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Persönlich finde ich Uri Geller als Thema ja laaaaaangweilig, aber ein Skeptikerblog wie der unsrige hat dieser Tage, wo nach Popstars und Supermodels auf Pro 7 auch Uri-Geller-Nachfolger gesucht werden, gewissermaßen eine moralische Verpflichtung, sich zu dem Löffelbieger zu äußern. Also äußern wir uns wie folgt: Wählt Uri Geller raus!

Warum? Weil er ein Ungustl ist, darum! Charisma hin, Starruhm her, der Punkt ist: Uri Geller hat es zu seiner weltweiten Bekanntheit weder durch unglaubliche „mentale Kräfte“ noch durch besonders geniale Zaubertricks gebracht, sondern dadurch, dass er das Publikum, die Medien und die ganze Welt schamlos belogen hat. Bekanntlich wurde er im letzten Jahrtausend noch richtig ungehalten, wenn man ihm irgendwelche Tricks unterstellte. Er hätte NIEMALS einen Trick angewandt, er kenne überhaupt keine Tricks, das sei alles mentale Kraft, Psychokinese, Telepathie, blahblah. Das machte ihn bei den professionellen Zauberkünstlern unbeliebt und bei den aufgeklärten Skeptikern zum Buhmann. Als der bekannte Magier und Skeptiker James Randi sich belustigte, die plumpen Tricks von Uri Geller hätte er schon als Kind auf der Rückseite von Cornflakesschachteln gelesen, zerrte dieser ihn vor den Kadi. Randi kramte seine Cornflakesschachtel hervor und Geller verlor. So wie noch jedesmal, wenn er einen Kritiker verklagte. Den Rest des Beitrags lesen »

Wie Sie die Verbreitung modernen Aberglaubens finanziell fördern können, wissen Sie ja bereits: Durch den Kauf einer Autobahnvignette. Ein Teil Ihres Geldes geht an die Pendler und Rutengeher der ASFINAG. Wir haben darauf hingewiesen.

Jetzt gibt es eine neue Variante: Wenn am Sonntag die Sternsinger kommen, spenden Sie! Den Rest des Beitrags lesen »

„Auch Ihr vierbeiniger Liebling hat ein wenig Luxus verdient.“

Als wäre nicht schon dieser Slogan allein zum Kotzen (in Zeiten, wo immer mehr Menschen an und unter der Armutsgrenze leben) – die neue Hunde- und Katzen-Boutique „Inoco“ in der Schwarzspanierstraße im 9. Wiener Bezirk bietet mehr als nur den üblichen, unanständigen Luxus für Tierbesitzer, die nicht wissen, wohin mit ihrem Geld:

„Inoco bietet in einem eigens eingerichteten Wellnessraum verschiedene Alternativtherapien für Hunde, Katzen und auch andere Kleintiere an. “

  • Vitalfeldtherapie
  • Reiki
  • Cranio Sacrale Impulsregulation
  • Bachblüten, Essenzen
  • Farbtherapie
  • Kristalltherapie

Diese Therapien kann man getrost als „esoterischer Unsinn“ zusammenfassen. Sie sind nämlich garantiert für die Katz.

Ein Gutes hat das Ganze: Hysterische Hunde- und Katzenmuttis, die vielfach wohl eigentlich selbst eine Psychotherapie bräuchten, können nun sich selbst und ihre vierbeinigen Lieblinge mithilfe der Aberglaubensmedizin beruhigen – und entnervte Tierärzte können aufatmen…

Von einem kuriosen Modellversuch berichtet heute die Mittelbayerische Zeitung: Ein Rutengängerkurs für Blinde. Auch blinde Menschen sollen dort lernen können, wie man Erdstrahlen aufspürt, die auf Wasseradern hindeuten. Warum das kurios ist, kann man erst nach einer kurzen Rekapitulation der Fakten wirklich würdigen. Die da wären:

1. Wasseradern gibt es nicht, außer in manchen Karstgebieten. Grundwasser fließt flächig. Das Gerede von unterirdischen Kanälen, in denen das Wasser dahinströmt wie Blut in einer Ader, ist ein Gerücht, das sich auch unter gebildeten Menschen hartnäckig hält.

2. Die Existenz von Erdstrahlen ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Deutlicher ausgedrückt, in den Worten des Geophysikers Prof. Erhard Wielandt von der Uni Stuttgart: Die Störzonen, in denen Erdstrahlen entstehen, befinden sich nicht in der Erde, sondern im Kopf. Zwar gibt es eine Menge Strahlen, die aus der Erde kommen, etwa in Form von Wärme oder natürlicher Bodenradioaktivität, aber diese meinen die Rutengänger ja nicht. Deren Erdstrahlen sind technisch nicht messbar, sie sind „feinstofflich“. (Was auf gut deutsch soviel heißt wie: Sie sind Quatsch.) Den Rest des Beitrags lesen »

Auf der heutigen Titelseite der Gratiszeitung Heute prangt fett die Schlagzeile

Neuropsychologe erwähnt in Vortrag zwei Jahre alte Studie, die negative Auswirkungen von TV-Konsum auf Lernerfolg nahelegt.

Nein, Verzeihung, tut sie natürlich nicht. Das ist nur die Schlagzeile, die dort hätte prangen müssen, wenn Heute mit der Wahrheit einen etwas weniger schlampigen Umgang pflegen würde. Tatsächlich lautet die Schlagzeile nämlich

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Dass man beim Wort „Studie“ in einer Heute-Schlagzeile aufpassen muss, wissen treue Stammleser dieses Blogs seit mindestens zwei Monaten. Im Blattinneren geht es ins Detail: Fernsehen macht Teenager dumm! Und im Untertitel heißt es:

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Wenn David Lynch, Filmemacher mit Neigung zum Surrealen, in Wien zu Gast ist, dann hängen die Fans und die Medien an seinen Lippen. Deshalb macht er hier wie auf allen anderen Stationen seiner Europareise ungeniert Werbung für einen der peinlichsten Psychokulte, die Transzendentale Meditation (TM) der Maharishi-Jünger. Nun ist ja gegen Meditation an sich nichts einzuwenden, aber die TM ist eine ganz eigene Spielart. Ihre Anhänger, die hierzulande immer wieder mal als rührige Österreichische Naturgesetze Partei (ÖNP) bei Wahlen antreten, behaupten etwa, durch das gemeinsame Meditieren einer genügend großen Zahl von Menschen (für Österreich ca. 300) würden diese so eine Art „positive Bewusstseinswelle“ erzeugen, die über das Land schwappt und dort für höheres Wirtschaftswachstum, geringere Kriminalitätsraten und besseres Fernsehprogramm sorgt.

Wer stundenlanges Meditieren zu langweilig findet, der kann bei den TMern auch das „Yogische Fliegen“, also die Levitation durch Geisteskraft lernen. Als Beweis für letzteres dienen lustige Videos, auf denen man erwachsene Menschen im Yogasitz durch die Gegend hüpfen sehen kann.

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Wenn uns die Wissenschaftsredaktion ORF ON Science zu Allerseelen darauf hinweist, dass Grübeln nicht immer zur richtigen Lösung führt, dann hat sie damit sicher Recht. Jeder ist schließlich schon mal an einem verzwickten Sudoku gescheitert. Aber das ist gar nicht gemeint. Es geht darum, dass in komplizierten Entscheidungsproblemen der Verstand oft zu schlechteren Ergebnissen führt als die Intuition. Jaja, das wissen wir schon. Schließlich haben wir Malcolm Gladwells Blink! und Gerd Gigerenzers Bauchentscheidungen gelesen, oder … ähm … zumindest ein paar Rezensionen dieser Bücher.

Jetzt gibt es aber laut ORF ON „news“ dazu, und die haben sie von der APA. Die APA weiß über die Neuigkeiten zur Intuitionsforschung, dass der Psychologe Ap Dijsterhuis in der Zeitschrift Gehirn & Geist davon berichtet. Wenn nun also ORF ON darüber berichtet, dass die APA berichtet, dass ein Amsterdamer Psychologe in einer deutschsprachigen populärwissenschaftlichen Zeitschrift etwas zur Intuitionsforschung berichtet, dann klingt das erstens verdächtig und zweitens sehr nach Stille Post. Den Rest des Beitrags lesen »

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