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Sektenähnliche Religionsgemeinschaften sind ja eigentlich nicht unbedingt unser Thema Nummer 1.

Die Art und Weise, mit der zum Beispiel „Grander-Gläubige“ an den jeder Logik und Physik widersprechenden Wirkprinzipien der „Wasserbelebung“ festhalten und sich gegen logische Einwände immunisieren, erinnert mich doch stark an das Verhalten von Sektenmitgliedern.

Auch der eine oder andere „Erfinder“ von pseudowissenschaftlichem Unsinn ist gleichzeitig im religioiden Sektor aktiv, etwa der „Operierende Thetan“ Wilhelm Mohorn von Scientology mit seinen absurden „Aquapol“-Geräten (www.aquapol.at)…

Jetzt gibt es eine witzige Initiative gegen Scientology. Aus verständlichen Gründen bleiben die Gründer anonym – und darum nennt sich die ganze Bewegung „Anonymous“.

Ein Bericht ist hier nachzulesen: http://www.zoomer.de/news/topthema/demonstration/demonstration/artikel/der-partyprotest-aus-dem-net

Viel Glück! Humor ist ohnehin die beste Waffe gegen  Dummheit.

nachträglicher Hinweis: Eine aktualisierte Version dieses Eintrags wurde heute, am 29. April 2008, beim Humanistischen Pressedienst (HPD) publiziert. Herr Dr. Rolf Froböse, um dessen Publikationen es in diesem Artikel geht, hat Herrn Dr. Carsten Frerk, den Agenturleiter des HPD, aufgefordert, den Artikel zu löschen, da er, Froböse, „von einer mit den Methoden einer Psychosekte operierenden Gruppe von „Skeptikern“ regelrecht angepöbelt und mit Schmähungen bedachtwerde. Mündlich folgte seitens Froböse eine Androhung rechtlicher Schritte durch den Axel-Springer Verlag, falls der link zur WELT nicht entfernt werden sollte.

Seit mehr als zwei Wochen schwirrt es nun durchs WWW und lässt die Esoterikforen in kollektiven Jubel ausbrechen:

Quantenphysiker behaupten: „Es gibt ein Jenseits.“

So fing es auf der Readers Edition an. Im Internet mutiert das dann zuerst zu Quantenphysiker sind dem Jenseits auf der Spur und schließlich sogar zu Quantenphysiker entdecken die Existenz des Jenseits.

Endlich ist also auch der theologische Durchbruch gelungen. Die Quantenphysik hat ja in den letzten Jahren bekanntlich bewiesen, dass die Homöopathie wirkt, dass Alufolie gegen Elektrophobie hilft und dass Geistheilung bei Furunkeln indiziert ist. Jetzt ist auch die Existenz des Jenseits bewiesen. Und das kam so:

Der Journalist Rolf Froböse hatte ein Buch geschrieben. Eigentlich schon mehrere, aber das letzte ist eben gerade erst erschienen. Es nennt sich Die geheime Physik des Zufalls. „Geheime Physik“ klingt schon total mystisch, so irgendwie nach The Secret, aber damit die Esos nicht durch das Wort „Physik“ abgeschreckt werden, muss der Untertitel noch mit dem Zaunpfahl winken: Quantenphänomene und Schicksal.

Als Journalist weiß Froböse freilich, dass es nicht reicht, ein Buch zu schreiben und auf Käufer zu warten. Man muss das Zeug auch vermarkten:

Das Buch ist veröffentlicht. Nun geht es darum, sich den Chancen und Strategien der Vermarktung zu widmen, um Ihr Werk dem Leser schmackhaft zu machen. Gefragt sind kreative Marketingideen, Multiplikatoren wie Journalisten und Buchhändler oder Leserempfehlungen, damit Ihr Buch aus der Informationsflut heraussticht. Hier unterstützen wir unsere Autoren mit umfangreichen Services zu PR und Werbung.

So liest sich das bei Books on Demand, dem Verlag in dem Froböses Buch erschienen ist. Das erklärt vielleicht, warum bei Amazon.de beinahe zeitgleich zum Buchstart schon drei begeisterte Kundenrezensionen auftauchen. Eigentlich vier, weil einer der Rezensenten hat gleich darauf auch The Secret rezensiert und legt den Interessenten dort ebenfalls das Froböse-Buch ans Herz. Den Rest des Beitrags lesen »

Steve Fuller ist Professor für „social epistemology“, einer Spielart der „science and technology studies“.

Die Aussagen dieses Themengebiets können so beschrieben werden:

Typical claims in the area include, e.g., that physical objects can’t cause us to have beliefs, only other people can. So, roughly, if you’re standing next to a tree, you can’t come to believe that there’s a tree there unless another person comes along and exerts social pressure on you to believe that there’s a tree there. Trees can’t cause beliefs about trees, but peer pressure can

 

Fuller erlangte 2005 zweifelhafte Bekanntheit, als er im Musterprozess gegen den Schulunterricht von Intelligent Design (ID) Kreationismus in Harrisburg, Pennsylvania als Zeuge der Verteidigung aussagte. Ein doch bekannter Wissenschaftssoziologe auf der Seite der ID-Kreationisten. Wie kann das sein? Den Rest des Beitrags lesen »

 

Louis Markos ist Professor für englische Literatur an der Houston Baptist University und evangelikaler Christ. Markos

Ein Fachgebiet ist der Autor C.S. Lewis, der nicht nur als Schöpfer der Fantasyserie „Die Chroniken von Narnia“ (der Fan des Genres greift aus qualitativen Gründen eher zu Tolkien als zu Lewis) bekannt ist, sondern auch als profilierter christlicher Apologet. Besonders Lewis Werk „Mere Christianity“ findet bei Evangelikalen weltweit große Beachtung und wird von vielen als der Zugang zum christlichen Glauben schlechthin angsehen (hier sollte angemerkt werden, dass ‚Mere Christianity‘ eher dazu gedacht ist, Christen unterschiedlicher Konfessionen zu einen. Auf Ungläubige wirkt Lewis Argumentation so umwerfend und überzeugend wie die des nächst besten Predigers).

Markos Meinung nach stellten die Vordenker der Moderne – Freud, Marx, Darwin, Nietzsche – den Logozentrismus der Vormoderne auf den Kopf: Nicht mehr das Bewusste „Normale“, sondern das Unbewusste, „Neurotische“ stehe nun im Vordergrund (Freud); nicht mehr die spirituelle Abstammung des Menschen von Gott, sondern die physische Entwicklung vom Tier zum Menschen (Darwin); nicht mehr der freie Wille, sondern das ökonomische Diktat (Marx). Den Rest des Beitrags lesen »

Ohne Worte

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Wilhelm Mohorn ist ja hierzulande eigentlich deshalb bekannt, weil er das sogenannte Aquapol-Gerät erfunden hat, dessen „Wirkprinzip“ nach einem Nobelpreis schreit. Das Ding sieht aus wie ein postmoderner Kronleuchter, allerdings besitzt es keinen Stromanschluss und leuchtet auch nicht. Dafür trocknet es feuchte Mauern, meint Mohorn, und das bestätigt natürlich auch sein Haus-und-Hof-Pseudowissenschaftler.

Aber bevor wir uns jetzt in die Untiefen des Themas Voodoo-Technik made in Austria stürzen, machen wir einen abrupten Schwenk und wundern uns darüber, dass laut dieser Presseaussendung Mohorn sich jetzt plötzlich für die Menschenrechte stark macht. Und damit meint er nicht etwa das Recht, von lästigen Nörglern und Kritikern in Ruhe gelassen zu werden. Nein, in seinem Reichenauer Waldschlössl veranstaltete Mohorn eine echte Benefizgala, in deren Mittelpunkt die Organisation Jugend für Menschenrechte stand.

Laut einem Interview auf seiner Webseite ist Mohorn besonders das Menschenrecht Nr. 29, „das Recht zu wissen“ ein Anliegen. Ein solches existiert zwar nicht, aber wir wollen ja nicht kleinlich sein. Was könnte Mohorn damit genau gemeint haben? Wir werden aufgeklärt: Den Rest des Beitrags lesen »

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Wenn David Lynch, Filmemacher mit Neigung zum Surrealen, in Wien zu Gast ist, dann hängen die Fans und die Medien an seinen Lippen. Deshalb macht er hier wie auf allen anderen Stationen seiner Europareise ungeniert Werbung für einen der peinlichsten Psychokulte, die Transzendentale Meditation (TM) der Maharishi-Jünger. Nun ist ja gegen Meditation an sich nichts einzuwenden, aber die TM ist eine ganz eigene Spielart. Ihre Anhänger, die hierzulande immer wieder mal als rührige Österreichische Naturgesetze Partei (ÖNP) bei Wahlen antreten, behaupten etwa, durch das gemeinsame Meditieren einer genügend großen Zahl von Menschen (für Österreich ca. 300) würden diese so eine Art „positive Bewusstseinswelle“ erzeugen, die über das Land schwappt und dort für höheres Wirtschaftswachstum, geringere Kriminalitätsraten und besseres Fernsehprogramm sorgt.

Wer stundenlanges Meditieren zu langweilig findet, der kann bei den TMern auch das „Yogische Fliegen“, also die Levitation durch Geisteskraft lernen. Als Beweis für letzteres dienen lustige Videos, auf denen man erwachsene Menschen im Yogasitz durch die Gegend hüpfen sehen kann.

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Allerdings ist die Gefahr auch eher gering. Die Kleinstadt Dover in Pennsylvania, USA , wurde durch jenen Prozess berühmt, in dem Richter John E. Jones III dem lokalen School Board, das Kreationismus in Form von „Intelligent Design“ durch die Hintertüre in den Biologieunterricht schmuggeln wollte, wörtlich breathtaking inanity (atemberaubende Dummheit) beschied.  In Bern (so etwas ähnliches wie die Hauptstadt der Schweiz) wiederum hat man kürzlich einen kreationistisch angehauchten Text für Volksschulen entdeckt, wie die NZZ berichtet. Zu einem Prozess wird es trotzdem nicht kommen – die inkriminierte Passage wird jetzt überarbeitet.

Den Kernpunkt der katholischen Messe bildet die Wandlung, in welcher der Priester Brot (welches hier mehr Ähnlichkeit mit Oblaten aufweist) und Wein in den Leib und das Blut des Erlösers Jesus Christus verwandelt. Gemäß der katholischen Lehre findet diese Wandlung nicht nur metaphorisch, sondern ontologisch statt, sprich: der Umstand, dass Leib und Blut wie Oblaten und Wein schmecken, ist Zufall. Das ändert jedoch nichts am Alkoholgehalt des Weines, der sich ganz real im Blut des jeweiligen Priesters niederschlägt. Wie der Spiegel berichtet, wird in Irland und Nordirland über eine Ausnahmeregelung für durch Messwein erheiterte Priester diskutiert, die für ihre Messen von Gemeinde zu Gemeinde pendeln müssen. Da der erlaubte Blutalkohol von 0.8 auf 0.5 Promille gesenkt werden soll, fürchten Priester, nach mehreren Messen nicht mehr legal Auto fahren zu dürfen.

Nicht alkoholischer Wein für rituelle Zwecke wird abgelehnt, da sich dieser offensichtlich nicht ‚wandeln‘ läßt.

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