Doch heute lebende Astrologen sollten es eigentlich besser wissen!
Zu hinterfragen ist schließlich auch, wieso die Ekliptik-Sternbilder der Südhalbkugel den Menschen in Australien nichts zu sagen haben. Gelten auf der Südhalbkugel andere Naturgesetze, nur weil dort die uns (mythologisch) geläufigen Sternkonstellationen nicht sichtbar sind?
Überlegung 4
Bemerkenswert ist auch folgendes: Wenn ein moderner, seriöser (mir bekannter) Astrologe wortwörtlich behauptet: „Zeigt man einem amerikanischen Astrologen, der heute eine Firma berät, ein Horoskop, wird er prinzipiell zu den gleichen Ergebnissen kommen, wie seinerseits Johannes Kepler“ (der 1630 verstarb), dann kann aus dieser Aussage geschlossen werden, daß der (ehemalige) Planet Pluto, der erst 1930 entdeckt wurde, für die Erstellung von Horoskopen völlig unnötig ist. Trotzdem wird gerade diesem winzigen und bedeutungslosen Steinhaufen in der heutigen Astrologie große Bedeutung zugemessen.
Solch eine Feststellung kann nur eine Schlußfolgerung zulassen, nämlich daß, dieser Auffassung nach, die „prägenden Kräfte des Universums“ unabhängig von allen uns heute bekannten chaotischen Vorgängen im All (siehe: „Chaos und Sterntod im Universum“) ewig und gleichförmig wirksam sind.
Überlegung 5
Vielleicht sollten wir uns auch theoretisch überlegen, wie es mit Kindern, die zukünftig im Weltraum geboren werden, in bezug auf Horoskope aussieht?
Denn für die Insassen eines Raumschiffes existieren all die irdischen Grundvoraussetzungen zum Erstellen eines Horoskops nicht mehr. Vom Raumschiff aus gesehen kreisen die „10“ Planeten nicht um die Erde (auch nicht um das Raumschiff), alle astrologischen Bezugspunkte (Aszendent, Häuser, Tierkreiszeichen etc.) sind verschwunden, und selbst die Bordzeit steht nicht in Übereinstimmung mit der Erdzeit. Welche Gestirne wären dann für einen Bordastrologen noch relevant? Das Erstellen eines Horoskops im All ist daher nicht möglich.
Dazu eine weitere theoretische Überlegung: Sollten wir uns nicht die Frage stellen, ob die astrologischen „Gesetzmäßigkeiten“ eins zu eins auf anderen Planeten unseres Sonnensystems übertragen werden können? Nehmen wir als Beispiel den Planeten Merkur. Dort dauert ein Jahr nicht, wie auf Erden, 365 Tage, sondern nur annähernd 88 irdische Tage. Das heißt, daß der Merkur sich vier mal öfter als unsere Erde um die Sonne bewegt. Doch der Merkurtag dauert – weil sich der Planet nur sehr langsam um seine eigene Achse dreht – ganze 58,65 Erdentage. Das hat aber zur Folge, daß auf dem Merkur die heilige Zahl der Astrologie, die 12, ihre Gültigkeit verloren hat. Die Erstellung eines Horoskops auf Grundlage der klassischen Astrologie ist auf diesem (aber auch anderen) Planeten nicht möglich. Denn dort geht die Sonne nur alle 58,65 Tage einmal auf, und der 12-monatige Erdumlaufzyklus um die Sonne ist auf weniger als 3 irdische Monate reduziert.
Dazu kommt noch, daß der Aszendent (das Sternzeichen, das im Moment der Geburt im Osten aufgeht), auf dem Merkur als Bezugssystem unbrauchbar wird, weil dort die Sternzeichen nicht (wie auf Erden) im 24 Stunden-Rhythmus ihren Tageszyklus durchlaufen, sondern annähernd 60 mal langsamer als auf Erden. Während auf Erden alle zwei Stunden ein neues Sternzeichen im Osten aufgeht, dauert der gleiche Vorgang auf dem Merkur knappe 120 Stunden.
Merkurastrologen müßten daher, falls das überhaupt möglich sein sollte, eine völlig neue Astrologie erfinden, da sie mit dem irdisch-astrologischen System auf ihrem Heimatplaneten nichts anfangen können.
Doch genau diese banale Tatsache verträgt sich nicht mit dem Anspruch der Astrologie, daß die Gesetze ihrer Disziplin eine allgemeine Gültigkeit („wie oben so auch unten“) besitzen.
An diesen beiden Beispielen zeigt sich sehr deutlich, daß die Astrologie ein rein geozentrisches „Weisheitssystem“ darstellt, das die Erde immer noch „im Mittelpunkt des Universums“ sieht (selbst wenn den heutigen Astrologen klar ist, daß sich die Erde um die Sonne dreht).
In Anbetracht dessen, daß unser Sonnensystem mit dem winzigen Planeten Erde weniger als ein Staubkorn im Universum darstellt, erscheint es sehr vermessen, so zu tun, als ob die Sterne und Planeten nichts Besseres zu tun hätten, als den unbedeutenden, dafür aber besonders arroganten Geschöpfen dieser Erde, die immer noch der Meinung sind, im Zentrum der Schöpfung zu stehen, persönliche Nachrichten zu senden oder Schicksale und Talente eines jeden einzelnen von uns anzukündigen.
Überlegung 6
„Die Natur macht keine Sprünge.“
Aristoteles
Eine weitere interessante Frage an die Astrologen sollte auch lauten: Wieso kann eine bestimmte Sternkonstellation ausgerechnet zum Zeitpunkt der Geburt, überhaupt etwas „anzeigen“ (manche Astrologen sagen auch „bewirken“)? Um uns eine Information über Neugeborene liefern zu können, müßten sie doch den Zeitpunkt der Konzeption kennen (etwas, das nicht einmal die fanatischsten Astrologiebefürworter behaupten).
Denn die genetische Hauptprägung eines jeden Menschen (auch seine Charaktereigenschaften und Talente) erfolgt, in Abhängigkeit der Erbanlagen der Eltern, im Augenblick der Empfängnis. Weitere Prägungen des Kindes erfolgen in der Zeit bis zum Geburtstermin. Hier spielen viele Faktoren wie: Krankheiten der Mutter, Medikamente und Drogen, traumatische Erlebnisse der Frau etc. eine Rolle. Es ist aber naiv anzunehmen, daß die genetischen Erbanlagen im Augenblick der Geburt noch durch Sterne, Planetenkonstellationen oder Zeitqualitäten verändert werden können. Denn die Natur läßt sich nicht überlisten.
Im übrigen ist alleine die allgemein bekannte Tatsache, daß zwei eineiige Zwillinge, die innerhalb weniger Minuten das Licht der Welt erblickten, völlig unterschiedliche Charakter und Talente haben können, ein starkes Argument gegen die Astrologie.
Doch selbst auf diese Binsenweisheit wissen einige Astrologen (wie zum Beispiel „Star-Astrologin“ Antonia Langsdorf) eine schlaue Antwort. In ihrem Buch „Geheimnisse der Astrologie“ schreibt sie: „Nehmen wir an, daß zwei eineiige Zwillinge im Abstand von wenigen Minuten geboren werden, und beide sind Krebs mit Waage Aszendenten, während gleichzeitig Mond und Mars in Opposition zueinander stehen. Was machen sie?“ Nun, die Antwort erfolgt prompt: „Sie teilen sich die Konstellation einfach auf. Ein Kind entscheidet sich für den Mars, das andere Kind wählt den Mond. Das erste Kind übernimmt daher die Mondkräfte (es wird daher gefühlvoll und sentimental), das zweite Kind übernimmt den Mars (es wird spontan und fordernd).“
Diese Fantasien richten sich selbst!
Wenn es wirklich so wäre, daß die Gestirne, oder eine Zeitqualität im astrologischen Sinn, das Neugeborene „beeinflussen und prägen“, oder zumindest Charakter- und Schicksalstendenzen anzeigen, dann wäre es folgerichtig „gerechtfertigt“, Geburten in weiser Voraussicht früher einzuleiten oder medikamentös hinauszuzögern, um so dem Kind besonders günstige Voraussetzungen für sein Leben zu ermöglichen. In letzter Konsequenz müßten sogar Verbrecher vom Gericht milder beurteilt werden, „wenn sie unter einem ungünstigen Stern geboren wurden!“ Lauter wenig verlockende Konsequenzen! (siehe: „Astrologie konkret“: Time Twin Study).
Selbst moderne Astrologen, die davon ausgehen, „daß die Sterne nichts bewirken“, behaupten (siehe: „Was kann die Astrologie?“), „daß man im Horoskop Schicksalstendenzen, ja sogar eine Gefährdung durch Unfälle feststellen kann.“ Wenn aber dem so wäre, dann müßte es ein dringendes Anliegen der Astrologie sein, die Horoskope aller 230.000 Tsunamiopfer (alles Menschen, die zu verschiedenen Zeitpunkten und an verschiedenen Orten geboren wurden) zu analysieren, um in ihnen Hinweise auf die gemeinsame Unfall-gefährdung festzustellen.
Damit könnte die Astrologie endlich ihr Berechtigungsdasein klar beweisen.
Überlegung 7
Es liegt auf der Hand: Auf all die aufgeworfenen Fragen und Vorbehalte gegen die Astrologie werden Astrologiegläubige unterschiedlich reagieren.
Die einen werden von mysteriösen, der Menschheit unbekannten Kräften (die mit wissenschaftlichen Methoden nicht nachweisbar sind) schwärmen, die anderen mit wenig verständlichen Begriffen wie „Urprinzipien“, „Symbolen“, „Zeitqualitäten“, „Gleichzeitigkeit“, „kosmische Sprache der Sterne“ etc. kontern.
Besonders die esoterische Argumentation ist kaum angreifbar. Denn für Esoteriker gilt nicht die Einsicht von Albert Einstein, daß in Zeit und Raum keine „Gleichzeitigkeit“ möglich ist.
Es liegt auf der Hand, daß seitens der Astrologen Kritiker der Astrologie, die einen wissenschaftlichen Standpunkt einnehmen, als „materialistisch befangen“ und „für Geistiges inkompetente Materialisten“ dargestellt werden.
Überlegung 8
Das Analogieprinzip (siehe: „senkrechtes Denken“) der Astrologen ist in keinem einzigen Punkt logisch nachvollziehbar. Dazu ein konkretes Beispiel:
Die symbolische Astrologie (eine Sterndeuterei ohne konkrete Sterne, Sternbilder und Planeten), sagt: „Der Planet Saturn (oder das Urprinzip Saturn) steht in senkrechter Verbindung mit Diamant, Kalk, Bergarbeitern, Steinleiden, Zähnen, Blei, Friedhof, der Farbe schwarz, Steinbock und Efeu.“ Aus diesen Verbindungen schließen sie u. a., daß „der Saturn (oder das Urprinzip Saturn) mit der Bildung von Gallensteinen etwas zu tun hat“, und daß „depressive Menschen einen dunklen Raum benötigen, doch keineswegs bunte Farben“ (siehe: „Wie moderne Astrologen die Astrologie verstehen und erklären“) und „Querverbindungen der Astrologie“).
Die (berechtigte) Frage zu all diesen Behauptungen müßte lauten: Wie kommen Astrologen auf derartige Zusammenhänge? Wie entstand das „Wissen“ um derartige irrationale Analogien? Warum soll ein depressiver Mensch in einen dunklen Raum eingesperrt werden? Was haben Gallensteine mit dem Saturn zu tun? Existieren irgendwelche Beweise für solche Zusammenhänge und Schlußfolgerungen?
Auf derartige Fragen kann es nur eine Antwort geben und sie lautet: „Wir wissen es aus der Erfahrung der Alten.“ Und gegen solch eine Antwort kann es natürlich keine Einwände mehr geben!
Viele dieser nachweislich absurden „Weisheiten“ gründen sich auf überholte anatomische Vorstellungen der Antike, des Mittelalters und der fernöstlichen Therapieverfahren.
So veröffentlichte einst Hippokrates von Kos seine naturalistische (heute für die moderne Medizin irrelevante) Säftelehre, die noch im Mittelalter und weit darüber hinaus ihre Gültigkeit besaß. Er sprach von „gelber und schwarzer Galle, Schleim und Blut“ und meinte, „daß Krankheiten auf Basis eines Ungleichgewichtes dieser Säfte entstünden.“ Galenus von Pergamon entwickelte aus den Schriften von Hippokrates die Theorie vom „lobenswerten Eiter“ („Eiter reinigt die Wunden“). Dabei kombinierte er die Säftelehre mit fernöstlichen Vorstellungen von den „vier Elementen.“ Aus seiner Lehre entwickelte sich im Mittelalter die Theorie von den „durch die Körpersäfte bestimmten Temperamenten (Konstitutionen)“: Sanguiniker (Blut), Phlegmatiker (Schleim), Choleriker (gelbe Galle) und Melancholiker (schwarze Galle); und auch die therapeutischen Bräuche von Aderlaß (bei abnehmendem Mond!), Schröpfen und künstlich herbeigeführtes Erbrechen, „um den Organismus zu entgiften.“ Selbst der berühmte Arzt, Alchimist und Astrologe Paracelsus dachte noch in diesen Kategorien.
Diese und ähnliche mystischen Vorstellungen finden wir heute immer noch bei diversen alternativmedizinischen Verfahren (besonders in der Homöopathie), die alle wiederum mit der Astrologie in loser oder fester Verbindung stehen (siehe auch: „Querverbindungen der Astrologie“).
Auch die vielgerühmte Ayurveda-Medizin basiert – zumindest teilweise – auf längst überholte Anatomievorstellungen und Unkenntnis von Ursache und Wirkung bei bakteriellen Infektionen (siehe: „Querverbindungen der Astrologie“).
Überlegung 9
Würden Astrologen sich um die Erkenntnisse der Wissenschaft kümmern, u. a. erkennen, daß unser Universum chaotisch ist und sich ständig verändert, daß Himmelskörper (Planeten und Sterne) nicht ewig existieren und daß sie keine geeigneten Bezugspunkte für ein starres, dogmatisches System (wie es die Astrologie ist) sein können, daß von den Himmelskörpern keinerlei Kräfte ausgehen, die uns nachhaltig prägen, daß Chronos und Kairos, kausal verquickt, immer Pseudowissenschaft ergeben, daß Planeten und Monde einfache Himmelskörper sind, die nicht mit Eigenschaften von antiken Göttern in Verbindung gebracht werden sollen, daß die auf Planeten bezogenen Analogien rein willkürlich ausgewählt wurden und völlig bedeutungslos sind, daß Pluto kein Planet mehr ist und vieles mehr, dann müßte ihr gesamtes dogmatisches Weltbild in sich zusammenstürzen. Doch Selbstkritik ist der Astrologie ein Fremdwort.
Überlegung 10
Reißen aber bei einer Diskussion alle Stricke, dann bleibt den überzeugten Sterndeutern immer noch ein gemeinsames Argument übrig. Der letzte Pfeil im Köcher heißt dann: „Die Erfahrung der Alten.“ Denn wenn wir einmal etwas aus Erfahrung als „richtig“ erkannt (und über Jahrtausende konserviert haben), dann benötigen wir auch keine Antworten mehr auf unbequeme Fragen. Dann prallt auch jede noch so berechtigte Kritik von uns ab.
Vom Wert der „Erfahrung“
Menschliche Erfahrungen sollten nie geringgeschätzt werden. Doch nicht alle Überlieferungen, die auf „Erfahrung“ beruhen, sind automatisch richtig.
Zu „menschlichen Erfahrungen“ sagte Josef Roux folgendes: „Unsere Erfahrung setzt sich mehr aus verlorenen Illusionen zusammen, als aus gewonnenen Einsichten“, womit er zweifelsohne recht hat.
Und Thomas Alva Edison schrieb: „Erfahrung nennt man die Summe aller unserer Irrtümer“, und damit trifft er ebenfalls den Nagel auf den berühmten Kopf.
Irren ist menschlich („Erde als Mittelpunkt des Universums“), und oft benötigt es lange Zeit, bis Irrtümer – die über Jahrhunderte oder Jahrtausende als „Wahrheiten“ angepriesen wurden –, sich als falsch herausstellen.
Ein gutes Beispiel für eine solch Irrmeinung ist der Glaube der fernöstlichen Medizin an Aristolochia, ein Kraut, das jahrhundertelang für alle möglichen Leiden eingesetzt wurde, das aber – wie wir heute wissen – stark krebserzeugend wirkt und daher in Europa nicht mehr verordnet werden darf.
Ähnliche – und durchaus schädliche – „Erfahrungstherapien“ waren (und sind immer noch) diverse „therapeutische Entgiftungsverfahren“, wie die im Mittelalter beliebten Aderlässe für fast sämtliche Erkrankungen, oder Anwendungen von giftigen Schwermetallen (Arsen und Quecksilber) in einigen Bereichen der „Alternativmedizin.“
Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Tatsache, daß es weltweit diverse astrologische Schulen gibt, die sich in ihrer Methodik und in ihren Horoskopinterpretationen unterscheiden.
Doch welche dieser Schulen mit ihren unterschiedlichen „Erfahrungen“ vertritt die „einzig wahre Lehre“? Diese Frage bleibt bis zum jetzigen Zeitpunkt unbeantwortet.
Eine theoretische Diskussion mit Astrologen wird daher, so interessant sie auch sein mag, zu nichts führen, weil hier zu unterschiedliche geistige Welten aufeinanderprallen.
Keinem Naturwissenschafter wird es gelingen, durch logische Argumente einen Astrologiegläubigen von seinem „Irrweg“ abzubringen, genausowenig wie es keinem Astrologen möglich sein wird, wissenschaftlich orientierte Menschen mit esoterischer Argumentation und schönen Worten von den „Vorzügen der Astrologie“ zu überzeugen.
Letztlich entscheidend bei der Beurteilung der Astrologie sind die praktischen Erfahrungen, die wir mit der Astrologie machen (siehe: „Beweise und Gegenbeweise“).
29 Kommentare
Comments feed for this article
Dienstag, 1 April, 2008 um 17:49
Das Frage-Blog
Zitate (1)
„Wer fragt, ist ein Narr für fünf Minuten. Wer nicht fragt, bleibt ein Narr für immer.“
aus China
[via]
Mehr Zitate: hier.
…
Mittwoch, 2 April, 2008 um 15:48
Dr. E. Berndt
Eine Rezension erschien auch in der Dezemberausgabe der Kulturzeitschrift DAVID
Diese im Artikel gelinkte Rezension ist absolut zutreffend!!
Freitag, 4 April, 2008 um 21:31
alltagswahnsinn
wenn sich einmal eine unterhaltung in richtung sternzeichen drehen sollte, lasse ich, wenn ich nach meinem sternzeichen, gerne erraten, und zähle bei jedem rateversuch runter: „11 möglichkeiten hast du noch, 10, 9, …“
und dann äußere ich meine meinung dazu:
ich kann mir nicht vorstellen, wie kernfusionierende gaswolken in einigen lichtjahren entfernung einen einfluß auf mein schicksal haben soll. noch dazu, wo sie jetzt schon lang nicht mehr dort ist, wo wir sie jetzt gerade sehen.
😉
Sonntag, 6 April, 2008 um 11:48
Links of the Week (2008/14) :: cimddwc
[…] Astrologie, Astronomie und die Logik – das komplette erste Kapitel des Buches Aberglaube und […]
Sonntag, 18 Mai, 2008 um 22:08
Holger
Da mein Kommentar aus welchen gründen auch immer nur verkürzt dargestellt wurde, hier ein 2. Versuch, ihn vollständig darzustellen:
Zur Überlegung 1:
Du schreibst: „Wenn nun die Astrologen behaupten, daß sie aus der Konstellation der Gestirne brauchbare Schlüsse bezüglich einzelner Menschen oder Menschengruppen ziehen können … dann geraten sie in einen Erklärungsnotstand.“
Stimmt. Wenn Astrologen das behaupten würden, dann gerieten sie in Erklärungsnotstand. Doch das tun sie nicht. Die Astrologie arbeitet seit über 2000 Jahren, also durchaus seit Hipparch die Präzession beschrieben hat, nur mit dem tropischen Tierkreis! Die erste Überlegung zielt daher gänzlich an der Astrologie vorbei.
Zur Überlegung 2:
Auch auf der Erde ist nicht stabil. Der menschliche Körper verändert sich ständig. Trotzdem kann ein Arzt Aussagen über diesen Körper treffen und sogar in die Prozesse des Körpers eingreifen. Dass „unser Stern“ (also die Sonne) in ca. 5 Milliarden Jahren zum Weißen Zwerg zusammanfallen und dann als Schwarzer Zwerg dunkel dahinschweben wird, ist für die Menschen heute völlig irrelevant. Die Veränderungen sind derart langsam, dass sie für ein Menschenleben keine Bedeutung haben.
Zur Überlegung 3:
Du schreibst: „Hier ist wohl die Frage gerechtfertigt, wieso für heutige Astrologen nur „10“ Planeten“, die Tierkreiszeichen (ohne Sternbilder), Häuser und Aspekte von großer Bedeutung sind, und andererseits die vielen konkreten sichtbaren und unsichtbaren Himmelskörper oder Sternbilder“
Gehe ich zum Augenarzt, so irritiert es mich, wenn er eine Urinprobe von mir verlangt. Gehe ich zum Urologen, werde ich nicht damit rechnen, dass er mir tief in die Augen schaut. Es ist sinnvoll, dass die Fachärzte jeweils eine Auswahl treffen – obwohl es sich stets um den gleichen Körper handelt, der untersucht wird.
Es ist durchaus sinnvoll, bestimmte Faktoren auszuwählen, wenn man menschliches Leben beschreiben will. Wir können gerne darüber diskutieren, welche Faktoren nützlich sind und welche nicht. Ich bitte dann aber Kenntnisse der Astrologie mitzubringen (und nicht nur allgemeines Vorurteils-Bla-bla). Wer ohne Fachkenntnisse die Auswahl kritisiert verhält sich wie der Augenarzt-Patient, der partout darauf besteht, dass der Augenarzt eine Urinprobe untersuchen solle…
Zur Überlegung 4:
Einzelaussagen als Aussagen der Gesamtheit hinzustellen, entspricht keiner seriösen Art der Auseinandersetzung. Um so weniger, wenn nur von einem anonymen „amerikanischen Astrologen“ die Rede ist, dessen Äußerung aus dem Zusammenhang gerissen nicht überprüfbar, weil ohne Quellenangabe „zitiert“ wird. Es erübrigt sich, darauf näher einzugehen.
Zur Überlegung 5:
Du schreibst: „Vielleicht sollten wir uns auch theoretisch überlegen, wie es mit Kindern, die zukünftig im Weltraum geboren werden, in bezug auf Horoskope aussieht?“
Nein, sollten wir nicht. Diese Überlegungen sind Schwachsinn. Wozu sollen diese Überlegungen gut sein? Wenn die Bedingungen verändert werden (Geburten im Weltall), müssen natürlich auch die Beschreibungen verändert werden.
Diese theoretische Konstrukt zeigt sehr gut, wie weit uninformierte Astrologie-Kritiker gehen müssen, um die Astrologie zu widerlegen. Sie müssen Situationen kreieren, die an den Haaren herbeigezogen sind und mit der gegenwärtigen Lebenswirklichkeit nichts zu tun haben.
Zur Überlegung 6:
Du schreibst: „Wieso kann eine bestimmte Sternkonstellation ausgerechnet zum Zeitpunkt der Geburt, überhaupt etwas „anzeigen“ (manche Astrologen sagen auch „bewirken“)?“
Nur noch mal so nebenbei: Astrologie arbeitet nicht mit „Sternenkonstellationen“! Der einige Stern, den Astrologen berücksichtigen, ist die Sonne.
Gegenfrage: Wieso soll eine planetare Konstellation zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht etwas anzeigen? Welche Argumente kann es geben, dass sie es nicht tun sollte?
Du schreibst: „Um uns eine Information über Neugeborene liefern zu können, müßten sie doch den Zeitpunkt der Konzeption kennen (etwas, das nicht einmal die fanatischsten Astrologiebefürworter behaupten).“
Nicht der Zeugungsmoment ist entscheidend, da im Zeugungsmoment nicht das eigenständige Leben entsteht. Erst mit der Geburt, wenn das Kind von der Mutter getrennt wird, ist ein eigenständiges Wesen auf der Welt. Stirbt die Schwangere, stirbt der Fötus gleich mit. Stirbt die Mutter eines Säuglings, bedeutet dies nicht zwingend den Tod des Säuglings. Nicht umsonst feiern wir den Geburtstag als Erinnerung, dass wir in die Welt getreten sind – und nicht etwa den Zeugungstag.
Genetik als alternatives Erklärungsmodell ist nichts weiter als eben dies: ein Modell. Es ist nicht besser und nicht schlechter als das Modell Astrologie.
In Deiner „Argumentation“ beziehst Du Dich ausschließlich auf eine fatalistische Philosophie. Zu keinem (sic!) Zeitpunkt der Astrologiegeschichte haben Vertreter der Astrologie solch eine Sichtweise vertreten. Die abendländische Astrologie (also die sich aus Mesopotamien entwickelte, Elemente der ägyptischen Astrologie aufgriff, in der griechischen Astrologie und Philosophie gipfelte, später Elemente aus der arabischen Welt aufgriff und schließlich moderne, psychologische Ideen mit berücksichtige) ging immer davon aus, dass Astrologie Möglichkeiten anzeigt. Daher arbeitet die Astrologie mit Symbolen. Symbole sind mehrdeutig. Jeder Mensch hat Gestaltungsmöglichkeiten. Wer (um ein sehr simples Beispiel zu wählen) sich mit Aggression auseinander setzt, kann ebensogut Kleinkrimineller wie Berufsboxer oder Polizist werden. Das Grundthema bleibt gleich. Astrologie hilft, bestimmte Grundthemen zu verstehen. Was man damit macht ist dem einzelnen Menschen überlassen. Astrologie macht in diesem Sinne frei. Astrologie wurde und wird seit jeher als eine Methode zu mehr Freiheit verstanden (was ein Grund war, warum die katholische Kirche Probleme damit hatte…).
Du schreibst: „Damit könnte die Astrologie endlich ihr Berechtigungsdasein klar beweisen.“
„Die Astrologie“ hat gar kein Bedürfnis, ihr Berechtigungsdasein zu beweisen. Es ist unerträglich arrogant, eine solchen Berechtigungsdaseinsbeweis zu fordern!
Zur Überlegung 7:
Keine Deiner Prognosen ist richtig. Denn ich argumentiere mit keinem Deiner dort vermuteten Thesen.
Zur Überlegung 8:
In Analogien zu denken ist nicht allein astrologisches Handwerkszeug. Auch andere Geisteswissenschaften nutzen Analogieketten. Die Psychologie könnte ohne analoge und assoziative Methoden gar nicht existieren.
Analogien sind Ordnungssysteme.
Ich kann z.B. ein Ordnungssystem „Tiere“ aufstellen. In die Gruppe „Tiere“ gehören dann Elefanten, Wasserschildkröten, Läuse, Dackel, Bienen und so weiter. Es wird schwer fallen, jemanden, der bis dato von der Ordnungsgruppe „Tiere“ noch nie etwas gehört hat zu erklären, was die Gemeinsamkeit eines Walfischs mit einem Regenwurm ist.
Ich kann als Ordnungssystem auch ein anderes Kriterium benennen: „alles was rot ist“. Da gehört z.B. dazu Tomaten, Blut, Feuer, Rosen etc.
Die Gruppe „Tiere“ ist weder besser noch schlechter und auch nicht richtiger oder falscher als die Gruppe „alles was rot ist“. Das einzige Kriterium, das eine Berechtigung hat, zur Beurteilung herangezogen zu werden ist, ob eine Gruppe, ein Ordnungssystem nützlich ist.
Die Astrologie arbeitet mit bestimmten Ordnungssystemen. So gibt es eine Gruppe „alles was fest, hart, kalt, zusammenziehend ist“. Da gehört z.B. hinein: ein Stein, eine Depression (Abkühlung emotionaler Erlebnisinhalte, Erstarrung der Persönlichkeit), der Winter etc.
Es kann sinnvoll und hilfreich sein, damit zu arbeiten. Auch dann, wenn Du es leider nicht verstehst, warum diese Ordnung gewählt wurde.
Die astrologischen Ordnungssystem zu verstehen gelingt, wenn man sie erlernt. Wenn Du das gemacht hast, können wir uns gerne weiter unterhalten, ob diese Ordnungssysteme so, wie sie astrologisch angelegt sind, sinnvoll sind oder nicht. Andere Astrologie-Kritiker, die ich sehr schätze (wie z.B. Edgar Wunder) haben das gemacht: sie haben Astrologie gelernt. Sie argumentieren daher schon lange nicht mehr mit den „Gründen“, die Du hier aufführst.
Zur Überlegung 9:
Selbstkritik ist vor allem ein Fremdwort für Menschen, die vorurteilsbeladen an ein Thema herangehen.
Alles, was Du im ersten Satz dieser „Überlegung“ (es ist ja leider keine…) schreibst, sind Präsuppositionen – und als solche in einer vom Logos getragenen Auseinandersetzung fehl am Platze. Dass Du auf solche manipulativen Kommunikationstricks zurück greifen musst, zeigt vielmehr, wes Geistes Kind diesen Text geschrieben hat.
Zur Überlegung 10:
Zitate berühmter Persönlichkeiten sind ebenfalls Kommunikationstricks – und keine Argumente.
Aber wenigstens hier taucht ein Satz auf, dem ich zustimmen kann: „Letztlich entscheidend bei der Beurteilung der Astrologie sind die praktischen Erfahrungen, die wir mit der Astrologie machen.“
Stimmt.
Wenn Astrologie für Dich nicht hilfreich und nützlich ist, dann lass die Finger davon. Wenn Astrologie ein System ist, das Menschen hilf, ihr Leben in die Hand zu nehmen, sich aktiv um eine Verbesserung ihrer psychischen Situation zu bemühen, um sich selbst besser zu verstehen und sich mit eigenen „Fehlern und Macken“ auszusöhnen, um eigene Talente zu erkennen und „aufs richtige Pferd“ zu setzen; wenn das alles ist, dann ist es wunderbar, dass es astrologische Berater gibt, die diese Persönlichkeitsentwicklung unterstützen. Ich habe bislang von keinem Astro-Physiker gehört, dem ähnliches gelungen wäre. Macht auch nichts. Astronomie ist eben schon immer nur die Hilfswissenschaft der Astrologie gewesen.
😉
Mit freundlichem Gruß,
Holger A. L. Faß
http://www.lebendige-astrologie.de
Montag, 26 Mai, 2008 um 16:00
DrKenjiro
Trotz allem ist die Astrologie ein in sich geschlossenes Konstrukt, daß zu keiner Veränderung fähig bzw. bereit ist. Wenn man den Wissensgewinn der letzten zweitausend Jahre berücksichtigt, sind da ein Menge an Gelegenheiten an der Astrologie vorüber gezogen. Das allein sollte schon seeehr skeptisch machen.
http://www.drkenjiro.com/CMS/ …. auch was zum Thema 🙂
Donnerstag, 29 Mai, 2008 um 16:47
Dr. E. Berndt
@Holger
Lieber Chaldäer Holger!
Deine Ausführungen zu den Überlegungen von Dr. Much sind wirklich eine Qual zum Lesen. So viel nicht endenwollendes und nebuloses Sammelsurium hättest Du dir echt schenken können, wenn Du statt dessen einfach geschrieben hättest: Ich glaube an die Astrologie. Das wäre eine richtige Aussage gewesen, bei der nicht zu widersprechen ist.
Donnerstag, 29 Mai, 2008 um 21:29
Dr E. Berndt
Den Blog-Lesern sollte die Vita bzw. der berufliche Werdegang des Herrn Holger FAß nicht vorenthalten werden.
Die, wie ich meine, nicht untypische Auflistung kommt durchaus bekannt vor.
Auf der Web-Seite:
http://www.astrologie.de/experte/a/54/
ist zu lesen.
Persönlichkeitsanalyse, Berufsberatung, Jahrestrend, vertiefte Horoskopdeutung, Horoskopaufstellungen, Energiearbeit, Astrologieausbildung
Geprüfter Astrologe DAV
Vorsitz der DAV Prüfungskommssion
Kontaktstelle des Deutschen Astrologen-Verbandes
Biografisches:
Studium Theaterwissenschaft und Sozialpädagogik. Theaterprojekte und Schauspieltraining. Zusatzausbildung zum Kriminalitätsopferberater und als Sexualpädagoge. Beratungstätigkeit mit Menschen in Krisensituationen. Astrologie-Ausbildung im Ausbildungszentrum des Deutschen Astrologen Verbandes in Karlsruhe bei Ernst Ott und Eva Stangeberg. Abschluß: Geprüfter Astrologe des Deutschen Astrologenverbandes (DAV).
Astrologie betreibe ich seit meinem 16. Lebensjahr. Die Beschäftigung mit dem Horoskop verhilft zu mehr (Selbst-)Verständnis und (Selbst-)Erkenntnis. Ich bevorzuge einen psychologischen und entwicklungsorientieren Stil.
Mittwoch, 4 Juni, 2008 um 10:51
Ulrich Berger
Theodor Much hat mir folgende Antwort an Holger (s. o.) übermittelt:
Lieber Holger,
Zunächst vielen Dank für das angebotene Du-Wort, ich sehe das als ein Zeichen Deiner Wertschätzung für mich und für mein Buch und freue mich darüber. Es freut mich, dass Du zu einigen Ausführungen in meinem Buch Stellung beziehst, es tut mir nur leid, dass Du offensichtlich nicht mein Buch gelesen hast, denn dann könntest Du kaum die vielen unzutreffenden Argumente einbringen. Ein Beispiel: Gleich zu Beginn unterstellst Du mir nicht zu wissen, dass Astrologen den sogenannten „tropischen Tierkreis“ benützen. Nun: schon im Kapitel „Das Horoskop und seine Einzelelemente“ (und auch an anderen Stellen) gehe ich ausführlich auf die Tatsache ein, dass „moderne“ Astrologen den tropischen (anstelle des lange Zeit gebräuchlichen siderischen Tierkreis) benützen. Also wäre es gut ein Buch komplett zu lesen bevor man es kritisiert.
Man muss sich auch fragen ob ein einzelner Astrologe (wie z. B. Du) für die gesamte – so heterogene – Berufsgruppe der Astrologen sprechen kann. Denn was die einzelnen (auch weltbekannten) Astrologen von sich geben ist widersprüchlich und teils für Berufskollegen beleidigend. „Moderne“ – angeblich – „seriöse“ Astrologen unterstellen all denjenigen Kollegen und Kolleginnen, die Zeitungshoroskope schreiben oder Zukunftsprognosen erstellen (und das machen doch viele von ihnen: siehe Kapitel „Fehlprognosen 2006“) „nicht seriös“ (also Betrüger) zu sein.
Selbst darüber was die Astrologie kann oder nicht kann, ist man sich untereinander uneinig. Einige behaupten, dass die Astrologie lediglich „Grundstrukturen der Persönlichkeit, Talente, Charaktereigenschaften und Berufschancen etc.“ anzeigt, andere gehen weiter und glauben, dass aus einem Horoskop „der günstige Zeitpunkt“ (z. B. für Wahlen oder dem Kauf von Aktien) abgelesen werden kann. Manche wollen mit Hilfe der Astrologie „Schicksalstendenzen“ – Unfälle etc. – erkennen (schön wäre es, denn dann könnten an einem bestimmten Tag gefährdete Personen einfach zu Hause bleiben und etwa nicht in ein Flugzeug einsteigen).
Doch es geht noch weiter: Starastrologin Langsdorf behauptet aus einem Horoskop „eine entlaufene Katze wieder finden zu können“ und weltbekannte Astrologen stellen (erfolglose) „Zukunftsprognosen“. Manche Astrologen behaupten, dass die Himmelskörper nichts bewirken (also von ihnen keine „Kräfte ausgehen“, „sie, die Himmelskörper „machen nur geneigt“), andere hingegen berichten von „Kraftfeldern und Resonanzen“. Selbst Starastrologin Wicho (vom Kurier) schreibt in der Zeitungsausgabe vom 1.6. 08 etwa für Löwen: „Mars macht Sie nun sehr unternehmungslustig …und der Merkur beschleunigt nächste Woche Ihre Gedankengänge … “
Sind nun all die Astrologen, die so etwas behaupten, Scharlatane, ganz im Gegensatz zu Dir???
Ich frage mich auch, weshalb „seriöse“ Astrologen sich bei kritischen Überprüfungen ihrer Ergebnisse stets dermaßen blamieren (siehe Kapitel: „Astrologie konkret“)? Auch die von uns bei 2 bekannten Wiener Astrologen in Auftrag gegebene Radixhoroskope erwiesen sich als völlig unsinnig. Damit stehen wir in völliger Übereinstimmung mit anderen Kritikern der Astrologie (siehe u. a. Horoskop des Massenmörders Haarmann von 1997, die Culver- Ianna Untersuchung, die Widerlegung des angeblichen Marseffekts, Zwillingsuntersuchungen etc.), die die Unsinnigkeit der Versprechungen der Astrologen überprüften.
Doch zurück zum tropischen Tierkreis, der angeblich „nichts mit Sternbildern oder anderen Himmelskörpern zu tun hat“: Leider wissen die vielen Horoskopgläubigen bis heute nicht, dass ihr Sternzeichen (infolge der Pendelbewegung der Erdachse) heute mit dem gleichnamigen Sternbild nichts mehr zu tun hat und, dass ein im Sternzeichen Widder Geborener astronomisch gesehen ein Fisch ist bzw. ein Zwilling sternbildmäßig ein Stier ist. Wir beide wissen das, doch der Masse der Astrologiegläubigen ist das bis heute unbekannt.
Doch in Wirklichkeit ist das alles ja völlig egal. Denn die Sternbilder und Planeten wurden in der Antike (und schon früher) mit der Götterwelt und der Eigenschaften dieser Götter und der Tierwelt in Zusammenhang gebracht. Die Tierkreiszeichen wurden nach Sternbildern benannt (damals stand noch das richtige Sternbild im richtigen Tierkreiszeichen). Selbst wenn jetzt die Sternbilder die Astrologen nicht mehr interessieren, bleibt die Tatsache, dass die Tierkreiszeichen (und auch die Planeten) immer noch die Eigenschaften der griechischen Götter oder Tiereigenschaften reflektieren. Ein „Widder“ beispielsweise ist vom Charakter her „stürmisch, beweglich, stur und wild“ und wird (auch in den obskuren Analogien) mit dem Kriegsgott und dem Planeten Mars in Zusammenhang gebracht (Analogien: „rot, Feuer, Blut, Zähne und Krallen“). Der rote Planet Mars wird auch heute noch mit Männlichkeit, Aggression, Tapferkeit und Abenteuerlust astrologisch assoziiert. Es ist daher auch kein Zufall, dass die heilige Zahl der Astrologie – die Zwölf (12 Tierkreiszeichen, 12 Sternbilder und 12 Häuser) – dem 12 Götter Kollegium der griechischen und germanischen Mythologie entspricht.
Nun, ich will nicht behaupten, dass die Götter der griechischen Mythologie nicht existieren (ich war ja noch nie am Olymp), doch für die Astrologen existieren sie jedenfalls, denn sonst wären all die Assoziationen, die sich auf diese Götterwelt stützen, längst nicht mehr Bestandteil der Astrologie.
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass Astrologen von 10 „Planeten“ sprechen. Sie zählen die Sonne – einen durchschnittlichen Stern – zu den Planeten und den Pluto (der kein Planet ist) ebenfalls. Es ist auch nett, dass die Eigenschaften des erst 1930 entdeckten Pluto von der Astrologie mit dem „Herrscher der Unterwelt“ assoziiert werden („Tod, Gewalt, Transformation“). Nicht auszudenken, mit welchen Eigenschaften er von den Astrologen in Verbindung gebracht worden wäre, hätten ihn die Astronomen anstatt Pluto Goofy benannt!
Zur Überlegung 3: Die 10 „Planeten“ sind – wie auch Du sicher weißt – nur ein winziger Teil der Sternenwelt.
Ich fragte mich, wieso nur dieser winzige Teil des sichtbaren Universums den Astrologen für „Diagnosen“ genügt? Du antwortest mit dem Ärztevergleich, der völlig hinkt. Denn auch Du würdest Dich über einen Augenarzt aufregen, der, etwa bei einer Augenentzündung, Dir nur in die Augen schaut und auf alle weiteren Untersuchungen (Blutbild, Herdsuche, bakterielle Untersuchungen etc.) verzichtet. Dieser Arzt wäre ein Scharlatan!
Zur Überlegung 4: Den Namen des bekannten Astrologen nannte (und nenne) ich nicht, da ich ihn persönlich kenne und menschlich schätze, ihn also nicht bloßstellen will.
Zur Überlegung 5: Die Frage, ob denn Astrologie im Weltraum überhaupt möglich ist, ist nicht ganz irrelevant. Denn, dass so etwas früher oder später geschehen wird, ist klar. Ebenfalls klar ist, dass in einem Raumschiff das Erstellen eines Horoskops nicht möglich ist, weil dort die irdischen Vorbedingungen für die Erstellung (Aszendent, scheinbare Planetenbewegungen, Geburtsort, Ekliptik, angebliche Zeitqualitäten etc.) nicht gegeben sind. Wie auch Dir bekannt sein sollte, entstanden alle Vorstellungen und Gesetze der Astrologie auf Grund einer (irdischen) optischen Täuschung. Die Menschen der Antike meinten, dass die Sternbilder, Planeten und Sonne entlang der sogenannten Ekliptik sich um die Erde (die im Zentrum des Universums steht) drehen. Doch heute wissen wir, dass das alles eine Selbsttäuschung ist. Mit anderen Worten: die Grundsätze der Astrologie beruhen auf dieser optischen Täuschung und dem damit verbundenen Götterglauben (und daran hat sich, trotz „tropischen“ Tierkreises) ja nichts geändert.
Mit dieser Bemerkung will ich nicht die Astrologie widerlegen (dafür gibt es bessere Argumente), sondern nur darauf hinweisen, dass die Gesetze der Astrologie (die auf Selbsttäuschung und Wunschdenken beruhen) nur auf Erden gelten, während die Gesetze der Physik und Chemie im ganzen Universum Gültigkeit haben. Doch die Astrologie tut so, als ob die Erde der Mittelpunkt des Universums sei und die „10“ Planeten eigentlich nur im Dienste der Erdastrologen stehen (das ist das alte geozentrische Weltbild der Antike).
Zur Überlegung 6: Auch wenn Dir das nicht klar ist: Im Zeugungsmoment wird das genetische Schicksal des Menschen vorprogrammiert. Zum Zeitpunkt der Geburt sind schon alle Gene vorhanden und in Funktion, das „eigenständige Leben“ (damit auch viele Eigenschaften eines Menschen und selbst manche zukünftigen Krankheiten) vorprogrammiert, daran kann auch ein „Aszendent“, ein „Planet“ oder ein obskures Symbol, das nur am Papier existiert, nichts mehr ändern. Die Würfel sind dann bereits gefallen.
Noch ein kleiner Tipp: Es wäre doch im Interesse der „seriösen“ Astrologen, nachweisen zu können, dass es wirklich so etwa wie den „günstigen Moment“ bzw. „Unfallgefährdungen“ gibt. Ich rege daher folgende Untersuchung an: Überprüft doch die Horoskope von allen (zumindest europäischen) Opfern der Tsunami-Katastrophe in Thailand. In ihren Horoskopen müssten sich Hinweise bzgl. einer „großen Gefährdung an diesem Tag“ finden lassen. Damit wäre der Beweis für die Aussagefähigkeit der Radixhoroskope gebracht.
Wenn ich mir, lieber Holger, die Mühe mache Dir zu antworten, dann nicht um Dich zu missionieren oder von Deiner (hoffentlich) ertragreichen Tätigkeit abzubringen, sondern um potentielle Opfer der Astrologie rechtzeitig aufzuklären. Ich hoffe, dass mir das auch gelingt.
Mit freundlichen Grüßen
Theodor Much
Mittwoch, 4 Juni, 2008 um 18:02
Aberglaube Homöopathie « Kritisch Gedacht - Der Wissensblog
[…] Alternativmedizin zwischen (Aber-) Glauben und Wissenschaft“, Edition va bene 2003 und „Aberglaube und Astrologie: Was taugen Horoskope?“, Edition va bene 2007) will ich an Hand von logischen Überlegungen und […]
Donnerstag, 12 Juni, 2008 um 13:04
Dr. E. Berndt
@Holger
Leider hast Du bis jetzt nicht geantwortet. Aber ich habe dafür ja Verständnis, denn es schwere Gewiiter am Himmmel gegen die Astrologie auf. Ab nun müssen in Großbritannien alle Dienstleister, die sich dem Übersinnlichen widmen (Wahrsagen, Astrologie, etc.) ihren Kunden mitteilen, dass
1. ihre Dienste „lediglich zu Unterhaltungszwecken dienen“ und
2. übersinnliche Fähigkeiten bisher nicht nachgewiesen werden konnten.
3. müssen sie bei individuellen spirituellen Dienstleistungen wie Kartenlegen nachweisen, dass sie tatsächlich auf den einzelnen Kunden eingehen und ihn nicht mit Standardvorhersagen abspeisen.
Bei Nichteinhalten drohen zwei Jahre Haft!
Damit wird eine EU-Verbraucherschutz-Richtlinie rigoros umgesetzt. (Quelle: tagesschau.de)
Womöglich zieht Deutschland nach! Hast Du schon die diesbezüglichen Warnhinweise auf Deiner Homepage angebracht?
Sonntag, 22 Juni, 2008 um 15:52
nihil jie
zitat;
„Stimmt. Wenn Astrologen das behaupten würden, dann gerieten sie in Erklärungsnotstand. Doch das tun sie nicht. Die Astrologie arbeitet seit über 2000 Jahren, also durchaus seit Hipparch die Präzession beschrieben hat, nur mit dem tropischen Tierkreis! Die erste Überlegung zielt daher gänzlich an der Astrologie vorbei.“
ein kommentar von mir den ich mir nicht schenken werde;
nur weil eine lüge 2000 jahre alt ist, wird sie dadurch nicht wahrer…
Montag, 23 Juni, 2008 um 21:41
Dr. E. Berndt
@nihil jie
Ich verstehe ihren Einwand nicht.
Egal welcher Tierkreis angewendet wird, es gibt für keinen der beiden eine vernünftige schlüssige Erklärung. Es sind also beide das, was man gemeinhin im Österreich einen Gstuss nennt. Und ich denke, dass dies Dr. Much ausführlich dargestellt hat. Ausführlicher, grundlegender und vor allem umfassender lassen sich doch die damit verbundenen fundamentalen inneren und äußeren Ungereimtheiten nicht dastellenm, oder ?
Mittwoch, 25 Juni, 2008 um 13:04
alexis von croy
@Holger + andere Astrologen
Willkommen im geistigen Mittelalter, kann ich da nur sagen. Wobei: Im Mittelalter waren die meisten ja schon schlauer.
Wenn ein Himmelskörper wie ein Planet einen Einfluß auf einen Menschen haben kann – wie groß ist dann der Einfluß eines Frosches, der in Bolivien an einem Tümpel sitzt auf einen Menschen in Europa? Läßt sich leicht ausrechnen: Zumindest der Frosch mit seiner Masse von 20 g (geschätzt) hat einen größeren Einfluß.
Astrologie war eine nette Sache zu Zeiten, in denen Menschen noch nichts über die wahre Natur der Dinge wissen konnten. Seit sie das tun, müsste sich das Thema für jedes Wesen, da auch nur halbwegs vernünftig denken kann, erledigt haben.
Es ist Deine Sache, wenn Du Deine Lebenszeit mit so einem Quatsch (mit oder ohne Soße) verbringen willst – das muss man Dir allerdings zugestehen. Allerdings (hier muss ich mein Argument aus der Homöopathie-DIskussion wiederholen): Wie kommst Du darauf, dass wir VORURTEILE hätten. Das trifft nicht zu, Wir haben uns alle mit diesem Themen beschäftigt, und danach, nach bestem Wissen und Gewissen, ein Urteil gefunden, das in unser logisches und wisschaftlich beweisbares Weltbild hat.
„VOR“urteile hast nur Du, denn Du argumentierst für Dinge, von denen Du per se nichts verstehen kannst (weil sie nicht existieren und sich nicht nachweisen lassen) und weil Du völlig ignorant bist gegenüber physikalischen Grundsätzen, die gebildete Menschen bereits im 17. Jahrhundert kannten.
Von etwas keine Ahung zu haben (und per Definition kann man von Esoterik gar nichts verstehen. also auch nicht von Astrologie) – und sich trotzdem dafür stark zu machen, das ist das echte VORURTEIL.
Was ich besonders ärmlich finde: Die ASTRONOMIE und die Natur generell sind so spannende Themen, dass ein Leben nicht ausreicht, um wirklich viel darüber zu lernen. Und dann gibt es Menschen, die offenbar zu faul (oder anderers …) sind, und es vorziehen, oberflächliche und banale Erklärungen für die Realität der Dinge zu glauben/zu verbreiten.
Für mich ist die Beschäftigung mit Astrologie eine der denkbar phantasielosesten und langweiligsten überhaupt. Alles ist spannender als dieser Humbug. Und wenn es nicht gefährlich wäre (in dem Sinn, dass es zeigt, wie manipulierbar und naiv Menschen auch gg. den idiotischsten Ideologien sind, dann wäre es ja noch lustig.
Für mich allerdings ist Astrologie ein Werzeug zur DUMMHALTUNG von Menschen, das, mit zusätzlicher Hilfe durch andere Ideologien, nur zu weniger Aufgeklärtheit und mehr VORurteilen unter den Menschen führt. Astrologie ist in diesem Sinne so gescheit wie Hexenverbrennung.
Man kann es auch prägnanter formulieren: Wer an Astrologie glauben kann, der ist auch für menschenverachtende andere Ideologien anfällig, die schon tausend Mal zu Hass und Krieg geführt haben. Aufgeklärte Menschen haben keine Vorurteile.
Mittwoch, 25 Juni, 2008 um 14:16
Dr. E. Berndt
@alexis
Richtig; und in der Praxis findet man die Astrologie und die Homöopathie etc. immer vergesellschaftet. Ein Blick ins Internet genügt.
Donnerstag, 26 Juni, 2008 um 21:46
Anonymous
@Dr. E. Berndt
ups… also vorerst möchte ich mich hier, an dieser stellen, schon mal entschuldigen. ich habe einfach vergessen zu erwähnen was mich geritten hat dieses kommentar ab zu lassen. tut mir leid… 🙂
ich ging explizit nur auf die 2000 tausend jahre ein… meiner meinung nach.. die „magischen“ 2000 jahre, weil sie mir in diskusionen oft, als ein „erdrückendes“ argument, serviert wurden. es mögen auch 3000 jahre sein, aber sie haben in mir einfach einen bleibenden eindruck hinterlassen *lach* sie scheinen auf mich zu wirken wie das glöckchen des herr’n Pawlow.
ich werde dennoch mal kurz auch meine sichtweise, zum thema, hier zum besten geben… ich glaube das schulde ich Ihnen an dieser stelle. ich mache es mal allgemein und weniger wissenschaftlich.
ich nenne astrologie oft auch eine gut gemeinte „lüge“. ich bewundere die menschen von damals, aus deren geistigen anstrengungen sie entstand. sie nahmen sich etwas, was sie umgab, um sich daraus einen gigantischen „notizblock“ zu schaffen, an dem sie fest machten wann es zu säen war und wann zu ernten. ich denke schon, dass es zunächst… noch lange lange zeit vor der magischen 2000-marke 🙂 …. um elementare dinge handelte. aber so ein himmel ist recht vielfältig, rein optisch… auch wenn sich da scheinbar nicht so viel tut… aber das zyklische verhalten ist das was einem einem organismus, auch so hoch entwickelten und komplexen wie wir, sehr vertraut ist. man kann sehr viele dinge in der natur damit verbinden, und in so einem, zyklischen notiz block terminieren… eine geniale leistung wie ich finde… wohl auch in angesicht der tatsache, dass wir ein teil der natur sind, wohl auch nahe liegend… aber dennoch belassen wir es mal dabei. ich finde schon, dass diese menschen eine geniale leistung vollbrachten… jedenfalls eine enorm wichtige für die anpassung und die fortentwicklung einer zivilisation. eigentlich fühle ich mich allen, vor mir liegenden generationen zum grossen dank verpflichtet… zumindest für ihre brauchbaren endeckungen und manchmal auch spinnereien.
mit der zeit setzten wohl menschen immer ofters und auch immer mehr dinge mit der himmelsmechanik in verbindung. sie hatten schon in der zeit davor ja auch ein grosses vertrauen zu diesem system gewonnen… warum sollten dann auch nicht solche dinge wie charakter eines menschen damit in verbindung stehen… vor allem dinge die so oder so, sich jeder erklärung des damaligen verständnisses von natur entzogen. wir menschen haben schon immer nach erklärungen gesucht… so lange wir da zu in der lage waren. und zum glück, bedeutet in der natur nicht jede fehlinterpretation gleich das sofortige ableben, der kreatur die den fehler begann 🙂 *lach*
sorry, dass ich so flapsig schreibe, aber ich mags nicht so steif 😉 jedenfalls bedeutet das für keinem, hier im forum, den verlust von respekt und schätzung meiner seits. diese dinge bleiben natürlich bestehen… auch wenn es rein optisch, vom schriftbild her, nicht danach aussieht…
so lange wir davon irgend wie profitieren und auch das gefühl haben, dass die, von uns erdachte dinge, uns „die wirklichkeit“ wieder geben ist ja auch alles bestens… wir haben unsere erklärung und die welt dreht sich für uns muter weiter… wahlweise die scheibe… je nach zeitalter und weltanschaung.
die welt ist aber nicht gerade sehr statisch, was zu gleich bedeutet dass sich die dinge in ihr dauernd verändern. mache mehr und manche weniger. auch die erkenntnis der menschen um die dinge die sie umgeben. manche sichtweise verbesser sich dadurch weil sie sich vertieft, mache macht auch plötzlich keinen richtigen sinn mehr… was eigentlich absolut nicht weiter tragisch ist… was viel tragischer ist, ist wenn man manchmal schwierigkeiten hat sich dann von den alten vorstellungen zu lösen. verständlich… auch ich gebe ungerne vertrautes ab. aber das ist ein wichtiger prozess für jeden von uns dem wir uns immer wieder aufs neue stellen müssen.
unsere evolution ist kein spaziergang… es geht auch ums überleben einer ganzen zivilisation. und das bedeutet auch weiter erkentnisse sammeln, thesen aufstellen, da drauf theorien aufbauen, und sie wieder verwerfen wenn sie nicht vermögen, das wieder zu geben (uns bessere informationen liefern), was uns umgibt. ich habe manchmal halt bedenken und auch ein bisschen angst dass manche dinge, die man so gerene manchmal irgend wie konservieren würde, uns auf dauer von dingen ablenken/abhalten könnte, die für die menschheit von ser essentieller bedeutung sind oder uns irre führen… zumindest einen teil der menschen.
ich zeige jetzt auch nicht mit dem finger direkt auf die astrologie, denn der schaden den sie anrichtet sich noch recht in grenzen hällt. denke ich zumindest. einige menchen die einem tv-guru auf den leim gegangen sind… aber das liegt, finde ich, eher in eigenverantwortung was man in der beziehung so glaubt. kritische fände ich aber, wenn man anfangen würde die brennstäbe einer kernreaktors, nach den vorhersagen eines sastrologen, auf und ab zu senken…
aber es gibt durch aus auch ansichten und praktiken, die in ihrer einflussnahme auf die öffentlichkeit, von ganz anderen kaliber sind. ich will sie jetzt hier nicht an den pranger stellen… heute ist schonzeit 🙂
aber wie schon erwähnt… oder wie es sich hier schon vielleicht abzeichnet… mir liegt wirklich was an unserer zivilisation, und zwar als ganzes. wie könnte ich auch anders… ich gehöre ja auch selbst da zu und bin mit meiner art (den mitmenschen) genau so allen dingen ausgeliefert. auf gedeih und verderb. und das macht mir ehrlich gesagt auch diese „angst“, die ich manchmal verspüre. ich sorge mich halt manchmal um meinen „rudel“ dessen mitglied ich bin… 🙂 denn alleine wäre ich nicht überlebensfähig… keiner von uns. ja und manche dinge an denen wir manchmal so krampfhaft festhalten… zum teil über jahrhunderte und jahrtausende… eignen sich schon längst nicht mehr dafür, uns verbessrungen, die für unser aller fortbestehen und auch die weiterentwicklung wichtig wären, zu liefern.
ich lehne asrologie nicht aus dem grund ab weil ich irgend welche animositäten gegen diese anschaungen habe sondern, weil sie nicht mehr die ergebnisse liefern, die gut genug wären, als ein fundament für weitere, erkentnisse zu fungieren. auch wenn… aber wirklich wenn… die sternkonstellationen etwas mit zb. dem menschlichen charakter zu tun hätten, dann wären sie so ungenau und kapriziös, dass ich schon eher den zufall drin sehen müsste… in der völle der unmittelbaren effekte, die in unserer dirketen umgebung auf unseres verhalten einwirken und unsere prägungen hervorufen, gingen sie völlig unter.
fazit: ich kann nicht auf astrologie vertrauen… ich kann auch nicht meine menschliche neugier und den wunsch nach pragmatisch brauchbaren, haltbaren, diengen zu suchen, verraten. ich schätze mir diese fähigkeiten sehr und bin für diese sehr dankbar… wenn ich wüsste wem ich dafür danken könnte. deswegen halte ich es wie kopernikus…. oder wars gallileo ? naja eigentlich nicht so wichtig… das ging aber in etwa so… „wir können nicht bei ptolemäus bleiben“ 🙂
in diesem sinne…
nihil jie… ein mensch aus leidenschaft 😉
Montag, 1 September, 2008 um 23:37
Ulrich Berger
Eine neue Rezension auf LeseLustFrust:
http://leselustfrust.blogg.de/eintrag.php?id=204
Donnerstag, 2 Oktober, 2008 um 15:43
NM
Mit Astrologie habe ich mich leider nicht ausreichend beschäftigt.
Nur ein Buch, „Astrologic“ von Aleister Crowley welches sehr interessant geschrieben war, und auch gerne die eine oder andere Person aus der Geschichte anhand von astrologischen Ereignissen charakterisierte.
Eine gute Idee das Buch mal wieder auszupacken aus dem Bücherschrank.
Freitag, 3 Oktober, 2008 um 8:02
Pianoman
Eine gute Idee das Buch mal wieder auszupacken aus dem Bücherschrank.
Eine noch bessere Idee: Daraus umgehend Konfetti herstellen.
Pianoman
Freitag, 2 Januar, 2009 um 22:56
human being
Theodur Much antwortet: „….. sondern nur darauf hinweisen, dass die Gesetze der Astrologie (die auf Selbsttäuschung und Wunschdenken beruhen) nur auf Erden gelten, während die Gesetze der Physik und Chemie im ganzen Universum Gültigkeit haben.“
Noch grotesker wird diese Aussage, wenn man präzisiert: …. daß die von auf der Erde lebenden Menschen gefundenen Gesetze für Physik und Chemie im ganzen Universum Gültigkeit haben.
Alles was wir bisher vom Universum erfassen können, sehen wir aus unserem Sonnensystem heraus, das ist unsere Perspektive. Ich kenne keinen, der eine andere Perspektive jemals körperlich erfahren hat. Soweit mir bekannt, hat bisher noch kein Naturwissenschaftlicher körperlich unser Sonnensystem geschweige denn unsere Galaxie, die Milchstrasse, verlassen. Falls andere Menschen (keine Naturwissenschaftler!) das Sonnensystem bzw. unsere Galaxie schon jemals verlassen haben sollten, würde das auch nichts bedeuten, da sie ja keine Naturwissenschaftler waren und somit automatisch der Selbsttäuschung und dem Wunschdenken verfallen wären.
“Im Zeugungsmoment wird das genetische Schicksal des Menschen vorprogrammiert“ Was bitte ist denn ein „genetisches Schicksal“, daß auch noch „programmierbar“ ist?
Samstag, 3 Januar, 2009 um 11:33
E. Berndt
@human being
Haben Sie sich überhaupt die biusherigen Beiträge durchgelesen!
Wo nimmt man die Bewußtseinsspaltung her, um dann noch so einen hanebüchenen Schwachsinn zu verzapfen?
Ihre Argumentationen zur Rechtfertigung der Astrologie ist die typische schwachsinnige Ausweichlogik, mit der Sie und alle anderen Astrologen den Einsturz ihres dogmatischen Gedankengebäudes zu verhindern suchen.
Wissen Sie, bis dato hat sich gezeigt, dass es nur eine (1) einzige Welt mit einzigen Eigenschaften gibt, die von den Naturwissenschaften beobachtet und beschrieben wird. Und der Witz der Naturwissenschaften ist es im Rahmen der gefunden Naturgesetze vorhersagen treffen zu können. Für die Existenz „gleichzeitiger“ Paralleluniversen konnten bis dato keine wie immer gearteten Anhaltspunkte gefunden werden.
Die Astronauten auf dem Mond haben mehr oder weniger exakt die Verhältnisse auf dem Mond vorgefunden, wie sie vorhergesagt wurden, obwohl vor ihnen noch kein Mensch am Mond war.
Und kein Biologe konnte bis dato in die Mtichondrien einreisen oder in der DNA herumspazieren und trotzdem haben wir Kenntnisse über die dort ablaufenden Stoffwechslevorgänge. Und auch hier werden die Beobachtungen überprüft.
Und wenn Sie der Meinung sind, dass alles nur „relativ“ ist und anderes auch so wahrscheinlich, dann nehmen Sie ein 10kg schweres Eisenstück, halten es 1 Meter über Ihren großen Zeh und lassen es fallen. Sie brauchen den Fuß nicht wegziehen, den es ist nur wahrscheinlich das das Stück Eisen auf ihren Zeh fallen wird. Und es sit auch nur wahrscheinlich dass es Sie schmerzen wird.
Sonntag, 4 Januar, 2009 um 19:29
human being
Weder habe ich die Astrologie noch die Naturwissenschaften gerechtfertigt, ich habe darauf hingewiesen, daß wir als Menschen bis dato nur eine sehr begrenzte Perspektive (ich würde sagen einen recht engen Tunnelblick) auf den „Rest des Universums“ haben. Was daran nun „hanebüchener Schwachsinn“ sein soll, entzieht sich mir!
Bevor sie mit ihrer schon fast unerträglichen verbalen Kraftmeierei anfangen, lernen sie vielleicht einfach mal das zu lesen, was da geschrieben steht, und nicht was sie denken, was da geschrieben steht. Das ist eine Aufmerksamkeitsübung, die ich Ihnen dringend ans Herz lege.
Wo bitte und mit welchen Worten habe ich in meinen kurzen obigen Ausführungen die Astrologie gerechtfertigt?
Was der Herr Much da in dem einen von mir zitierten Satz behauptet, und mehr kann das ja nicht sein als eine Behauptung/Hypothese, ist nichts anderes als das „Pars pro Toto“ Prinzip oder die Umkehrung des Satzes: „wie oben so unten“, hier in der Form „wie unten so oben“, also: „wie auf Erden, so im Rest des Universums“.
Montag, 5 Januar, 2009 um 19:28
Dr. E.Tripes
human beeing, bleiben Sie cool.
Der Apotheker sucht sich in diversen Blogs Reibebäume, wo er meint, seine Weltsicht mit angeblich wissenschaftlicher Begründung darlegen zu können. Er klammert sich so sehr an seine Konzepte, daß er überhaupt keinen möglichen Paradigmenwechsel zulassen kann. So dreht er sich wie ein Derwisch mit selbigen Ergebnissen im Kreis.
Mittwoch, 7 Januar, 2009 um 12:05
E. Berndt
@ Dr. Tripes
Sie sollen Argumente zur Sache und nicht „ad hominem“ bringen.
@human beeing
Noch besser wäre es, wenn Sie dem Dr. Tripes-Familienverein zur Erlösung der Menschheit vor den Strahlen und Gefahren des Mobilfunks betreten. Sicher ist dort noch der Posten des 2. Generalsekretärs frei. Die übrigen Familienmitglieder sind schon vereinsmäßig integriert.
Dort können Sie losgelöst vom Zwang der gängigen naturwissenschaftlich Tatsachen frei von der Leber weg New-Age-Wissenschaft betreiben. Man wird ihnen, egal was sie erkunden, beifällig auf die Schulter kloppfen. Nur muss immer dabei herauskommen.
Freitag, 10 Juli, 2009 um 21:13
Theodor Much: Aberglaube und Astrologie. Was taugen Horoskope? « LeseLustFrust
[…] – Jüdische Kulturzeitschrift Edition va bene Kritisch gedacht (Leseprobe und Diskussion) Kommentar […]
Freitag, 5 Februar, 2010 um 23:17
Berndt
Eine Verschwörungstheorie, wie zB die, „dass Astrologie nichts weiter als ein Klabauterbrett ist, das seit Jahrhunderten wunderbar funktioniert um ahnungslosen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen“, eine solche Verschwörungstheorie funktioniert dann, wenn dessen Urheber sich nicht vom Gegenteil überzeugen lassen (können). Statt von einer verschwörung der Astrologen auszugehen, sollte man vielleicht die bloße Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass an der Astrologie wirklich etwas dran ist. Alles andere erscheint wie eine abenteuerliche Verzerrung der wirklichen Verhältnisse.
Natürlich hat die Astrologie viele Versprechen, die nicht einzulösen sind (Prognosen). Aber die Handhabe liegt ganz in den Händen der Nutzer. Der einzige Umstand, der wirklich überzeugend ist, ist die Selbsterfahrung, mit der man feststellt, dass es diesen Zusammenhang mehr oder weniger gibt. Aber man erkennt es genügend, und es ist nicht nötig, davon auszugehen, dass Astrologie eine „exakte Wissenschaft “ ist. Sie lässt sich nicht mit den Mitteln einer exakten Wissenschaft prüfen. Das ist das einzige Geheimnis. Sie enthält kein Bedarf an Einbildung oder Glauben. Es ist ein Gepür um ganzheitliche Zusammenhänge, und alles was physisch messbar ist, das ist einfach nur „einfacher“ zu betrachten.
Sonntag, 7 Februar, 2010 um 0:50
Ulrich
@ Berndt:
Selbsterfahrung: „Mir schmecken Zigaretten. Müssen also gut für mich sein.“
Donnerstag, 7 März, 2013 um 11:19
Gesundheitsfaktor Sternzeichen: Die Astrologie, der Minister und der Epidemiologe – Kritisch gedacht
[…] küchenpsychologische Weisheiten zusammen, die einem irgendwie plausibel vorkommen. Mit ein wenig Aszendentengeraune und Sonne-in-Opposition-zum-Uranus Geschwafel hört sich das nach tiefsinniger Sinngebung an und […]
Donnerstag, 18 Juli, 2019 um 8:57
Ron
„Und dies geheimnisvolle Buch,
Von Nostradamus‘ eigner Hand,
Ist dir es nicht Geleit genug?
Erkennest dann der Sterne Lauf,
Und wenn Natur dich unterweist,
Dann geht die Seelenkraft dir auf,
Wie spricht ein Geist zum andern Geist.
Umsonst, daß trocknes Sinnen hier
Die heil’gen Zeichen dir erklärt:
Ihr schwebt, ihr Geister, neben mir;
Antwortet mir, wenn ihr mich hört…“